Philo/Ethik: Thema Glückserfahrungen und Flow-Erlebnisse

  • Liebe KollegInnen - nun erstelle ich mein allererstes Thema und die Anrede fällt mir schwer.


    Also ich suche etwas und wollte aus eurem Erfahrungs- und Wissenspool schöpfen. Es geht um das Fach Philosophie/Ethik.
    Da wir die Themen aus dem Curriculum behandelt und abgeschlossen haben, mache ich gerade noch etwas lebenspraktisches mit den SuS, was sie sich auch gewünscht haben. Nämlich das Thema Glück. Angefangen haben wir mit der Maslowschen Bedürfnispyramide, an Texten von Freud (Lustprinzip) und von Csíkszentmihály (Flow-Erlebnisse) gearbeitet.


    Anhand von dem Csíkszentmihály-Text haben wir die 8 Bedingungen herausgearbeit, die allen Glückserfahrungen gleich sind und von allen Befragten ähnlich beschrieben wurden, egal ob Extrem-Sportler, Teenager, 80-jährige Oma etc.


    Nun suche ich gerade noch audio-visuelle Beiträge, kleine video-clips, Filmausschnitte, Interviews, wo Menschen über ihre Glückserfahrungen und Flow-Erlebnisse sprechen. Thematisch soll es unbegrenzt sein, also da können auch Wissenschaftler, Philosophen, Kinder, Schüler, Bergsteiger nach dem Besteigen eines Berges, Rock-am-Ring-Besucher zu Wort kommen. ... :) Auch reine Textbeiträge sind willkommen.


    Natürlich werde ich selbst auf die Suche gehen im Netz. Aber vielleicht hat ja jemand ein "Schmankerl" oder weiß von besonders guten Beiträgen.


    vielen Dank schon mal an euch

  • Ich habe das Thema mal in einer 11. Klasse behandelt und dabei weniger auf Text als auf Selbsterfahrung gesetzt. Dazu bieten sich folgende Dinge sehr gut an:


    http://thatgamecompany.com/games/


    http://www.jenovachen.com/flowingames/math.htm


    Mr. Chen und seine Mitarbeiter haben auch jede Menge gute Hintergrundinfos auf ihren Seiten - einfach mal durchklicken und schauen.


    Das Ganze birgt natürlich Gefahren - wie könnte es bei Flow auch anders sein! Also Suchtpotential besteht auf jeden Fall, weil die Spiele sich eben dir und deinem Können anpassen und dich gerade so weit herausfordern, wie du es brauchst, um dich endlos hinein zu steigern. Aber das kann man ja wunderbar al Anlass für kritische Stellungnahmen verwenden...

  • Nun suche ich gerade noch audio-visuelle Beiträge, kleine video-clips, Filmausschnitte, Interviews, wo Menschen über ihre Glückserfahrungen und Flow-Erlebnisse sprechen. Thematisch soll es unbegrenzt sein, also da können auch Wissenschaftler, Philosophen, Kinder, Schüler, Bergsteiger nach dem Besteigen eines Berges, Rock-am-Ring-Besucher zu Wort kommen. ... :) Auch reine Textbeiträge sind willkommen.

    Hier zwei Philosophen ;) :
    http://www.youtube.com/watch?v=tOxMrGuXgt8 (bis zum Ende schauen).


    Je nachdem, wie Du den Themenschwerpunkt gesetzt hast, könnte auch folgendes Video passen (anlehnend an Hans im Glück):
    http://www.youtube.com/watch?v=EwI1sT75JGQ


    Es gibt aus dem Verlag an der Ruhr ein Projektbuch "Glück" - hier kommen u.a. Kinder aus verschiedenen Kulturen zu Wort. Oder ein Text über Lottomillionäre - wie geht es ihnen damit. Ich weiß jetzt nicht, welche Klassenstufe Du unterrichtest - ich könnte in meinen Glücksmaterialien wühlen.

  • oh oh ich habe mich lange nicht gemeldet, da hier gerade vor Notenschluss noch 1000 Aktionen zu managen sind und Unterricht manchmal durch Exkursionen u.ä. ausfällt - wollte in Ruhe antworten und bin noch nicht dazu gekommen durch die ganze Hektik. Hoffe ihr seid mir jetzt nicht arg böse? :X:


    Erstmal danke für eure Ratschläge und Tipps.


    Nach der Freud-Cziksentmihayi Textarbeit habe ich den Jenova Chen und das Computer-Spiel Flow mit eingeplant - jetzt kurz vor den Ferien machen wir so eine Art Philo light Unterricht. :rolleyes:
    Planung war jetzt so, dass die Schüler beobachten und ausprobieren sollten, wie sie den Flow im Alltag bewusst initiieren können, z.B. mittels dieses Flow-Computerspieles oder anderen Tätigkeiten. (Hat kein Schüler erreicht den Flow, nur eine Schülerin die regelmäßig WoW spielt, erreicht diesen Zustand manchmal.)


