• In den letzten Monaten haben es sich eine ganze Menge unserer Obersufenschüler angewöhnt, chronisch unpünktlich zu sein. Nicht nur zur ersten Stunde, sondern teilw. auch nach der Pause.
    Mich nervt das sehr und flammende Reden zum Thema verpuffen. Hat jemand aus Erfahrung einen guten Tipp, wie man das Problem in den Griff bekommen kann?
    Ich bin prinzipiell dagegenn, erwachsene Schüler für pünktliches Erscheinen zum Unterricht zu belohnen - ich halte das eigentlch für eine Selbstverständlichkeit. Sowas wie Hausaufgabengutscheine fällt also raus.

  • Bei uns mussten damals Zuspaetkommer Kuchen mitbringen (und da hat unser Kurs auch sehr drauf geachtet... :D ). Bei meinen Kleinen gibt's nen Anschiss und Nachsitzen in der naechsten Pause, damit sie ueben koennen, wie man ne Uhr abliest.

  • Ich melde Schüler, die regelmäßig zu spät kommen, bei der Stufenleitung. Wenn diese Schüler auch in anderen Fächern auffällig werden, gibt es ne Bemerkung aufs Zeugnis.
    Ansonsten: zusätzliche Hausaufgabe, in dem sie den versäumten Stoff nachholen können.
    Wenn diese Schüler am Ende zwischen zwei Noten / Notenpunkten stehen: Die schlechtere Note geben.

  • Flammende Reden machen DRUCK und DRUCK komprimiert den Menschen und seine Entwicklung. Das ist das exakte Gegenteil von Lösung. Und Du bestehst auf diesem Gegenteil und wählst damit Dein Schicksal; Du schickst Dir, dass die Probleme weiter wachsen. Das ist durchaus ein möglicher Reifungsprozess. Als Ich-kann-Schule-Lehrer bevorzuge ich das SOG-Prinzip, denn Sog löst, Sog richtet auf, Sog macht wachsen und mit Sog kann man die Kräfte punktgenau lenken, mühelos. Ich finde es pervers, Menschen kleinkriegen zu wollen dafür, dass man sie groß bekommt. Lehrer sind nicht zufällig in der Krankheitsstatistik ganz oben an der Spitze, sie arbeiten sich dafür auf. Es ist - wie man sieht - ihre Wahl.
    Ich denke, wir sollten uns langsam mal - aus purem Egoismus und Überlebenstrieb - Gedanken über die Wirkung des Geistes machen - solange wir noch etwas davon haben. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  • Ich würde den jeweiligen Tutor ansprechen, mich vorher mit Kollegen austauschen, ob die SuS bei ihnen auch zu spät kommen. Normalerweise ist es Schülern unangenehm, wenn sie feststellen, dass der Tutor darüber informiert ist, was sie bei den Kollegen so treiben. Falls das nichts hilft, würde ich mir gemeinsam mit Tutor und Kollegen Sanktionen ausdenken.

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • @ f.j.neffe: Kannst du bitte ein praktisches Beispiel für diese Sog-Wirkung nennen? Ich bin nämlich deiner Meinung, dass dies der richtige Weg ist, suche da aber noch jede Menge Anregungen, wie man diesen Effekt herbeiführen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Mal wieder was Konstruktives: Ich schreibe keine Minuten auf, sondern sage am Anfang gleich, dass drei Mal Zuspätkommen eine Nacharbeit bedeutet. Meine Begründung ist die, dass ein Arbeitgeber auch nicht die Minuten aufschreiben, sondern früher handelt, wenn er den Zuspätkommer feuert. Die Nacharbeit ist dann zu einem möglichst unangenehmen Termin (Freitag Nachmittag z.B.) und ich lasse die Schüler dann auch nicht still arbeiten, sondern mache mit ihnen richtigen Einzelunterricht.

  • Ich fühle mich durch die Zuspätkommer gestört, viele Mitschüler auch. Deswegen wissen die Zuspätkommer, dass sie vor der Tür warten müssen, bis der Stundenverlauf eine Möglichkeit bietet, die SuS hereinzulassen, ohne für Ablenkungen oder Störungen zu sorgen. Das kann manchmal 15 Minunten dauern. Darüber hinaus schreibe ich die Fehlzeiten auf und summiere sie, 45 Minuten sind eine unentschuldigte Fehlstunde und damit eine nicht erbrachte Leistung. Ist sicher auch kein Allheilmittel und mit einem gewissen Druck verbunden, hatte bei mir aber die soghafte Wirkung, dass die Zahl der Zuspätkommer erheblich reduziert wurde.


    Schöne Grüße
    FrauLehrerin

    • Offizieller Beitrag

    Ein praktisches Beispiel für den SOG brauche ich in diesem Falle nicht. Hier ist es doch ausnahmsweise mal naheliegend. Der Schüler wird geradezu zur Klasse hingesogen, kann nicht dagegen ankommen und ist deswegen pünktlich. Er hat gar keine andere Wahl. Kann sich unterwegs noch nicht einmal mehr überlegen, welche Eissorte er am Eisstand kaufen will. ...
    Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden? *kopfkratz*


    kl. gr. Frosch


    f.j.neffe, kurzer Hinweis als Moderator: wenn man sein Passwort verlegt hat, sollte man sich nicht einen neuen Account machen, sondern sollte einfach auf den Link "Passwort vergessen" bei der Anmeldung klicken.

    • Offizieller Beitrag

    Ein praktisches Beispiel für den SOG brauche ich in diesem Falle nicht. Hier ist es doch ausnahmsweise mal naheliegend. Der Schüler wird geradezu zur Klasse hingesogen, kann nicht dagegen ankommen und ist deswegen pünktlich.


    :D :D So geht das bei mir: [Blockierte Grafik: http://saved.im/mtq5otu4c2zq/saupload_maelstrom.jpg]


    Ansonsten müssen bei mir mehrmalige Zuspätkommer Kuchen mitbringen. Das ist für alle anderen angenehm und gleicht somit rückwirkend die Störung aus. Und fördert die Gesamtstimmung ganz erheblich. Besser als meckern/nachsitzen etc.

  • Ich habe in meiner 7. KLasse damals alle Minuten eingetragen. Sobald eine Schulstunde voll war musste man die nachholen.


    Du hast die Minuten von allen Zuspätkommern eingetragen, oder?


    Und die "Zuspätkommer" mussten dann nacharbeiten?
    Oder mussten alle Schüler der Klasse nacharbeiten?---Was ja ziemlich ungerecht wäre.

  • Ich würde auch das Zuspätkommen sanktionieren. Entweder nach Zeit oder beim dritten Mal. Nacharbeiten des versäumten Stoffes am Nachmittag ist eine gute Lösung. Manchmal reagiere ich auch nicht auf das Klopfen ander Tür nicht (sie ist im Fachraum nur von innen aus zu öffnen). Das klappt aber nur, wenn man recht sicher weiß, wer an der Tür steht, damit man nicht den Schüler erwischt, der zum allerersten Mal überhaupt verspätet gekommen ist. Kuchenbacken kann problematisch sein, wenn die Eltern ihn backen oder danach die Küche aufräumen und nicht der Schüler selbst.
    In hartnäckigen Fällen gehen natürlich auch Ordnungsmaßnhmen. Den Schülern muss klar sein, dass Unpünktlichkeit nicht geht - auf der Arbeit können sie sich das im Regelfall auch nicht erlauben.


    Sarek

    • Offizieller Beitrag

    Meike, du könntest es vielleicht auch mal mit ApfelSTRUDEL versuchen!

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