keine Antworten auf Bewerbungen

  • Hallo,


    ich habe Deutsch und Geschichte auf Magister studiert, bin aber an einem Seiteneinstig ins Lehramt interessiert und habe mich auf fast 20 Vertretungslehrerstellen beworben, die ich bei VERENA (Vertretungslehrerstellen NRW) gefunden hab und in meiner Gegend sind.
    Allerdings hat nur eine Schule eine Absage geschrieben.
    Alle anderen melden sich einfach nicht. Ich hab schon ein paar angemailt und mal gefragt, ob das Auswahlverfahren noch läuft, weil meine Bewerbungen alle noch vor den Sommerferien da waren (ich hab immer sofort ne Bewerbung geschickt, wenn die Stelle in VERENA auftauchte). Da bekam ich dann die Antworten, dass die Stellen schon lange besetzt sind, sie sich aber für das Interesse bedanken.


    Aber von sich aus meldet sich keine Schule. Ist das normal?


    ich finde das sehr frustrierend, weil ich jedes Mal gespannt zum Postkasten gehe oder auf einen Anruf hoffe. Aber nichts passiert.
    und das warten finde ich noch schlimmer als die Absagen.


    Oder muss ich da irgendwas machen, damit die sich melden? franktiere und adressierte Umschläge beitun, um wenigstens eine Antwort zu bekommen?


    Bin ein bisschen verzweifelt. :(

  • Hallo Sally!


    Ich würde an deiner Stelle, bevor du überhaupt eine Bewerbung losschickst, einmal bei der entsprechenden Schule anrufen, ob noch Bedarf besteht und wie die Bewerbungsunterlagen genau aussehen sollen (oft reicht eine recht formlose per E-mail). Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass es hilfreich sein könnte, von sich aus Schulen in der Umgebung anzuschreiben. Habe so meine neue Stelle erhalten. Man erhält allerdings auch zahlreiche Absagen, aber manche Schulen schreiben ihren Bedarf eben nicht unbedingt aus.


    Viel Erfolg weiterhin und nicht den Kopf hängen lassen! Absagen erhält man in der Tat eher selten.

  • ... ich hab immer sofort ne Bewerbung geschickt, wenn die Stelle in VERENA auftauchte ...

    Vertretungsstellen sind sehr lästig für die Schulen ... und damit auch die Bewerbungen auf diese Stellen ... und jede händelt das Verfahren bei Vertretungen so, wie sie möchte ... daher - aus Erfahrung (Bewerber und SL) - IMMER erst einmal anrufen ...


    ... und hier im Forum suchen ... zum Thema Vertretungen hatten wir in den letzten Monaten öfter mal was.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Bei mir scheint es jetzt 6 Tage vor Schuljahresbeginn doch noch etwas mit dem Probe-Halbjahr als Vorläufer zum Quereinstieg zu klappen.


    Was ich jetzt noch brauche ist eine Wohnung.

    Ich will unbedingt in den regulären Schuldienst.
    Ich bin bereit und suche nach der Schule, die einen hochmotivierten Lehrer haben möchte, der den KIndern zeigen möchte, dass Lernen Spaß machen kann.

  • Thomas:


    Aus eigener Erfahrung: bau nicht zu sehr darauf, dass es dann auch wirklich mit dem Seiteneinstieg klappt. Kenne so einige, die ebenfalls als Vertretung so eingestellt wurden und am Ende hieß es dann immer: Aber leider hab ich doch keine richtige Stelle für Sie.

  • Aber von sich aus meldet sich keine Schule. Ist das normal?


    ich finde das sehr frustrierend, weil ich jedes Mal gespannt zum Postkasten gehe oder auf einen Anruf hoffe. Aber nichts passiert.
    und das warten finde ich noch schlimmer als die Absagen.

    Keine Antwort heißt in der Regel: "Wir haben kein Interesse!"
    Das ist bei den Vertretungsjobs genauso wie bei allen anderen Bewerbungen jenseits von Schule auch.


