Zusammenstellung neuer 5. Klassen

  • Hallo,


    wie stellt ihr die neuen 5er zusammen, wenn sie von der Grundschule auf die weiterführende Schule wechseln? Welche Kriterien gibt es an Eurer Schule? Behaltet ihr Klassenverbände aus der Grundschule bei oder wird bei Euch eher auf das Gegenteil geachtet? Wird gelost? Oder ist der Schwerpunkt auf Junge/Mädchen-Anteil, Schulform-Empfehlung? Dürfen sich die neuen 5er bei der Anmeldung Freunde wünschen, die - wenn möglich - mit in die Klasse kommen? Redet ihr mit den Grundschul-KL um bestimmte Kombinationen zu vermeiden?


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen :)
    Viele liebe Grüße

  • Hallo Provencaline,
    da unser Gymnasium ein sehr großes Einzugsgebiet hat und die Kinder dementsprechend aus vielen Grundschulen kommen, fassen wir in unseren fünften Klassen immer bestimmte "Ortsgruppen" zusammen: die einheimischen Schüler mit denen, die nicht zig Kilometer mit dem Bus fahren müssen in einer Klasse, die Fahrschüler, die mit dem Zug kommen oder eine einfache Busverbindung haben, in die zweite Klasse und der Rest in die dritte Klasse.
    Das hat natürlich Vorteile beim Vertretungs- und Stundenplan, denn Erstere kann man dann doch mal früher heimlassen, wenn Unterricht ausfallen muss, wohingegen Letztere mehr Vertretung und Aufsicht brauchen, bis der Bus fährt.


    Wenn ein Viertklässler Wünsche hat, mit wem er zusammen in eine Klasse möchte, erfüllen wir diese, soweit es geht.
    Gruß!

  • Da wir Gymnasium und Grundschule sind, ist es bei uns sehr einfach. Unsere GS ist 3-zügig, das Gym 2-zügig. In der Regel ist es so, dass eine Klasse in der GS nicht so gut funktioniert, so dass wir die beiden anderen Klassen (also die Kinder, die bei uns bleiben - das sind zwischen 50 und 75%) in ihrem Klassenverband lassen und die dritte Klasse und die Externen auf die beiden Klassen aufteilen. Das machen die GS-Lehrer der vierten Klassen, da die ihre Kinder am Besten kennen.
    Außerdem dürfen die Eltern Wünsche äußern.

  • Bei uns wird versucht Kinder, die die gleiche Grundschule bzw. die gleiche Grundschulklasse gemeinsam besucht haben, in der gleichen Gymnasialklasse zusammen zu fassen (es sei denn die Eltern / Kinder äußern andere Wünsche). So kann es dazu führen, dass in einer Klasse mehr Fahrschüler sind als in der Parallelklasse.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man es allerdings mit den Grundschulbezirken als Ausgangsbasis für die Klasseneinteilung übertreibt, kommen an einigen vierzügigen Schulen latent stigmatisierende Ergebnisse zusammen.


    Beispiel von Schule A in AC:


    Klasse 5a Lateinklasse mit zusätzlich Englisch, allgemein auch als "Eliteklasse" bekannt.


    Klasse 5b Vorortgrundschulen mit guter Klientel


    Klasse 5c "Alternativ"-Klasse mit den reformpädagogischen Grundschulen


    Klasse 5d "Ghetto"-Klasse mit den innenstädtischen Grundschulen


    Ein Schelm, wer da tatsächlich vergleichbare Ergebnisse bei den Leistungen erwartet...


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Bei uns gab es verschiedene Ansätze:


    Es gab mal Profilklassen (Musik, Sport, Forscher) die angewählt werden konnten. Dann wurde noch auf Freunde geachtet. Dabei kamen von der Leistungsstärke leider sehr verschiedene Klassen heraus´. Dann wurde mal eine Einführungswoche in "Farbgruppen" durchgeführt mit Kennenlernspielen, aber auch Deutsch-, Englisch- und Mathetests. Danach wurden Freunschaftsgruppen (maximal zu dritt) gewählt und diese zu Klassen zusammengestellt. Arbeitsaufwändig, bringt aber relativ gleichmäßig besetzte Klassen. An meiner jetzigen Schule wird auf Freunschaftsgruppen und die Empfehlung der Grundschule geachtet.

  • Vielen Dank für Eure Antworten.
    Wir haben bisher auch nach Grundschulen übernommen, auch weil unsere Schüler aus kleinen Dörfern kommen und dann Spiel- oder Schulaufgabenverabredungen besser zu koordinieren sind.
    Allerdings haben wir immer öfter die Situation, daß wir Kinder haben, die schon in der GS-Zeit geärgert, gehänselt oder gemobbt wurden, und deren Situation sich dann bei uns nicht entspannt oder verbessert, weil sie dann immer noch mit denjenigen in einer Klasse sind, die sie ärgern etc. (Ich hoffe, daß war jetzt verständlich. Wir haben jetzt seit kurzem erst auch ein Anti-Mobbing-Konzept)
    Außerdem kennen die Kiddis sich seit der GS und tun sich schwer damit, mit anderen Klassen zusammenzuarbeiten - sei es auf gemeinsamen Klassenfahrten oder klassenübergreifenden Kursen - mit der Begründung: die kennen wir nicht, die mögen wir also nicht - fertig.
    Daher denken wir über neue Wege der Zusammenstellung nach.
    Gibt es noch andere Wege?

  • Ich antworte mal aus Grundschulsicht:
    Unsere aufnehmende Gesamtschule nimmt aus ca. 5 Dörfern und 1 Stadt auf, insgesamt glaube ich 4 Schulen. Die Klassenlehrer der 4. Klassen sollen immer 3-5 Kinder auswählen (je 1 Eltern-oder Schüler-Partnerwunsch, Kinder die gut miteinander können) und diese "zusammenpacken". Auch Hinweise, welche Kinder auf keinen Fall zusammen in eine Klasse sollten (Eltern, aber meist Lehrerwünsche/hinweise) werden dabei vermerkt. Da werden dann auch Noten (M, D, SU) mit auf die Bögen notiert, Auffälligkeiten hinsichtlich Dysklalkulie/LRS. Am Ende gibt es ein Gespräch mit dem Stufenkoordinator mit den 4.Klasslehrern, bei dem teils noch mündliche Hinweise mitgeteilt werden. Diese Einzelpäckchen packt dann der Stufenkoordinator einigermaßen passend zusammen.

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