Bei AKO hospitiert

    • Offizieller Beitrag

    Pepa, Gegenwind bekommen hier nur diejenigen, die prinzipiell immer alles besser wissen, die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und sich deswegen in der Position sehen, grundsätzlich jeden belehren zu dürfen. Die sollten dann aber vielleicht auch nicht immer Fragen stellen. Antworten wollen sie eh nicht hören.


    Sonnenkönigin, in einem anderen Thread erwähnst du (wenn ich mich richtig erinnere, ich gehe gerne gleich nochmal nachgucken), dass du dich im Ref befindest. Das dauert dann jetzt also schon sechs Jahre? Oder wie kommst du auf diese Berufserfahrungszeit? Selbstverständlich reden "die alten Hasen" (und wenn du dich auf den Kopf stellst, wird daraus kein Schimpfwort - es soll in der Tat häufig vorkommen, dass Übung den Meister macht (oder zumindest erfahrener als den Azubi)) in diesem Fall von der Zeit als Lehrkraft. Falls du vorher Staatsanwalt, Grillwürstchenumdreher oder Feuerwehrdrache warst, ist damit nicht gemeint.


    Und generell gibt es ein schönes Sprichwort, ab das man sich mal ab und zu erinnern könnte: "Wie man in den Wald hineinruft..."

  • Naja, das wird für mich hier zu "flaming", wie wir in Englisch sagen, und das finde ich zum kotzen.


    Es ist leider so, daß man im Seminar halt einfach nicken und lächeln und tun muß, was die FL oder HSL wollen - es gibt kein Platz am Seminar für Freidenker. Gefällt's einem nicht - dann Pech. So ist das Leben halt...


    Und diese alte erfahrener Lehrer wissen tatsächlich einige Sachen besser und haben viel Erfahrung - einige haben einen didaktik-verbresserungs Bedarf aber nunja so ist es ... das Lehrertum wird man NIE 100% optimal kriegen können...


    Und daß die ältere Kollegen NICHT über Problemschüler reden, kann ich nur befürworten. Man macht es einfach nur diskreter ....

  • Der Grat zwischen Hilflosigkeit und Überheblichkeit ist in diesem konkreten Fall wirklich extrem schmal. Möglicherweise ist das ein Problem mancher Quereinsteiger, die in anderen Berufen bereits erfolgreich gearbeitet haben und nun keinen Lernbedarf mehr sehen.


    Jedenfalls passt hier ganz vieles nicht zusammen, z. B.

    Zitat

    ich glaub, ich muss einfach selbstsicherer rüberkommen, denn die testen mich noch.

    Zitat

    Danke, das Kompliment kann ich dir und allen anderen auch machen! Refs, Seiteneinsteiger, alles, was nicht schon 100 Jahre an der Schule ist, einfach Klappe halten, Scheuklappen aufsetzen und bloß keine Altegedienten in Frage stellen!


    Klingt für mich nach sehr viel Unsicherheit. Diese Tendenz, eigene Probleme mit sehr viel Aggressivität und Lautstärke zu übertünchen. Denn mehr ist es ja nicht, jedenfalls keine Lösung. Schade.

  • ... wenn mich jemand ausbilden will, der aber offensichtlich selbst nicht umsetzen kann, was er/sie mir predigt, warum sollte ich diese Person dann als Autorität ansehen? Das ist doch genauso, als ob ich meinen SUS sage: "Glaubt es mir einfach, ich bin älter als ihr, ich hab mehr Erfahrung, und ich bin LEHRER" - glaubst du, das zieht? Also, ich würd als Schüler nen Lachkrampf oder das Kotzen kriegen.

    :rotfl:


    Genau das ist das hüpfende Komma ... also ich meine der springende Punkt ...


    Niemand hat etwas gegen den Unterschied zwischen Normal- und Showstunden (ich rede nicht über Sinn und Unsinn, sondern meine ausschließlich die Tatsache, dass es das gibt)... nur kann man da dann 1. ganz offen drüber reden und kein nebulöses Geheimnis draus machen ... und 2. als Ref/SE erwarten, dass der Ausbilder auch beide Stunden auf die Reihe kriegt ... denn sonst ist er "unten durch" - nicht, weil der Azubi es besser kann, sondern weil dem Ausbilder ganz offensichtlich (und objektiv - denn ein Fachfremder würde das ja auch erkennen, wenn man ihm nur mal beides präsentiert) die Ausbildungsfähigkeit fehlt, weil er verlangt, was er selbst nicht kann.


