Versetzung droht, und nun?

  • Hallo, wäre schön, wenn vielleicht jemand Tipps hat.....
    Zu meiner Situation:


    Ich bin Anfang des Jahres aus der Elternzeit heraus als KV an eine andere Schule als meine Stammschule gekommen. Jetzt soll ich aufgrund der personellen Situation (meine Stammschule hat zu viele, meine derzeitige KV-Schule zu wenige Lehrer) dorthin versetzt werden, was ich absolut nicht möchte. Ich habe das heute "Unter der Hand" erfahren, ein Schrieb ging noch nicht ein.


    Was kann ich tun? Wird denn überhaupt nicht die familiäre Situation berücksichtigt? Ich wohne am Ort und habe zwei Kinder. Es gibt Lehrer an meiner Schule die kinderlos sind, große Kinder haben.....
    Und wie läuft das Ganze jetzt an?


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Kannst Du denn nicht erstmal für noch ein halbes oder ganzes Jahr abgeordnet werden, ehe man Dich komplett versetzt? Frag doch mal bei der Landesschulbehörde nach...

  • Das ist eine Argumentation, bei der ich mich echt zusammenreißen muss. Ich verstehe, dass das eine schwierige Situation ist und dass Du damit absolut nicht zufrieden bist. Aber das Argument "Die kinderlosen Kollegen ... " geht in meinen Augen gar nicht. :explodier: Ich habe keine Kinder, aber wieso heißt das dann automatisch, dass ich leichter von A nach B wechseln kann? Habe ich keine Familie? Habe ich keine Freunde? Soll man mich, nur weil ich kinderlos bin, wie eine Schachfigur vorrangig umsetzen können?
    In anderem Kontext muss man als "Kinderloser" (der ja keine Freizeit braucht) immer für die Schule parat stehen: Tag der offenen Tür, Austausch, etc. Ich mache meinen Job gerne und ich mache auch die Extras gerne (Schulwechselthematik hier mal ausgenommen), aber ich ärgere mich über Kollegen mit Kindern, die dann immer wegen der Kinder nicht können, sich die Rosinen aussuchen (ein Blick auf Stundenplanwünsche reicht schon) und ich das dann ausbaden muss.


    Musste ich jetzt loswerden.

  • Also auch wenn es hier nicht um "mit oder ohne Kinder - wen trifft es härter" geht, will ich dir trotzdem mal antworten: Ich stehe trotz zweier Kinder IMMER parat, und gerade deswegen ist es für mich wichtig (unter anderem deswegen), an meine Stammschule zurückzukehren. Und: Ja! Man hat es ohne Kinder definitiv leichter zu wechseln. Man ist mit Kinder zb. auf Öffnungszeiten von KiTa und/oder Schule (bzw. Kernzeitbetreuung) angewiesen. Und wenn man ein volles Deputat hat (wie ich), dann kann man es sich NICHT leisten, ab 13 Uhr (meistens erst 13.20) Schulschluss noch ne halbe Stunde um Auto zu sitzen, wenn die KiTa um 13.30 Uhr schließt. Ich glaube kaum, dass du dieses Problem nachvoll ziehen kannst.
    Genau deswegen gibt es sogenannte "Sozialpunkte" schon im Ref.
    Und mich interessiert, ob das in diesem meinem Fall ebenfalls greift.
    Denn, sorry, im Falle einer Versetzung sollte in jedem Fall nach dem Familienstand geschaut werden und nicht danach, ob einer ohne Kinder auch ein Privatleben hat!



    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich glaube dir gern, dass du zu den Eltern gehörst, die immer parat stehen. Leider ist das nicht immer die Regel.
    Aber es kann doch nicht sein, dass die Kinderlosen die Deppen bei solchen Entscheidungen sind und dann nach HIntertupfingen geschickt werden.


    Was meintest Du mit "ob dies in [m]einem Fall auch greift"?