    Mappen zurücksenden? Sich bedanken? Absagen? Pffffffffffffft, das gab es mal im letzten Jahrtausend..... ;(
    Mit dir persönlich hat das nicht das Geringste zu tun, das ist die gängige Praxis in unserer Zeit....


    Ich würde auch - bevor du eine teure Bewerbungsmappe rausschickst - vorher erstmal anrufen und nachfragen.....

  • Danke für die Antworten.


    Es geht mir ja noch nicht mal darum, dass ich meine Mappen wiederbekomme.
    Ich habe auch Bewerbungen per E-Mail geschickt, wo darum gebeten wurde.
    Mir geht es einfach nur darum, zu wissen, wie da der Stand ist.


    Andere Arbeitgeber schaffen es auch, zumindest eine E-Mail zu schicken, sich für die Bewerbung zu bedanken und abzusagen.
    In allen meinen Bewerbungen steht meine E-Mail-Adresse.
    Und wie gesagt: ich habe die Bewerbungen immer noch am selben Tag, an dem die Stelle in VERENA stand, losgeschickt.
    Stellen die denn da Lehrerstellen rein, die sie am selben Tag schon besetzen?


    Mir ist schon klar, dass keine Antwort eine Absage ist. Aber ich weiß ja auch nicht, wie lange die brauchen.
    z.B. haben einige Schulen in der letzten Schulwoche Stellen für das nächste Halbjahr ausgeschrieben und dazu geschrieben:
    "Wir bitten um Bewerbungen per E-Mail, da wir den Vertrag noch vor den Ferien abschließen möchten."
    Also montags stellen die das rein und spätestens freitags möchten die schon den Vertrag unterschrieben haben?
    Ich kenn es halt bisher nur aus der freien Wirtschaft, wo es schon mal etwas länger dauert, bis man zum Vorstellungsgespräch
    geladen wird, weil die erstmal eine gewisse Zeit warten, bis die Bewerbungen da sind.


    Wenn ich die Schulen dann anmaile, antworten sie aber sehr schnell und auch freundlich.
    Da bekomm ich dann sogar teilweise die Tipps, nächstes Halbjahr noch mal nach einer Stellenausschreibung von ihrer Schule
    Ausschau zu halten, weil dann vermutlich wieder etwas in meinem Bereich frei werde.


    Ich hab ja nix dolles erwartet.
    Ich dachte nur, dass ne Standard-Mail mit "Vielen Dank, aber wir haben uns für einen anderen Bewerber entschieden." nicht so viel Arbeit machen würde.
    Aber anscheinend ist es ja doch üblich, dass die sich nicht melden.
    Schade eigentlich.

  • Ich hab ja nix dolles erwartet.
    Ich dachte nur, dass ne Standard-Mail mit "Vielen Dank, aber wir haben uns für einen anderen Bewerber entschieden." nicht so viel Arbeit machen würde.
    Aber anscheinend ist es ja doch üblich, dass die sich nicht melden.
    Schade eigentlich.

    Offenbar schon! ;(
    Die Wertschätzung von menschlichen Ressourcen (und damit auch Bewerbern) ist in der heutigen Zeit leider flöten gegangen... aber das ist ein anderes Thema, was weit über diesen Thread und das Forum hinausgeht.....


    Da du von NRW schreibst, solltest du Ende August nochmal bei Verena vorbeischauen, da sind die meisten Schulen wieder besetzt, und es werden kurz vor Ferienende oft neue Vertretungsstellen ausgeschrieben....


    Viel Erfolg!

  • Genau das darfst du nicht tun ... "freie Wirtschaft" ... Schule ist eine völlig andere Welt ... da sitzen absolute Personaler-Laien, denen auf's Auge gedrückt wurde, sich gefälligst um Vertretung für die ausfallenden Lehrer selbst zu kümmern ... da kannst du nichts "normales" erwarten.


