Habe ich überhaupt eine Chance?

    Hallo ihr Lieben,


    Ich verstehe das Einstellungsverfahren überhaupt nicht. Bin aus Hessen. Eine Schule schreibt in der Stellenausschreibung "wir suchen eine Lehrkraft mit den Fächern a und b", habe ich denn überhaupt keine Chance, eingestellt zu werden, wenn ich auf der Rangliste nicht zu den ersten 10 oder 20 gehöre? Ich war letztens im Schuamt, da meinte die Sachbearbeiterin zu mir, dass so ein Verfahren juristisch korrekt sein muss.


    Angenommmen, diese Schule hat diese Stellenausschreibung nicht für jemand bestimmtes geschrieben und sie suchen wirklich eine Lehrkraft mit einer bestimmten Fächerkombi. Ich bringe alle Voraussetzungen mit ausser die tolle Note und den tollen Ranglistenwert. Darf / kann der Schulleiter dann mich trotzdem einstellen, obwohl es z.B. Leute gibt mit einer besseren Note bzw. mit einem besseren Ranglistenwert?


    Habe ich überhaupt eine Chance?

    Es gibt für die Schule Wege. Wenn sie dich nehmen statt jemanden, der auf der Rangliste über dir steht, müssen sie es begründen, grundsätzlich möglich ist es. Und wenn es irgendein Hobby, irgendeine Fähigkeit ist, die dann auch noch interessant für die Schule wäre.


    Wie sieht es denn an Grundschulen aus? Grundsätzlich sucht Hessen ja auf Teufel komm raus überhaupt jemanden......

    Danke für deine Antwort. Wie solls aussehen? Wenn du eine doofe Fächerkombi hast, katastrophal natürlich. Ich warte schon seit 2 Jahren, habe mittlerweile meine eigene Klasse und alles. Mir wird aber immerwieder erzählt, dass ich halt mit meinen Fächern gar keine Chance habe und wenn ich nicht zu den ersten 10 / 20 gehöre, könnte ich das alles vergessen. Werde nun nach den Sommerferien ein 3. Fach dazu nehmen, obwohl ich gar keine Lust mehr habe zu lernen etc. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig.


    Und wenn ich dann auch noch höre, dass der Schulleiter nicht alles alleine entscheiden darf, dass so ein Verfahren juristisch auch korrekt sein muss, bla bla bla, dann weiß ich: ich kanns glatt vergessen :( Hab zwar bald ein Vorstellungsgespräch aber habe einen Ranglistenwert von 8 :(


    Es ist nur noch demotivierend :(

    Ich bin auch nicht über das Ranglistenverfahren zu meiner jetzigen Stelle gekommen.
    Ich habe mir eine Bewerbungsmappe zusammengestellt und dann die Schulen in meiner Umgebung angerufen und gefragt ob sie einen Lehrer brauchen.
    Ich wurde damals am Telefon nach meiner Fächerkombination gefragt und kurzerhand zu einem Gespräch eingeladen.
    Dort habe ich dann meine Bewerbungsmappe vorgelegt, mit dem Schuleiter gesprochen und die Stelle bekommen :)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Vor allem: Nicht immer so viel darauf geben, was andere pauschal sagen. "Damit hast du eh keine Chance" ist Quatsch. Im Bewerbungsgespräch alles geben, wer weiß, vielleicht kommst du so gut an, dass man dich gerne im Kollegium hätte. Was soll das Schulamt dir anderes sagen als das, Fakt ist, dass in der Regel nichts juristisch angefochten wird, es sei denn, ein verschmähter Mitbewerber klagt, was eher unwahrscheinlich ist.


    Nur nicht aufgeben.

    Zitat von SteffdA

    Dort habe ich dann meine Bewerbungsmappe vorgelegt, mit dem Schuleiter gesprochen und die Stelle bekommen :)

    Ganz ehrlich? Normalerweise muss doch, selbst wenn man eine Stelle extra für dich ausschreibt, das normale Bewerberverfahren abgespult werden. Oder er hatte eine Stelle in der Hinterhand, die er einfach nicht besetzen konnte. Das sieht bei Berufsschulen aber auch ganz anders aus.

    Da die Schulen natürlich nicht Gespräche mit 50 Bewerbern führen möchten und können, suchen sie sich die besten Anwärter lt. Ranglistenplatz heraus. Wenn sie jemanden unbedingt wollen und derjenige hat eine 3,0 als Note, dann darf er natürlich eingeladen und später auch eingestellt werden, aber alle Bewerber, die vor ihm auf der Liste stehen, müssen dann auch eingeladen werden. So ist es auf jeden Fall in NRW.

    Zitat

    Ganz ehrlich?


    Ja. Du mußt natürlich ein bisschen mit deinen Pfunden wuchern, auch schon beim Telefongespräch, wenn sich das ergibt.
    Bei mir war das 'ne längere Zeit in der Industrie mit verschiedenen Projekten im Ausland, freiberuflich gegebene Kurse usw.
    Ich hatte dann auch ein Profil von GULP beigelegt, das ist eine Datenbank für IT-Freiberufler, Arbeitszeugnisse und Kundenreferenzen.


    Ich denke, es ist gut, wenn man sich persönlich vorastellen kann. Man bekommt selbst einen Eindruck der Schule und der Schulleitung
    und die eben von einem auch.


    Grüße
    Steffen

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    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Mein Unglauben bezog sich eher darauf, dass ich nicht gewusst habe, dass Schuleiter Stellen einfach so vergeben können. Initiativbewerbungen kann man ja immer verschicken und das würde ich auch empfehlen, aber trotzdem muss doch die Stelle beim Schulamt (Hessen) beantragt und ausgeschrieben werden, ein Schulleiter kann doch nicht einfach so jemanden einstellen und den formalen Weg umgehen, davon war ich bisher jedenfalls ausgegangen.

    Das können die natürlich nicht so einfach, aber sie haben darauf viel Einfluß, wenn sie denn wollen :)

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    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Nur mal so nebenbei... Wir hatten jetzt Bewerber (für Kunst), die sind zweimal durch's Examen gerasselt und können sich jetzt als Quereinsteiger bewerben.


    Es kommt ganz klar auf deine Fächerkombi an. Und ob du unbedingt in einer Großstadt landen willst. Wer flexibel ist, kriegt auch eine Stelle.

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