  • Ich kann deine Problemlage gut verstehen, Panama, das macht die Organisation des Alltags natürlich um einiges schwieriger. Sehr unvorteilhaft finde ich auch, dass du es bisher nur unter der Hand erfahren hast...Sowas erzeugt nur Unsicherheit. Ich würde die Schulleitung direkt ansprechen. Übrigens auch Paulchens Ärger kann ich gut nachvollziehen. Die Argumentation "Sollen es doch die Kinderlosen machen, sollen die das doch übernehmen, können die doch abgerordnet werden..." ist in Lehrerzimmern so oft zu hören, dass es kein Wunder ist, dass diese Leute genervt sind. Denn dies soll leider allzuoft als Pauschallösung herhalten, wenn was gemacht werden muss.

  • Also ich will doch nicht, das irgendjemand (egal ob mit oder ohne Kinder) in Hintertupfingen landet! Beide Schulen sind dem gleichen RP zugeordnet, aber der eine Weg ist für mich einfach morgens bzw. mittags immer stressig, weil halt die diversen Kinder noch untergebracht bzw. abgeholt werden müssen. Dazu kommen eben noch andere Dinge, die ich an meiner Stammschule (aufgrund dessen, dass es der gleiche Wohnort ist) machen kann : An kurzen Fachkonferenzen wenn es nicht anders geht das Kind halt mitnehmen. Oder bei Kooperationsgesprächen nachmittags im Kindergarten und und und...... DAS eben ermöglicht mir ein echt engagiertes Arbeiten. Das wäre aufgrund der Entfernung der anderen Schule nicht unbedingt möglich.
    Ich bin auch nicht derjenige, der meint, weil jemand keine Kinder hat, muss er/sie mehr schaffen als ich! Dann hätte ich als Mutter halt daheim bleiben müssen wenn ich nix schaffen will!!
    Aber das mit den Sozialpunkten war so, dass im REF. die mit Kinder bessere Chancen hatten, in der Nähe an eine Schule zu kommen.


    Und nun denke ich , dass es so etwas Ähnliches im Falle von Versetzungen doch auch geben müsste. Nur weil ich dort im Moment (seit 3 Monaten) KV mache heißt es doch nicht automatisch, dass ich dann dort bleiben muss, oder???


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo Klassenclown:
    Ich hab es ja von der SL erfahren! Der Brief vom RP lässt sich noch auf sich warten! Das ärgert mich besonders. Denn kurz vor den Ferien!!! Da muss ich doch noch was machen können, oder?


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Wie bist Du überhaupt an diese Schule gekommen, das hört sich ja schon an, als wenn sie sehr weit (ich nheme an über 100 km) von Deiner alten entfernt ist? Normalerweise wird doch im Sinne des Schutzes der Familie darauf geachtet bei Beamten, dass nicht die ganze Familie umziehen muss und sich Kinder sich in eine neue Umgebung eingewöhnen müssen bzw. die Eltern morgens Stunden auf der Autobahn sitzen, wenn sie wieder einsteigen.

  • Achso, du hast es von ihnen. Ich finde das schon heftig, auch die Tatsache, dass du nach deiner Elternzeit gleich an eine andere Schule gekommen bist. UNterstützt die SL denn den Plan, dich abzuordnen? Wie haben die sich denn dazu geäußert. Je nachdem, wie sie dazu stehen, würde ich mich entweder nochmal an die SL, ans Schulamt und auf jeden Fall an den Personlarat wenden. Vielleicht möchte ja auch freiwillig jemand wechseln. Sowas soll es ja auch geben. Warum wird das nicht erstmal in der Schule zu Diskussion gestellt? Finde ich sehr komisch das Vorgehen.

  • NEIN! 100 km sind es natürlich nicht!
    Ich habe mitten im Schuljahr wieder nach der Elternzeit angefangen und da war natürlich klar, das ich KV mache. Und NATÜRLICH wurde darauf geachtet, dass die Strecke erträglich ist. Ich will sie aber nicht die nächsten JAHRE fahren. Zumal es hieß, als ich in Mutterschutz ging, sei ja eine Kollegin für mich gekommen, diese müsse dann auch wieder gehen, wenn ich wiederkäme (sie ist abgeordnet)
    Natürlich hat sich die Personallage an meiner Stammschule geändert. Was für mich aber nicht heißt, dass nun automatisch ICH, weil ich in Elternzeit war und dann KV, gehen muss!
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Mich würde jetzt einfach das genaue Verfahren interessieren. Wie wird das ablaufen, vielleicht hat das jemand schon mal erlebt.
    Kann ich was dagegen tun?


