Inklusion an Gymnasien

  • Die Begründung verstehe ich nicht.
    Gerade dann muss man doch differenzieren ... ?


    Ja, ist schon richtig. Aber die unterrichtenden Kollegen mit gymnasialer Ausbildung sind hier echt am Ende ihres Wissens. Kind kann nicht lesen - wie bitte den Arbeitsauftrag vermitteln? Kind kann nicht schreiben? Wie bitte Arbeitsblatt gestalten? I-Helfer sagen, dies und das und jendes wäre nicht ihre Aufgabe? Lassen sich nicht einspannen. FÖS-Kollege nur stundenweise da. Die Kollegen können wegen 2 stark geistig eingeschränkten I-Kindern nicht die übrigen 27 mit Arbeitsblättern abspeisen, weil die zwei beiden nichts verstehen und sehr enge individuelle Zusprache benötigen. Wie soll das gehen? Woher soll der GYM-Lehrer denn auf einmal das Wissen herbekommen, wie er für so stark eingeschränkte SuS ihnen gerechtes Material, Arbeitsaufträge etc. erstellen soll. Zudem, wie gesagt, ist es schon schwierig genug, sie auf dem Platz und ruhig zu halten. TOll Inklusion. Da haben alle viel vom Nichts von.


    Nachtrag: Ich unterrichte zwei I-Kinder, die trotz Down-Syndrom gut dabei sind. Was allerdings ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den anderen I-Kindern ist. Meine beiden können lesen, schreiben und alles andere auch. Aber langsamer und mit weniger Abstraktionsvermögen. Der FÖS-Kollege, der häufig an Bord ist, ist super! Ich habe durch die Zusammenarbeit mit ihm einiges gelernt, nicht nur im Bezug auf die se I-Kinder. Die I-Helferin ist zudem auch Gold wert, so dass hier alles in allen Fächern klappt. Die selbem Kollegen aus dieser Klasse sind zum Großteil auch in der anderen und erleben da, wie Inklusion nicht geht. Und nach 2,5 Jahren in der ersten I-Klasse sind sie da schon durchaus in der Lage zu differenzieren etc. Nur ist wie gesagt in der neuen Klasse die Inklusion als gescheitert anzusehen.


    Wie sich die Eltern nicht beschweren, frag Mimimaus? Marie74 hat das schon erklärt. Außerdem: Wird man da als Eltern sich wirklich erdreisten zu sagen, dass die I-Kinder stören? Hui! Das ist diskriminierend! *ironieaus*

  • Die Kollegen können wegen 2 stark geistig eingeschränkten I-Kindern nicht die übrigen 27 mit Arbeitsblättern abspeisen, weil die zwei beiden nichts verstehen und sehr enge individuelle Zusprache benötigen. Wie soll das gehen? Woher soll der GYM-Lehrer denn auf einmal das Wissen herbekommen, wie er für so stark eingeschränkte SuS ihnen gerechtes Material, Arbeitsaufträge etc. erstellen soll. Zudem, wie gesagt, ist es schon schwierig genug, sie auf dem Platz und ruhig zu halten. TOll Inklusion. Da haben alle viel vom Nichts von.

    Nicht nur der "nicht-ausgebildete" Gym-Lehrer weiss nicht wie das geht, auch der Förderschulpädagoge kann das nicht leisten. Der kann sich dann eben nur auf die 2 geistig-behinderten beschränken und weiss nicht, was er mit den 27 normalen in der Zeit anstellen soll, da diese ja lehrplankonform unterrichtet werden müssen.


    P.S. Gibt es das überhaupt, dass geistig-behinderte Kinder ans Gymnasium können? Oder können die nicht nur an eine "normale" Sekundarschule (oder wie auch immer die heisst in dem Bundesland)?

  • Ich denke, dass demnächst die jeweiligen SchulministerInnen in die einzelnen Schulstuben kommen und uns das Ganze mal überzeugend vormachen werden !
    Von daher, geehrte KollegInnen, locker bleiben ! Ihr müsst einfach mehr Vertrauen in die Bildungspolitik entwickeln !


