Hallihallo,
ich studiere momentan Pädagogik der Kindheit und Mathe im 3.Semester, habe allerdings schon eine Ausbildung zur Ergotherapeutin hinter mir. Seit meinem Abschluss arbeite ich in eigener Praxis mit lernschwachen Kindern (insbesondere LRS u. Dyskalkulie).
Ich komme gleich mal zum Punkt: Ich liebe Mathematik und mir tut es mittlerweile in der Seele weh, wenn ich erlebe, welche Schwierigkeiten viele Kinder (auch ohne Dyskalkulie) oft mit dem Mathematikunterricht haben. Die üblichen Probleme wie Sachrechnen, Bruchrechnen, Prozentrechnung und Termumformungen treten immer wieder auf und ich verstehe einfach nicht, warum das so sein muss. Ich habe schon oft Kinder auch höherer Klassen bei mir gehabt, die am Ende der Stunde begeistert waren, weil es eigentlich so einfach ist.
Manchmal schleicht sich mir das Gefühl ein, dass Eltern, Großeltern und vielleicht auch manche Lehrer (kurzum Umwelt&Gesellschaft) unbewusst und ungewollt die Mathematik auf ein Podest stellen, dass von vorn herein nicht erreicht werden kann, sodass die lieben Kleinen viele Sachen als schwerer empfinden, als sie eigentlich sein müssten.
Aber gut, ich hoffe, ihr wisst, was ich damit sagen will. Aus diesem Grund möchte ich zu gern eine Art Lerngruppe für Kinder einrichten, die Probleme mit der Mathematik haben, scheitere aber an der Konzeption. Ich habe gedanklich schon viele Möglichkeiten der Organisation durchgespielt, fand aber keine wirklich befriedigend.
Ich würde das quasi nahezu kostenfrei (bis auf einen kleinen Monatsbeitrag von ca. 5€, der nicht schmerzt, aber dazu anregt, dass eine gewisse Regelmäßigkeit eingehalten wird) im Rahmen eines Praktikums machen und hätte pro Woche ca. 2-3 Stunden allein für die Förderung (exkl. Vor- und Nachbereitung) Zeit. Große Seminarräume stehen mir kostenlos am Bürostandort zur Verfügung, ebeso Tafeln, Flipcharts, Polylux und Co.
Nun steht die Frage, wie ich die Geschichte angehen soll...
Wie teile ich die Gruppen ein? Wie strukturiere ich den Kursthematisch? Toll wäre, wenn man eine Art Ring"vorlesung" abhalten könnte, sodass zu fast jedem Zeitpunkt neu eingestiegen werden kann. Ich hatte schon überlegt, die grundsätzlichen Themen in regelmäßigen Abständen zu wiederholen (z.B. August Bruchrechnung, Septemer Sachrechnen, Oktober Maßeinheiten etc), allerdings erscheint mir das zu unflexibel und starr. Auch habe ich schon an eine Art Tandemlernen mit älteren Schülern gedacht, die dann quasi kleinere Gruppen anleiten können, aber das ist sicher nur eine Spinnerein (Wie bringt man pubertierende Hasen zu ehrenamtlicher Mithilfe? Durch einen kleinen Obolus? Andere Motivationshilfen fielen mir nicht ein...) Ich bin schon am Verzweifeln, schließlich habe ich gerade jetzt in den Semesterferien Zeit für die Orga, aber keine gute Idee.
Wie würden das Eltern und Lehrer annehmen? Mit Flyerverteilen und Schulbesuchen bin ich schon vertraut, habe aber nicht all zu gute Erfahrungen gemacht, wenn man etwas ehrenamtlich anbietet. Oft bleibt das erwartete Interesse aus und man ärgert sich im Anschluss...
Vielleicht hat jmd. eine Idee, kennt ein ähnliches Förderkonzept oder hat schonmal was in der Richtung gelesen/gehört/gesehen!
Ich bin über jeden Tipp dankbar, letztlich kann man ja aus vielen guten Teilen ein fertiges Puzzle erstellen
Ich hoffe auf viele konstruktive Beiträge und sende ganz liebe Grüße!!