    Und zum Teil gibst du dir die Antwort ja schon selbst ... wenn du sie anmailst, antworten sie schnell und freundlich ... aber auf deine Bewerbungen hörst du nichts - egal ob per email oder schriftlich. Das Vertretungsgeschäft läuft eben nach eigenen Regeln ... und wenn da nicht explizit steht, dass die Schule etwas schriftliches haben will ... email oder Unterlagen ... IMMER erst anrufen ist der beste Tipp, den man geben kann (kann man eigentlich auch immer erst mal tun). Dann hört man u.U. nämlich schon sofort, woran man ist. Manchmal fällt man schon von vornherein raus, dann weiß man das aber sofort, während man auf die Bewerbungsemail oder -unterlagen u.U. ewig nichts hört. Das ist noch nicht einmal böser Wille, das Vertretungsgeschäft ist halt ein unbeliebter Klotz am Bein ... und man leidet eben auch nicht unter Beschäftigungsmangel - auch die Damen im Sekretariat nicht.


    Montags rein und freitags unterschrieben ... ja, alles drin ... wobei du dann nicht den Vertrag, sondern den Antrag unterschreibst ... und da die Schule die Sachen alle da haben, geht das ggf. in Minuten, da erst einmal auch die BR außen vor ist.


    Und das man auch erst einmal gar nichts hört, aber plötzlich einen Anruf bekommt und dann die Anträge schon ausgefüllt auf dem Tisch liegen - selbst erlebt.


    Die Fächer spielen dabei natürlich auch eine große Rolle ... wenn man Fächer hat, wo auch das Angebot an gerade fertigen Lehrern groß ist, hat man als SE auch erst einmal schlechte Karten bei Vertretungen ... gerade in den letzten Wochen vor den Ferien, weil die Schulen natürlich zunächst einmal auf die Junglehrer hoffen, die gerade bei festen Stellen (noch) nicht zum Zuge gekommen sind. Genau so schnell kann so jemand aber auch plötzlich wieder abspringen, falls er doch noch fündig wurde ... und dann ist es wichtig, dass deine Bewerbung bereits da ist, weil viele Schulen die Vertretungsstellen gar nicht erst ausschreiben (was sie auch nicht tun müssen), wenn sie einen Kandidaten in petto haben.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Genau das darfst du nicht tun ... "freie Wirtschaft" ... Schule ist eine völlig andere Welt ... da sitzen absolute Personaler-Laien, denen auf's Auge gedrückt wurde, sich gefälligst um Vertretung für die ausfallenden Lehrer selbst zu kümmern ... da kannst du nichts "normales" erwarten.

    Ich hatte halt erwartet, dass das jemand macht, der es öfters macht. Viele Schulen suchen ja immer wieder nach Vertretungslehrern.
    und dass man eine Antwort auf ein Bewerbungsschreiben erwartet, das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Auch ohne dass man sich schon großartig außerhalb von Schulen beworben hat.
    Aber da sind wir vermutlich wieder an dem Punkt, den jeder Schüler kennt: Lehrer sind nicht normal. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    das machen auch nicht LehrerInnen, sondern das Sekretariat. und die sind sowieso schon hoffnungslos unbesetzt. Bei einigen Schulen wusste die Sekretärin nicht mal, wie das funktioniert (Bewerbung an die Bezirksregierung oder nicht?), das musste ich ihr am Telefon sagen.
    Ich rufe vorher immer an, und habe da je nach Schule immer gute Infos bekommen: entweder nur Name, Abschluss und Fächer (und TelNr) hinterlassen, Mail mit Lebenslauf und Anschreiben schicken, oder schriftlich.
    Rückblickend interessant ist, dass sich ausschliesslich die Schule mit den schriftlichen Unterlagen nicht gemeldet hat. das war auch die ohne Ahnung. Das war aber auch eine Schule eines anderen Lehramtes, also vielleicht hatten sie noch weniger Lust, sich um mich zu kümmern.


