Sandkasten zum Buchstaben schreiben

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade neu eine 1. Klasse übernommen und würde gerne neue Buchstaben in Stationen üben. Dazu gefällt mir die Idee "Sandkasten" sehr gut.
    Welche Sandkästen habt ihr und was kostet das pro Stück? Habt ihr da Vogelsand drin?


    Vielen Dank,
    urmelli

  • Hallo,


    die einfachste Variante sind Pappkarton (zum Beispiel die Deckel von Kopierpapierkisten) gefüllt mit Sand.
    Ich nehme keinen Vogelsand, weil ich finde, er riecht unangehm.
    Es gibt günstig Sand in unterschiedlichen Körnungen bei diversen Verlagen zu kaufen.
    Fertige Sandschieber aus Holz kann man bei einigen Schülerfirmen erwerben.
    Einfach mal eine Suchmaschine bemühen.


    Viele Grüße
    strubbelsuse

  • Ich hab mal bei Tschibo Zen-Gärten gekauft. Die sind super, richtige Größe, hoher Rand, toller feiner Sand, mit extra Sandschieber zum wieder glätten, stabil.


    Ne Kollegin von mir hat aus Schuhkarton-Deckel und Vogelsand selber Sandkästen gebastelt, billig, schnell herzustellen, aber nicht ganz so stabil.

  • Ich nutze sowas gar nicht mehr. Ich habe es in einem Jahrgang anfangs gemacht: billige Metallauflaufform von Aldi für 4 Euro und ne Tüte Vogelsand rein. DIe kinder fanden daran wenig gefallen und ich sah darin ebenso wenig Sinn wie im Hüpfen auf Seilen und Kneten von Buchstaben. Zudem hat mich das sehr aufgehalten und es dauerte lange bis die Buchstaben komplett eingeführt waren. Ich habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass es sich auszahlt, die Buchstaben zügig hintereinander weg einzuführen, so dass schnell alle vorhanden sind. Erst durch das Schreiben üben die Kinder auch das schöne Schreiben und die richtigen Größenverhältnisse der Buchstaben untereinander. Da eignet sich meiner Meinung nach ein kleines Heft mit Lineatur 1 und vielen vorgeschriebenen Wörtern zum Nachschreiben viel mehr als ein Sandkasten oder ein Seil zum Entlanghüpfen. Darin bin ich in der vergangegen Woche bei einer Fortbildung zum Anfangsunterricht bestätigt worden: Kneten, Hüpfen, Sandbuchstaben usw. haben keinen Lerneffekt. Eventuell machen sie dem einen oder anderen Kind Spaß; in dem Punkt lohnt sich eine solche Aufgabe, aber nicht im Blick auf das Lernziel. Ob man das Ganze nun als Meinungsfrage abtun kann und die Didaktik außen vor lässt, weil man dem Kneten zu gern einen Lerneffekt zusprechen möchte, weiß ich nicht. Bisher habe ich diesen gewünschten Effekt selber nicht sehen können und habe auch noch nirgendwo fundiert etwas anderes nachlesen können.


    Viele Grüße,
    ohlin

  • Ich bin anderer Meinung. Ich denke durchaus, dass solche "Stationen" auch einen Lerneffekt haben. Ich praktiziere es viel und in einer bunten Mischung, in Kombination mit dem Schreiben und Lesen lernen. Was Forbildungen anbelangt bin ich eh skeptisch geworden. Jeder erklärt letztendlich nur seinen Standpunkt und genau den muss jeder für sich selber vertreten können. Der eine sieht in manchen Dingen keinen Sinn, der andere lobt es in den Himmel. Ich muss für mich selber einen Weg finden, wie ich methodisch und didaktisch meinen Unterricht vorbereite und durchführe.
    Was den Sandkasten anbelangt: Ich hatte nur einen in der Klasse, eine einfache Holzkiste mit Vogelsand darin. Er hat seinen Zweck erfüllt und ich finde, man kann vieles preisgünstiger erstellen, als immer alles "hochwertig" von irgendwelchen Verlagen zu erwerben.


    ohlin
    Man sollte auch die unterschiedlichen Lerntypen nicht außenvor lassen. Gerade der taktile Lerntyp wird oftmals völlig vernachlässigt. Abgesehen davon kann ich mir wiederum nicht vorstellen, dass Kinder Freude am Lernen entwickeln, wenn sie lediglich viele vorgeschriebene Wörter nachschreiben sollen. Welcher Lerneffekt soll daraus abgeleitet werden? Darin sehe ich nur ein Ziel - Schönschrift erlernen. Ein akkustischer oder taktiler Lerntyp z.B. wird sich dadurch die Rechtschreibung auch nicht einprägen.

