Ja, die meisten Eltern, die ich kenne, können beides noch problemlos bewerkstelligen, denn auch sie sind zur Schule gegangen.
Autsch, da überhebst du dich aber gewaltig, fürchte ich. Ich hatte selber Mathe/Physik-Leistungskurs und lag da immer so im Bereich zwischen 1 und 2. So ca. 5 Jahre nach dem Abi (ich habe selbst geisteswissenschaftliche Fächer studiert) hab ich mal versucht, einer Schülerin der 11. Klasse Gymnasium bei einem Problem in Mathe weiterzuhelfen. Nur: Ich konnte es nicht (mehr). Die Inhalte der gymnasialen Oberstufe sind durchaus so komplex, dass man, wenn man nicht dranbleibt, nach einigen Jahren das meiste nicht mehr kann. Freilich könnte man sich wohl in absehbarer Zeit wieder einarbeiten; aus dem Stegreif würde ich aber mit hundertprozentiger Sicherheit durch jede Oberstufenklausur in Mathe/Physik durchrasseln.
Es hat sicherlich jede Schulart ihre individuellen Herausforderungen, die die unterschiedlichen Positionen zu Gehältern, etc. begründen. Dass das Gymnasium in der Oberstufe aber den höchsten fachlichen Anspruch stellt (wiewohl dieser absolut gesehen doch gar nicht so mächtig ist und sich in einem Grundstudium schnell relativiert), sollte aber schon konsensfähig sein. Im Vergleich ist z.B. der Mathe/Physik/Chemie-Stoff der Realschule tatsächlich pillepalle und das sage ich als Realschullehrer. Wir haben dafür - behaupte ich - die größten Klassen und im Sekundarbereich die heterogenste Schülerschaft, wohingegen die Hauptschulen das schwierigste Klientel zu unterrichten haben und fachlischer Anspruch - völlig ohne das irgendwie böse zu meinen - vielerorts nur noch in den Lehrplänen existiert. Die Grundschulen haben die hoch anspruchsvolle Aufgabe, diesen völlig unterschiedlich vorgebildeten Haufen erstmal beschulbar zu machen und dann solide Grundkenntnisse in den Kulturtechniken zu vermitteln. Außerdem sollen sie mit großer Prognosesicherheit die Schüler in die verschiedenen weiterführenden Schularten verteilen und dabei möglichst jeden Schüler möglichst individuell zu der von ihm erreichbaren Spitzenleistung fördern. Auch nicht ganz einfach. Nur anders.