Hallo zusammen!
Ich habe mal wieder ein GU-spezifisches Problem. Ich weiß, eigentlich kann mir keiner dabei helfen, aber vielleicht hat ja dennoch jemand einen Tipp für mich! Es dreht sich um eine Grundschulkollegin, die ich menschlich sehr schätze. Sie ist schon etwas älter und seit gut 30 Jahren im Dienst. Seit diesem Schuljahr bin ich im GU mit 3 Stunden/Woche für ein Kind in ihrer Klasse (1.Schuljahr) mit dem Förderschwpkt. Sprache sowie in einer 2.Klasse, in der sie Musik gibt, für ein Kind mit Förderschpkt. emotionale u. soziale Entwicklung eingesetzt. Und ich muss sagen, diese 4 stunden sind mittlerweile zum absoluten Horror für mich geworden. Gerade weil ich sie menschlich schon sehr mag. Es ist nämlich so, dass in ihrer eigenen Klasse sehr viele Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sind, mindestes 3 kennen bisher noch nicht sicher alle Buchstaben (das GU-Kind schon, der ist recht fit), ein Mädchen kann nicht weiter als bis 5 zählen, ein Mädchen kann sich so gut wie nicht konzentrieren, steht eigentlich immer wieder auf, läuft durch die Klasse, geht 5 mal die Stunde zur Toilette, insgesamt ist die Klasse sehr unruhig und wenig strukturiert usw.. Mehrfach habe ich der Kollegin geraten, zusätzlich Unterstützung zu holen, zu differenzieren, Klassenregeln einzuführen, auf diese zu bestehen, habe Material zur Verfügung gestellt, Differenzierungsmöglichkeiten vorgeschlagen, sie darauf aufmerksam gemacht, dass einige Kinder heillos überfordert sind mit Aufgaben, die an sie gestellt werden usw. Sie "jammert" auch sehr viel über ihre Klasse, beklagt sich bei Kollegen usw, nimmt aber meine Vorschläge und Ideen auch nicht an (und ich denke nicht, dass ich einer Kllegin die seit 30 Jahren im Dienst ist, alles vorschreiben kann, will ich auch nicht, ich glaube auch nicht, dass das so ankommt. Sie nimmt meine Sachen an, bedankt sich auch, übernimmt auch Dinge, die ich mit den Kindern mache- aber eben immer nur für einen Tag, am nächsten Tag wieder das gleiche Chaos ). Der Musikunterricht in der 2 ist fast noch schlimmer. "Mein" E-Kind braucht ganz klare Regeln und Ansagen, möglichst auch Bewegung. Kann man ja eigentlich in den Musikunterricht gut einbauen. Aber der Musikunterricht ist eigentlich eine Chorstunde, in der die Klassiker von vor 20 Jahren gesungen werden... Das klingt jetzt wirklich blöd, ich will auch gar nicht wirklich so rüberkommen, als könnte ich alles perfekt. Aber ganz ehrlich, so schlechten Musikunterricht habe ich noch nie erlebt. Und es ist überhaupt kein Wunder, dass die Klasse völlg abdreht und nur noch Unsinn gemacht wird...(Nicht nur das E-Kind...). Die Kollegin möchte auf der einen Seite die Unterstützung, wirklich verändern will sie sich und ihren Unterricht aber nicht.
Habt ihr eine Idee, was man in einem solchen Fall machen kann? Ich würde wirklich ungern zur Schulleitung gehen, eben, weil ich die Kollegin menschlich schätze. Ich habe aber auch das Gefühl, ich kann nicht tatenlos zusehen, vor allem weil einige Kinder wirklich bald baden werden....
Über Ideen und Vorschläge wäre ich sehr dankbar...
LG
GU-Problem, mal wieder...
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Hallo,
deine Probleme kann ich verstehen. Zum Glück habe ich eine befreundete Kollegin mit der ich mich austauschen kann. Ich habe mit meinem Kollegen gesprochen, wo der Unterricht etwas kaotisch und laut ist. Wir wechseln uns jetzt wochenweise mit dem Unterrichten ab. Es ist etwas besser geworden, aber immer noch schwierig. Bei einem anderen Kollegen in Musik versuche ich das gröbste zu verhindern. Diese Stunden kommen mir immer unendlich lang vor.
