Wenn man das so liest, dann klingt es immer so logisch... die Schüler möchten ja so gerne lernen, sie sind motiviert und leistungsbereit.
Und wenn sie das nicht sind, dann macht die Lehrerin was falsch.
Ich mache dann was falsch.
Ich habe meine Schüler in der dritten Klasse übernommen... und nehmen wir mal Mathe als Beispiel.
Ich habe Einstern als Wochenplan aufgeteilt... Pflichtaufgaben für alle und für schnelle und leistungsstarke KInder dann noch die Zusatzaufgaben, die Einstern ja anbietet.
Außerdem biete ich noch ein Rätsel der Woche an, ich habe Mathepirat eingeführt, ZAL das Mathespiel, Känguru-Wettbewerb, ich habe eine Gehirnjoggingkartei, Tangram-Aufgaben... was man halt so hat und anbietet. Oft sind die Schüler für so zwei Wochen motiviert, da zu arbeiten, aber die Begeisterung ebbt ab, wenn sie merken, dass man da nicht nur lustige Wettbewerbe und Duelle machen kann, sondenr denken und rechnen muss.
Meine leistungsstarken Schüler sind daran nicht mehr interessiert. Jedenfalls nicht freiwillig.
Sie arbeiten ihre Pflichtaufgaben ab... brauchen nur zwei Tage dafür und freuen sich, dass sie dann frei haben.... und machen im Unterricht dann nur Blödsinn. Nö, sie wollen keine Zusatzaufgaben machen, sie sind doch fertig mit dem Plan.
Aber das ist ja nicht Sinn der Sache... sie können mehr als die Basisaufgaben... jedes Kind soll individuell gefördert und gefordert werden... also mache ich die Zusatzaufgaben zu Pflichtaufgaben.
Die leistungsstarken Schüler meutern... fühlen sich ungerecht behandelt... und drosseln ihr Arbeitstempo, da sie das Gefühl haben, sie würden für Schnelligkeit und gute Leistung bestraft.
Ich kann mir den Mund fusselig reden, dass sie sich nicht mit anderen KIndern vergleichen sollen, sondenr auf sich selber gucken und jeder nach seinem Können lernen muss... und sie sind so gut in Mathe, sie können all diese tollen Sachen, die ich anbiete... das interessiert sie nicht. Sie sehen nur, dass sie mehr machen müssen und verweigern.
Sie arbeiten nur, wenn es Noten gibt und es Pflichtaufgaben sind. Dann widerwillig und ungerne.
Trotzdem behaupten sie alle, dass Mathe ihr Lieblingsfach sei... aber arbeiten wollen sie nicht in Mathe.
Wie motiviert ihr leistungsstarke Schüler für Zusatzaufgaben?