Den knappesten Dödelunterricht könnte man mit Schulbuch machen. Aufwendig ist doch jede Extrabastelei
Da hast Du vollkommen recht. Aber es gibt eben viele KuK, die sich dann zur Zeitersparnis von ihrem eigenen Geld Materialien kaufen, die freigewordene Zeit dann nutzen um andere dienstliche Aufgaben zu erfüllen.
Ich persönlich erstelle viel hochwertiges Material für meine Kurse und Klassen (aber vor allem für die Oberstufe, das ist mein Schwerpunkt). Das mache ich aus dem Verständnis heraus, dass mein Material besser ist als das von Raabits und was es so alles gibt. Auch steckt darinnen mein Verständnis des Lehrerberufs, dass ein strukturierter, fachlich anspruchsvoller Unterrricht das Kerngeschäft ist. Damit verbringe ich einen Großteil meiner wöchtentlichen Arbeitszeit. Der Rest entfällt auf individuelle Kontakte zu SuS, Eltern (was ich auch als sinnvoll ansehe) und leider eben auch auf verlorene Zeit (90% der Zeit aller Konferenzen und divererser anderer, zeitineffizienter Dinge)
Für mich kommt es nicht in Frage die Unterrichtsvorbereitung durch (selbst) gekaufte Materialien zu beschleunigen und die dadurch gewonnene Zeit in weitere schulische Tätigkeiten zu stecken (noch längere Elterngespräche, hier noch ein Zusatzangebot, dort noch dies und das). Das fühlt sich für mich an wie ausgeraubt zu werden (und ist es de facto ja auch).
In Frage käme prinzipiell Geld in Unterrichtsmaterialien zu investieren und die gewonnene Zeit konsequent als Freizeit zu nutzen (sprich sein Geld für sich arbeiten zu lassen). Das Problem dabei ist, dass ich das nicht konsequent durchziehe, sondern dann tatsächlich unruhig werde und "etwas für die Schule tue".
Schule ist generell ein Phänomen, sobald man bei etwas Zeit gewonnen hat, frisst sich eine andere Sache an der Stelle rein. Ein Beruf, bei dem fertig auch fertig heißt, ist die Schule nicht. Deshalb ist eine durch eigenes Geld finanzierte "Zeitersparnis" ein Trugschluss! (Wie es übrigens auch Teilzeit ist. Fast alle Teilzeitler arbeiten proportional extemst viel mehr, als sie eigentlich aufgrund der Reduktion müssten.)
Ich brauche schon das Gefühl in der Woche "angemessen viel und sinnvoll (!) gearbeitet zu haben". Das Gefühl stellt sich am besten ein, wenn ich meinen Unterricht ordentlich vor- und nachbereite. Diese Gefühl "etwas für die Schule tun zu müssen" entsteht sicherlich aus eigenem Anspruchsdenken, aber ganz sicher auch durch gezielte Indoktrination durch Schulleitung, KuK und die Referendariatsausbildung.