Ergänzung zur Typologie:
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Die Radaubrüder
Das sind die Rocker des Internet. Man findet sie allüberall, und sie sind unverbesserlich. Überall, wo sie auftauchen, hinterlassen sie ihre Spuren, sie sind laut, unhöflich, meistens zwischen himmelschreiend dumm und gründlich halbgebildet und wollen nur Streit säen. Oft genug sind es die sogenannten Elche, die ein provokatives Posting, also einen Troll, schreiben und sich danach vor Lachen biegen, wenn sie sehen, wie die gesamte Community darauf hereinfällt und sich in die Diskussion stürzt. Ab und zu sind es auch solche, die konstant unter der Machtausübung anderer (Eltern, Lehrer, Vorgesetzte) zu leiden haben und hier das Ventil finden, sich Luft zu machen und ungefährdet andere anzubrüllen, absichtlich zu beleidigen und auf alle Füße zu treten, derer sie habhaft werden können. Überschneidungen mit den beiden zuerst genannten Gruppen gibt es sicherlich - jedoch sind die "Austobereien" und Entgleisungen der Ärgerlichen und der exzessiv Ehrlichen normalerweise Einzelfälle. Die Radaubrüder liefern keinen Beitrag und sind nur an virtuellen Prügeleien interessiert, sie haben kein Thema und wahrscheinlich noch nicht einmal den Geist, um sich mit einem zu befassen.
Die Forderer
Dieser Typus wird Ihnen auf Seifenopern-Fansites mit der Forderung nach Bildern begegnen, in Rechtsfachforen mit der Forderung nach Rechtsberatung und hier eben mit der Forderung nach Begradigung des ohne jegliches Verständnis geschriebenen Codes für Hypertext. Oft genug sind diese Forderungen in einem derart unverschämten Ton geschrieben, daß es einem den Atem raubt.
Daß ein jedes Angebot im Internet seine Grenzen hat, übersehen sie großzügig, ebenso, daß sie für weitergehende Informationen eben entsprechende Instanzen in Anspruch nehmen müssen. Sie wollen alles, und nach Möglichkeit wollen sie es umsonst. Wenn sie darauf hingewiesen werden, daß sie vielleicht besser ihren Ton mäßigen sollten und vielleicht selbst sehen, ob sie weiterführende Informationen finden können, reagieren sie mit völligem Unverständnis, frei nach dem Motto: "Wieso, IHR bietet mir doch was an, nun macht doch endlich mal und hört endlich auf, diese störenden Vorträge über Benehmen zu halten." Sie wähnen sich in der Position dessen, der durch die Inanspruchnahme eines Dienstes das Recht erworben hat, diesen Dienst auch bis zum letzten Winkel auszunutzen. Was sie dabei vergessen, ist die Tatsache, daß so etwas nur dann funktioniert, wenn es sich tatsächlich um einen Dienst handelt. Daß dies oft nicht der Fall ist, ignorieren sie nur zu gern und zu leicht.
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