    Bei Vertretungsverträgen entscheidet alleine die Schulleitung. Ohne das ganze Apparat, das es sonst bei normalen Planstellen gibt. Also: ein 10-Minuten-Gespräch im Büro, zu zweit. und da ist es oft so: dahin gehen und mit einer Stelle wieder weg, oder ein paar Stunden später den Anruf. Die Schule will dich nur als Stundenfüller, es muss schnell gehen. Da spielt der Lebenslauf /ANschreiben ganz kurz eine Rolle (damit sie dich zurückrufen), aber am meisten die Sympathie im Gespräch. (und ja: morgen früh Anzeige bei VERENA um 9uhr reingestellt, um 9uhr30 angerufen, 9uhr45 Mail abgeschickt, 13uhr Vorstellungsgespräch, 13uhr20 das Angebot, das geht)


    Ruf auf jeden Fall bei den nächsten Stellen an. Du musst auch zeigen, dass du _wirklich_ interessiert bist. Lose Bewerbungen einfach so, aus Schulfremden (du bist ja schliesslich keine Lehrämtlerin), können auch als "Zwangsbewerbungen" angenommen werden (vom Amt, wegen ALG 2)


    Grüße,
    Chili

  • Hallo,


    ich kann deine Erfahrungen leider nur bestätigen. Ich habe nur 2 Absagen per E-Mail bekommen. Ansonsten haben sich die Schulen gar nicht gemeldet, das ich auch mit "kein Interesse" interpretiert habe.


    Sollte die SL Interesse haben, melden die sich in der Regel sehr schnell. Bei mir meistens so innerhalb von 2-3 Tagen nach Erhalt meiner Bewerbung. Und auch das Vorstellungsgespräch wurde dann sehr zeitnah terminiert. Die SL haben sich nach den Gesprächen auch innerhalb von 1-2 Tagen für einen Bewerber entschieden. Den anderen wurde per Telefon abgesagt. Habe das ganze Procedere jetzt mehrmals mitgemacht und es lief immer so ab.
    Du siehst also, gerade vor den Ferien, wo die Zeit eh knapp ist. Bringen die SL das Verfahren gerne schnell (also auch innerhalb einer Woche) über die Bühne, das ist nicht außergewöhnlich. Erhält man eine positive Zusage wird ein Antrag unterschrieben, den die SL zur Bezirksregierung schickt, erst von da erhält man den Vertrag.


    Mir ist es leider passiert, dass ich eine Zusage hatt und mir der SL einige Tage später ganz plötzlich ohne Gründe wieder abgesagt hat. Daher ist man nie sicher, ob es wirklich geklappt hat, bis der Vertrag der BR angekommen ist. Habe aber nun vor den Ferien noch eine andere Vertretungsstelle gefunden.


    Mit einem "richtigen" Bewerbungsgespräch hat das ganze auch nicht viel zu tun. Das ist in der freien Wirtschaft nun mal total anders. Du erzählst ein bisschen was von dir, die SL erzählt ein bisschen was über die Schule. dann haben sie mich oft gefragt warum ich Lehrer werden will, und was ich in einer bestimmten Situation tun würde. Außerdem wollten sie wissen, ob ich mit den Lehrerberuf zutraue, wie ich mir die Zukunft vorstelle etc. Auch Lehrerfahrungen waren den SL oft sehr wichtig! Meist war es nach max 30min wieder vorbei. Viele Stellen habe ich übrigens nicht bekommen, wenn sich ein "richtiger " Lehrer auch beworben hatte. Was ja auch verständlich ist.


    Ich drück dir die Daumen, dass es noch klappt.


    Ich habe mal gehört, dass die Chance für Seiteneinsteiger im laufenden Schuljahr eine Vertretungsstelle zu bekommen einfacher ist, weil die Stellenbesetzung da schneller gehen muss, damit möglichst kein Unterricht ausfällt. Da kannst du dann Glücj haben, wenn du dich sher schnell bewirbst, dass dir kein Regelbewerber in die Quere kommt.


