Was tun bei Problemen mit Zahlen (1. Klasse)

  • Hi ihr!


    Ich habe ein Kind in der Klasse, das kommt mit den Zahlen bis 10 nicht zurecht. Wir arbeiten mit dem Mathematikus, der ist für mich neu und sehr anspruchsvoll - für schwache Kids nicht so toll geeignet...
    Seit ca. 5 Wochen arbeiten wir an den Zahlen bis 10, die kommen gleich alle in unserem Buch. Wir zählen, legen, machen Strichlisten...
    Die Zahlen bis 4 sind auch schon schreibmotorisch eingeführt.
    Gestern haben wir dann die erste Lernziekontrolle gemacht. Alle Kinder haben super abgeschnitten. Bis auf eins, das mir die ganze Zeit schon aufgefallen ist. Es kann zwar bis 10 zählen, aber die Zahlsymbole einfach nicht erkennen oder was damit verbinden. Woran kann das liegen? Ich möchte nächste Woche auch Kontakt mit den Eltern aufnehmen. Meint ihr durch intensive Übung zu Hause kann man das beheben oder ist da irgendwas nicht in Ordnung???


    Danke für alle Tipps, die ihr habt. Ich hatte so einen Fall noch nie...


    lg missy

  • Hey,


    hört sich an wie eine Rechenschwäche. Intensives Üben mit dem Kind und dann auch noch vollzogen durch die Eltern macht mehr kaputt als zu helfen. Auch wenn die Eltern sehr bemüht sind, sie werden es nicht schaffen es ihrem Kind didaktisch wertvoller beizubringen als du es kannst. An deiner Stelle würde ich mir Material von Selter, Wittmann, Müller beschaffen. Und diese drei Namen in dem Zusammenhang mal googeln. Jetzt direkt kann ich dir nur empfehlen mit sehr strukturiertem Material zu arbeiten. Vielleicht hast du schonmal etwas von der Kraft der 5 gehört? Du kannst z.B. immer am Anfang jeder Mathestunde mit dem OHP strukturiert! Zahlen legen. Du deckst die Zahlen kurz auf und verdeckst sie dann wieder. Damit kannst du die strukturierte Anzahlerfassung üben. Aber wie gesagt, wenn du den Begriff Rechenschwäche im Zusammenhang mit den drei Namen googelst wirst du sicher weitere gute Anregungen finden. Den Eltern würde ich empfehlen an eine nahe gelegen Uni zu gehen und ihr Kind dort auf Rechenschwäche testen zu lassen. Dies geht aber soweit ich weiß nicht an jeder Uni. Wenn du Glück hast findest du ine in deiner Nähe, wo das Kind auch noch zusätzlich an einem Programm teilnehmen kann die zur Förderung dieser Rechenschwäche führt. Beachte bitte, dass viele den Begriff "Dyskalkulie" verwenden. Vermeide das Bitte. Schließlich ist es ja keine Krankheit sondern einfach nur eine Schwäche der, wenn man es richtig macht, gut entgegen kommen kann. Des weiteren gibt es noch keine Qualitätsmerkmale für sogenannte Institute die Rechenschwäche oder Dyskalkulie feststellen. Also solltest du die Eltern wirklich nur an eine Uni verweisen oder wenn keine entsprechende Uni in der Nähe ist an ein Institut in einer anderen Uni wenden. Die werden dir da vernünftige Anlaufstellen geben können. Ansonsten würde ich sagen setzt du dich selbst die Eltern und vor allem das Kind erstmal nicht unter Druck versuchst ein paar sinnvolle strukurierte Übungen (siehe Müller, wittman, selter) und wartest einfach ab was die Eltern dazu sagen. Sollte sich das ganze nicht ändern würd eich die Eltern dann an eine entsprechende Universität verweisen.


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!


    LG

  • Nach 5 Wochen in der 1. Klasse schon von einer Rechenschwäche zu sprechen, naja, damit wäre ich vorsichtig. Das klingt für mich erstmal nach einem Kind, welches die Mengen-Zahl-Zuordnung noch nicht verstanden hat.
    In diese Richtung würde ich erstmal überprüfen, was da an Verständnis vorhanden ist (hat das Kind eine Vorstellung davon was die Zahlen "bedeuten", welche Mengen sie symbolisieren?)
    Und wenn du dich in Richtung Rechenschwäche dann tatsächlich informieren willst, was nie schaden kann, würde ich dir eher Material von Bernd Ganser, Michael Gaidoschik, Wilhelm Schipper oder Jens Holger Lorenz empfehlen. Die Herren Selter, Wittmann oder Müller sind gute Didaktiker, zum Thema Rechenschwäche die eben genannten aber meiner Meinung nach besser und versierter.

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