Hallo zusammen!
Ich bin im Februar mit dem Ref fertig geworden und bekomme nun nach den Ferien meiner erste eigene Klasse (4.Schuljahr).
Nun stehe ich gerade vor der Frage, wie ich den ersten Elternabend gestalten soll... da ich bisher immer nur als Fachlehrer eingesetzt war, musste ich mir darüber noch keine Gedanken machen.
Klar, ich stelle mich den Eltern vor, schildere den Ablauf der ersten Wochen... aber was noch? Vermutlich wird dann noch ein neuer Elternsprecher gewählt?
Was habe ich vergessen?
Irgendwie graut es mir davor ein wenig...
erster Elternabend
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An vielen Schulen ist es üblich, dass es "Vorgaben" für den Elternabend gibt.
Zumindest solltest du, wenn es eine Parallel-Klasse gibt, dich absprechen. Deine Kollegen können dir dann genau sagen, was sie besprechen.Einfallen würde mir noch:
Ausflüge, Klassenfahrt, erste Absprachen zur Abschlussfeier (einen ort muss man ja frühzeitig buchen), ...
Falls es das noch nicht gibt, frag ab, welche Kinder ggf. nicht auf Fotos erscheinen dürfen. (Wobei die Frage eigentlich schon früher gestellt worden sein müsste. Da müsste es also eine Liste geben.)
Falls du Sachkunde hast und im Saarland "Sexualkunde" anliegt, solltest du dazu kurz was sagen. (In NRW muss man die Eltern über den Ablauf der EInheit informieren.)
Ggf. (falls es das bei euch gibt) Infos zur Fahrradprüfung.
...kl. gr. frosch
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... grob die Themen der Hauptfächer bekanntgeben und Anzahl und Art der Klassenarbeiten angeben.
... viel lachen, sympathisch rüberkommen, froh sein, in der Klasse zu sein und so, denn für Eltern ist ein Lehrerwechsel in Kl. 4 immer etwas, das sie erstmal verdauen müssen...
Hinweise darauf, dass Beratungen zur weiterführenden Schule erst ab Januar oder so beginnen, da du ja selbst erstmal die Kinder kennen lernen musst.
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Zu den Infos für Eltern kann ich nicht allzu viel beitragen, hatte selbst noch keinen eigenen Elternabend.
Nur zum Umgang mit Eltern, war eins meiner mdl. Examensthemen. Prinzipiell ist es schön, Eltern nicht an die kleinen Kindertische und -stühle zu zwängen, evtl. ist es ja möglich einen Raum zu finden, in dem man normal und auch gemütlich zusammensitzen kann. Ein paar Blumen lockern die Atmosphäre und ein paar Gläser mit Wasser/Saft vermittlen gleich ein anderes Gefühl.
Eltern nach ihren Vorstellungen Fragen, wo sie Probleme sehen (die kennen sich ja auch schon länger evtl.), Lösungsvorschläge, wer bereit ist, sich für evtl. Ausflüge/Aktivitäten etc. zu engagieren.So, mehr fällt mir grad nicht ein.
Liebe Grüße
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Auf Blumen und Saft würde ich verzichten , dafür folgendes ansprechen:
- etwas zu deiner eigenen Person - kurze Vorstellung, was du bisher gemacht hast, etc.
- Anzahl Klassenarbeiten
- groben Überblick über den Inhalt der Fächer geben (ich mache das für Deutsch, Mathe, Sachunterricht)
- Klassenkasse; Materialanschaffungen ankündigen (z.B. lese ich ein Buch mit den Kindern, das im Laufe des Schuljahres noch gekauft werden muss)
- Klassenfahrt würde ich vielleicht ansprechen, aber eher noch mal einen eigenen Elternabend dazu machen
- deine Sprechzeiten und ggf. deine Telefonnummer anschreiben (ist sehr vertrauensbildend und ich hab noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht)
- wegen Schullaufbahnentscheidungen auf entsprechenden Elternsprechtag verweisen (gut wär, wenn es da schon einen groben Termin gäbe)Mehr fällt mir so auf Anhieb nicht ein. Außer natürlich, dass du vorher Kollegen oder SL fragst, was in nächster Zeit ansteht (wobei du das sicher auf der 1. Konferenz auch mitbekommst) und was auf dem EA geklärt werden muss.
Vieles wurde ja jetzt doppelt geschrieben. Vielleicht suchst du dir die meisten Übereinstimmungen als Richtschnur heraus?
