Wie und wann dokumentiert ihr Leistungsbeobachtungen?

  • Hallo,
    mich würde mal interessieren, in welcher Form ihr Notizen über eure Schüler festhaltet und wann ihr dies tut, dabei geht es mir v.a. um die Hauptfächer und das Arbeits- und Sozialverhalten.


    Arbeitet ihr mit Beobachtungsbögen? An unserer Schule haben wir innerhalb der Fachkonferenzen für die meisten Fächer Beobachtungsbögen erstellt, wobei die in der Praxis kaum benutzt werden da sie irgendwie immer noch zu umfangreich sind, obwohl wir versucht haben sie möglichst knapp zu halten.
    Wer etwas anderes benutzt: wie sieht das bei euch aus?


    Bewahrt ihr die Unterlagen mit den Notizen in der Schule auf und dokumentiert z.B. regelmäßig nach dem Unterricht oder während einer Freistunde? Ich habe bislang nachmittags zu Hause dokumentiert, möchte im neuen SJ aber einmal versuchen, dies in meiner Freistunde zu machen.

  • Hallo zusammen,


    ich bin auch noch auf der Suche nach DER Lösung! Aber ich habe mir in den letzten beiden Jahren schon mal ein besseres System eingerichtet:
    neben meinem Pult steht ein Kasten mir Hängeregistern. Jedes Kind hat einen Hängeregister (so eine Mappe, die oben offen und unten zu ist - ich hoffe es ist klar was ich meine). Zudem liegt auf meinem Pult ein vorgefertigter Zettel: Unterrichtsbeobachtung, Fach: ________, Datum: _________. Wenn mir im Unterricht was auffällt, schmier ich das auf den Zettel und schmeiße ihn in den passenden Hängeregister. In diesen Register kommen auch mal Kopien aus den Heften oder Krankmeldungen oder sonstige Dinge, die ich sammeln möchte bzw. muss. Auch Gesprächsprotokolle von Elterngesprächen z.B.


    Somit habe ich zumindest schon mal die spontanen Beobachtungen geregelt. Es ist aber sicherlich nicht die beste Lösung - für mich aber eine praktikable Möglichkeit.


    Ich kann definitiv nicht mit diesen Listen umgehen. Da kreuze ich dann im Nachhinein mal aus dem Gefühl heraus was an - aber so richtig als Beobachung würde ich das nicht bezeichnen ;)


    Ich bin gespannt, was ihr noch zu berichten habt! :)

  • @ Katze: Gerne! Zwei meiner Kolleginnen nutzen dieses System seit einem Jahr auch und kommen damit ebenfalls gut zurecht.


    Unsere Lehramtsanwärterin meinte, dass es ihr ein zu großes Durcheinander sei. Das kann ich bedingt nachvollziehen. Sollte man wirklich mal ein schwieriges Elterngespräch habe, so gehe ich im Vorfeld die Mappe durch und sortiere die Zettel entweder nach Datum oder Fach - deshalb auch der Vermerk auf den Zetteln.
    Bei einem einzigen Schüler habe ich irgendwann man alles in einen Schnellhefter umgeheftet - der war nach kanpp drei Monaten aber auch voll. Wenn man soooo viel für ein Kind notieren muss, ist das System eher fragwürdig! :huh:


    Was ich gestern noch vergessen habe: die restlichen Beobachtungen, die ich bis jetzt in Listen angekreuzt habe, tippe ich gleich im IKUH ein. Meist mache ich das nach Lernzielkontrollen. So habe ich auch gleich eine super Grundlage für die Zeugnisse und muss am Ende gar nicht mehr sooooo viel machen :)

  • OK ich bin scheinbar nicht die einzige mit meiner Unzufriedenheit :D


    joy
    das mit den vorgefertigten Zetteln für die Hängeregister finde ich schon mal eine sehr gute Idee! Vielen Dank für den Tipp!


