Silbenmethode - Erfahrungen & Material?!

  • Hallo,


    habt ihr Erfahrungen mit dem Lesen und Schreiben lernen nach der Silbenmethode?


    Falls ja:


    1.) Welche?
    2.) Welches Material gibt es? (Ich kenne bisher nur das "ABC der Tiere"...)


    Danke.


    :)

  • Hallo,
    wir starten in diesem Jahr auch erstmalig mit Karibu durch und sind sehr gespannt. (Der Verlag ist übrigens sehr großzügig mit Probematerial!) Wir erhoffen uns insbesondere einen erleichterten Zugang zum Lesenlernen für die schwächeren Schüler (die starken lernen es eh mit jeder Methode!)
    Gruß Ina

  • Meine Schule arbeitet mit dem ABC der Tiere, ich selbst habe damit aber noch nicht gearbeitet (unterrichte kein Deutsch).
    Meine Kolleginnen finden das Material für schwache Leser super. Auch unsere Sonderpädagogin hält sehr viel davon, mit keiner Methode lernen die schwachen Kinder wohl so gut lesen.
    Nachteil (jedenfalls beim ABC der Tiere): Das freie Schreiben wird sohl sehr vernachlässigt. Sehr. Fazit meiner Kollegen: ABC der Tiere bzw. Silbenmethode nicht als Lehrwerk/Methode für alle Kinder, sondern nur zur Förderung der Schwachen Leser!


    Viele Grüße
    Brotkopf

  • die PIRI SILBENFIBEL!!!!!!! habe gerade wenig zeit, aber sie ist super und es gibt sehr viel Material! Im Vergleich zum ABC der Tiere meiner Meinung nach besser. karibu kenne ich nicht.

  • Dürft ihr nach der Silbenmethode unterrichten??? In NRW muss nach dem Spracherfahrungsansatz gelehrt werden.


    Naja, du darfst schon mit den aktuellen Silbenlehrwerken wie ABC der Tiere oder Karibu auch in NRW unterrichten, verboten ist das nicht. Ich kenne jetzt mehrere Kolleginnen, die beispielsweise von Karibu begeistert sind.

  • ?( Komisch. Ich erinnere mich noch, dass eine meiner ehemaligen Referendariatskolleginnen an einer Schule war, die die Silbenmethode verwendet haben und unsere Deutschfachleiterin daraufhin gesagt hat, dass es absolut nicht zulässig ist. Sie durfte so nicht unterrichten. Im Abschlusskolloquium musste ebenfalls der Spracherfahrungsansatz als das aktuelle Prinzip genannt werden und die Silbenmethode als eine uneffektive, veraltete Methode


    .

  • :?:

    Dürft ihr nach der Silbenmethode unterrichten??? In NRW muss nach dem Spracherfahrungsansatz gelehrt werden.

    ??? Wer sagt das denn? Das "muss" würde ja sogar einen Fibeleinsatz verbieten. Und sind Silben denn keine Spracherfahrung? Man denke mal nur an die allerersten Fingerspiele, Kleinkinderreime und -lieder. Klar darf man auch in NRW z.B. mit dem ABC der Tiere einen Leselehrgang bestreiten. Vielleicht legen manche Gegner der Methode ihre Meineung gern als "Gesetz" aus, um leidige Diskussionen zu vermeiden. Nicht immer alles glauben, was (z.B.) die Schulleitung sagt.
    L.G. Pia

  • ?( Komisch. Ich erinnere mich noch, dass eine meiner ehemaligen Referendariatskolleginnen an einer Schule war, die die Silbenmethode verwendet haben und unsere Deutschfachleiterin daraufhin gesagt hat, dass es absolut nicht zulässig ist. Sie durfte so nicht unterrichten. Im Abschlusskolloquium musste ebenfalls der Spracherfahrungsansatz als das aktuelle Prinzip genannt werden und die Silbenmethode als eine uneffektive, veraltete Methode

    Ach ja. Nicht alles glauben, was (z.B.) gottgleiche FachleiterInnen so von sich geben. :P :D

  • Dieses Verbot hätte ich dann aber auch mal gern schriftlich gesehen. Im Lehrplan konnte ich es jedenfalls grad nicht finden.
    Im Übrigen geht es hier meines Erachtens gar nicht um ein strenges entweder-oder, sondern vielmehr um eine sinnvolle Verbindung verschiedener Konzepte. Die Silbenmethode schließt ja beispielsweise das freie Schreiben gar nicht aus, beides lässt sich durchaus verbinden. Sicher muss man sinnvolle Lernsituationen schaffen, die von den Kindern ernst genommen werden können und darf nicht hängenbleiben beim stumpfen Lesen sinnfreier Silben. Aber auch aktuelle Rechtschreibkonzepte (z.B. FRESCH/ ReLv) gehen ja von der Silbe aus. Will man integrativ unterrichten (und das ist nun tatsächlich vorgeschrieben), ist es schon sinnvoll, das auch in anderen Bereichen zu nutzen.
    Und letztlich: Wenn die Silbenmethode und die dazugehörigen Lehrwerke nun tatsächlich nicht erlaubt wären, warum werden sie dann vom Ministerium überhaupt genehmigt?

