Grundsatzfrage: Geld in guten Unterricht investieren?

  • Und die hießen ungefähr, "wenn man keine Ahunung hat einfach mal....".

    ... die Fresse halten. Sehr gewählt ausgedrückt, muss ich schon sagen.
    Kannst Du mir vielleicht einfach mal erklären, warum der Wunsch nach unterschiedlichen Gehältern von so wenig Ahnung zeugt? Da Du ja Ahnung hast, kannst Du das sicher erklären.

  • Meine These ist, dass der Großteil der Abiturienten intellektuell in der Lage ist pädagogische und didaktische Modelle im Studium zu verstehen und ein seeeehr viel geringerer Teil in der Lage ist Mathe erfolgreich zu studieren.

    Vorhin sagtest du, dass du um nur 10 % in Mathe mehr zu können als die Schüler, in deinen Studium wahnsinnig schwierige 90% der Studienzeit mit Erlernen von Fachwissen aufbringen musst.


    Merkst du was? Das heißt, dass dein Mehrwissen durch verlängern der Schulzeit um ein halbes Jahr für jeden Abiturienten zu machen sein müsste.



    Wie denkst du eigentlich über deine "Kollegen" am Gymnasium, die nicht so "schwierige" Fächer wie Mathe und Physik studiert haben (sagen wir mal Sport und Kunst oder Reli)
    Sollen die dann auch weniger verdienen? Müssten sie ja eigentlich, wenn man dein Modell konsequent zu Ende denkt.


    Allerdings scheint mir dein Hauptproblem zu sein, und da wiederhole ich mich, dass du eine ander Definition von Qualifikation und Leistung hast als andere hier.
    Die meisten hier sind der Auffassung, dass die Leistung eines Lehrers darin begründet liegt, seinen Schülern möglichst viel beizubringen und sie möglichst gut zu erziehen. Um dies zu können muss er im Studium etwas lerenen, wofür er bestimmte Voraussetzungen benötigt, unter anderem Intelligenz, Sozialkompetenz, Pädagogik, Didaktik, Soziologie usw.


    Ob er wirklich ein guter Lehrer wird, sagen aber auch die Leistungen in diesen Studiengebieten nicht unbedingt aus, eher noch die Lehrproben in der Praxis.



    Und noch ein Argument von dir lässt sich widerlegen: Du sagst, dass Naturwissenschaftler sich unter Wert verkaufen, weil sie zu dusselig dazu sind.
    Ein Bekannter ist theoretischer Physiker mit Promotion und Habilitation. Der gehört auf seinem Gebiet zu den besten weltweit. Trotzdem muss er froh sein, eine Dozentenstelle im Mittelbau zu haben. Er hat sich schon weltweit auf Professorenstellen beworben und kam auch schon in die nähere Auswahl.
    Mit fehlendem Verhandlungsgeschick hat das rein gar nichts zu tun.
    Tatsache ist, dass Gehälter außerhalb des öffentlichen Dienstes auch und vor allem davon abhängen, wie viel die Person mit ihrer Arbeit dem Unternehmen Geld erwirtschaften kann.
    Ich kenne einen Handelsvertreter mit Hauptschulabschluss, der zwar bayrisch, aber nicht mal hochdeutsch, geschweige denn Englisch kann. Er verkauft für ein Unternehmen sehr teure Spezialmaschinen und bekommt entsprechend Provision. Gehaltsmäßig schätze ich den auf Faktor 10 von einem Lehrer.


    Wenn du wirklich so hoch intelligent bist und viel Geld verdienen möchtest, möglicherweise gar kein so großes Interesse an Kindern hast, vielleicht auch nicht wirkliche Stärken in Sozialkompetenz, dann glaube ich, ist es für dich und alle Beteiligten besser, du wechselst in den Diplomstudiengang und versuchst es in der freien Wirtschaft.
    Dort sind deine Qualifikationen vielleicht gefragt und werden in deinem Sinne honoriert.
    An der Schule braucht man andere Leute, mit anderen Qualifikationen, unabhängig davon, was du als wertvoll erachtest.

  • ... die Fresse halten. Sehr gewählt ausgedrückt, muss ich schon sagen.
    Kannst Du mir vielleicht einfach mal erklären, warum der Wunsch nach unterschiedlichen Gehältern von so wenig Ahnung zeugt? Da Du ja Ahnung hast, kannst Du das sicher erklären.


