Mentorentätigkeit

  • Guten Morgen,
    nach den Ferien werde ich das erste Mal eine Lehramtsanwärterin haben. Ich bin die alleinige Mentorin. Praktika habe ich schon etliche betreut, aber diesesmal ist es schon anders. Ich hätte ein paar Fragen diesbezüglich und freue mich über Antworten!


    Gibt es irgendwelche schriftlichen Richtlinien, die ich noch bekomen werde?
    Kennt jemand Fachliteratur über die Mentorentätikeit?
    Mache ich den Stundenplan bzw. muss ich Kollegen fragen, ob sie mit ihnen "mitgehen" darf? Das wird nämlich unter Umständen ein schwieriges Unterfangen .-)
    Erwartet man, dass ich für jede Stunde, die sie bei mir hospitiert, schriftliche Unterrichtsentwürfe aushändige?
    Hat euch die Menorentätigkeit eher belastet oder nicht?


    Ich habe das alles recht kurzfristig erfahren. Es hieß erst, es kommt kein LAA...
    Na, ja, ich möchte meine Aufgabe halt bestmöglich erfüllen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo drsnuggles (ich freu mich jedes Mal wieder über deinen Nick *g*), am besten gibst du noch dein Bundesland an, das schwankt nämlich sehr von BL zu BL...

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde behaupten, dass viele Sachen schulabhängig sind.


    Richtlinien in dem Sinne kann es vom Seminar geben, muss es aber nicht. So richtig Mentoren gibt es in RLP bei uns zumindest ja auch nicht. Einer ist für die Ausbildung zuständig und alle anderen Kollegen sind aber ja auch zur Ausbildung verpflichtet


    Mit Fachliteratur kann ich leider auch nicht dienen.


    Den Stundenplan machen die Refs sich normalerweise selbst. Womit wir wieder bei der Antwort von oben wären. Die sind verpflichtet Refs auszubilden und hospitieren zu lassen. WEnn Du jetzt sozusagen für die Ausbildung zuständig bist, würde ich eventuell Anfang des Schuljahres in dieser Hinsicht auch nochma eine Ansage machen. Wenn der Ref mit einem Kollegen gar nicht klar kommt muss er da ja nicht mehr hin gehen und soll sich halt andere Klassen suchen.


    Meine Refs bekommen nicht für jede Stunde Entwürfe. Die kucken zu, die machen sich Notizen, die dürfen auch gerne was fragen, Arbeitsblätter, die ich in der Stunde austeile bekommen sie natürlich dann auch.
    Erwartet man, dass ich für jede Stunde, die sie bei mir hospitiert, schriftliche Unterrichtsentwürfe aushändige?


    Belastung hängt ein bisschen vom Ref ab. Wenn er für alles an die Hand genommen werden muss, ist es viel Arbeit. Anstrengend finde ich Refs, die so viel Rückmeldung brauchen, dass sie mit Dir ewig eine tunde besprechen in der Planungsphase und dann noch x andere Menschen auch nochmal brauchen. Es kann aber auch eine bereichende Zusammenarbeit mit neuen Impulsen sein.

  • Hallo,
    ganz allgemein kann wohl niemand erwarten, dass du für jede Stunde, in denen die LAR bei dir hospitiert, eine schriftliche Ausarbeitung für sie dabei hast. Umgekehrt kannst du allerdings darum bitten, die Lernziele einer UE, die sie selbstständig plant, anzugeben, oder auch den Stundenverlauf. Das ist dann eine große Hilfe bei der Besprechung, wenn du dabei bist.


    Überhaupt finde ich es sehr wichtig, dass die Mentorin einige Stunden pro Woche regelmäßig bei der LAR hospitieren kann, um dann möglichst "zeitnah" die Stunde zu besprechen. Bei uns gibt es FoBis für Mentoren, und auch Einladungen vom Studienseminar für ein bis zwei Nachmittage, wo wichtige Eckpunkte der Ausbildung sowie die Aufgaben der Mentoren besprochen werden.


    Ich wünsche dir einen guten Draht zu deiner LAR und umgekehrt, dann kann das für euch Beide eine sehr gute Zeit werden!


    Gruß venti :)

  • Hallo DrSnuggles,


    soweit auch ich weiß, gibt es keine allgemeinen Richtlinien. Das ist meistens auch von Schule zu Schule, Seminare zu Seminar und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.


    Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich mir meine beiden Mentorinnen selber aussuchen konnte und dann á la "Willst du mit mir gehen? Ja / Nein / Vielleicht" gefragt habe, ob sie sich vorstellen können mich zu betreuen. Den Stundenplan habe ich mir als Referendar dann selber zusammengestellt. Wenn du aber alleine für den LAA zuständig bist, ist es sicher sinnvoll, wenn ihr den Stundenplan des LAA zusammen entwickelt.
    Meine Mentorinnen mussten mir selbstverständlich keinen Verlaufsplan abgeben. Ich habe zunächst nur hospitiert und mir alles, was mir hilfreich erschien aufgeschrieben. Ich hatte zwei ganz tolle Mentorinnen, die unheimlich viele Methoden, Tricks und Tipps auf Lager hatten. Deshalb habe ich immer ganz fleißig mitgeschrieben.


    Wenn ich selber Unterricht unter Anleitung gegeben habe, musste ich (und darüber bin ich im Nachhinein sehr froh) KEINEN Verlaufsplan o.ä. abgeben. Als Referendar hat man ja auch ansonsten schon genug zu tun.
    Meine Mentorinnen haben nun hospitiert und auf einen Zettel aufgeschrieben, was sie besonders gut fanden und was verbesserungswürdig war. Am Ende der Stunde habe ich diesen Zettel dann jeweils bekommen (weil meistens müssen beide ja dann schon wieder in die nächste Stunde). Ich fand diese Zettel immer sehr hilfreich, weil ich mit der Kritik auch wirklich etwas anfangen konnte: Sie war konstruktiv, wohlwollend und unterstützend.


    Etwas intensiver war dann natürlich immer die Vorbereitung eines Unterrichtsbesuchs (bei dem meine Mentorinnen immer genauso aufgeregt waren wie ich). Das Thema hat sich meistens aus dem Lehrplan oder der Unterrichtsreihe ergeben. Dann habe ich erst einmal alleine entwickelt (Stundenziel, Unterrichtsverlauf, Entwurf schreiben, usw.) und das dann meinen Mentorinnen vorgelegt. Diese haben dann noch den Feinschliff gemacht. Mit den neusten Vorgaben des Seminars waren sie nicht so ganz vertraut, aber das fand ich auch nicht schlimm, denn dafür ist das Seminar bzw. die Fachleiter ja als Ansprechpartner zuständig.


    Insgesamt hatte ich auch immer die Befürchtung mehr Belastung als Hilfe für meine Mentorinnen zu sein. Beide haben mir aber bestätigt, dass der Referendar ja auch ganz viel in die Schule hineinträgt, wie z.B. neue Ideen, Methoden und Ansätze aus dem Seminar.


    Ich wünsche dir und deiner/m LAA einen guten Start ins neue Schuljahr.

Werbung