Hallo liebe Kollegen!
Ich "missbrauche" das Forum mal als Mutter und würde gerne auf eure Erfahrungen zurückgreifen. Zur Situation: meine Tochter ist als Septemberkind, 1 Woche vor Stichtag eingeschult worden. Ansich nichts Außergewöhnliches, aber in ihrem Fall erwies es sich als Fehler. Sie hatte enorme Startschwierigkeiten, vor allem im emotionalen Bereich. Es war ihr alles zu viel, sie reagierte auf Vieles mit Weinen, was ihr wiederum das Prädikat "Heulsuse" einbrachte. Sie zog sich zunehmend zurück und redete zu Hause nur wenig, über Schule gar nicht. Das war für mich ein untrügliches Zeichen von Überforderung. Das ging ungefähr bis zum ersten Halbjahr. Dann festigte sie sich zunehmend, es wurde besser, aber auch nicht so, wie man es sich als Mutter vorstellt: dass das Kind morgens mit Freude in die Schule geht. Im zweiten Halbjahr zeigten sich dann zunehmend Schwierigkeiten in Mathematik. Fast jede Hausaufgabe musste ich mit ihr ausführlich besprechen. Oft hörte ich von ihr ein "Ich kapier das nicht!". Im Lesen und Schreiben ist sie super. Nun bin ich ganz hin- und hergerissen. Die Einschulung empfinde ich bis heute als großen Fehler und ich frage mich, ob ich das duch ein Wiederholen der ersten Klasse wiedergutmachen kann. Nächstes Jahr werden ihre alten Kindergartenfreunde eingeschult, zu denen sie noch immer regen Kontakt hat - von dieser Seite wäre es kein Problem.
Am meisten Bauchschmerzen bereitet mir das Fach Mathematik. Ich sehe bei meinem Sohn, dass der Stoff - spätestens im 2. Halbjahr - doch sehr anzieht und ich frage mich, ob ich jetzt einfach mal schauen soll, wie sie zurecht kommt oder ob ich nicht gleich Nägel mit Köpfen machen soll. Ich bin wirklich ratlos. Sie hat zum Ende des ersten Schuljahres noch richtig zugelegt und auch weiter an Selbstbewusstsein gewonnen, aber Mathe bereitet mir Bauchschmerzen. Ich weiß einfach nicht, wie lange man in so einem Fall warten soll. Bis das Kind ganz in den Brunnen gefallen ist? Sie selber ist sich unschlüssig. Einerseits ist sie - zurecht - stolz darauf bald zu den Zweitklässlern zu gehören, andererseits sagt sie selber, dass sie in Mathematik nicht mitkommt - wobei sie auch hier seit den Pfingstferien einen deutlichen Schub gemacht hat. Allerdings nur im Bereich der reinen Arithmetik. Bei Textaufgaben und Aufgaben, wo Transferleistungen erfordert werden, kommt sie alleine gar nicht weiter. Derzeit denke ich, dass sie erst einmal weiter in die zweite Klasse gehen soll, andererseits wäre ein Neustart im Kreise alter Freunde, auch gut denkbar. Welchen Ratschlag gebt ihr in solchen Fällen? Ein Gespräch mit der Lehrerin steht noch aus. Sie hat mir in einem früheren Gespräch ebenfalls mitgeteilt, dass meiner Tochter ein weiteres Jahr im Kindergarten sehr gut getan hätte. Ich bin einfach total verunsichert und möchte auf jeden Fall verhindern, dass sie mit täglichen Mathebauchschmerzen aus der Schule kommt. Und natürlich hätte sie im Fall der Wiederholung auch die Chance noch ein wenig "nachzureifen".
Übrigens kommen wir aus Baden-Württemberg und das freiwillige Wiederholen während der Klassen 1-3 ist bei uns Elternrecht. Von dieser SEite gäbe es kein Problem.
Danke und liebe Grüße
Mara