Referendariat mit Anfang 40?

  • Ich bin diplomierter Hdl. mit einer Vollanerkennung als 1.Staatsexamen und spiele mit dem Gedanken, meinen unbefristeten Job aufzugeben, um mit Anfang 40 ins Referendariat zu gehen. 2013 soll es ja (nicht nur) in NRW genügend freiwerdende Lehrerstellen geben. Gibt es hier andere Forenteilnehmer, die in einem ähnlichen (biblischen :D ) Alter noch den Lehrerjob über den normalen Weg des Vorbereitungsdienstes angestrebt haben und über Ihre (auch negativen) Erfahrungen berichten können?


    Mir ist schon klar, daß man wieder von ganz unten anfangen muß. Mit sachlicher Kritik habe ich auch kein Problem. Ärgern würde ich mich aber, wenn man aber von vorneherein mit Vorbehalten aufgrund des Alters zu rechnen hätte.

  • Ich hatte mal ne Kollegin, die mit 40 ins Referendariat gegangen ist. Sie hat ihre Entscheidung nie bereut. Nur den Beamtenstatus hat sie nicht mehr bekommen ... Falls du es wagst, wünsche ich dir alles Gute!

  • Als ich im Referendariat war, war 40 in etwa das Durchschnittsalter... Ist also nichts Ungewöhnliches (auch nicht für die Seminarleiter). Einige kommen aus einem anderen Beruf, andere aus Kinder-Betreuungszeiten etc. Warum also nicht?

  • Ich bin gerade mit Anfang 40 im Referendariat - ehrlich gesagt, habe ich mir darüber bisher noch kaum Gedanken gemacht ... habe ein Diplomstudium hinter mir und ein Zweitstudium Lehramt angeschlossen ... war bisher nie die Älteste (kenne auch Leute, die mit Ende 40 ins Referendariat sind) - es gibt einfach so viele verschiedene Lebensläufe ... also: nur zu, wenn Du in den Lehrberuf gehen willst.
    Habe bisher auch keinerlei negative Erfahrungen gemacht - im Gegenteil, fühle mich sehr anerkannt und respektiert.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin mit Mitte 40 ins Referendariat gegangen, nachdem mein 1. Stex schon 20 Jahre hinter mir lag.
    Es gab keinerlei Probleme, die Mitstreiter waren anfangs vll ein wenig zurückhaltend, aber das gab sich sehr schnell.
    Ich hatte auch kein Problem mit meiner Lehrerrolle, da genügend Jahre zwischen mir und selbst den Oberstufenschülern lagen.
    Und dass ich mehrere eigene Kinder diverser Altergsruppen hatte, war sicherlich auch nicht von Nachteil. ;)
    Lediglich bei der Didaktik hatte ich einiges aufzuholen, da die zu meiner Studienzeit an der Uni keine Rolle gespielt hatte.
    Klar, Verbeamtung lag nicht mehr drin, aber mit Anfang 40 mag das ja noch gehen. Nur Mut!!

  • Hallo,
    auch ich bin jetzt fast 41 und bin im 2. Jahr Ref. Habe nach 17 Jahren den EInstieg gewagt und bereue nichts! Da ich zwei Jahre auf einen Refplatz warten musste, hatte ich genügend Zeit, mich auf den neuesten Stand der Didaktik zu bringen. Ich habe viel in Fachzeitschriften gelesen, noch mal Seminare an der Uni besucht und habe mein Fachwissen aufgefrischt. Da meine Mädels jetzt groß genug sind, habe ich es bestimmt sogar leichter, als die Jung Refis mit kleinen Kindern. Für die "natürliche Autorität" ist das Alter auch eher hilfreich. Nur Mut!

  • Was ist denn ein Hdl?


    Ich bin selbst späte Seiteneinsteigerin und kenne solche und solche Geschichten.


    Ich würde auf jeden Fall, der Jobsicherheit und des Geldes wegen, den Seiteneinstieg wählen und nicht das Referendariat (das sind zwei verschiedene Dinge!).


    Es gibt eine Probezeit. Die übersteht nicht jeder. Manche machen sich falsche Vorstellungen davon, wie es heutzutage an der Schule so zugeht. Andere sind aus irgendwelchen Gründen für den Lehrerberuf nicht geeignet.


    Und andere werden auch mit ü50 noch Lehrer und bleiben es. Das Alter ist nicht das Kriterium.

  • Dipl.-Hdl. = Diplom-Handelslehrer!


    Wenn man aufgrund der Familie räumlich gebunden ist, ist es (insbesondere dann wenn man keine Mangelfächer hat) nicht so einfach in den Seiteneinstieg zu kommen.


    Finanziell wäre es für mich machbar, die 18-Monate Referendariat zu überbrücken. Ich denke, in der freien Wirtschaft ist es ab einem bestimmten Alter sehr schwierig überhaupt einen neuen Job zu bekommen. Wenn man aufgrund seines Alters in einem Bereich keine Benachteiligung fürchten muß, dann wohl im öffentlichen Dienst bzw. als Lehrer. Da sehe ich mich durch viele Antworten hier bestätigt.

  • Ach so.


    Nach dem Ref musst du dich aber doch neu bewerben. Das heißt, du machst den Schritt ins Ref in eine ungewisse Zukunft.


    Das ist eben beim Seiteneinstieg anders, da gibt es eine Übernahmegarantie. Deshalb war das mein Rat.


    Ich bin nun wirklich für ein mutiges Sichändern, wenn einem danach ist, und dein Alter ist kein Problem, aber vor dem Hintergrund familiär-finanzieller Verpflichtungen sollte der Schritt wirklich gut überlegt sein. Kannst du notfalls in den alten Job zurück? Klingt nicht wirklich so einfach.

  • @natürliche Autorität: Ich kann nur sagen, dass es mit Mitte 20 im Ref. wirklich oft nicht einfach war und ich mir oft ein paar Jahre mehr auf dem Buckel gewünscht hätte :-P. Lass dich nicht davon abbringen, wenn du es wirklich willst.

  • Piksieben:
    Ist auch alles andere als einfach! Ich würde ja liebend gerne ins Referendariat gehen, aber wenn eine Familie dranhängt, dann wird es schwierig. Ich weiß auch nicht, wie das mein Arbeitgeber finden würde, wenn ich sage, "ich bin jetzt mal weg, aber wenn es nicht klappt oder ich in anderthalb Jahren keine Stelle finde, dann hätte ich gerne meinen alten Job wieder." Weggegangen, Platz vergangen...


    Das das Alter kein Problem sein sollte, ist zumindest schon einmal ein Hoffnungsschimmer. In vielen Bundesländern könnte ich alter Sack sogar noch verbeamtet werden :)

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