Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Überschrift sagt eigentlich alles. Ich Studienrat in
B.-W. im 3 Schuljahr, d.h. letztes Jahr Beamter auf Probe – eigentlich!
Seit ich an dieser Schule tätig bin, lässt mein Schulleiter
keine Gelegenheit aus, mit mir irgendwelche Verstimmungen zu provozieren. Es sei
vorausgeschickt: ich bilde mir ein, einen guten und bodenständigen Unterricht
zu machen. Daran liegt es wohl nicht.
Das Problem meines Chefs ist, dass er auf blonde Kolleginnen
steht und diese bereits scherzhaft als der „inner cyrcle“ bezeichnet wird an
unserer Schule. Außerdem kann mein Schulleiter nichts, aber auch gar nichts für
sich behalten. Ein kleines Beispiel: 1.Beurteilung meiner Probezeit steht an.
Von einem anderen Assessor habe ich erfahren, dass er unmittelbar nach der
Stunde ein Feedback gegeben hat und so fragte ich ihn nach meiner Stunde
ebenfalls. Er wimmelte mich jedoch ab – soweit kein Problem hat ja viel zu tun.
Nur das ich sodann abends am Telefon von einer oben beschriebenen Kollegin, die
zu diesem Zeitpunkt ebenfalls „nur“ Assessor war, erfahren habe, wie er meinen
Unterricht fand !!!! Solche Beispiele
könnte ich hier noch mindestens 20 beschreiben…….
Ich bemühe mich wirklich sehr an dieser Schule und sage
eigentlich nie nein, was zu 29 Wochenstunden im letzten Schuljahr führte, ich
habe ein Wahlfach für die Oberstufe samt Sammlung in mühsamer Kleinarbeit
eingeführt, stehe andauernd für Klassenfahrten und andere Begleitungen zur
Verfügung usw. usw.
Letztes Schuljahr im Februar 2010 sodann die Ankündigung von ihm, ich könne mich
demnächst auf einen Besuch einstellen, meine vorzeitige Lebenszeitverbeamtung
würde zur Disposition stehen. Der erste Besuch von ihm erfolgte Anfang Juni
2010!
Die Personalratsvorsitzende teilte mir mit, dass der
Schulleiter bereits lange bevor er mich überhaupt besuchte ihr gegenüber
äußerte Zit.: „Wenn der so weiter macht kann er es sowieso vergessen“. Dies
deutete für meinen Rechtsanwalt und mich darauf hin, dass es tatsächlich nicht
um Unterrichtsqualität sondern um persönliches Mütchen-Kühlen ging und geht.
Ich bekam sodann als einziger Assessor nicht die
Probezeitverkürzung mit der Note 2,5 (wie eich bekannt 2,0 hätte gereicht). Als
er mir dies offenbarte fragte er mich im nächsten Satz ob ich nicht dieses
Schuljahr einen Seminarkurs anbieten möchte – er hätte da vollstes Vertrauen in
meine Kompetenz !?!?!?!? Versteht das noch jemand hier? Ich nicht!
Dieses Schuljahr lief überraschend gut, sodass mir Anfang März
2011 von der Personalratsvorsitzenden mitgeteilt wurde Zit.: „Der Chef ist ja
mittlerweile so angetan von dir, wie du dich gemacht hättest, dein Engagement
und deinen Unterricht findet er auch ganz toll“
In Wahrheit bin ich ihm einfach nur so gut als möglich aus
dem Wege gegangen…….
Vor einer Woche erhielt ich dann eine „Einladung“ zu einem
Personalgespräch. In diesem machte er mir Vorhaltungen, dass sich einige (ca. 5
) Oberstufenschüler über mein Verhalten im Unterricht beschwert hätten. Zur
Erläuterung: selbstverständlich nichts sexuelles, jedoch Dinge wie „ich gehe
ständig mit meinem Kurs frühstücken“ oder „Ich liege schlafend mit meinem Kopf
auf dem Tisch während Referate vorgetragen werden“. Alles in allem völlig
absurde Vorhaltungen. Ich war mit meinem vierstündigen Kurs 2x frühstücken –
was den Schüler alles andere als schwer gefallen ist. Dies lief z.B. nicht im
stillen Kämmerlein ab, sondern unser stellv. Schulleiter war informiert.
Der stellv. Schulleiter zeigte sich erstaunt, dass mir mein
Schulleiter diese Dinge nicht als Gerüchte vorgetragen hat, sonder als „bare
Münze“ ohne meine Stellungnahme zu hören. Dazu war ich an diesem Tage auch
nicht im Stande sondern einfach geschockt. Mein Rechtsanwalt sagt, es handelt
sich bei den Vorwürfen nur um Kinkerlitzchen.
Mein Chef müsst ihr wissen, reagiert auf Zuruf – d.h.
Eltern, Schüler kommen und es wird ihnen bedingungslos geglaubt. Daher rennt
auch wirklich jeder zu ihm.
Das es ihm im vorliegenden Fall auch nur um die Sammlung von
Munition gegen mich geht merkt man daran, dass ein Schüler bereits nachweislich
Anfang November zu ihm kam – und ich bekomme das Ende Mai vorgehalten !
Jetzt möchte er mir meine Probezeit verlängern lt.
Personalrat. Er hat bis heute keine genaue Stellungnahme von mir erhalten oder
angefordert. Hierzu habe ich auch keine Lust, zumal die Konsequenz ja
offensichtlich bereits vor dem hören der berühmten 2.Seite (nämlich mir)
bereits feststeht.
Ich muss diese Schule wechseln, da ich mittlerweile jeden
Morgen mit Krämpfen im Bauch zur Arbeit fahre und mich frage was wohl heute
wieder auf mich zukommen wird.
Wie seht ihr dieses Theater mit der Probezeitverlängerung –
hat vielleicht jemand Erfahrung? Kann er mich wirklich von 2,2 (Schnitt der
beiden ersten Probezeitbeurteilungen) auf mindestens 4,5 (immerhin 2,25 Noten
schlechter) abfallen lassen?
Vielen Dank und ein schönes WE sendet Euch
Chrissly76