    Man merkt halt in jeder Zeile die Du schreibst, dass Du ein Student bist und kein Lehrer. Mal sehen wie Deine Beiträge sich ändern wenn Du mal wirklich unterrichtest und nicht nur ausgewählte Minisequenzen in Praktika. Trotzdem hätte mich interessiert wie hoch Dein IQ ist. Aber das magst Du wohl dann doch nicht verraten. Schade. Ich hätte Dir sonst auch meinen verraten :)

  • Heidewitzka, ist das jetzt abgeschweift...
    BTT: Ich gebe als Ref momentan viel für meine eigene Fortbildung aus, ansonsten bin ich allerdings knausrig. Wenn es aber darum geht, mein Nervenkostüm zu schonen, bin ich schonmal bereit, eigenes Geld in den Unterricht zu investieren und nicht Schulressourcen zu nutzen. Vermutlich werde ich mir irgendwann einen Beamer zulegen, sobald ich sagen kann, wieviel Lumen ich nun glaube zu brauchen. Aber das kann noch dauern, weil meine Frage wohl nur durch Beratung und Demonstration gelöst werden kann. Dazu bin ich leider zu faul. :D (Beamer würde mir ja auch privat nützen.)
    Aber ich bin auch bereit, Gelder vorzustrecken, so wie jetzt in der Projektwoche. Die paar Cent Zinsen, die es mich kostet, kann ich verschmerzen.
    Kurz zusammengefasst: Private Fortbildung bezahle ich, alles andere sollte schon größtenteils vom Dienstherr kommen, aber manchmal werde ich schwach.


    PS: Yay, ich bin ja intellektuell sowa von überlegen!*rolleyes* Alle Lehrer sollten vergleichbares Gehalt bekommen. Überall gibt es Knackpunkte im Job, die entsprechendes Gehalt rechtfertigen. Zumindest solange man seinen Job wenigstens mittelmäßig erledigt. Ich will mich nicht mit kleinen Kindern rumschlagen, die noch nicht vollständig sozialisiert sind, nicht ganz stubenrein und immer anfangen zu heulen. Korrektur: anderer Leute Kindern. ;) Das würde mich wirklich fertig machen. Meine SuS sind wenigstens stubenrein! *rofl*

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Ich habe diesen ganzen Thread intensiv gelesen.



    Ohne auf Einzelheiten einzugehen, habe ich den hier so viel gescholtenen und oftmals persönlich angegriffenen User Silicium als sehr differenziert, sachbezogen und selbstreflektorisch erlebt.
    Überheblichkeit, persönliche Beleidigungen und teils hanebüchene Thesen konnte ich nur von der "Gegenseite" registrieren, die mehrfach darauf verwies, er sei ja "nur" erst Student, sozial inkompetent, das Überspringen von Klassenstufen habe ihm geschadet usw. Alles "Argumente" ad personam, die nicht nur seinen fundierten auswichen, sondern für die eigene Argumentationsschwäche sprachen.


    Dass man ihm nun ausgerechnet noch fehlende Empathie vorwgeworfen hat, wiewohl er im Gegensatz zu vielen, die tatsächlich den kognitiven Anspruch eines Mathematikstudiums mit dem teils pseudowissenschaftlich aufgeblasenen pädagogischer Konzepte nivellieren und nebenbei noch behaupten, die Eltern ihrer Kinder könnten fast allesamt den Schülern"locker" beim LK Mathematik helfen, auf fast jeden Einwand freundlich und geduldig eingegangen ist, setzt der Borniertheit dieser Fraktion das goldene Krönchen auf (sorry für diese furchtbare Hypotaxe, keine Lust, neu zu formulieren).


    Und bevor nun die Riesenschelte auf meine Person losgeht:
    Nein, ich kenne Silcium nicht, ja ich habe mehrere Monate an einer Hauptschule, jahrelang an einer Gesamtschule mit gleich 4 nichtstudierten Fächern, und nun ebenso lange an einem Gymasium unterrichtet. Dass ich nebenbei viele Freunde habe, die vom Gymnasiallehramt auf das GH- oder RS-Lehramt gewechselt haben, weil sie es tatsächlich intellektuell nach eigener Aussage nicht gepackt haben an der Universität fürs Gymn., erwähne ich nur ohne statistische Verwertbarkeit und um weiteres Öl ins Feuer zu gießen ... 8)

    • Offizieller Beitrag

    Amen.


    Ich mach dann hier mal zu, denn es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass auf das eigentliche Thema zurückgekommen wird. Und selbst wenn es noch Diskussionsbedarf in verschiedenen Bereichen gibt: bitte entsprechend neue Themen eröffnen. Oder auch mal die Suchfunktion benutzen, denn gerade das Thema rund ums Investieren von Geld in den Unterricht hatten wir schon des öfteren.

Werbung