    Und das hat nichts mit Lehrern und Lehrerausbildung zu tun, dass gilt überall ... ich würde auch nicht beim ortsbekannten, häufig alkoholisierten Bruchpiloten in die Fahrschule gehen, meine Ausbildung zum Mechatroniker bei einem 70er Jahre Autoschrauber machen oder beim Schafscheerer in die Friseurlehre gehen.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Na, mindestens vier Showstunden wird die AKO wohl schon mal hinbekommen haben. ;) (Wahrscheinlich eher aber 6–8, je nachdem, wie oft sie befördert wurde.) Aus dem Ausgangsbeitrag wird ja nicht deutlich, ob die AKO extra für Sonnenkönigin zaubern oder "nur" Unterrichtsrealität zeigen wollte.

  • Zitat

    und 2. als Ref/SE erwarten, dass der Ausbilder auch beide Stunden auf die Reihe kriegt ... denn sonst ist er "unten durch" - nicht, weil der Azubi es besser kann, sondern weil dem Ausbilder ganz offensichtlich (und objektiv - denn ein Fachfremder würde das ja auch erkennen, wenn man ihm nur mal beides präsentiert) die Ausbildungsfähigkeit fehlt, weil er verlangt, was er selbst nicht kann.

    Prinzipiell natürlich richtig, aber darüber kann Sonnenkönigin - soweit wir wissen - keine Auskunft geben. Was die AKO objektiv "kann", ist durch den Besuch weniger einzelner Stunden nicht festzustellen. Insofern ist das auch nicht der "springende Punkt" des Threads. Der "springende Punkt" ist eher, dass hier jemand mal seine AKO gesehen hat, festgestellt hat, dass sie anders unterrichtet, als im Seminar verlangt wird, und daraus auf ihre Unfähigkeit schließt - und zu einem Rundumschlag gegen jede Form schulischer Erfahrung (gleichgesetzt mit "Besserwisserei") ausholt.

  • Warum macht ihr euch denn gegenseitig so runter und damit meine
    ich beide Seiten,denn es sind wohl zwei.

    Richtig, da dreschen BEIDE Seiten kräftig aufeinander ein ... weshalb ist mir auch noch nicht so ganz klar ... deshalb lohnt das mitdiskutieren auch nicht wirklich ... schade!


    Denn weder das Unterstellen von Aussagen, die sie (Sonnenkönigin) so gar nicht gemacht hat, noch die Reaktion (der Sonnenkönigin) darauf, bringen die Sache irgendwie weiter. Auch wenn ich die Reaktion (gefühlt) besser nachvollziehen kann als die Angriffe mit überhaupt so gar nicht gemachten Aussagen. Insbesondere dann, wenn die (wirklich gemachten) Aussagen offensichtlich lediglich dem (auch aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeiten) eingeschränkten Beobachtungserfahrungsschatz eines Azubis entsprechen ... aber so etwas MUSS ein Berufsprofi sehen!


    Wäre die Sonnenkönigin z.B. in meinem Kollegium ... in dem ich der jüngste Azubi bin ... würde sie solche Aussagen aufgrund ihrer Beobachtungen gar nicht erst machen, weil sie - wie ich - etwas ganz anderes sehen und hören würde, als sie hier sachlich geäußert hat (was ja nicht dem entspricht, was ihr hier überwiegend unterstellt wird - kann ja jeder "neutral" nachlesen) ...

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    Erasmus von Rotterdam




  • Prinzipiell natürlich richtig, aber darüber kann Sonnenkönigin - soweit wir wissen - keine Auskunft geben.


    Was die AKO objektiv "kann", ist durch den Besuch weniger einzelner Stunden nicht festzustellen. Insofern ist das auch nicht der "springende Punkt" des Threads.


    Der "springende Punkt" ist eher, dass hier jemand mal seine AKO gesehen hat, festgestellt hat, dass sie anders unterrichtet, als im Seminar verlangt wird, und daraus auf ihre Unfähigkeit schließt - und zu einem Rundumschlag gegen jede Form schulischer Erfahrung (gleichgesetzt mit "Besserwisserei") ausholt.

