Darf mir meine Schulleitung verbieten, mit einem eingeführten Mathebuch zu arbeiten?

  • Halli hallo zusammen!


    Ich bin seit gestern verzweifelt. Meine Schulleiterin hat mir verboten, in meiner kommenden 1.Klasse mit einem bei uns verwendeten Mathebuch zu arbeiten. Ich führte gestern schon eine längere Diskussion und überlege, ob ich diese Montag weiterführe.


    Wir haben bei uns in der Schule aktuell zwei verschiedene Mathewerke, mit denen wir arbeiten. Bisher war dies die Wahl der Klassenlehrerin. Ich habe die letzten beiden Jahre mit dem von mir inzwischen sehr unbeliebten Buch gearbeitet und möchte aus Überzeugung auf das andere Buch umsteigen mit meiner künftigen Eins. Nun hat meine Chefin mir dies verboten. Sie meint, sie ist in der Pflicht zuzusehen, dass der Laden läuft und es ist vorgeschrieben, dass Jahrgangsstufen parallel arbeiten (vor allem im Hinblick auf eine mögliche Qualitätsanalyse). Ich habe aber gestern Abend im Lehrnmittelfreiheitsgesetz gelesen, dass man nicht das selbe Buch verwenden muss, wenn man mit unterschiedlichen Methoden arbeitet. Dies ist bei uns der Fall. Also meine Frage: Weiß jemand, ob meine Chefin mir das einfach so verbieten und das andere Buch anordnen kann?


    Danke für eure Antworten!!!

  • Also bei uns wäre es nicht möglich, dass in der gleichen Jahrgangsstufen mehrere Klassen unterschiedliche
    Bücher haben, das ist auch nicht erlaubt.
    Ich kann dich allerdings verstehen, denn mein Mathebuch bereitet mir auch desöfteren Probleme.
    Wir haben noch die Rechenrakete eingeführt, nach langem Hickhack...
    Die kann man auch als zusätzliches Arbeitsmaterial führen und dann muss sie nicht bei uns
    auf die Schulbuchliste.
    LG
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Wegen der Methode ist es - denke ich - möglich.


    In Deutsch arbeiten bei uns fast alle mit der Fibel und einzelne Klassen dann aber immer wieder auch ohne.
    Trotz verpflichtender Koordination wird dies von der Schulleitung gebilligt, wenn auch nicht gerne gesehen.

  • Zwei Mathebücher wären bei uns unmöglich.
    Wie gesagt, das Bundesland würde mich interessieren...


    Müsst Ihr denn keine parallelen Arbeiten schreiben?
    Stelle ich mir bei 2 Büchern schwer vor...


    Es war noch vor wenigen Jahren so, dass jeder das machte, was er wollte (platt formuliert).
    Die Themen im Sachunterricht, RS-Kontrollen,etc.
    Die Vorgaben in letzter Zeit gehen immer mehr in die andere Richtung, es muss parallel gearbeitet werden.
    Daher ja auch die Arbeitspläne (in NRW) , die erstellt wurden und immer noch werden .


    Ich habe nach Lesen einiger Beiträge den Eindruck, dass die Vorgaben von ganz oben (Schulrat, etc.) unterschiedlich umgesetzt wird.
    Manche Schulleiter geben den Druck an die KlassenlehrerInnen weiter, innerhalb kurzer Zeit wird alles auf den Prüfstand gestellt.
    Auch im Hinblick auf den Besuch der QA...

  • Die Auswahl eines Schulbuches fällt für mich nicht unter pädagogische Freiheit. Auch wenn die Konferenz zwei alternative Bücher eingeführt hat (was ich an sich schon für reichlich unglücklich halte) dürfte die Vorgabe der Schulleitung, dass das eingesetzte Buch zumindest in einem Jahrgang das gleiche sein muss, durchaus zuläsig sein.
    Schon aus organisatorischen Gründen:
    Was macht ihr, wenn mal ein Schüler in die Parallelklasse wechseln musss?


    Grüße,
    Moebius

  • Oh,da gehts uns in Ö doch gut...wir haben ALLE unsere eigenen Bücher, müssen absolut nicht parallel laufen und finden das auch gut so. Grade dieses...aber die 1a ist schon weiter als die 1b usw.* entfällt damit eher.

  • Das kommt in der Grundschule doch äußerst selten vor und selbst wenn, muss sich der Schüler halt umstellen. Wenn er an eine andere Schule wechselt, ists das doch nicht anders.

    Die Auswahl eines Schulbuches fällt für mich nicht unter pädagogische Freiheit. Auch wenn die Konferenz zwei alternative Bücher eingeführt hat (was ich an sich schon für reichlich unglücklich halte) dürfte die Vorgabe der Schulleitung, dass das eingesetzte Buch zumindest in einem Jahrgang das gleiche sein muss, durchaus zuläsig sein.
    Schon aus organisatorischen Gründen:
    Was macht ihr, wenn mal ein Schüler in die Parallelklasse wechseln musss?


    Grüße,
    Moebius

  • Also ich staune ...


    bei uns ist die Basis des Unterrichts doch der Rahmenplan und nicht das schulbuch. Welches gibt es denn, was hundertprozentig das umsetzt, was ich will ... Eine Kollegin die montessoriorientiert arbeiten will, darf das dann nicht, weil sie auf ein LB festgelegt wird? Ich finde das sehr schwierig, ...