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo Klassenclown.


    Für Versetzungen ist ja in erster Linie Schulamt zuständig. Die SL hat es per Zufall im Gespräch wohl bereits erfahren und wollte mich einfach darauf hinweisen.
    Die SL weiß, dass ich nicht bleiben möchte. Nicht, weil ich die Schule schrecklich finde. Sondern wegen der bereits genannten Gründe.
    Unterstützen kann die SL nicht, denn es ist ja deren Entscheidung. Verständnis hat sie, obgleich sie froh wäre wenn ich bliebe.


    So habe ich also für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit eine Abordnung erhalten an diese Schule, an der ich jetzt bin. Ist ja mitten im Schuljahr, und da wir als GHS-Lehrer meistens auch KL sind, und alle Klassen vergeben sind , war das (auch mir) logisch.
    Nur habe ich mich darauf verlassen, dass die Abordnung nicht in eine Versetzung umgewandelt wird. Obwohl ich um die personelle Situation meiner Stammschule weiß (zu viele Lehrer!). Aber ich dachte mir nicht, dass das Schulamt auf mich käme (eben wegen Familie etc.)
    Tja, zu viel "gedacht" :(

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Verstehe, die Vorgehensweisen in den einzelnen Bundesländern sind eben doch sehr unterschiedlich. Hier würde sich das Schulamt an die Stammschule wenden und dort müssten die Entscheidung gefällt werden. Wenn das bei euch aber nur auf Schulamtsebene läuft, dann würde ich mich auch gleich an den Hauptpersonalrat - also übergeordneten Personalrat - wenden. Die sollen einfach die eine Abordnung rückgängig machen, also die von der Lehrerin, die für dich an deine Stammschule kam.

  • Gibt es denn niemanden, der dieses Verfahren schon einmal durchlaufen hat und Tipps hat? *bittebitte* ;(

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich weiß nicht, ob es grundsätzlich so ist, aber meine ehemalige Kollegin (auch in BW) war auch mal abgeordnet. Das war aber auf 1 Schuljahr begrenzt. Danach ging sie an ihre Stammschule zurück. Da immer noch ein Überhang bestand (so wie an Deiner Stammschule) musste dann eine andere Kollegin gehen. Es war also definitiv nicht so, dass sie eine neue Stammschule zugewiesen bekam.
    An unserer Schule war auch eine KV als Vertretung für eine Kollegin, die im Mutterschutz/Elternzeit war. Als die Mama zurückkam, musste die KV gehen.


    Ich würde an Deiner Stelle mal beim Personalrat/ der Frauenbeauftragten bzw. Gleichstellungsbeauftragten nachfragen und dort die Situation schildern. Es findet sich sicher eine Lösung. Wäre es denn denkbar, dass Du auch für das nächste Schuljahr abgeordnet bleibst und dann an Deine Schule zurückgehst so wie meine Kollegin?


    Was das mit oder ohne Familie angeht bei Abordnung- ich denke, jeder hat seine Gründe wieso es für ihn blöd ist, wenn er abgeordnet wird. Diese zu gewichten finde ich schwierig. Nur weil jemand kinderlos ist, heißt das ja auch nicht, dass er nicht auch in seine Umgebung eingebunden ist und auch Verpflichtungen hat. Aber wahrscheinlich denken wir Kinderlosen da alle an die Kollegen die der Klassenclown schon erwähnt hat. Ich habe auch so eine Kollegin, die grundsätzlich bei allem ihre Kinder anführt und nie auch nur 1 Stunde früher kommen oder länger bleiben kann, wenn es nötig wäre. Kann man ihr nicht zumuten. Allerdings findet sie immer, dass man uns zumuten kann, dass wir dann 2 Klassen parallel haben, ihre Aufsichten vertreten, ihre Kinder beaufsichtigen, selber dann z. B. regelmäßige Freistunden haben, damit sie einen besseren Stundenplan hat usw. Das nervt schon. Aber ich glaube Dir, dass Du nicht von der Sorte bist. Und grundsätzlich finde ich auch, dass man solche Abordnungen besprechen sollte und eine gute Lösung/ einen annehmbaren Kompromiss für alle finden muss.