    Wenn Inklusion auf dem Papier steht, findet sie auch statt, Punkt ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Kind kann nicht lesen - wie bitte den Arbeitsauftrag vermitteln?


    Verbal, durch Vormachen, über Bilder/Symbole/Piktogramme ...



    Kind kann nicht schreiben? Wie bitte Arbeitsblatt gestalten?


    Warum muss es denn immer ein Arbeitsblatt sein? Gerade Schüler mit SPF brauchen doch vielmehr konkrete Gegenstände und handlungsorientierte Aufgaben als abstrakte Arbeitsblätter.



    I-Helfer sagen, dies und das und jendes wäre nicht ihre Aufgabe? Lassen sich nicht einspannen.


    Ein zweiter Lehrer / Nachhilfelehrer zu sein ist in der Regel auch nicht die Aufgabe eines I-Helfers (wäre vielmehr eine deutlich Kompetenzüberschreitung).

  • Nicht nur der "nicht-ausgebildete" Gym-Lehrer weiss nicht wie das geht, auch der Förderschulpädagoge kann das nicht leisten. Der kann sich dann eben nur auf die 2 geistig-behinderten beschränken und weiss nicht, was er mit den 27 normalen in der Zeit anstellen soll, da diese ja lehrplankonform unterrichtet werden müssen.


    Warum sollten Sonderpädagogen nicht "lehrplankonform" unterrichten können?

  • Unsere Sonderpädagogen wissen nicht, was sie in den normalen Fächern mit den normalen Schülern machen müssen. Ich unterrichte Englisch und höre dann vom Sonderpädagogen, dass ich ja wissen müsste, was im Lehrplan der Hauptschule oder der Sekundarschule drinstehen würde und was die normalen Anforderungen an die "normalen" Kinder sind. Es wäre nicht die Aufgabe, des Sonderpädagogen, dass auch noch zu leisten.
    Ich fände es aber auch nicht fair, jetzt die Sonderpädagogen in die Klassen zu stecken und dann sollen die mal zusehen, wie sie ihre Sonderfälle und noch die vielen anderen "normalen" Kinder gleichzeitig unterrichten.


    Hoffentlich hat noch niemand das Kultusministerium auf die Idee gebracht, dass die Sonderpädagogen jetzt auch noch den normalen Unterricht an den allgemeinbildenden Schulen mit übernehmen. Dann bräuchte man noch weniger Lehrer :)


    Angestellte: Interessanter Artikel über SH. Macht mal schnell eure Hausaufgaben, damit ihr die Kinder mit "Förderbedarf Lernen" (= lernbehindert) und "Förderbedarf Verhalten" (= verhaltensgestört) nicht vergesst ins Gymnasium zu inkludieren. Ist ja auch beschämend, dass "lernbehinderten" Kindern der Zugang zum Abitur so schwer gemacht wird!
    Oder ihr nehmt ein normal intelligenten Rolli-fahrer, der unbedingt auf das Gym in XYZ gehen will. Leider hat die Schule aber keinen Fahrstuhl und er muss auf die Regelschule der gleichen Stadt gehen, weil die nämlich einen Lift hat. Jetzt bestellt die Medien und der Rolli-fahrer sagt, dass ihm deswegen der Zugang zum Abitur verwehrt wird.
    (P.S. Aber keiner darf verraten, dass man in der gleichen Stadt auf dem örtlichen beruflichen Gymnasium mit Lift auch das Abitur machen kann.) :stumm:


    Bitte jetzt nicht persönlich nehmen, ich habe gerade meine Sarkasmus-Phase.

  • Ihr macht Euch zu viel Kopfschmerzen ! Was geht, geht, was nicht geht, geht dann halt nicht ! Dabei immer höflich, korrekt und gut gelaunt bleiben !


    Die Hausaufgaben müssen erstmal die Bildungspolitiker machen ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Nicht nur der "nicht-ausgebildete" Gym-Lehrer weiss nicht wie das geht, auch der Förderschulpädagoge kann das nicht leisten. Der kann sich dann eben nur auf die 2 geistig-behinderten beschränken und weiss nicht, was er mit den 27 normalen in der Zeit anstellen soll, da diese ja lehrplankonform unterrichtet werden müssen.