    MfG
    MiJeNiTi

  • Lose Bewerbungen einfach so, aus Schulfremden (du bist ja schliesslich keine Lehrämtlerin), können auch als "Zwangsbewerbungen" angenommen werden (vom Amt, wegen ALG 2)


    ok, daran hatte ich nicht gedacht.
    wobei das mich auch nicht betrifft, da ich derzeit eine Anstellung habe. Ist aber trotzdem ein guter Punkt. Danke.


    Auch Lehrerfahrungen waren den SL oft sehr wichtig!


    Das ist natürlich auch so ein Problem für mich als Seiteneinsteiger. Außer Nachhilfeunterricht habe ich keine Erfahrung.
    Ich hatte mich zwar auch schon um Stellen bei der VHS beworben (wobei mir natürlich vollkommen klar ist, dass Erwachsenenbildung noch mal etwas andere ist),
    aber auch die wollten mich nicht ohne Lehrerfahrung und sagten auch, dass sie eigentlich nur Lehrämtler einstellen, solange ich keine grandiose Idee für einen Kunst-Kurs oder sowas habe.

  • Hallo Selly,


    lass den Kopf nicht hängen.


    Ich habe bisher auch keine Erfahrungen als Lehrer (arbeite aber schon mehrere Jahre mit Kindern und Jugendlichen) und habe dann nach mehreren Bewerbungsgesprächen trotzdem eine Vertretungsstelle gefunden.


    Versuch es einfach weiter!!!

  • Kann mich Mijeniti nur anschließen.


    Ich kam direkt von der Uni (hatte nicht Lehramt studiert) und habe auch direkt eine Vertretungsstelle bekommen. :) Lass den Kopf nicht hängen und probiere es einfach weiter!

  • Mir ist es leider passiert, dass ich eine Zusage hatt und mir der SL einige Tage später ganz plötzlich ohne Gründe wieder abgesagt hat. Daher ist man nie sicher, ob es wirklich geklappt hat, bis der Vertrag der BR angekommen ist. Habe aber nun vor den Ferien noch eine andere Vertretungsstelle gefunden.


    Mit einem "richtigen" Bewerbungsgespräch hat das ganze auch nicht viel zu tun. Das ist in der freien Wirtschaft nun mal total anders. Du erzählst ein bisschen was von dir, die SL erzählt ein bisschen was über die Schule. dann haben sie mich oft gefragt warum ich Lehrer werden will, und was ich in einer bestimmten Situation tun würde. Außerdem wollten sie wissen, ob ich mit den Lehrerberuf zutraue, wie ich mir die Zukunft vorstelle etc. Auch Lehrerfahrungen waren den SL oft sehr wichtig! Meist war es nach max 30min wieder vorbei. Viele Stellen habe ich übrigens nicht bekommen, wenn sich ein "richtiger " Lehrer auch beworben hatte. Was ja auch verständlich ist.


    Ich habe mal gehört, dass die Chance für Seiteneinsteiger im laufenden Schuljahr eine Vertretungsstelle zu bekommen einfacher ist, weil die Stellenbesetzung da schneller gehen muss, damit möglichst kein Unterricht ausfällt. Da kannst du dann Glücj haben, wenn du dich sher schnell bewirbst, dass dir kein Regelbewerber in die Quere kommt.


    Was die Chancen im laufenden Schuljahr angeht - stimmt! Zumal selbst bei "lange im voraus" abzusehenden Vertretungsbedarf die Schule häufig erst sehr kurzfristig die Genehmigung für die Vertretungsstelle bekommt. Außerdem sind zu Beginn des Schul(halb)jahres ja immer auch noch freie Lehrer am Markt ... da kann die Schule dann auch ein wenig zocken.