    Aber wie das gesetzlich aussieht, weiß ich nicht, ich finde es halt seit der Diskussion über Individualisierung und Öffnung, Inklusion etc. halt müßig, sich über Festlegungen von Schulbuüchern und Einheitlichkeit darin auseinanderzusetzen.


    Insofern an jc ... Ich denke, du solltest das Recht haben, das Lehrwerk zu nutzen, welches zu deinem Stil und deiner Methodik passt! Und wenn es dann eh an der Schule eingeführt ist ...

  • Die Auswahl eines Schulbuches fällt für mich nicht unter pädagogische Freiheit. Auch wenn die Konferenz zwei alternative Bücher eingeführt hat (was ich an sich schon für reichlich unglücklich halte) dürfte die Vorgabe der Schulleitung, dass das eingesetzte Buch zumindest in einem Jahrgang das gleiche sein muss, durchaus zuläsig sein.
    Schon aus organisatorischen Gründen:
    Was macht ihr, wenn mal ein Schüler in die Parallelklasse wechseln musss?


    Schwieriges Thema. In einer Grundschule, in der ich vorher unterrichtet habe, hatten wir zumindest in unterschiedlichen Jahrgangsklassen, unterschiedliche Mathebücher. Da wir parallel Unterrichtenden uns für ein Schulbuch stark gemacht haben und zusammen auch den Unterricht vorbereitet haben. Das andere ging aus unserer Sicht garnicht. Die Schulleitung hat es uns erlaubt.
    Aus meiner Erfahrung ist das aber selten. Normalerweise entscheidet sich eine Schule für ein Mathebuch, genau aus diesen organisatorischen Gründen.
    Allerdings haben wechselnde Kinder auch mit gleichen Büchern Probleme, wenn die Organisation des Unterrichts der Lehrerinnen sehr unterschiedlich ist.

  • Das Einsetzen verschiedender Schulbücher in Parallelklassen hat nichts mit Individualisierung und Öffnung von Unterricht zu tun, da es ja zunächst mal eine Entscheidung nach den Präferenzen der Lehrerin ist. Die Schüler müssen nach wie vor mit dem Buch arbeiten, das ihnen vorgegeben wird.
    Anders sähe es natürlich aus, wenn man die Entscheidung jeweils unter Berücksichtigung der speziellen Stuktur der Klasse trifft. Da habe ich aber gewisse Zweifel. Es besteht auch die Gefahr, dass der Effekt eher das Gegenteil von Öffnung bewirkt - es wird sicher Kollegen geben, die, wenn man sie denn lässt, über Jahrzehnte das immer gleiche Buch einsetzen, weil sie sich dann die Mehrarbeit einer Umstellung ersparen. Wenn ich ein anderes Buch einsetze, reduziert das auch die Möglichkeiten der Absprache und des Austausches mit Kollegen, da sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass jeder einfach stur nach seinem Schema vor sich hinarbeitet.

  • Das mag vielleicht für SekI und II gelten. Im Grundschulbereich unterscheiden sich Mathe-Bücher doch sehr. So gibt es sehr offene Lehrwerke in denen jedes Kind sein Tempo hat und geschlossene Systeme.

  • Danke Anja, das wollte ich auch grad schreiben.


    Abgesehen davon, ich finde sehr wohl, dass Öffnung und Individualisierung mit dem Einsatz von Medien und damit auch vor allem von LB zu tun hat. Ich denke außerdem, dass aller Unterricht, der von einem LB abhängig ist, fatal ist - meine persönliche Meinung ...


    Von daher verstehe ich den Themenstarter, der sein favorisiertes Buch einsetzen will und nicht das, was die andern benutzen auch wenns nicht passt... Das heißt nicht, dass jeder seine Brühe kocht, sondern das man über Rahemplaninhalte, Standards, Grundwissen, Kompetenzen und dafür optimal passende einsetzbare Medien aller Art im Kollegium bzw. mit Parallelkollegen sprechen und Festlegungen treffen kann... Und nicht, wir haben alle das gleiche Buch, wir laufen im Gleichschritt und schreiben zum gleichen Zeitpunkt die gleichen Arbeiten ... Das ist für mich auch organisatorisch nicht vertretbar.

  • Notfalls nimmst du es halt in Empfang.
    Das heißt aber noch lange nicht, dass du es auch (ständig) benutzen musst :D .
    Nimm die Seiten, die deinem Weg entsprechen als Übungsaufgaben her und lass die Seiten leer, die nicht deiner Methode entsprechen.
    Das, was dir nicht passt, erarbeitest du halt nach deiner Methode, schreibt selbst Rechnungen ins Heft, erstelle selbst AB´s und wenn wieder mal eine Buchseite passt (oder auch nur einzelne Nummern einer Seite), dann freu dich.
    Problem gelöst.

  • Kaufen bei euch denn die Schüler die Mathebücher selber oder wird der Elternbeitrag für andere Bücher ausgegeben. Wenn die Schüler die Bücher nicht selber kaufen, kann man natürlich nut mit den Büchern unterrichten, die auch tatsächlich in der Schule vorhanden sind.
    Ansonsten ist das doch erstmal eine Sache der Fachschaft, welche Bücher diese nutzen möchte. Dazu sind natürlich Absprachen der Kollegen nötig. Hast du versucht die betroffenen Kollegen davon zu überzeugen, dein Buch zu nutzen.


    Gruß
    Peter

Werbung