  • Danke für deinen Tipp mit der Gleichstellungsbeauftragten! Das behalte ich mal im Kopf!
    Also grundsätzlich denke ich, dass alle, ob kinderlos oder mit Kindern, engagiert in diesem Job arbeiten sollten. Klar kann es mir mal passieren, dass ich aufgrund eines Engpasses eine Konferenz verpassen muss, denn ich habe hier nicht viel an Babysitter - das macht es manchmal schwierig. Da ich volles Dep. habe stellen sich die anderen Fragen nicht. Ich bin kurz nach 7 da, gehe ca. 20 nach 1 und bin natürlich für alle Kollegen da zum sonstigen Einspringen (Aufsicht oder egal sonst wo es brennt). Eine Hand wäscht die andere und vielleicht bekomme ich dann mal den ein oder anderen Tipp oder tolles Material. Da frage ich nicht nach Kindern oder dem sonstigen Privatleben.
    Ich denke, wenn man sich als Mama dafür entscheidet muss das alles irgendwie laufen. Aber dauernd zu spät in die KiTa zum Abholen meines Kindes will ich natürlich auch nicht kommen. Deswegen wehre ich mich halt gegen die Versetzung. Ich finde es gibt nichts Schlimmeres, als wenn dann das eigene Kind darunter leiden muss. Das muss ja echt nicht sein :( Man hat eh schon immer ein schlechtes Gewissen.... (" Ne, Schatz, Mama hat heute den 150 igen Elternabend und kann leider die Geschichte NICHT lesen :( " )
    Klar kann ich kinderlose auch verstehen die sich aufregen wenn jemand sein Kind vorschiebt. Ich denke, das merkt man ja irgendwie......
    Ich denke halt, dass jemand ohne Kinder an meiner Schule die 25 Minuten mehr Autofahrt aber eher verkraftet als ich, die dann ständig abgehetzt in die Schule oder zu spät zu KiTa kommt :(
    Egal wie-danke für den Tipp!!!!


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich kann Paulchens Ärger sehr gut nachvollziehen, mich ärgert es auch, oder besser gesagt, es tut mir entsetzlich weh. Ich kann - soweit mir das als kinderloser Frau möglich ist - nachvollziehen, dass es nicht leicht ist, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen. Dennoch ist es ein unüberlegtes und unfaires Pauschalurteil, einfach zu sagen, wer kinderlos ist, kann ja sein Umfeld ändern. Es ist schlimm und schmerzhaft genug, wenn das eigene Leben so verlaufen ist, dass alle Träume von einer eigenen Familie geplatzt sind und man, statt selbst die Kinder zu haben, die man sich so sehr gewünscht hat, nur zusehen kann, wie andere sich ihre Familie aufbauen. Sich dann noch anhören oder lesen zu müssen, wer keine Kinder hat, kann ja versetzt werden oder dies oder jenes machen (einfach so, ohne sich mal zu überlegen, dass auch Kinderlose in gewisse Strukturen eingebunden sind, die AUCH wichtig sind) - das ist unerträglich. Dass es unmöglich ist, die entsprechenden Informationen hintenrum zu bekommen, steht außer Frage, dass man versucht, für sich selbst und die eigenen Kinder eine bessere Lösung zu finden, ist auch in Ordnung - aber es soll doch bitte jeder bei sich selbst bleiben und nicht meinen, er oder sie könne eine Situation, in der er oder sie nun mal nicht ist, so gut einschätzen, dass er/sie entscheiden kann, was für andere einfach und zumutbar ist und was nicht.


    Corrie

  • Ich kann mich Corrie nur anschließen,weil es mir genauso geht. Da ich in unserem Kollegium die Einzige ohne Kinder bin, fällt sehr oft der Satz: "Ach, du hast ja Zeit!" Mittlerweile kann ich mich wehren, aber es tut jedes Mal sehr weh.


    LG Tamina

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