    Dann habe ich eine Schreibkonferenz erstellt mit 4 verschiedenen Zitaten von Freud und Cziksentmihayi (bitte nicht hauen wegen korrekter Schreibweise), wo die Schüler reihum in Kleingruppen geschrieben haben - wow, dass hat ihnen richtig Spaß gemacht und es war total spannend, ihre Ausführungen und Argumentationen zu lesen. Sie waren echt nicht mehr zu stoppen.


    Als nächstes habe ich einen Übergang zu Glücksversprechen in der Werbung geschaffen - dazu Analyse einiger Werbe-Clips. (z.B. Coca Cola, Caritas, Heineken,...) Hat natürlich auch Riesen-Spaß gemacht. Danach mache ich eine Überleitung zu Glück-Haben und Glücklich-Sein sowie einem Textauszug von Erich Fromms "Haben oder Sein".


    Und danach kommen noch Glück in Zweisamkeit - Glücksversprechen in Partnersuchanzeigen. Die Schüler vorher über eigene Glücksvorstellungen in der Partnerschaft reflektieren lassen, danach dann reale Suchanzeigen analysieren. Dazu dann im Vergleich auch ein Textauszug zu Erich Fromms "Die Kunst des Liebens" (Partner als Ware etc.)


    Zur letzten Stunde gibt es Glückskekse und die 2 lustigen Schweine-Clips von afrinzi. (Sind leider schon große Schüler, aber zum Abschluß ist es einfach nur knallig :thumbup: )


    Vieles habe ich rausgenommen an Ideen, konnte gar nicht mehr so viel unterbringen. Eigentlich sollten noch Kontrapunkte gesetzt werden zum Glücklich-Sein, z.B. mit Peter Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein", aber das schaffe ich nicht mehr. Oder der Ausstieg aus der Polarisation (Glücklich - Unglücklich, Auf und Ab) im Buddhismus.

  • Es gibt aus dem Verlag an der Ruhr ein Projektbuch "Glück" - hier kommen u.a. Kinder aus verschiedenen Kulturen zu Wort. Oder ein Text über Lottomillionäre - wie geht es ihnen damit. Ich weiß jetzt nicht, welche Klassenstufe Du unterrichtest - ich könnte in meinen Glücksmaterialien wühlen.

    Danke Afrinzi für diesen Tipp. Ich hatte das schonmal im Internet erstöbert und wieder verloren. Jetzt werde ich mir die Mappe nicht mehr kaufen, aber dann später im neuen Schuljahr zulegen, auch die anderen Mappen zu Freiheit und Gerechtigkeit klingen interessant.


    lg MEM

  • Zitat

    Da wir die Themen aus dem Curriculum behandelt und abgeschlossen haben, mache ich gerade noch etwas lebenspraktisches mit den SuS, was sie sich auch gewünscht haben.


    Haben die Themen aus dem Curriculum keinen lebenspraktischen Bezug bzw. werden ohne diesen unterrichtet?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.


  • Haben die Themen aus dem Curriculum keinen lebenspraktischen Bezug bzw. werden ohne diesen unterrichtet?

    Natürlich haben auch alle anderen Themen aus dem Curriculum einen Bezug zum Leben und werden so auch unterrichtet. Doch die SuS haben sich ein Thema wünschen dürfen, wo mir klar ist, dass sie sich damit erst einmal mehr identifizieren können als beispielsweise mit Arnold Gehlens Studien zur Anthropologie.


    Mit meiner Aussage sollten keinesfalls andere Diziplinen und Bereiche der Philosophie diskreditiert noch die Lehre an sich aufgeweicht werden - aber es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, das bestimmte Themen/Texte mehr Abstraktionsvermögen von den SuS verlangen als andere (was ja auch richtig so ist). Und es ist sicherlich klar, dass ich kurz vor den Ferien als Vertretung - wenn das Curriculum bearbeitet wurde - nicht die Elemente der philosophischen "disputatio" oder den Streit um die Evolutionslehre erörtern möchte.
    Der von mir oben aufgelistete grobe Stundenverlauf steht nicht stellvertretend für die Methodik des gesamten Schuljahres - der Gesamtkontext sollte beachtet werden.

  • Achsoooooooooooo... in deinem ersten Post laß es sich so, als ob hier die Themen aus dem Curriculum wären und ohne jeden Lebensbezug und da das Lebenspraktische. :)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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