Weiterbildungskolleg vs. Gymnasium

  • So langsam muss ich mir Gedanken darüber machen wo ich überall hin Bewerbungen schicken will. Für mich stellt sich da im Moment die Frage wie es mit den Unterschieden zwischen OBAS am Gymnasium und am Weiterbildungskolleg aussieht. Die grundlegenden Unterschiede der beiden Institutionen sind mir schon klar. Am Kolleg hat man wie ich das sehe deutlich weniger bis gar nichts mit dem Drumherum, sprich Klassenfahrten, Elterngespräche, mit dem ganzen Schulleben neben Unterricht zu tun. Gibt es dort AG? Dafür kommen evtl. mehr sozialpädagogische Aspekte auf einen zu. Die Gruppen sind wesentlich heterogener. Kann man generell Aussagen über beispielsweise Motivation an Weiterbildungskollegs sagen? Es ist ja jeder freiwillig und nicht im Rahmen einer Schulpflicht dort. Kann man generell etwas über Unterschiede die Arbeitsbelastung betreffend sagen? Ich bin über jede Information aus erster Hand dankbar. Egal ob diese hier als Antwort oder als private Nachricht erfolgen. Danke schonmal im Voraus.

  • ...viele Weiterbildungskollegs haben abends Unterricht. Für die Schüler, die das neben ihrem Beruf machen.

  • Wie hein schon sagte, man muss bei Weiterbildungskollegs oft damit rechnen auch abends eingesetzt zu werden. Dafür unterrichtet man dann "nur" 22,5 Stunden.

  • Ja die Formalia sind mir ja schon alle bekannt. Die 3 Stunden weniger Unterricht sind ja während der OBAS sicher keine schlechte Sache. Da ich sowieso dann nur die Woche über am Schulstandort wohnen würde und wochenends so oft es geht heim fahren würde ist es mir völlig egal ob ich morgens oder abends arbeite.

  • Am Kolleg hat man wie ich das sehe deutlich weniger bis gar nichts mit dem Drumherum, sprich Klassenfahrten, Elterngespräche, mit dem ganzen Schulleben neben Unterricht zu tun.


    Das kommt darauf an, wie aktiv das Schulleben ist; Kurs- und Studiefahrten kann es durchaus geben, ebenso wie außerunterrichtliche Aktivitäten. Sicherlich ist das weniger als an Regelschulen, vor allem in der Sek I oder im Primarbereich. Die Elterngespräche hast du nicht, dafür natürlich zeitlich ebenso umfangreiche Gespräche mit den Studierenden selbst. Glücklicherweise wiederum fällt das nicht unter den Elternabenderlass, so dass ich meine Beratungsgespräche in die Unterrichtszeit verlege und die Studierenden dabei selbstständig an einer Aufgabe arbeiten lasse.


    Zitat

    Gibt es dort AG?


    Arbeitsgemeinschaften? Ja, die gibt es.


    Zitat

    Dafür kommen evtl. mehr sozialpädagogische Aspekte auf einen zu. Die Gruppen sind wesentlich heterogener.


    Gibt es eigentlich überhaupt noch irgendwo homogene Lerngruppen - außer natürlich in dem fiktiven bayrischen Bergdorf oder den Handbüchern praxisfreier Hochschuldidaktiker? ;) Sozialpädagogische Aspekte gibt es sicherlich, persönlich glaube ich, dass es da vielleicht ein wenig mehr als an Regelschulen zu tun gibt, aber sicherlich nicht mehr, als z.B. einem Gymnasium in einem Brennpunktviertel und erst recht nicht so viel wie in einer großstädtischen Hauptschule! Aber man trifft schon ziemlich oft auf Studierende, die aus dem Regelschulsystem herausgefallen oder in irgendeiner Weise psychischemotional lädiert sind, mit denen man pädagogisch geschickt arbeiten muss.


    Zitat

    Kann man generell Aussagen über beispielsweise Motivation an Weiterbildungskollegs sagen? Es ist ja jeder freiwillig und nicht im Rahmen einer Schulpflicht dort.


    Jein. Früher war es mal so, dass gestandene Berufstätige gesetzteren Alters noch einmal eine neue Qualifikation erreichen wollten. Das ist jetzt nicht mehr unbedingt so; sehr viele Studierende sind arbeitslos und sehen die BaföG-geförderte Schulzeit als Lebensabschnitt, in dem sie sich für eine Geldleistung weiterqualifizieren. Das soll jetzt nicht heißen, dass das BaföG-Abzocker sind, sondern dass man nicht von einer tíefen intrinsischen Motivation zur Weiterbildung ausgehen darf! Auch ist es sicherlich so, dass bei regelschulgeschädigten Studierenden in der Schulroutine alte Reaktionen aufbrechen können, was auch die Dynamik einer erwachsenen Lerngruppe durcheinanderwürfeln kann. Da ist beim Lehrer pädagogisches Geschick gefragt - weil die Studierende ja jederzeit gehen können, ist es auch meine Aufgabe, sie in der Schule zu halten, wenn es mal unangenehmer und schwieriger wird. Wenn man aber einen guten Draht zu den jungen Leuten hat, und mit ihnen umgehen kann, ist das alles gut zu schaffen.


    Zitat

    Kann man generell etwas über Unterschiede die Arbeitsbelastung betreffend sagen?


    Prinzipiell ist der Lehrerberuf anstrengend und arbeitsreich. Unterrichten ist eine Belastung. Aber wir arbeiten sicherlich erheblich weniger als die Kollegen im Primarbereich.


    Nele

  • Kein Problem. :) Abschrecken will ich dich übrigens überhaupt nicht - ich fühle mich in der Erwachsenenbildung sehr wohl und könnte mir momentan auch nur schlecht vorstellen, in eine Regelschule zu wechseln. Dieses Schulsystem ist - trotz formal identischer Ausbildungsgänge - schon deutlich anders.
    Nele

  • ;) falls dir noch irgendwelche Andersartigkeiten einfallen immer her damit. Für dich ist das aber ja dein normales Unterrichtsumfeld da kommt dir vieles was einem Lehrer an anderer Schulform anders vorkommt natürlich normal vor.

  • Ja die Formalia sind mir ja schon alle bekannt. Die 3 Stunden weniger Unterricht sind ja während der OBAS sicher keine schlechte Sache. Da ich sowieso dann nur die Woche über am Schulstandort wohnen würde und wochenends so oft es geht heim fahren würde ist es mir völlig egal ob ich morgens oder abends arbeite.


    Du solltest dir das schon gut überlegen. OBAS-Stellen sind Planstellen, sprich die Schule bildet dich für den eigenen Bedarf aus und baut natürlich auch darauf, dass du nach der Ausbildung da bleibst.

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