    Koritsi, was ist denn SugarSync?
    Und IKUH kenne ich auch nicht. :rotwerd:

  • SugarSync ist eine Software, die Ordner vor verschiedenen PCs miteinander syncronisiert sobald du dich im Internet einloggst. Ich habe für jedes Kind ein Word.doc angelegt und tippse da schnell rein war ich brauche. Mir ist u.a. wichtig, dass die Daten auch laufend gesichert sind, egal was meinem PC passiert.


    Infos dazu gibt's hier: http://www.chip.de/downloads/SugarSync_48113943.html 5 GB sind gratis, mehr brauch ich auch nicht.

  • IKUH ist ein Programm für Schülerbeobachtung und Zeugnisse. Es beinhaltet fertige Bausteine. Du kannst aber auch jederzeit welche hinterlegen.


    Auf der Seite kann man eine Demoversion herunterladen: http://www.ikuh-software.de


    Ich benutze das Programm seit 2005 und möchte es nie mehr hergeben!!!

  • @ marienkäfer: wenn du uns genau erzählst, wo das Probelm ist? ;) Wie schreibst du denn momentan deine Beobachtungen auf? Ist deine jetzige Methode komplett nichts für dich oder willst du sie nur abwandeln?


    Also ich mache meine Unterrichtsbeobachtung nach wie vor mit den Hängeregistern + IKUH und bin immer noch begeistert. Auch jetzt zur Zeungiszeit habe ich wirklich wenig zu tun. Die bereits eingetippten Beobachtungen nutze ich für´s Zeungis und dann gehe ich nochmal die Mappen durch, ob mir hier noch was wichtiges auffällt.

  • ich habe ganz viele listen und dann noch für jedes kind ein eigenes beobachtungsblatt ... irgendwie unübersichtlich .... verstehst du was ich meine ?
    hängeregister sind nichts für mich ... überlege das ganze am pc zu machen ...oder meine listen anderes zu organisieren ;)

  • Ich kann Teachertool empfehlen: Da kann man nicht nur Noten eingeben, sondern auch Texteinträge bzw. Kursmappen führen. Sitzpläne mit Fotos sind auch dabei!

  • Ich bin auch TeacherTool-Nutzer und versuche mich dazu zu bringen, möglichst oft Noten einzutragen, idealerweise direkt am Ende einer Stunde.

  • Ich bin an einer freien Schule ohne "Klassen", also 80 Kinder bewegen sich frei durch die Räume und werden von allen Lehrern "beurteilt". Jedes Kind hat einen Schnellhefter mit Wochenplänen. Der Wochenplan ist ein Blanko-Vordruck, wo für jeden Tag eingetragen wird, was gearbeitet wurde und mit wem oder wie. Daneben ist noch eine Tabelle zum eintragen: S (Sozialverhalten): 0 für "allein", 1 für "mit Kind/ern", 2 für "mit Erwachsenem" - K (Konzentration): 1 für gut, 2 für mittel, 3 für nicht so - und H (Heftführung o.ä.) für Benotung wie bei Konzentration. Wer an einem Tag nicht an seinem Wochenziel gearbeitet hat, bekommt einen "blauen Punkt" (als Zeichen, dass er am nächsten Tag direkt arbeiten soll und auch mehr.
    Man hat dadurch für jeden Tag eine Erinnerungshilfe und über die Wochen können dann Tendenzen abgelesen werden. Manche Kinder sind ja mal 6 Wochen ganz fleißig und nehmen sich dann für einige Zeit auch zurück, also spielen lieber Fußball oder so (auch das kommt in den Wochenplan...).