    Wenn Gymnasial-Lehrer Inklusionskinder mt unterrichten sollen, warum sollen Sonderpädagogen dann nicht auch Nicht-Inklusionskinder mit unterrichten? Warum soll der eine nicht können, was der andere (per Dekret) können soll? Bezahlt werden sie schließlich gleich.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen


  • Wenn Gymnasial-Lehrer Inklusionskinder mt unterrichten sollen, warum sollen Sonderpädagogen dann nicht auch Nicht-Inklusionskinder mit unterrichten? Warum soll der eine nicht können, was der andere (per Dekret) können soll? Bezahlt werden sie schließlich gleich.


    Genau das haben sich meine Kollegen vor vielen, vielen Jahren auch gedacht und genauso wird es immer noch erfolgreich praktiziert. Beide Lehrer sind für alle Schüler da. Der Förderschullehrer ist auch immer Klassenlehrer, so dass niemand auf die Idee käme, ihn als "Hilfslehrer" zu betrachten. Wenn das Team gut funktioniert, ergänzen sich die Lehrkräfte.


    Aber weil wir in den I-Klassen fast immer mit zwei Lehrern und meist auch mit einem oder zwei Schulbegleitern unterwegs sind, ist das Konzept recht personalintensiv. Zahlt sich aber aus.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Gibt es das überhaupt, dass geistig-behinderte Kinder ans Gymnasium können? Oder können die nicht nur an eine "normale" Sekundarschule (oder wie auch immer die heisst in dem Bundesland)?


    marie74:
    Bei uns können die Eltern ihre I-Kinder hinschicken wo sie möchten. Die örtliche Oberschule hatte schon vor 3 Jahren angeboten unsere erste Garnitur I-Kinder zu nehmen. Die Eltern wollten aber lieber das GYM. Begründung: Dort sind die Schüler angenehmer und wissen sich zu benehmen.


    Plattenspieler: Vorweg, es mag sich vielleicht anhören, als würden wir bei uns keine Inklusion wollen. Der Eindruck, sollte er entstanden sein, täuscht. Wir haben seit 6 Jahren Schüler mit Asperger, seit 2,5 Jahren zwei geistig behinderte Kinder und seit diesem Schuljahr drei geistig behinderte I-Kinder. Die Kollegen bereiten sich nach bestem Wissen vor und nehmen auch an Fortbildungen teil. Aber: im aktuellen Jahrgang 5 kommen die Kollegen eben an ihre Grenzen.


    Ich nehme mal die Zitierfunktion raus, um es nicht zu unübersichtlich werden zu lassen:


    Kind kann nicht lesen - wie bitte den Arbeitsauftrag vermitteln? --> Verbal, durch Vormachen, über Bilder/Symbole/Piktogramme ...
    Wird gemacht, aber es sind 2 Kinder mit der selben geistigen Behinderung und noch ein drittes mit einer anderen. Alle drei hyperaktiv. Die restliche Klasse bestehend aus normalen GYM-Kindern mit allen Facetten, die inzwischen am GYM üblich sind.... Wenn die Kollegen dann mit Bildern vor den dreien stehen, was macht der Rest? Für alle Bilder, Piktogramme? Woher weiß ich, auf welchem Niveau ich vereinfachen / abstrahieren kann. Das fällt mir schon bei den beiden leistungsstarken I-Kindern schwer.


    Kind kann nicht schreiben? Wie bitte Arbeitsblatt gestalten? --> Warum muss es denn immer ein Arbeitsblatt sein? Gerade Schüler mit SPF brauchen doch vielmehr konkrete Gegenstände und handlungsorientierte Aufgaben als abstrakte Arbeitsblätter. HIer wäre der FÖS-Kollege gefordert. Ihn in die Planung aller Fächer einzubeziehen geht nicht, weil er nur wenige Stunden vor Ort ist. Die zwei Spezi-I-Kinder haben zudem eine geringe Konzentrationsfähigkeit. Wenn da keiner dabei ist, bleiben sie auch Gegenständen nicht dran. Dazu dann auch:



    I-Helfer sagen, dies und das und jendes wäre nicht ihre Aufgabe? Lassen sich nicht einspannen. --> Ein zweiter Lehrer / Nachhilfelehrer zu sein ist in der Regel auch nicht die Aufgabe eines I-Helfers (wäre vielmehr eine deutlich Kompetenzüberschreitung). // Ist mir auch klar. Nur wenn der FÖS-Kollege nicht da ist, muss das der Regelschulkollege wuppen. Hinzukommt, dass alle drei mototisch nervös sind. Im Dreipack sind die schon eine Handvoll für sich. Und, ich werde es nicht leid zu betonen, was mache ich mit den anderen in der Klasse. In die Ecke stellen, weil drei von 27 enge Betreuung brauchen? Nee, so geht das nicht. Gehen tut es dafür in der Musterklasse mit den leistungsstarken I-Kindern: toller I-Helfer, toller engagierter FÖS-Kollge mit vielen Stunden dabei und Kindern, die in Klasse 7 noch gut mitkommen. Zwei der aus der 5ten Klasse bedürften ganz dringend gezielter Förderung gemäß ihrer Behinderung, aber keinen Fremdsprachenunterricht oder Physik.

  • Raket-O-Katz: Ich dir auch nur Recht geben, wie organisiert man denn noch die anderen 27 Kinder, wenn bereits 3 die ganze Kraft und Aufmerksamkeit verlangen. Schließlich heißt es "Gemeinsamer Unterricht", aber nicht normale lernen mit den Inklusionskindern und passen sich an die Problematik der I-kinder an, sondern die Inklusionskinder lernen gemeinsam mit den normalen Kindern an und lernen auf ihrem eigenen Niveau. Und das heisst für mich, dass wir uns in der Schule nach Mehrzahl der Kinder richten und nicht nach der Minderheit.
    Und natürlich funktionieren alle Konzepte, die personalintensiv und sorgsam vorbereitet und eingeführt werden. Aber in Realität wird man als Lehrer allein gelassen, aber mit Vorgaben überhäuft.
    Mein Tipp: Versucht die Eltern mit ins Boot zu holen. Für manche Kinder ist einfach die allgemeinbildende Schule zu schwierig zu meistern und vlt kann man die Eltern überzeugen, dass das Kind auf der Förderschule doch besser aufgehoben wäre. Schließlich gilt doch der Elternwille. Und bitte schön, seit wann gilt denn, mein I-Kind soll auf das Gymnasium, weil dort die Kinder lieber und ordentlicher sind und sich besser benehmen können als auf anderen Schulen.

  • Zitat

    Und bitte schön, seit wann gilt denn, mein I-Kind soll
    auf das Gymnasium, weil dort die Kinder lieber und ordentlicher sind und
    sich besser benehmen können als auf anderen Schulen.

    Das wird als ein Grund in dem bereits erwähnten Forum rehakids öfters erwähnt.


    Und es wird oft angeführt, dass der Unterrichtsstoff an einer Hauptschule für ein geistig behindertes Kind auch weit über seinem Leistungsvermögen liegt. Es müsste dort auch lernzieldifferent unterrichtet werden.
    Dann kann es das auch am Gymnasium tun.

  • Das wird als ein Grund in dem bereits erwähnten Forum rehakids öfters erwähnt.


    Und es wird oft angeführt, dass der Unterrichtsstoff an einer Hauptschule für ein geistig behindertes Kind auch weit über seinem Leistungsvermögen liegt. Es müsste dort auch lernzieldifferent unterrichtet werden.
    Dann kann es das auch am Gymnasium tun.



    Kann ich irgendwie auch nachvollziehen. Allerdings ist das Gymnasium auch nicht mehr das, was es mal war. Ich habe immer öfter das Gefühl, dass die Kinder, wie wirklich auf diese Schulform gehören, heute als hochbegabt oder wenigstens als begabt gehandelt werden. Bei uns ist das so zumindest. Ansonsten wird Unterricht für die breite Masse gemacht, mit allen kognitiven und emotionalen Defiziten.

  • Mir ist egal, was die UN-Menschenrechtskonvention sagt, aber ich finde nicht, dass Kinder, die geistig behindert oder lernbehindert sind, etwas auf dem Gymnasium zu suchen haben.