Wie gesagt: auf Gedöns wie Blümchen, Deckchen, Saft und das Heranschleppen von großen Stühlen und Tischen würde ich verzichten. Du hast genug mit dir und deinen inhaltlichen Vorbereitungen zu tun. Und die Eltern sind das ja auch gar nicht gewöhnt.
LG und viel Erfolg!
Melo -
Ein wenig zu trinken ist zumindest nett. Auf große Stühle würde ich auch verzichten. Oft finden die Eltern es auch witzig, dich auf die niedrigen Stühle zu setzen, wie damals als Kind.
Kl. Gr. Frosch
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Also bei mir gibts keinen Schnickschnack und da hat sich auch noch nie jemand beschwert...im Gegenteil, die Eltern waren jedes Mal froh, wenn wir die Themen schnell durchgezogen haben. Am längsten dauert es immer, die Elternvertreter zu finden...da wird sich im sozialen Brennpunkt irgendwie nicht soooo drum gerissen... Ansonsten stell ich auch ganz kurz die Themen dar, sag noch mal, was mir wichtig ist, sammele die Klassenkassengelder und Materialgelder ein, überprüfe Telefonnummern, Adressen und Notfallnummern, kündige Termine an...und ganz wichtig...danach, gehe ich mit meinen Parallelkollegen noch n Alsterwasser trinken
LG Rotti -
Hallo zusammen!
Ich bin im Februar mit dem Ref fertig geworden und bekomme nun nach den Ferien meiner erste eigene Klasse (4.Schuljahr).
Nun stehe ich gerade vor der Frage, wie ich den ersten Elternabend gestalten soll... da ich bisher immer nur als Fachlehrer eingesetzt war, musste ich mir darüber noch keine Gedanken machen.
Klar, ich stelle mich den Eltern vor, schildere den Ablauf der ersten Wochen... aber was noch? Vermutlich wird dann noch ein neuer Elternsprecher gewählt?
Was habe ich vergessen?
Irgendwie graut es mir davor ein wenig...
Mit Begeisterung erinnere ich mich noch an meine ersten Elternabende. Es war auch in einer 4.Klasse - mit 28 Kindern. Schon den Kindern hatte ich klar geasgt, wie wichtig sie für mich sind: "Wenn ich Euch nicht hätte, müsste ich jeden Tag 28 Hefte selber vollschreiben!" Ich habe den Eltern nicht Fehler oder Schwächen ihrer Kinder präsentiert und sie damit unter Druck gesetzt. Ich zeigte ihnen z.B. die Hefte ihrer Kinder und wie sich die Kinder infolge konkreter aufbauender Maßnahmen weiterentwickelt hatten. Wenn man selber keine Ahnung hat, wie der gute Erfolg erfolgen soll, dann bleibt man am besten bescheiden und FRAGT die Eltern im ihren Rat. Schließlich haben sie es bei 4.Klässlern schon 10 Jahre mit ihren Kindern geschafft! Ich erinnere mich noch gut, wie sprachlos die Eltern waren, dass ich etwas von ihnen über ihr Kind lernen wollte. Dadurch gab ich ihnen aber eine wichtige Rolle, und das wirkt ganz anders als wenn man immer nur verbal beschwört, dass sie wichtig seien. Aus solchen tragenden Erfahrungen ist die neue Ich-kann-Schule erwachsen, in der statt Druck SOG erzeugt wird.
Wenn ich als Unterrichtsvollzugsbeamter nur den DRUCK von oben nach unten durchreiche, da tät mir auch grauen. Aber wenn ich mir z.B. nur anschaue, wie die Kinder die ersten 6 Jahre - von vollkommenen Pädagogiklaien - ihre Mutter sprache gelernt haben, dann kann ich doch nur begierig fragen: Liebe Mütter, wie schafft ihr das? Darf ich es von Euch abschauen? Und dann habe ich natürlich Kontakt in einer ganz anderen Qualität als wenn ich nur komme: "Frau Müller, sie müssen das mit ihrem Sohn noch mehr üben." Damit sage ich der Frau Müller ja nur, dass ich es selber als Profi zu keinem Erfolg bringen konnte.
Das mit dem ÜBERBLICKgeben wurde ja schon genannt. Dazu schaue ich mit Eltern und Kindern gern in das Inhaltsverzeichnis der Schulbücher; die sind ja minsteriell gtenehmigt, weil sie dem Lehrplan entsprechen, und wenn sie dann auch noch intelligent gemacht sind, kann man aus dem Inhaltsverzeichnis die Lehr- und Lernaufgaben ablesen. Es ist doch schon eine Befreiung, wenn wir im Sprachbuch sehen, dass in diesem Jahr nur 10 Rechtschreibfälle dran sind! 10 Dinge, das lernt man doch in 10 Tagen - was tun wir da nur das ganze übrige Jahr? Ein wenig Humor und ein Ufer in Sichtweite, dann geht alles ganz anders. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe -
Mich würde es enorm stören sich so anzubiedern. Wäre gar nicht meine Sache!
