Welche Stellen für Lehrer in der freien Wirtschaft?

  • Hallo!


    Letztens las ich hier, dass ein Forumsmitglied einen Traumjob in der freien Wirtschaft angeboten bekommen hat. Mich würde es wirklich interessieren, welche Jobs/ Einsatzmöglichkeiten für einen Lehrer in Frage kommen würden...so mit meiner Fächerkombi...bin nur neugierig... :pfeif:. Ich habe echt keine Idee!


    Liebe Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    2 Mal editiert, zuletzt von mara77 ()

  • Es gibt da ganz verschiedene Möglichkeiten.


    Für den Sek1/2-Bereich bietet sich z.B. bei den studierten Mathematikern der Einsatz als Aktuar/Consultant an.


    Ein Mitstudent, der durch das 2. Staatsexamen rasselte, fing dann in dem Bereich bei einer Versicherung an.
    Die Versicherungen bilden die Leute intern aus, die Qualifikation ist aber wohl nicht firmenspezifisch.
    Und der Mann spielt heute schon irgendwo in der höheren Liga... ;)

  • Ein Mitstudent, der durch das 2. Staatsexamen rasselte, fing dann in dem Bereich bei einer Versicherung an.


    [...]
    Und der Mann spielt heute schon irgendwo in der höheren Liga... ;)

    Da kann man nur gratulieren :thumbup:
    Ich kenne jemanden, der hat Physik Staatsexamen und hat dann ein Aufbaustudium zum Patentanwalt gemacht. Der war letztens bei uns in der Arbeitsgruppe um seinen alten Prof zu besuchen.


    Anscheinend gibt es einen Bereich in der Jura, der ein Studium einer Naturwissenschaft voraussetzt und dementsprechend sehr lukrativ ist, da der durchschnittliche Jurist nicht vorher Physik, Chemie, Maschinenbau oder Biologie studiert hat und sich mit technischen Dingen zu wenig auskennt. Auch wenn es im Moment eine Juristenschwemme gibt, Patentanwälte gibt es wohl zu wenig.


    Bei ihm war die Sache, dass er gemerkt hat, dass es ihm keinen Spaß macht sein Leben lang mit "nervigen, unerzogenen Blagen fremder Leute" (O-Ton) zutun zu haben. Sowohl die Schüler, als auch die Situation um Ref haben ihn wohl letztendlich zum Abbruch und Umstieg bewegt. Niemals mehr sei er seitdem unter so einer Beobachtung, Streß und Druck gewesen und könne (selbstständig) weitgehend frei entscheiden, welchen Auftrag er annimmt und welchen nicht. Wenn ihm ein Kunde absolut nicht zusagt, kann er sich einen besseren suchen (sofern die Auftragslage das erlaubt).


    Das wichtigste was er allerdings fand war, dass er endlich abschalten kann und nicht ständig irgendwelche Unterrichtssituationen oder Problemschüler im Geist durchgeht. Auf meine Frage ob er nicht auch über Patente grübele, sagte er ja schon manchmal, aber das sei nicht so belastend?!
    Kann ich irgendwie nachvollziehen, ich finde soziale Situationen strengen viel mehr, als wenn man über sachliche Probleme nachdenkt und nach Lösungen sucht. Das Gehirn ist vielleicht bei letzteren Problemen nicht emotional beteilig und der Körper nicht so stark von schädlichen Botenstoffen durchflutet. Soziale Interaktion aktiviert einfach viel mehr Gefahrenzentren als Jobs mit sachlichen Problemen. Deshalb sind vielleicht auch die Burnoutraten in allen sozialen Berufen (nicht nur Lehrer) überdurchschnittlich hoch.
    Vielleicht sehen Lehrer (und Mütter vieler Kinder) deshalb immer so alt aus im Vergleich zu anderen? 8o

  • Soziale Interaktion aktiviert einfach viel mehr Gefahrenzentren als Jobs mit sachlichen Problemen. Deshalb sind vielleicht auch die Burnoutraten in allen sozialen Berufen (nicht nur Lehrer) überdurchschnittlich hoch.
    Vielleicht sehen Lehrer (und Mütter vieler Kinder) deshalb immer so alt aus im Vergleich zu anderen? 8o

    ... was beim Zahlenwirrwarr in der Versicherungsbranche ja nich passieren kann. :D
    Nicht dass die keinen Stress hätten, aber er ist eben anders geartet als die tagtägliche Reiberei z.B. mit pubertierenden, schulmüden Jugendlichen.


    Dann fällt mir noch jemand ein, der ebenfalls im Referendariat den Praxisschock bekam und das Referendariat nach ein paar Monaten abbrach. Es folgte eine Umschulung im IT-Bereich (Softwareentwicklung), und inzwischen sitzt der Mann im Frankfurter Bankenviertel und denkt über Schule nie mehr nach.


    Wohlgemerkt: Die Situation war vor 10 Jahren so.
    Der Arbeitsmarkt 2011 sieht sicher anders aus.

  • Für den Sek1/2-Bereich bietet sich z.B. bei den studierten Mathematikern der Einsatz als Aktuar/Consultant an.


    Da ich an einer padägogischen Hochschule studiert habe, lag - wie der Name schon sagt - das Pädagogische im Vordergrund, nicht das Wissenschaftliche. So ist das Studium der Mathematik sicher nicht mit einem universitären Studium zu vergleichen.
    Ne, das wird nichts. Ich glaub ich muss bis ans Ende meiner Lehrertage bei der Lehrerei bleiben... ;( ;)

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

  • Selbstmitleid ist keine Lösung :D


    Ich glaube ich nehme mir deine Lebensweisheit zu Herzen ^^ .
    So eine Alternative im Hinterkopf, wäre irgendwie beruhigend gewesen...


    Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

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