    Aber auch die Fächer sind wichtig ... sowohl wenn es um die Dringlichkeit für den Unterricht geht, als auch, wenn es um die gewünschte Erfahrung geht (wobei mir doch gleich wieder einfällt: Warum geben so viele Teilnehmer hier - insbesondere wenn sie Fragen haben - ihr Lehramt bzw. die Fächer im Profil nicht an :schimpf: ... wäre für die Antwortgeber häufig viel einfacher. Ich glaube, ich antworte in Zukunft nur noch wenn ... :idee: )
    Wenn jemand in Deutsch vertreten will braucht er schon mehr Glück als wenn er Mathe kann - wo manchmal schon in der Vertretungsausschreibung drin steht, dass der Bewerber sein Vordiplom (!) haben sollte ... der Punkt ist offensichtlich ! 8)


    Und was das Bewerberauswahlverfahren angeht ... Anrufen sollte inzwischen klar sein ... aber dann kann das eben ganz unterschiedlich laufen. Da ist ALLES möglich :!: ... da sind schon Dinge gelaufen, das reicht für einen Fortsetzungsroman ... :D
    Der eine Bewerber muss - wie seine Konkurrenten - ein "Auswahlgespräch" absolvieren ... bei der SL oder bei mehreren Kollegen ... bei dem anderen liegen die Unterlagen schon mal für den Fall der Fälle griffbereit auf dem Tisch, wenn er das Büro der SL betritt.
    Da gibt es Zusagen von SL, die dann wieder zurückgezogen werden - was eine Riesensauerei ist (insbesondere wenn man den Antrag schon unterschrieben hat) - auf der anderen Seite SL, die den (erfolglosen) Bewerber einer anderen (früheren) Stelle vorladen, ihm nach 2 Minuten zeigen, wo er unterschreiben muss und auf dessen verdutzten Blick hin nur sagen:"Ich hatte sie schon bei der letzten Ausschreibung, die wir dann anderweitig verwenden mussten, für diese Stelle im Auge aber erst jetzt die Freigabe erhalten. Was ich ihnen bieten kann, werden sie wohl kaum ablehnen ... deshalb habe ich auch erst einmal nicht ausgeschrieben. Das ist ziemlich genau das, was sie demnächst als OBASler bekommen ... mit erfahrenen Lehrern in den Parallelkursen. Wollen sie gleich unterschreiben, dann faxt meine Sekretärin das sofort zur BR, oder mit den Kollegen vorher noch sprechen?"
    Da läuft mal das ganze Verfahren an einem Vormittag ab - von der Ausschreibung bei VERENA bis zum Unterschreiben des Antrags ... es kann sich aber auch schon mal erst nach Wochen überhaupt jemand melden - dann ist aber in der Regel "plötzlich" wieder Eile geboten (daran muss man sich bei Schule gewöhnen: Erst passiert ewig nichts, und dann hat alles umgehend zu geschehen).
    Das ist auch ein Grund, warum der pers. Kontakt per Telefon am Anfang so wichtig ist. Dann weiß man, wie die Lage vor Ort ist - ob man überhaupt Chancen hat ... man kriegt auch gleich einen Hinweis, wenn es jetzt doch nicht geht aber evtl. später die Chance besteht (man ist "dabei") ... und was die SL will. Selbst wenn man die geforderte Mindestquali hat und durchaus gute Chancen hätte: Wenn die SL eine email mit ein paar Sätzen und den LL will, man hat aber eine komplette Bewerbung geschickt ... das kommt genau so schlecht wie der umgekehrte Fall.


    Sehr gute Karten hat man übrigens auch, wenn man als Seiteneinsteiger eine Frühbucherstelle angenommen hat. Das hört man schon am Telefon, sobald man das erwähnt ändert sich die Stimmlage und der Gegenüber (SL oder Sekretärin) will "am besten sofort" den Annahmeschrieb der (anderen) BR haben. :huh: Außerdem ist das eine sehr gute Gelegenheit, woanders zu starten als dort, wo man dann fest hin kommt ... manche Bewerber "brauchen das" ;) ... es lohnt sich aber gerade auch dann, wenn man dort mal eine "ganz andere Art Schule" von Schule kennen lernt - kann ich nur empfehlen ... und deshalb sollte man auch absolut nicht hadern, wenn man an seiner Wunschschule "nur" ein OBAS-Angebot für ein halbes Jahr später bekommt ... :D



    Ansonsten gilt für uns Seiteneinsteiger ... wie bei festen Stellen auch ... bewerben, bewerben, bewerben :!:
    Aber während bei OBAS-Stellen das Hinschicken der ("guten") Bewerbungsunterlagen völlig ausreicht, sollte man bei Vertretung IMMER den pers. telef. Kontakt suchen :!:


    Unterrichtserfahrung hatte ich bei meiner (ersten und einzigen) Vertretungsstelle übrigens auch keine ... und mein Studium ist schon "einige Jährchen" her ... :D

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



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  • Ich bin noch recht neu in dem ganzen System und ich wunder mich gerade über das Wort "Frühbucherstelle". Was ist das?