ZitatAber wenn ich mir z.B. nur anschaue, wie die Kinder die ersten 6 Jahre -
von vollkommenen Pädagogiklaien - ihre Mutter sprache gelernt haben,
dann kann ich doch nur begierig fragen: Liebe Mütter, wie schafft ihr
das? Darf ich es von Euch abschauen?Meinst Du das ernst? Du weißt schon, wie Kinder die Muttersprache lernen, oder? Diesen Lernprozess mit schulischem Lernen gleichzusetzen ist gewagt. Ein sehr gutes Fachbuch dazu: "Entwicklungspsychologie" von Oerter und Montada. Das ist ein Psychologie Standardlehrbuch das ich gerne mal zum Nachschlagen nehme, wenn mir in Pädagogikseminaren irgendetwas ohne wissenschaftliche Grundlage verkauft werden soll.
Wenn man wissen möchte wie das Lernen funktioniert, frag studierte Psychologen, nicht Pädagogen. -
Bitte, bitte nicht nachfragen, Silicium!
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@neffe
es geht um einen elternabend, keinen elternsprechtag. Was man beim Elternsprechtag bestimmt nicht macht, ist, mit den eltern über die schwächen und Probleme der schüler zu sprechen.Kl. Gr. Frosch
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Mich würde es enorm stören sich so anzubiedern. Wäre gar nicht meine Sache!
Meinst Du das ernst? Du weißt schon, wie Kinder die Muttersprache lernen, oder? Diesen Lernprozess mit schulischem Lernen gleichzusetzen ist gewagt. Ein sehr gutes Fachbuch dazu: "Entwicklungspsychologie" von Oerter und Montada. Das ist ein Psychologie Standardlehrbuch das ich gerne mal zum Nachschlagen nehme, wenn mir in Pädagogikseminaren irgendetwas ohne wissenschaftliche Grundlage verkauft werden soll.
Wenn man wissen möchte wie das Lernen funktioniert, frag studierte Psychologen, nicht Pädagogen.Ich habe mich nie im Leben angebiedert. Dass Du das zu sehen meinst, wenn Du meine Texte liest, überlasse ich Dir.
Ich habe auch kein Bisschen "diesen Prozess mit schulischem Lernen geleichgesetzt". Dennoch unterstellst Du es mir, um es angreifen zu können. Es sei Dein Vergnügen. Ich werde weiterhin Müttern mit Respekt und Interesse begegnen.
Mit Oerter habe ich gesprochen. Ich lebe aber nicht nach Buch. Ich beobachte Lernen und experimentiere damit, dann weiß ich, wie es funktioniert.
Ich stimme mit Dir überein, dass man Psychologen meist mehr fragen kann als Pädagogen. Ich käme aber nie auf die Idee, Menschen in von Pädagogen- oder Psychologen vorgefertigte Schablonen hinein zu erziehen. Mütter imponieren mir, weil sie noch über Schablonen hinaus wollen. Ich lerne übrigens von allen gerne, selbst von Psychologen, Dummköpfen und mir. Ich sehe nur nicht ein, warum ich von bestimmen Gruppen nichts lernen sollte. Und das sog. schulische Lernen finde ich weder geistreich noch erfolgreich - höchstens in puncto Misserfolg.
Sei herzlich gegrüßt!
Franz Josef Neffe -
Eltern der vierten Klasse wollen ganz gerne gleich am ersten Elternabend auch schon wissen, wie das mit dem Übergang in die weiterführenden Schulen ist!
Wobei viele zu diesem speziellen Thema einen extra Elternabend so im Januar/Februar machen.
Panama
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Danke schon mal für eure Antworten!
Ich versuche nun, etwas gelassener an die Sache ranzugehen und hoffe nur, ich bin nicht allzu nervös.