  • Also, ich wollte hier ja niemandem auf die Füße treten. Geht ja auch gerade etwas OT. Ich zitiere mal die Stellen des Lehrplans, die anreißen, dass eigentlich nach dem Schreiberfahrungsansatz unterrichtet werden sollte.


    "Grundlage für erfolgreiches Schreibenlernen ist die phonologische Bewusstheit, d.h. die Einsicht in die Lautstruktur der Sprache sowie Laut-Buchstaben-Entsprechung der Alphabetschrift. Die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, Wörter auf ihre lautlichen Bestandteile hin abzuhören, ist beim Schreibenlernprozess ebenso bedeutend wie die Voraussetzungen im Bereich der visuellen Wahrnehmung und der Motorik."


    Lehrplan Deutsch


    "Unter phonologischer Bewusstheit versteht man den Einblick der Kinder in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache. Sie lässt sich als Bewusstheit um größere sprachliche Einheiten wie Wörter, Silben und Reime (= phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne) schon im Kindergartenalter beobachten, und sie zeigt sich im Schulbereich in der Fähigkeit, vorgesprochene Wörter in ihre Lautbestandteile zu zerlegen (= phonologische Bewusstheit im engeren Sinne)."


    http://www.phonologische-bewusstheit.de/forschung.htm


    Sprachspiele wie Reime, Fingerspiele etc. sind demnach natürlich sinnvoll, entsprechen jedoch eigentlich eher der vorschulischen Förderung. In der Grundschule wird laut Lehrplan die Auseinandersetzung mit einzelnen Lauten gefordert und der Phonem-Graphem-Korrespondenz. Besonderheiten der Sprache sollen von den Kindern erforscht und entdeckt werden, Wörter konstruiert. Die Arbeit mit Anlauttabellen ist auf den aktuellen Lehrplan abgestimmt (siehe Urbanek, der führt das Ganze noch ausführlicher aus).


    Auch im Bereich des Lesenlernens wird noch einmal auf den Sachverhalt des kleinschrittigen (nicht an Silben orientierten) Vorgehens eingegangen:


    "Leseanfängerinnen und Leseanfänger übersetzen Buchstaben in Lautfolgen, erkennen mit Hilfe ihrer Leseerwartung Wörter und Sätze und konstruieren deren Sinn. Mit fortschreitender Lesefähigkeit werden Buchstabenverbindungen geläufig und auch simultan erkannt." Lehrplan Deutsch


    Lesenlernen also nicht mit Silben, sondern später entwickelt sich ein Silbenerkennen, allerdings basierend auf der Konstruktion von Phonem-Graphem Korrespondenzen. Da im Lehrplan jedoch kein Wort deutlich gegen die Silbenmethode ausgesprochen wird, sind sie wohl noch auf dem Markt.


    Fibeln können übrigens super sein. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass Platz für heterogenes Arbeiten (nicht nur Texte mit Buchstaben, die zu dem Zeitpunkt eingeführt sein müssten, sondern alle Buchstaben anbieten), sinnvolle und lebensnahe Texte (nicht Fantasiewörter und Sätze: Lumi Lami Lemi o.ä.), Anregungen für freies Schreiben (fehlt meist) bieten.


    Das war jetzt aber genug zu dem Thema :) Wie gesagt, deutlich verboten steht es wohl nirgends, aber der Lehrplan fordert es eigentlich anders.

  • Hi,


    schau dir mal Karibu an, ich finde, da ist alles vereint. Vor allem erarbeiten sich die Kinder die Schriftsprache eigenaktiv. ...


    anwar

  • Im Kreis Gütersloh arbeitet man wohl eher flächendeckend mit einer Methode, die heißt ReLv (Rechtschreiben lernen Lesen verstehen), es sind Materialien im Eigenverlag erschienen. Ic h habe seiner Zeit bei sehr kompetenten Leuten von dort an einer Fobi teilgenommen.


    Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. Wenn es um einen Spracherfahrungsansatz geht, dann setzt der auch voraus, dass es viele Spracherfahrungen gab. Ist man in einem Einzugsgebiet, indem Kinder eher weniger Erfahrungen mit der Sprache machen, ist das Silbenschwingen bestimmt nicht unangebracht - auch wenn es von vielen Didaktikern im Moment nicht so gut angesehen ist.


    Ich persönlich finde es wichtig, zu wissen, welche MEthoden gibt es. Ich jongliere und schaue immer auf das Kind, was braucht es...., ob man mit den Silben anfängt und dann Sfreieres Schreiben anbietet oder umgekehrt , würde ich nicht festlegen wollen - es kommt auf die Besonderheiten des Umfeldes an. In der gesamten Legasthenieförderung wird mit Silben gearbeitet ....



    flip

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