Start als "befristeter" Lehrer

    • Offizieller Beitrag

    Schade, dass manche Leute, egal in welchem Forum, immer wieder meinen, alles in den falschen Hals bekommen zu müssen.........


    Sorry, aber wenn jemand meint, das ist nötig, zu schreiben, dass man eben nicht gegen die Kinder sein will, dann HAT derjenige eine falsche Vorstellung. Ganz einfach. Denn nur der kleinste, wirklich allerkleinste Teil der Kollegen ist Lehrer geworden, weil er GEGEN Schüler ist. Die Sache mit dem Lehrersein hat nämlich einen Haken: Man hat mit Schülern zu tun.


    Im Übrigen bildest du kein Team im üblichen Sinne, vor allem nicht mit gleichberechtigten Personen. Denn auch Neuntklässler sind, auch wenn sie´s selbst nicht glauben, noch keine Erwachsenen. Wir haben einen Bildungsauftrag, den wir wahrzunehmen haben. Dazu gehört nunmal, Chef zu sein. Das kann man gerne in einem freundlichen Verhältnis, aber man HAT Chef zu sein, was natürlich nicht bedeutet, sich nicht auch mal nach seinen Schülern richten zu können, wenn es denn sinnvoll in dem Moment ist. Danae sagte es gerade (ich habe länger zum Tippen gebraucht): Du hast einen Lehrplan, halt dich einfach dran.


    Damit verabschiede ich mich aus diesem Thread, sonst beginne ich womöglich noch, zu verallgemeinern, und das möchte ich nun wirklich nicht, da ich hier im Forum tolle und fähige Seiteneinsteiger kennengelernt habe, denen ich wirklich nicht auf die Füße springen will.


    Nur zur Klarstellung: Meine Meinung, nicht die vom mir als Moderator.

    • Offizieller Beitrag

    Thomas, du klingst aber nunmal wirklich gleichzeitig übermotiviert und äußerst verkrampft: das ist in der Schule so ziemlich die tödlichste Kombination, die es gibt. Das eine führt zum (bei Schülern äußerst unbeliebten!) Anbiedern, das andere riechen sie auch verlässlich und reagieren entsprechend. Zudem überhöhst du den Lehrerberuf künstlich in deinen threads - auch wenn es ein schöner und erfüllender Beruf ist/sein kann, ist es kontraproduktiv ihn quasireligiös zu glorifizieren und mit einer kindlichen Sehnsucht zu behaften, die dich abhängig macht. Wenn man dir zu etwas raten kann, dann zu Gelassenheit und etwas mehr Distanz. Damit reagierst du dann auch professioneller. Was Jugendliche nicht gebrauchen können, ist jemand, der sich von ihrer Wertschätzung abhängig macht und um Anerkennung quasi fleht. Die Anerkennung kommt, wenn sie das Gefühl haben, dass vor ihnen ein Profi steht, der insofern auch Mensch ist, als dass er Humor, Verständnis, Können und Respekt für sie mitbringt - was in der Schule NICHT gebraucht wird ist Liebe, Überperfektion, Glorifizierung und unangemessene (übergriffige) Nähe. Stattdessen Professionalität, freundliche Distanz, echtes Interesse ohne Übergriffe und vor allem pädagogisches Können.


    Ich empfehle dir, mal einen Schritt von dir selbst zurückzutreten, das Ganze mit etwas mehr Distanz und Ruhe zu betrachten und dich realistisch in die Tätigkeit zu begeben: ein Brotverdienst, der, wenn man es später mal gut hinbekommt, ein sehr schöner und erfüllender Brotverdienst sein kann.


    Ich hoffe, du kannst das lesen ohne es in den falschen Hals zu bekommen. Es ist glaube ich der Rat, der dir derzeit am meisten nützen könnte.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • meike:


    Vielen Dank. Du hast vollkommen Recht.


    Bisher ist mir das, was du mir empfiehlst, auch immer sehr gut gelungen, mit all den verschiedenen Gruppen, selbst in der JVA.


    Es ist bei mir eben vor einem Neuanfang immer so, dass ich (zu) hohe Ansprüche an mich selbst stelle und mich damit total verrückt mache.


    Ist es erst einmal losgegangen, beruhigt sich die ganze Situation auch schnell wieder.


    Ich glaube, ich gehe die ganze Sache an, gebe mein Bestes und schaue dann mal, was dabei herauskommt. Mehr als schiefgehen kann es ja nicht.


    Also sage ich mir: "KEEP COOL - JUST DO IT!"

    Ich will unbedingt in den regulären Schuldienst.
    Ich bin bereit und suche nach der Schule, die einen hochmotivierten Lehrer haben möchte, der den KIndern zeigen möchte, dass Lernen Spaß machen kann.

  • Bezüglich "Welche Erwartungen stelle ich an den Englischunterricht" sind die Antworten einer neunten Klasse absehbar - "wenig/keine Hausaufgaben" ;)

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