    Von einer Schule hab ich nun den Tipp bekommen, dass meine Fächerkombi nächstes Halbjahr vermutlich als schulscharf ausgeschrieben werden soll und ich solle mal ein Auge drauf haben.
    Muss ich dann da irgendetwas beachten? Ich hab zwar nachgeschaut, was "schulscharf" überhaupt heißt, aber ich weiß nicht, ob das etwas an der Art der Bewerbung ändern sollte.

  • Ich bin noch recht neu in dem ganzen System und ich wunder mich gerade über das Wort "Frühbucherstelle". Was ist das?



    Von einer Schule hab ich nun den Tipp bekommen, dass meine Fächerkombi nächstes Halbjahr vermutlich als schulscharf ausgeschrieben werden soll und ich solle mal ein Auge drauf haben.
    Muss ich dann da irgendetwas beachten? Ich hab zwar nachgeschaut, was "schulscharf" überhaupt heißt, aber ich weiß nicht, ob das etwas an der Art der Bewerbung ändern sollte.


    "Frühbucherstellen" sind Stellen, die nicht zum kommenden Schulhalbjahresbegin im Februar (Hauptbewerbungsverfahren im November) oder August/September (Hauptbewerbungsverfahren im Mai) ausgeschrieben sind, sondern bereits zum übernächsten Schulhalbjahr. Diese Stellen gibt es vor allem beim Hauptausschreibungstermin im November und es geht dann eben nicht im Februar los (wie bei fast allen Stellen), sondern erst im August/September. Der Hintergrund für diese Stellen ist, dass zum Frühjahr (Hauptseminareinstellungstermin) immer deutlich mehr Referendare fertig werden als zum Sommer, es aber zum Halbjahr proportional dazu weniger Stellen gibt ... im Sommer ist es dann umgekehrt. So will man den fertigen Referendaren aber bereits frühzeitig eine feste Stelle anbieten, selbst wenn es erst später los geht. Man weiß also bereits mehr als ein halbes Jahr vorher Bescheid, dass man anfängt. Bei den Junglehrern sind diese Stellen natürlich unbeliebter, weil die Meisten natürlich gerne sofort anfangen würden - Chance für Seiteneinsteiger! Und dann ergibt sich ein Schulhalbjahr Zeit z.B. für Vertretung ... natürlich sind da dann auch die Lehrer scharf drauf, die erst zum Sommer anfangen oder sich verzockt haben und/oder noch gar kein Angebot hatten.


    "Schulscharf" ... das ist genau dieses System ... das jede Schule ihren Bedarf ausschreibt. Abgesehen vom Primarbereich sind heutzutage fast alle Stellen schulscharf ausgeschrieben ... die Bezeichnung hat überlebt aus der Zeit, als es neben schulscharf ausgeschriebenen Stellen (Anfangs war das ein Projekt, an dem ein Teil der Schulen beteiligt war) auch nicht schulscharf ausgeschriebene Stellen gab - so wie es früher üblich war und auch heute in einigen BL noch ist: Der Lehrer bewirbt sich bei der BR, dem Schulamt oder wo auch immer (aber eben nicht direkt an der Schule), wird eingestellt und dann einer Schule zugewiesen.


    Für dich bzw. deine Bewerbung ändert sich also gar nichts ... alles, was an ausgeschriebenen Stellen an den Schulen bei LOIS auftaucht, ist schulscharf ausgeschrieben.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



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