  • die wochenziele werden mit den kindern festgelegt, eigentlich freitags oder montags. manche arbeiten mehrere wochen in einem bereich, andere sind nach drei tagen fertig und dann wird ein neues festgelegt. nach dem "arbeiten" wird "abgehakt", also gezeigt und besprochen/korrigiert. wer abgehakt hat ist für den tag fertig und kann rausgehen, in den krea, bewegungsraum oder den forscherraum. die kinder entscheiden selbst, wann sie arbeiten. manche fangen direkt morgens an, andere erst nach dem zweiten frühstück. manche arbeiten auch richtig lange und haben dann für den nächsten tag schon "vorgearbeitet". da schreiben wir dann arbeitsfrei rein. manche arbeiten aber auch dann weiter, andere genießen ihren tag "pause", z.b. vier stunden auf dem fußballfeld. so geht es uns erwachsenen ja auch. mal sind wir im flow und kriegen ganz viel geschafft, und dann gibts phasen, da legt man sich lieber mit nem buch aufs sofa.
    wir lehrer rotieren durch die räume, 1 Woche hier, eine Woche da, so kriegt jeder jeden mit und die kinder sind nicht nur auf einen ansprechpartner angewiesen. manchmal denke ich aber auch, dass man so schlecht ne tiefere beziehung zu einzelnen kindern aufbauen kann und die beziehungen zu unverbindlich sind. perfekt finde ich das konzept der freien schule leipzig (mein großes bildungsvorbild), die die stufen 1-3 in stammgruppen hat, geleitet von zwei lehrern, die kinder können sich trotzdem frei bewegen, aber haben eben die möglichkeit zu rückzug und bindung. die stufen 4 -10 wählen sich ihren vertrauenslehrer/mentor, mit dem sie ihren weg planen.

    • Offizieller Beitrag

    Klingt nach demokratischer Schule, oder?
    Wusste aber nicht, dass es welche in NRW gibt...


    Chili


    Edit: ja, die freie Schule Leipzig ist tatsächlich die demokratische Schule Leipzig, wusste den Namen nicht mehr, hatte sie aber glaube ich auf der IDEC getroffen...

  • nein, eine demokratische schule sind wir nicht. die leipziger sind da viel mutiger :D, da haben die Kinder sehr viel Mitbestimmungsrecht. wir haben 80 kinder von der 1. bis. zur 4. und an 5 Räume: Die (große) Schatzkammer als Arbeitsraum für Deutsch und Mathe, den Kreativraum, einen Bewegungsraum (Sporthalle nutzen wir extern), einen Forscherraum (Sachunterricht und Englisch) und die Oase (eingerichtet als Rückzug für GU-Kinder, wird mitgenutzt für Musik,Reli, Forscher-AG und als Arbeitsraum wenn frei). Mit Erziehern/Anerkennungspraktikantin, Integrationshelfern sind wir im Team 13 Leute, manche teilen sich eine Stelle, sodass die Dauer der Lehrerrotation durch die Räume 5 Wochen beträgt. Innerhalb von fünf Wochen bin ich also durch die vier Räume (Schatzkammer zählt zwei Wochen: 1 Woche Deutsch, 1 Mathe) gewandert und konnte die Kinder in allen Bereichen ihres Schullebens sehen. Das Konzept muss man meiner Meinung nach nicht nachmachen. Man erhält nur einen kleinen Einblick und kann die Entwicklung eines Kindes nicht über viele Wochen begleiten und sehen. Daher auch die "genaue" Dokumentation im Lernplan, damit man den Lernweg nachvollziehen kann (Für die Schulbehörde wahrscheinlich wichtiger als für alle anderen). Alles hat Vor- und Nachteile...
    ...Nur in Leipzig hab ich bei meinen drei Besuchen irgendwann aufgegeben, den Haken zu finden... ich bin begeistert... wahrscheinlich hakt es auch hier und da, aber die kriegen das mit ihrer großen wöchentlichen Schulversammlung und den kommitees hin, flexibel zu bleiben und lösungen zu finden. doch: haken ist, sie sind keine ersatzschule und prüfungen werden extern abgelegt, trotzdem... eine schule, wie die hirnforscher sie mögen ;)


    nachtrag: wie viele bewegen sich bei uns in einem raum? mal so, mal so, manchmal gehts sehr busy zu, in der schatzkammer sind wir meist zu dritt mit 3-40 schülern, die kinder arbeiten je nach alter 1-2stunden, aber je nach thema sind sie auch im forscher. wir arbeiten nach montessori und wild.

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