    Genau das meine ich ... ich kann, wenn ich den Thread nochmal von Anfang an lese ... nirgendwo finden, dass die Sonnenkönigin gesagt hat, dass ihre AKO unfähig ist. Ich finde nur, dass sie deren Unterricht besucht hat und jetzt darüber spricht, dass der ganz anders ist, als es ihr immer erzählt wird, wie sie es tun soll, um es richtig zu machen. Mehr nicht ...
    Die Schärfe und Unsachlichkeit (auf beiden Seiten) kommt erst dann rein, wenn man ihr ... die zu Beginn ja sogar eindeutig nur gefragt hat (und zunächst gar keine Aussagen bzgl. Fähigkeit etc. gemacht hat) dann anfängt Dinge unter zu schieben, die sie so nicht gesagt hat. Wenn die Mitdiskutanten dann deine Aussage zugrunde legen würden, dass sie das ja gar nicht beurteilen kann ... oder wie ich gesagt habe, sie es halt anders erlebt als viele andere hier (selbst wenn sie das dann verallgemeinert (aber das MUSS der Profi dann erkennen)) ... und nicht statt dessen anfangen würden, da rein zuinterpretieren, was sie denn nun gesagt/gemeint hat und gegen diese interpretierten, aber gar nicht gemachten, Aussagen zu schießen, würde gar nichts passieren.


    Und letztendlich hat die Sonnenkönigin mit dem, was sie sagt - vor der Eskalation - vollkommen recht ... wenn da ein Unterschied ist zwischen Normal- und Showstunden, dann soll man da auch offen drüber reden und nicht so tun, als ob diese Normalstunden plötzlich den geforderten Showstunden standhalten. Und da muss man nichts reininterpretieren von wegen sie könne das besser usw. ... das Problem liegt im Umfeld. Hätte sie z.B. meinen Mathementor, der vor meiner 1. Hospitation zu mir sinngemäß (mit einem Augenzwinkern) gesagt hat: "Beamerstunden gibt es nur in der UPP und Lernzirkel nur noch ganz selten, weil ..." ... sie wäre überhaupt nie zu diesen Aussagen gekommen, die - aus ihrer Sicht (und das war von vornherein erkennbar, erst recht für alte Lehrerhasen) - sachlich völlig ok waren ... bis man sie interpretiert hat. In Deutsch gäbe das wohl 'ne 5!
    Was dann kommt ... was du als Besserwisserei und Rundumschlag bezeichnest ... können wir eh streichen, denn da ist die Eskalation ja schon im Gange ... und das man so reagiert - das kann ich (gefühlsmäßig) sogar verstehen, auch wenn ich es nicht für richtig halte.


    Und sollten die Reaktionen - als sie gemerkt hat, mit denen ist eh nicht mehr sachlich zu diskutieren (und man erkennt ja beim Nachlesen vom 1. Beitrag an genau, wo die ANGEBLICHEN AUSSAGEN anfangen) - sogar kalkuliert gewesen sein (so etwas mache ich z.B. auch sehr gerne, wenn man mir Sachen unterstellt, die ich so nicht gesagt habe ... da mache ich mir gerne mal ein Spielchen draus ;) ) ... dann gehen ihr die Angreifer ja sogar auch noch mächtig auf den Leim ...

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    Erasmus von Rotterdam



  • Genau das meine ich ... ich kann, wenn ich den Thread nochmal von Anfang an lese ... nirgendwo finden, dass die Sonnenkönigin gesagt hat, dass ihre AKO unfähig ist. Ich finde nur, dass sie deren Unterricht besucht hat und jetzt darüber spricht, dass der ganz anders ist, als es ihr immer erzählt wird, wie sie es tun soll, um es richtig zu machen. Mehr nicht ...

    Da lese ich aber anderes im Ausgangsbeitrag (und dieser Beitrag ist nicht der erste Rundumschlag der Threaderstellerin, vorher waren die faulen Beamten, die fröhlich krank Feiernden und die bösen Eltern dran). Ich kann das aber gerne – gut hermeneutisch – am Text festmachen.