  • Ist es im Ernst so, dass Kinder mit geistigen Fähigkeiten unterhalb der willkürlichen/"gedachten" Trennlinie "geistige Behinderung" unter irgendwelchen Umständen eine weiterführende Schule besuchen dürfen, deren Besuch Kindern oberhalb dieser gedachten Linie (die also einfach bissi langsam im Denken sind) eventuell verwehrt ist?


    Nicht wirklich, oder? So dumm und kontraproduktiv für alle kann doch niemand sein?

  • doch, genauso ist das. das könnte auch alles gehen, wenn entsprechend infrastruktur da wäre (extra räume, vordifferenzierte bücher, förderpädagoge doppelsteckung fast durchgängig, pflegepersonal (!! wickeln und dergleichen), lehrküchen, größere räume, kein stundentakt mehr, viel kleinerer teilungsschlüssel (!!), eben alles, was unser schulsystem sicherlich nicht hinbekommen wird, von einigen einzelschulen mal abgesehen, weil es kostet, kostet und nochmal kostet. stattdessen haben wir selbst für normalbetrieb nur mit ach und krach (!!) genügend lehrer, wenn die refs statt 10 oder 11 dauerhaf mit 17 stunden im einsatz sind (denn refs sind noch billiger als aushilfen, weil sie ihre sozialkosten fast alle selbst tragen). es wird nicht in bildung investiert, leider.

  • doch, genauso ist das. das könnte auch alles gehen, wenn entsprechend infrastruktur da wäre (extra räume, vordifferenzierte bücher, förderpädagoge doppelsteckung fast durchgängig, pflegepersonal (!! wickeln und dergleichen), lehrküchen, größere räume, kein stundentakt mehr, viel kleinerer teilungsschlüssel (!!), eben alles, was unser schulsystem sicherlich nicht hinbekommen wird, von einigen einzelschulen mal abgesehen, weil es kostet, kostet und nochmal kostet. stattdessen haben wir selbst für normalbetrieb nur mit ach und krach (!!) genügend lehrer, wenn die refs statt 10 oder 11 dauerhaf mit 17 stunden im einsatz sind (denn refs sind noch billiger als aushilfen, weil sie ihre sozialkosten fast alle selbst tragen). es wird nicht in bildung investiert, leider.

    Genau darum geht es aber real, wobei "real"= das ist, was diejenigen, die wirklich entscheiden (und nicht "diskutieren" oder "moralisieren" oder "konferenzieren" wo es langgeht) wollen.


    Der Spagat besteht darin, Geld & Stellen zu sparen, dabei aber der Öffentlichkeit das Projekt "Inklusion" als besonders "politisch korrekt" zu verkaufen.


    Meiner Erfahrung nach (die begrenzt, aber durchaus vorhanden ist) funktioniert Inklusion dann gut, wenn eine sonderpädagogische Lehrkraft in Doppelbesetzung dabei ist und beide Lehrkräfte sich einig sind - das war für mich eine tolle Erfahrung und den anderen Blick der Sonderpädagogen auf alle Kinder habe ich sehr zu schätzen gelernt.
    Unter diesen Bedingungen (kooperiationswillige Förderlehrkraft UND Doppelbesetzung) würde ich das jederzeit wieder machen.



    In dem Moment wo das nicht mehr gegeben ist - verkommt das ganze zur reinen Fassade.
    Einfach aus Zeitmangel schon.


    Und ich habe innerhalb nur eines Jahres mitbekommen, wie es schon damit losging, über Doppelbesetzungen/anwesende Förderlehrkräfte unter zahlreichen "Vorgaben"/"Sachzwängen"/"Rechtslücken" dann "offen zu diskutieren" oder "produktiv damit umzugehen" (wo "damit"=das effektive Herausnehmen der Förderlehrkräfte ist, egal aus welchen Gründen).
    ___________________________

    Ironie hin oder her - schon aus reinem Selbstschutz (vor Überbelastung) wird das von Dir angedeutete Szenario eintreten, wenn die entsprechenden Mittel (ob Geld, Personal oder anderes) nicht zur Verfügung gestellt werden bzw. nur auf dem Papier existieren - zum Schaden aller SuS.

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