sollte man konvertieren?

    • Offizieller Beitrag


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  • Generell ausgedrückt gilt meiner Ansicht nach (und ich hoffe auch in den Köpfen der Bevölkerungsmehrheit):


    Sofern die Allgemeinheit die Kosten trägt - also auch Protestanten/Katholiken, Konfessionslose und Atheisten, Muslime, Juden etc. - sollte es keine Diskriminierung aufgrund der Nicht-Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft geben. Umgekehrt dürfen Katholiken/Protestanten ja auch uneingeschränkt an "nicht-konfessionellen" Schulen arbeiten - sollte man denen das jetzt verbieten, da es ja einen exklusiven staatlich finanzierten Arbeitsmarkt für sie gibt?


    Das gilt natürlich für Schüler wie für Lehrer als Arbeitnehmer. In diesem absurden Spezialsystem in NRW zahlt der Staat ja alles; aber auch allgemein bei Schulen in kirchlicher Trägerschaft zahlt der Steuerzahler über 98% der Kosten, darunter die Lehrergehälter.




    Das ganze ließe sich auch noch auf andere Bereiche ausdehnen (z.B. religiöse Krankenhäuser, die sich aus den Mitteln der allgemeinen Öffentlichen Krankenkassen finanzieren etc.).




    P.S.


    Nicht einmal private Firmen dürfen offiziell aufgrund religiöser Gründe diskriminieren - und bei denen geht es sogar "nur" um deren privates Geld; bei Finanzierung aus den allgemeinen öffentlichen Steuerkassen um so absurder.


    und@Topicstarter: falls du eher ein "Taufscheinchrist" bist, würde ich wohl oder übel kovertieren. Aber zugleich (mit der sicheren festen Stelle) ein gepfeffertes Schreiben an die Bildungsministerin/Staatssekretär schreiben um darstellen, zu was für absurden Auswüchsen dieses überkommene System führt.

  • Ich finde es gut, dass es Schulen in kirchlicher Trägerschaft gibt.

    ich fände es gut, wenn Schulen in kirchlicher Trägerschaft auch nur von der Kirche bezahlt würden und nicht zu fast 100% aus allgemeinen Steuergeldern.

  • Nochmal: Die sogenannten "Städtischen Katholischen Grundschulen" und andere konfessionell "gebundene" staatliche Schulen befinden sich nicht in kirchlicher Trägerschaft. Schulträger ist Stadt oder Gemeinde. Das kann man übrigens auch im Impressum jeder Schulwebseite nachlesen. Da wird von der Kirche gar nichts finanziert. Die will bloß mitmischen...

  • Dann sagen wir so: Ich finde es gut, wenn es Schulen gibt, die ein katholisches Profil welcher Form auch immer aufweisen.


    Nele: Du sagst es: "fast 100%". Der Staat spart also dadurch durchaus. (Das ist natürlich nicht der Grund, warum ich es gut finde.)

  • Nele: Du sagst es: "fast 100%". Der Staat spart also dadurch durchaus. (Das ist natürlich nicht der Grund, warum ich es gut finde.)

    Die freche Argumentation "Du zahlst fast alles, wir bestimmen alles, ist doch ein Super-Spardeal für dich!" hört man ja oft in dubiosen Geschäftszweigen, bei Abofallen oder Drückerbanden z.B. Es wäre schon verwunderlich, wenn Kirchen sich den Spruch nicht auch zu Nutze machten...


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • 80% sinde es auch nicht, aber der landesweite Prozentsatz ist bei etwa 30 und das ist regional unterschiedlich verteilt.


    Zitat
    Im Schuljahr 2010/11 sind von insgesamt 3.173 öffentlichen Grundschulen in NRW 985 katholische Bekenntnisschulen, lediglich 101 sind evangelisch. (Quelle s.o.)


    Und die "Bekenntnisschulen" sind angewiesen, bei ihren schulscharfen Stellenausschreibungen die Glaubensrichtung als Bewerbungsvoraussetzung mit anzugeben. Die dürfen (zumindest vom Regierungsbezirk Köln weiß ich es genau...) gar nicht anders ausschreiben. Natürlich ist das in gewissen Gegenden diskriminierend. Eine Änderung könnte tatsächlich nur "von oben" herbei geführt werden, aber trotz Regierungswechsel ist das wohl nicht in Sicht.


    LOL... und das im liberalen, weltoffenen, toleranten, lockeren NRW.




    Viele Grüße aus dem bekenntnisschullosen Bayern
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Plattenspieler:


    so weit ich das kenne, schießen die Kirchen einen gewissen Teil der Sachkosten zu, die Lehrergehälter werden aber i.d.R. 100% vom Staat getragen.


    Sollte die Kirche auch bei den Gehältern zuschießen (Quelle?), darf Sie meinetwegen bei den Lehrern, die sie überwiegend selbst bezahlt die Zugehörigkeit zu ihrer Konfession voraus setzen und den Lehrern ihre Lebensführung diktieren. Das dürften 0,0% der Lehrer sein. Andernfalls ist das eine ungerechte Diskriminierung von Andersgläubigen, durch deren Steuergelder die Lehrer bezahlt werden. Bei dem Spezialsystem in NRW ist es ja noch hirnrissiger.



    Das "Argument" - "Katholiken zahlen doch auch Steuern" - greift übrigens in beiden Fällen nicht. In dem Fall müsste man Katholiken auch den Zugang zu nicht-katholischen Schulen verbieten. Aktuell bekommen Lehrer die zufällig auch Katholiken sind in der Region dagegen theoretisch einen eigenen exklusiven Arbeitsmarkt (Gehälter zu 100% aus den allgemeinen Steuerkassen bezahlt) und können sich zusätzlich bei den konfessionsfreien Schulen bewerben. Würde man im Süden von NRW nun im Gegenzug bei nicht-konfessionellen Schulen die Beschäftigung von Katholiken verbieten, wäre das Geschrei aber groß.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Das "Argument" - "Katholiken zahlen doch auch Steuern" - greift übrigens in beiden Fällen nicht.


    Bitte warum nicht?


    meiner Meinung nach hinkt die Gleichsetzung: "ich zahle Steuern, also habe ich ein Anrecht auf .... "sowieso: was passiert mit denen, die keine Steuern zahlen? Hartz IV Empfänger? Leute, die warum auch immer ihre Steuerlast gen Null rücken (können)?


    Und natürlich spart der Staat durch Schulen in nichtstaatlicher Trägerschaft: deren Schüler muss er nämlich nur zum Teil bezahlen. Also den Ball bitte etwas flacher halten.

  • Es geht darum, dass man in manchen Regionen seinen Beruf nicht ausüben kann, wenn man eben nicht an einer Bekenntnisschule arbeiten möchte, weil es teilweise in großem Umkreis keine Alternativen gibt.

  • Dieser Thread zeigt es halt mal wieder - sobald man Religionen auch nur eine winzige Menge von Macht und Einfluss überlässt, beginnt sofort die Ausgrenzung und Diskriminierung.


    Die Schlussfolgerung sollte klar sein - die Kirchen sollten raus aus dem staatlichen Schulsystem; sollen sie doch ihren Religionsunterricht in der Sonntagsschule in ihren Räumlichkeiten auf eigene Kosten machen. Dann dürfen sie auch die Regeln bestimmen (sofern sie sich, anders als heute, an die gleichen Gesetze wie alle anderen auch halten.)

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