    Zitat

    ich habe heute mal bei unserer AKO hospitiert und dachte, wunders, was ich da für tollen Unterricht geboten bekomme - es war aber völlig unspektakulär - ohne Spannungskurve, nichts Besonderes vorbereitet, ziemlich lehrer- und buchzentriert - also, da gebe ich mir mehr Mühe, weil ich mir für jede Stunde was Besonderes überlege. Es war auch völlig anders, als uns im Seminar immer wieder vorbgebetet wird. Ist es tatsächlich so, dass man diese Show-Stunden nur für die UBs macht und später stinknormalen "Brot-und-Butter-Unterricht" - dass sich die AKOs also auch nicht an die Regeln halten, die sie den Referendaren verklickern?

    DIe fett unterlegten Teile legen durchaus die Interpretation nahe, dass S.k. sich gegen ihre AKO abgrenzt. Und natürlich geht bei S.k. der Vergleich zu Ungunsten der AKO aus. Das ist durchaus ein "Mehr".


    Die Showstunden fallen übrigens in die gleiche Kategorie wie die Didaktik, die ja schon an anderer Stelle ihr Fett wegbekommen hatte: Man muss es grundsätzlich können, dann gelingen einem nämlich auch die Brot-und-Butter-Std. besser, weil man die Strukturen/Mechanismen von Unterrricht an ein paar Stunden mal wirklich von jeder Seite beleuchtet und vielleicht auch mal ausgefallene Szenarien ausprobiert hat. Die "alten Hasen" schreiben auch nicht zu jeder Std. eine didaktische Analyse, sie könnten aber ihre didaktischen und pädagogischen Entscheidungen rechtfertigen – und zwar jenseits von Bauchgefühl und "gesundem Menschenverstand" (der auch schon mal in die Irre führen kann).

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • DIe fett unterlegten Teile legen durchaus die Interpretation nahe, dass S.k. sich gegen ihre AKO abgrenzt. Und natürlich geht bei S.k. der Vergleich zu Ungunsten der AKO aus. Das ist durchaus ein "Mehr".


    Die Showstunden fallen übrigens in die gleiche Kategorie wie die Didaktik, die ja schon an anderer Stelle ihr Fett wegbekommen hatte: Man muss es grundsätzlich können, dann gelingen einem nämlich auch die Brot-und-Butter-Std. besser, weil man die Strukturen/Mechanismen von Unterrricht an ein paar Stunden mal wirklich von jeder Seite beleuchtet und vielleicht auch mal ausgefallene Szenarien beleuchtet hat. Die "alten Hasen" schreiben auch nicht zu jeder Std. eine didaktische Analyse, sie könnten aber ihre didaktischen und pädagogischen Entscheidungen rechtfertigen – und zwar jenseits von Bauchgefühl und "gesundem Menschenverstand" (der auch schon mal in die Irre führen kann).

    Das der Vergleich so ausfällt ist doch logisch, denn sie vergleicht ihre Showstunde mit der Brot-und-Butter-Stunde der AKO ... unter der Vorraussetzung, dass sie vorher von der AKO gehört hat, man solle ständig Showstunden liefern. Daher ist hier das "mehr" für mich nichts überhebliches ... lediglich eine Tatsachenbeschreibung oder logische Konsequenz einer schlechten Kommunikation.
    Deshalb war das Thema auch für mich mit dem "Ja, das ist normal!" erledigt ... was draus wird, wenn die eine Seite das als "Uberheblichkeit" auslegt und die andere Seite sich dadurch angegriffen fühlt ... haben wir ja gesehen. Wobei das nicht heißen soll, dass ich 100%ig mit ihr übereinstimme ... nur abseits vom Inhalt ist dieses Kommunikationsmuster (ob zufällig oder gewollt angezettelt und oder mißverstanden und wieviel davon auf jeder Seite lassen wir mal dahin gestellt) schon auffällig. Klar fällt auf, dass das öfter mal vorkommt ...


    Was den 2. Teil angeht gebe ich dir völlig recht ... auch (bereits) aus eigener Erfahrung. Ich kriege auch - noch ohne jegliche Ausbildung - Butter-und-Brot-Stunden (gemessen am jetzigen Stand!) bereits hin ;) , aber eben nicht immer sicher. Und gut vorbereitete Stunden sind u.U. mieser als die "aus der Hosentasche". Da fehlt noch das sichere System/Prinzip/... dahinter ... gerade dann, wenn das nicht begrenzte 2 Monate Vertretung sind und viele Stunden und das ganze Programm! Es würde sonst auch auf die Dauer viel zu stressig/aufwändig/...


