Deutsch als Fremdsprache - Sorgenkinder

  • Liebe KuK,


    habe in der 6./ Gymn. einen Jungen aus Russland sitzen, der anscheinend noch gar kein Deutsch aknn und deshalb den ganzen Morgen Löcher in die Luft gucken muss. Er bekommt zwar eine Sonderförderung (2xwöchentlich nachmittags, glaub ich), aber das hat wohl noch nicht angeschlagen. Kennt jemand Selbstarbeitsmaterial, was ich ihm geben könnte, damit der arme sich nicht so langweilt? Wie geht Ihr mit solchen Fällen um?
    wolkenstein<br>

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Wir haben das Problem immer wieder, da bei uns ein Übergangswohnheim ansässig ist und immer wieder Kinder aus der GUS kommen.
    Schwierig ist es meist auch noch, weil sie die kyrillische Schrift beherrschen, also bekommen sie u.a.Schreibübungen.
    Es gibt noch eine Kartei von Westermann Achtung fertig Deutsch, die die Kinder machen können - ansonsten habe ich sehr oft ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht genug kümmern kann. Die meisten Kinder können dem Unterricht nach 1/2 Jahr folgen, wenn sie Kontakte finden - das geht echt schnell. Es gibt aber auch viele Kinder mit Problemen.


    Ich kann mir vorstellen, dass man auch eine Menge mit Computern machen kann, habe aber noch kein entsprechendes Programm gefunden. Z.B. GUT. ein Rechtschreibprogramm diktiert Wörter, so dass die Schüler lernen, nach Diktat zu Schreiben, weiß zwar, dass das nur ein Bereich des Rechtschreibens ist, aber bevor die Kinder so herumsitzen, wenn ich keine Zeit habe, finde ich das sinnvoller.
    <br>

  • Hi Wolkenstein,


    konkrete Ratschläge kann ich nicht geben, nur zwei erschreckende Beispiele. In meinem Praktikum an der Grundschule saß ein ürkischer Junge, der garnichts verstanden hat (also sprachlich gesehen). Weil das aber zu "anstrengend" war sich immer wieder intensiver mit ihm zu beschftigen, wurde er zurückversetzt in den Schulkindergarten. Für den Jungen eine Katastrophe, weil die Begründung hierfür auch nicht die Sprache war, sondern "mangelnde Schulreife".
    In einer Parallelklasse 5 sitzt ein kurdisches Mädchen, das erhebliche Schwierigkeiten mit Rechtschreibung und Produktion von längeren Texten hat. Ansonsten gibts in den Fächern keine weiteren Komplikationen - eigentlich. Dieses Mädchen wird nach dem Schuljahr die Schule verlassen, weil "nicht für das Gymnasium geeignet". Auf Nachfrage meiner Refkollegin ob man da nicht was machen könnte, wurde ausweichend reagiert.


    Nur mal soviel zum Thema! Kann ja wohl auch nicht wahr sein, oder?
    Für mich war das wiedermal ein Aufreger!


    Scary X(<br>

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