So viele Eltern werden wohl auch gar nicht kommen. Ich habe gehört, könnte schon froh sein, wenn die Hälfte der Kinder vertreten sind. -
Ich werde nach den Ferien keine Klasse haben, aber in der ersten und zweiten Klasse mit Mathe eingesetzt. Sicher werder ich auch auf dem Elternabend der Klassenlehrerinnen etwas zum Fach Mathe sagen können. Da ich darin nicht ausgebildet wurde und auch noch nie Mathe unterrichtet habe, würde ich gerne von einem "Profi" wissen, was ich den Eltern da mitteilen sollte! (NRW)
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Sunnee: Ich mache zum Einstieg immer etwas anderes. Beim ersten Elternabend haben sich die Eltern das Namensschild ihrer Kinder nehmen sollen, damit ich weiß welches Kind zu welchen Eltern gehört. Beim zweiten Elternabend habe ich Selbstbildnisse der Kinder auf die Tische gelegt und die Eltern raten lassen welches Bild zu ihrem Kind gehört. Beim dritten Elternabend werde ich mit dem Lied "Elternabend" von Reinhard Mai einsteigen. So ein Beginn lockert schon mal vieles auf!
caaatty: Du solltest den Eltern auf jeden Fall sagen, dass die Kinder zunächst Spaß am Rechnen haben sollten. Ich schlage meinen Eltern immer vor, dass sie mit ihren Kindern vor allem Spielerisch üben. "Ich stelle 3 Teller auf den Tisch, du 2. Wie viele haben wir jetzt?" Ich sage den Eltern auch, dass sie das Fingerrechnen nicht verteufeln sollen (das ist aber eine Streitfrage unter Mathedidaktikern ). Ich mache meinen Erstklässlern wenn wir mit dem Addieren beginnen Rechenketten mit je 20 Perlen (Geld aus der Klassenkasse). Das ist eine große Hilfe für die Kinder. Meine Lehrbeauftragte hat mal erzählt, dass sie mit den Erstklasseltern zu Beginn des Schuljahres einen Bastelmittag macht und dann mit ihnen Dominos usw. herstellt, die dann jedes Kind am Ende des Schuljahres mit nach Hause nehmen darf. Ansonsten solltest du den Stoff klarmachen (Zahlenraum bis 20, Geld, Uhr, Formen). So, jetzt fällt mir gerade nichts mehr ein. Ich selbst habe nämlich nicht viel gesagt, die Eltern haben am ersten Elternabend sowieso sooo viel Input
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Danke schon mal für die vielen Tipps und Anregungen.
Hatte jetzt jemand schon seinen Elternabend in einer 1. oder 2. Klasse für das Fach Mathe und kann ein bisschen darüber berichten? Ich habe die Befürchtung die Eltern zu langweilen, wenn ich etwas zum Unterrichtsstoff erzähle. Viele Eltern können sich darunter eh nicht so viel vorstellen und schalten ab.
Eine Frage hätte ich noch. Wie genau macht ihr das mit der "Bewertung"? Durch Lernzielkontrollen, die mit Smileys "benotet" werden? Irgendwie ist das doch auch blöd. Unter den Test stehen keine Noten, aber am Ende des Schuljahres gibt es ein Zeugnis mit Noten. Es geht übrigens um NRW.
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Ich werde nach den Ferien keine Klasse haben, aber in der ersten und zweiten Klasse mit Mathe eingesetzt. Sicher werder ich auch auf dem Elternabend der Klassenlehrerinnen etwas zum Fach Mathe sagen können. Da ich darin nicht ausgebildet wurde und auch noch nie Mathe unterrichtet habe, würde ich gerne von einem "Profi" wissen, was ich den Eltern da mitteilen sollte! (NRW)
Bei uns ist es nicht üblich, dass alle Fachlehrer der Klassen zum Elternabend erscheinen. Da wären einige Kollegen aber sehr beschäftigt und jeden Abend in einer anderen Klasse.
Ich werde nicht beim Elternabend meiner Mathe-Fachklasse erscheinen, dafür sitzt die Sachunterrichtslehrerin oder der Englischlehrer auch nicht neben mir, beim Elternabend, den ich in meiner Klasse halten muss.
Ich gebe dem Klassenlehrer schriftlich, was ich im nächsten Halbjahr in Mathe in der Klasse machen werde... und habe ähnliche Notizen der Fachlehrer, die ich auf meinem Elternabend auch nur vorlesen werde. Das ist eh der Teil des Elternabends, an dem die meisten Eltern fast einschlafen, den halte ich schön kurz und knapp.
Sollten da spezielle Fragen kommen, verweise ich auf den Fachlehrer, der natürlich Sprechzeiten hat. Die meisten Eltern haben aber keine Fragen, die wollen das alles eigentlich eh nicht wissen, es ist ja halt nur Pflicht, den Punkt auf dem Elternabend abzuhandeln. Einzelne Streber-Eltern, die da Diskussionsbedarf haben, müssen dann eben nochmal persönlich beim Fachlehrer vorsprechen. Was bei mir übrigens noch niemals vorgekommen ist.
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