    Um bei der Fahrschule zu bleiben ... ein Auto zu bewegen ist etws anderes, als es auch in kritischen Situationen zu beherrschen. Und auch wenn an der Ausbildung einiges nicht perfekt ist, hilft es trotzdem (abgesehen von der Routine) tagtäglich (unbemerkt) ungemein ...

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    Erasmus von Rotterdam



    • Offizieller Beitrag

    ich mag es einfach zu widersprechen, wenn die Gegenseite mich nicht überzeugen kann. Und worum es hier ursprünglich mal ging, dürfte den Wenigsten noch klar sein. Daher verabschiede ich mich dann mal. Und ja, ich bin eine ganz unerträgl. Person, ich will mich einfach nicht von Besserwissern belehren lassen!Sei froh, wenn du im Arbeitsleben nicht auf micht triffst, Dalyna - obwohl, stehst du überhaupt schon im Arbeitsleben?


    Wenn Du den gut gemeinten Rat, abzuwägen und nicht immer alles, was Dir durch den Kopf schießt zu äußern als den Rat ansiehst, immer und überall den Mund zu halten, weil ich Dir den Mund verbiete, ist das Deine Auslegungssache. Und weil Dir meine Meinung nicht passt, lasse ich mir von Dir auch nicht den Mund verbieten. Wenn man gesagt bekommt, dass die Meinung, die man vertritt, andere anders sehen, heißt das nicht, dass ich Dir den Mund verbiete. Ich rate Dir nur, die andere Meinung auch einfach mal stehen zu lassen und nicht jedem, der eine andere Meinung hat, so zähnefletschend entgegen zu treten, wie ich Dich hier vielen und jetzt speziel mir gegenüber erlebe. Du hast ebensowenig wie jeder andere hier die Weisheit mit Löffeln gefressen. Da Du ja der Ansicht bist, dass ich von einer kleinen seiteneinsteigenden Referendarin nichts annehmen kann sag ich Dir was: meine Berufserfahrung und meine Ansichten und Meinungen, die dabei sich entwickelt und durchaus auch verändert haben, lasse ich mir tatsächlich von einer rotzfrechen seiteneinsteigenden Person, die glaubt mit ihrem bisschen Wissen jetzt auf der Stelle die Welt verändern zu können, nicht absprechen. Sorry, so erlebe ich Dich gerade und auf Kollegen wie Dich kann ich in der Tat gut verzichten. Meinungsaustausch ist wichtig, abr nicht, wenn mein Gegenüber versucht, mich mit nichtvorhandenen Argumenten in den Boden zu schreien und auf Gegenargumente nur mit Rundumschlägen reagiert.


    Letzten Ende ist doch die Frage, ob man das, was man lernt in jeder einzelnen Stunde so umsetzen kann. Dass die Beziehungsebene wichtig ist, damit ich überhaupt mit verschiedenen Methoden bei meinen Schülern ankomme, steht für mich außer Frage. Leider kommt es aber vor, dass einzelne Schüler im Extremfall ganze Schülergruppen mit einem nicht klar kommen. Da kann ich auch Handstand mit Überschlag machen und ich komme nicht an.


    Aus der Erfahrung raus finde ich es wichtig, mit verschiedenen Methoden und Arbeitsformen die Klassen zu beglücken, was aber auch vom Alter der Schüler und der Art des zu vermittelnden Stoffes abhängen kann. Ich kann aber nicht jede Stunde Stationn lernen oder was Besonderes machen bei 25 Stunden mit 3 Oberstufenkursen. Da kommt eben auch mal das bei rum, was wohl der AKO gezeigt hat. Ob mit voller Absicht oder nicht, wird sich so aber nicht klären lassen.

  • das Problem liegt darin, dass ich Themen anspreche, über die man allgemein lieber schweigt oder einen gewissen Konsenus getroffen hat. Und ich finde es ganz normal, sowohl Selbstbewusstsein als auch Zweifel zu haben und als Seiteneinsteiger habe ich nun mal einen anderen Blick darauf als jmd. der schon jahrelang in der "Schulbranche" steckt. Immerhin habe ich zu vielen interessanten Diskussion beigetragen, auch wenn einige mehr über die persönlichen Betroffenheiten der hier Anwesenden ausgesagt haben als über das eigentliche Thema.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.