  • Habe EINE Plastikkiste mit Sand drin, sehr hoher Rand, durch Schütteln der Kiste wieder glatt, bei den Stationen zu neuen Buchstaben bin ich immer die Sandkistenstation, ... wer mir den neuen Buchstaben richtig im Sand gezeigt hat, DARF sich dannein Arbeitsblatt oder sein Linienheft nehmen, um den Buchstaben mit dem Stift zu üben.

  • Bei Aldi&Co gibt es immer wieder Stapelboxen für Wurst/Käseaufschnitt die man gut zumachen kann, die habe ich genommen. Meine Kollegin hat einen Holzkasten mit Deckel aus dem Baumarkt (ca. 10€) gehabt.

  • Ich habe von einem alten Spiel die Schachtel genommen. Wenn der Sand wieder glatt werden soll 1x schütteln. Nach Gebrauch wird die Box wieder geschlossen, fertig!

  • Beim Schreibenlernen geht es doch darum, die Schreibbewegung zu automatisieren...und das lernt man nur durch sehr häufig wiederholtes Schreiben mit dem Stift, weil das Schreiben in den Sand oder ähnliches eine ganz andere Bewegung ist...deswegen verzichte ich auf solche großformatigen Übungen...
    Meine Meinung :)
    LG Rotti

  • Ich find das immer interessant, dass hier dann Grundsatzdiskussionen anfangen.
    Also meine Antwort an den TE:


    Ich habe die SAMLA Box von Ikea (kleinste größe) kostet ca. 80cent und dann Vogelsand rein :)

  • Vielen Dank für eure Antworten,
    ich finde übrigends auch solche interessant, die sich kritisch zu den Sandkästen äußern. Ich habe zum ersten Mal eine 1. Klasse und bin deshalb an Anregungen in jede Richtung interessiert. Bisher war ich der Meinung, dass man auch durch großformatige Übungen die Form des Buchstaben ins Gedächtnis einprägt. Ich werde jetzt mal die Idee mit der Kopierpapierdeckelkiste (schönes Wort, gell) aufgreifen und dann überlegen, ob ich mir eine Plastikkiste mit Deckel zulege.


    LG, urmelli

  • Möglich wäre das Nachschreiben der Buchstaben in Hohlbuchstaben, die man auf größeres Format kopiert. Da hat man keinen krümeligen Sand auf dem Tisch, unter dem Tisch, auf dem Boden, auf dem Teppich, muss keine Kisten oder Kästen kaufen, die Kinder können den Buchstaben aber größer schreiben als in ihrem Heft und sie können das mit einem Stift -ihrer Wahl- tun. Sie können so lange und so oft den gleichen Buchstaben nachschreiben bis er ihnen bunt genug erscheint, sie alle Lieblingsfarben genutzt haben... Vielleicht ist das eine Alternative für dich und deine Erstklässler?
    Wenn es lediglich um das Ansehen der Buchstaben geht, kann man die Hohlbuchstaben auch gemeinsam mit bunten Schnipsel "auskleben" lassen. Das übt die Feinmotorik und man kommt so zu einem sehr hübschen ABC, das man an die Wand hängen kann. Ist sehr viel individueller als fertige Buchstabenkarten.


    Viele Grüße,
    ohlin

  • Ich hab Plastiktabletts von Ikea (blau) - Die sind schön bunt, außerdem kann man sie stapeln und brauchen daher nicht so viel Platz...


    Das mit dem Maisgries will ich auch mal ausprobieren @Bigandi - super Idee :)
    Ich nehm bisher Vogelsand ausm Supermarkt.

Werbung