Muss man Referendarin alleine übernehmen?

1. offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich hoffe, ihr könnt mir hier mit euren Erfahrungen und eurem Rat weiterhelfen.
    Wir bekommen nach den Sommerferien eine Referendarin (bin in RLP) mit den Fächern katholische Religion und Grundschulpädagogik. Nun haben die Kollegen unter sich einfach entscheiden, dass ich das übernehmen muss, da ich die einzige mit katholische Religion bin.


    Mein Problem ist nun aber, dass ich mich der Aufgabe noch nicht gewachsen fühle. Bin jetzt seit zwei Jahren mit Ref fertig, merke aber immer wieder, dass es mir noch an der nötigen Routine fehlt. Zudem hab ich ja auch noch nicht so viel Erfahrung, dass ich einer Referndarin immer weiter helfen kann.
    Meine Kollegen sind aber der Meinung, ich als Jüngste MUSS diese Aufgabe übernehmen.


    Ich bin ja auch nicht grundsätzlich dagegen, sondern wäre bereit, die referendarin in Religion zu übernehmen, doch ich traue mirnicht zu, die ganze Verantwortung zu übernehmen.


    Leider war es bei uns an der Schule bisher scheinbar immer so, dass es nur eine Mentorin gab und ich hab so meine Zweifel, ob meine Kollegen sich auf den Kompromis einlassen, dass man sich die Aufgabe teilt.


    Unsere Chefin hält sich aus der Sache ziemlich raus, da sie nach den Sommerferien in Altersteilzeit geht.


    Meint ihr, ich sollte mich nicht so anstellen und die Aufgabe gezwungener Maßen Übernehmen oder soll ich mit meiner Chefin reden und ihr sagen, dass ich noch nicht bereit bin die Aufgabe alleine zu übernehmen?


    Wäre euch für eure Hilfe wirklich dankbar!

    Bei uns hat jede Referendarin immer zwei Mentorinnen! Aus den verschiedensten Gründen.


    Wenn eine Referendarin mit einem seltenen Fach an die Schule kommen wollte und in diesem Fach nur eine Lehrerin da war, die sich aber deren Ausbildung nich tzutraute, haben wir als Schule dem Studienseminar mitgeteilt, dass es eine andere Referendarin mit den und den Fächern gerne schicken könne, aber momentan für das Exotenfach keine Mentorin zur Verfügung stehe...


    Ging immer gut so.

    Zitat

    Meint ihr, ich sollte mich nicht so anstellen und die Aufgabe
    gezwungener Maßen Übernehmen oder soll ich mit meiner Chefin reden und
    ihr sagen, dass ich noch nicht bereit bin die Aufgabe alleine zu
    übernehmen?

    Hallo annabel,
    ich würde mit der Chefin und auch den anderen KollegInnen reden und Ihnen erklären, weshalb du dir nicht zutraust, die alleinge Verantwortung zu übernehmen.
    Mit Anstellerei hat das gar nichts zu tun. Klar, wenn du die einzige mit kath. Reli bist, wäre es natürlich schon sinnvoll, wenn du die neue LAA auch in diesem Fach betreust.
    Das zweite Fach "Grundschulpädagogik" sagt mir als NRWler jetzt gar nichts, außer vielleicht als Studienfach.
    Lass dich auf jeden Fall nicht dazu zwingen, ohne vorher mit der Chefin geredet zu haben.
    Ich fänd deinen selbst vorgeschlagenen Kompromiss gut und das würde ich auch den Kollegen so sagen.
    LG

    Danke für eure Hilfe!


    Werde morgen mit meiner Chefin reden und ihr sagen, dass ich im Moment NOCH nicht bereit bin eine Referendarin alleine zu betreuen, dass ich aber geren die Betreuung für Religion übernehmen.
    Schließlich möchte ich mich ja nicht vor dieser Arbeit drücken - für mich war immer klar, dass ich später mal Referendare betreuen möchte, aber eben erst, wenn ich mehr Routine und Selbstsicherheit in meinem Job habe.


    Hoffentlich ist der Kompromiss für sie und meine Kollegen dann ok. Ist scheinbar auch das erste MAl seit einiger Zeit, dass die Schule wieder eine Referendarin nehmen MUSS.