Ich hoffe du findest eine Lösung.
M. -
Danke! Es ist schön, wenn man wenigstens verstanden wird!
Ich hoffe da wird sich ne Lösung finden, mit der ich leben kann... -
Ich habe deinen Beitrag gerade erst gelesen. Das ist ja wirklich schlimm. Eine echte Zwickmühle. Hat deine Kollegin eine Parallelkollegin, mit der sie sich regelmäßig bespricht? Bei uns ist es so, dass wir gerade in den Besprechungsstunden auch mal so ein paar Themen 'rauslassen', die uns auf der Seele brennen. Ganz oft hat dann eine Kollegin eine ganz einfache Idee oder wir vereinbaren Hilfsangebote (Kinder stundenweise bei Bedarf in andere Klasse o.ä.). Wenn die Kollegin so eingefahren ist, dass sie - auch wenn sie gerne möchte - deine Anregungen nicht umsetzen kann, braucht sie weitere Unterstützung: eine andere Kollegin, mit der sie sich gut versteht oder jemand vom Lehrerrat oder eine LAA in der Klasse. Sie macht sich ja auch selbst die Gesundheit kaputt. Vielleicht sollte doch die Schulleitung oder eine Vertrauensperson auf dieser Schiene mal mit ihr sprechen.
Ich habe ja auch GU-Kinder im Klassen- und Fachunterricht und muss sagen, dass ich die Teamarbeit mit den Sonderschulkollegen sehr schätzen gelernt habe. Man bekommt nochmal einen anderen Blickwinkel und ich zumindest bin viel gelassener geworden. Dafür muss man sich allerdings auch öffnen können. Ob das nach 30 Dienstjahren noch geht, weiß ich nicht unbedingt. -
Hallo und vielen Dank für deine Antwort!
Es gibt zwar noch zwei Parallelkolleginnen, mit denen arbeitet die betroffene Kollegin aber leider nicht zusammen (die beiden arbeiten sehr offen, viel mit Montessori-Material, damit kann die Kollegin leider nicht so recht etwas anfangen...). Daher kommt es eigentlich kaum zu einem Austausch. Die Kollegin unterrichtet alle Fächer außer Sport in ihrer Klasse. Die Sportkollegin ist aber nur für 4 Stunden bei uns an der Schule, da sind die Möglichkeiten zum Austausch auch eher gering. Falls es doch zum Austausch kommt, habe ich schon häufiger bemerkt, dass die Sportkollegin die Kollegin eher in ihrem "Jammern" noch unterstützt... Doof, nach wie vor. Eine wirkliche Vertrauensperson gibt es glaube ich an der Schule für die Kollegin nicht, sie zieht sich viel zurück, bleibt auch in den Pausen in ihrer Klasse, statt ins Lehrerzimmer zu kommen usw.
Eine LAA in die Klasse zu schicken wäre vielleicht eine gute Idee, um da neuen Wind hereinzubekommen, aber der LAA gegenüber vielleicht auch nicht fair... Sie könnte jedenfalls von der Kollegin eher nichts lernen, was seminartauglich ist...
Die Situation ist, glaube ich, schon sehr festgefahren. Ich in mir relativ sicher, dass zumindest in Ansätzen die Schulleitung schon weiß, was da los ist, aber darauf wartet, dass die Kollegin selber um Hilfe und Unterstützung bittet. Das wird allerdings nicht geschehen, befürchte ich. Und eben weil ich die Kollegin menschlich mag, mache auch ich mir Sorgen um ihre Gesundheit. Lange macht sie das so wahrscheinlich nicht mehr mit. Aber um tatsächliche Unterstützug bitten oder eben mal ein bisschen von dem abweichen, was sie seit 20 Jahren tut wird sie eben auch nicht...
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