  • das Problem liegt darin, dass ich Themen anspreche, über die man allgemein lieber schweigt oder einen gewissen Konsenus getroffen hat.

    Damit triffst Du wohl ziemlich den Kern. Den Eindruck habe ich auch. Die Reaktion von vielen in diesen Forum erinnert mich ein wenig an die Reaktionen einiger Christen, mit denen man über die Existenz Gottes diskutiert. Kritische Fragen lässt man sich nicht gerne gefallen und alles, was die eigene heile Welt erschüttert, wird erstmal beiseite gewischt, im Zweifel mit emotionalen Argumenten.
    Was mich im übrigen wundert ist, dass man Dir noch nicht explizit fehlende Sozialkompetenz unterstellt hat (oder ich habe es überlesen). Du musst noch ein bisschen mehr gegen die ehernen Glaubenssätze und Konventionen des Lehrerberufs verstoßen, fürchte ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Ich verstehe dich nicht so ganz Sonnenkönigin. Es gibt Showstunden und es gibt Alltagsstunden.


    Die Showstunden kann man polieren und präsentieren. Das ist wichtig, um zu zeigen, wie es im Idealfall sein sollte und um zu zeigen, was man bei viel Vorbereitungszeit und Auseinandersetzung mit einem Thema tatsächlich kann.
    Der Alltag ist aber der Alltag, das Tägliche und da mit einem täglichen Anspruch dranzugehen ist ein anderes Blatt. Dass dennoch die ein oder andere Stunde nicht optimal geplant und durchgeführt wird,
    ist auch Alltag, das wissen erfahrene Lehrer und auch Seiteneinsteiger und auch Refs oder wer auch immer auch. Das Hospitieren dient nicht dazu, um Showstunden erfahrener Kollegen zu sehen, sondern um sich einen Eindruck vom Alltag machen zu können.


    Bei den Showstunden sind ja auch die SuS auch nicht so, wie sie sonst sind. Die Erfahrung haben bestimmt viele schon gemacht. Sie solidarisieren sich und sind oft kaum wiederzuerkennen. Wenn aber "nur" ein Kollege mit im Unterricht sitzt, stören sie sich nicht daran.


    In der Ausbildung sieht es insofern anders aus, weil es diese Zeit der Reflexion, der Beratungssgespräche, der Hilfestellung, der Übung nicht mehr geben wird, deshalb sollte man doch froh sein, wenn man seine Stunden reflektieren kann. Ich hatte nie den Eindruck, dass es um fehlerfreien Unterricht geht, sondern dass man hinterfragen und analysieren kann, warum etwas gut oder nicht so gut gelaufen ist. Das ist anstrengend, zeitraubend und oft auch frustrierend, keine Frage. Aber wenn du es geschafft hast, dann wirst du dich sicher immer mal wieder auch positiv daran erinnern.


    Es gibt sicher Kollegen, die sich etwas schwer damit tun, dass nun die SE kommen und auch unterrichten können, ohne das Studium. Das ist nicht immer gerechtfertigt, aber auch irgendwie verständlich. Angreifen und drohen ist da nutzlos denke ich. Wenn man offen und tolerant bleibt, wirst du staunen wieviel die "alten Hasen" dir vielleicht doch noch zeigen können. Ich bin dankbar für jeden Input und wenn ich mal denke "ach komm, ich weiß", dann ist das Arbeitsalltag, egal was man macht.


  • ja, mit deinen Äußerungen gehe ich durchaus konform. Das Problem mit den Showstunden ist mir durchaus bekannt - aber man wird ja doch mal nach dem Sinn fragen dürfen.


    Und zu deinen angesprochenen Befürchtungen der Kol, dass da jmd. ohne Lehramt-Studium auch unterrichten kann - im Studium lernt man ja nur die Theorie und wohl kaum das Unterrichten. Also muss sich ja niemand in Frage gestellt fühlen. Aber es gibt da unterschwellig wohl doch einige Standesdünkel, wie hier im Forum ja immer wieder zum Ausdruck kommt - kann ich nicht nachvollziehen, ich würde mich freuen, wenn mit jmd. unterstützt, egal ob nun SE oder nicht. Das war in meinem Beruf als Übersetzer früher genauso - da kamen auch Leute, die nie studiert hatten, dafür aber Muttersprachler oder einfach sehr sprachbegabt waren, es war mir ziemlich egal, woher sie kamen, Hauptsache, sie konnten ihren Job.

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  • Das stimmt. Aber ich glaube, dass es die immer und überall geben wird. Ich kann dich und deine Wut auch gut verstehen. Aber es hilft dir ja nicht weiter oder? Wenn ich in den letzten Jahren an der Schule etwas gelernt habe, dann dass man ein dickes Fell braucht. Richtig dick. Du schaffst das! Ich drücke dir die Daumen für alles, was noch kommt und versuche drüber zu stehen. Solche "Kämpfchen" wie hier um Forum klauen dir nur Energie. Versuche sachlich zu verstehen, worum es geht. In Frage stellen kann man so einiges im Bildungswesen ; ). Aber seh die guten Dinge und kämpfe da, wo es sich lohnt. Hier sicher nicht.

  • so sehr viel Wut hab ich eigentlich nicht. Ich finde nur, je mehr man hinter die Kulissen schaut, desto mehr unliebsame Einsichten gewinnt man. Ja, da hast du wohl recht mit dem dicken Fell, braucht man wohl heute überall, aber als Lehrer ganz besonders!Und was die Diskussion angeht, das finde ich schon manchmal sehr interessant, aber die Erbitterung, mit der manche ihren Standpunkt vertreten, macht mir auch ein wenig Angst. Danke fürs Daumendrücken!


    LG


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Hallo,


    traurige Tatsache ist nunmal, dass die UB und die UPP letztendlich nur ganz wenig mit dem "normalen" Unterricht zu tun haben. Nichtsdestotrotz lernen die SuS im normalen Unterricht auch etwas. Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn Mentoren und AKOs den Auszubildenden einen ganz normalen Unterricht zeigen. Ich hospitiere nur ganz selten und war auch nur in stinknormalen Stunden dabei. Ich fand diese Stunden sehr beruhigend, denn hier kam man auf den Boden der Tatsachen zurück. Gerade der lehrerzentrierte Unterricht kam mir sehr entgegen, denn den lernt man am Seminar nicht.
    Als Seiteneinsteiger in der OBAS unterrichte ich 24 Std. und habe eine Klassenleitung. Jeder UB kostet Zeit und Nerven, ist eine Materialschlacht sondergleichen, zudem muss vorher der Raum gereinigt werden, um eine garantiert streifenfreie Tafel präsentieren zu können. 8o
    In meinen Nachbesprechungen dreht sich nur noch alles um die kommende UPP - immer mit der Bemerkung: "Im normalen Unterricht ginge das eher nicht, aber die Komission..."
    Und dann das Seminar: Methoden, Methoden, Methoden... - Methoden sind wichtig, keine Frage. Aber Gesprächsführung ist auch wichtig - und die lernen wir nicht. Die meisten Fachleiter am Seminar betonen, dass ein guter Unterricht auch frontale Phasen haben muss. Aber diese werden nicht eingeübt.
    Ebenso wenig wird man auf die Aufgaben einer Klassenleitung vorbereitet. Zumindest in meinem Seminar fehlt das komplett.


    Aber der Fairness halber muss ich auch einräumen, dass an meinem Seminar betont wird, das es riesige Unterschiede zwischen den UBs und den normalen Stunden gebe. An meinem Seminar wird die Ausbildung also sehr kritisch gesehen. Aber es kommt natürlich ganz stark auf die Fachleiter an. Meine Fachleiter stehen glücklicherweise mitten im Schulleben und predigen nicht nur graue Theorie. Sie wissen auch um die Problematik der zeitgenössischen Didaktik - denn diese passt zuweilen nicht in jede Lerngruppe.


    Aus all diesen Gründen bin ich für jede "Butter und Brot-Stunde", die ich sehe, dankbar - denn sie zeigt mir, dass ich auch guten "normalen" Unterricht geben kann und kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich einfach mal so unverschämt bin und mit dem Lehrbuch arbeite, das die Schule für teures Geld gekauft hat.
    Und Sonnenkönigin, wer weiß, vielleicht hat dir deine AKO gerade deswegen eine stinknormale Stunde gezeigt. Einfach und allein aus dem einzigen Grund, dich für den Schulalltag zu erden und deutlich zu machen, dass es zwischen Seminar und Schule doch noch einen winzigkleinen Unterschied gibt.;)

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