    Ich bin im Moment aber schon enttäuscht von meinen Kollegen. Jeder sagt, dass ihm die Aufgabe im Moment zu viel wäre, doch keine hat gefragt, wie es mir dabei geht. Ich sollte doch Verständnis dafür haben, dass von denen keiner die Aufgabe übernehmen möchte. Und wer hat Verständnis für mich!?
    Vorallem bin ich ja kompromissbereit.

    Hey Annabel,


    so eine Splittung wie sie dir vorschwebt ist in Bayern durchaus üblich.
    Ich kenne es aber meist so, dass eine Lehrerin freiwillig und gerne (!) die LAA nimmt - und eine zweite Mentorin dazukommt, die fit im Hauptfach der LAA ist. Manchmal läuft es leider so, dass eine ältere Kollegin routinemäßig die LAA und die Ermäßigungsstunde übernimmt - und sie in Sachen Prüfungsvorbereitung auf die jüngeren Kollegen verweist, die da ja "fitter sind, was im Seminar so gewünscht wird"... :whistling:


    Probiere es mit dem Angebot an die Schulleitung, dass du sie gerne in Reli betreust. Falls deine Schulleitung nicht zieht: Zieh es mit der LAA durch, in 90% der Fällen ist die LAA eine nette, hilfsbereite, dankbare Junglehrerin die dich nach Kräften entlastet (immerhin haben deine Schüler dann an 3 Tagen zwei Lehrer zur Verfügung - diese Unterstützung ist nicht zu verachten). Deine Sorge wegen mangelnder Routine kann ich verstehen - dafür bist du "ausbildungstechnisch" auf dem neuesten Stand und voller Engagement, kein Mensch erwartet von der Mentorin 100% Schaustunden! Auch aus nicht-perfekten Stunden kann man viel lernen, und alltagstaugliche 08/15-Stunden darfst du genauso zeigen. Im Optimalfall seid ihr also ein gemeinsam (weiter)lernendes Duo.


    Alles Gute!

    baum:
    Danke für deine Meinung!


    Hab noch eine Frage.
    Und zwar bin ich ja noch nicht auf Lebenszeit verbeamtet. Meint ihr, wenn ich jetzt zugebe, dass ich mich der Aufgabe als Mentorin noch nicht gewachsen fühle, könnte das negative Auswirkungen auf die Verbeamtung auf Lebenszeit haben?


    Das möchte ich natürlich auch nicht riskieren!

    Ich komme anscheinend aus einem Regierungsbezirk, in dem es anders läuft. Ich kenne es nur so, dass eine Lehrkraft für eine LAA zuständig ist. War bei uns im Seminar so und auch an meinen bisherigen Schulen.



    Bibo

    @ Bibo: EINE Mentorin ist der Normalfall. Aber gerade für Reli (oder auch Englisch) ist nicht jede Betreuungslehrerin ausgebildet. Deshalb wird dann ganz offiziell für dieses Fach noch eine zweite Lehrkraft benannt. Ich war zum Beispiel schon mehrfach für die ev. Reli- LAA zuständig, aber nur für dieses Fach - Mentorin war eine andere Kollegin.


    Annabelle: ich glaube nicht, dass du deswegen nicht verbeamtet wirst, schließlich ist das eine Zusatzaufgabe und eigentlich eine Auszeichnung, dass man dir diese verantwortungsvolle Aufgabe zutraut (auch wenn es bei euch wohl etwas anders gelaufen ist). Wenn du wirklich Panik davor hast - lehne ab. Ehrlich gesagt würde ich dir aber raten die Aufgabe zu übernehmen - du schaffst das schon (und sammelst Pluspunkte).

    Zitat

    Irgendwann ist jeder mal dran :) ne, im Ernst: Ich kann dich vollkommen verstehen, dass du dich noch nicht "bereit" fühlst für eine Referendarin. Ich würde an deiner Stelle die Direktorin fragen (dabei ist es doch egal, ob sie in Altersteilzeit geht- sie muss sich ja auch hin und wieder mit der Referendarin auseinander setzen und später eine Beurteilung schreiben). Wenn ihr die Mentoren-Stelle splitten könntet wäre eigentlich jedem geholfen. Es muss sich doch jemand bereit erklären können, in GP die Referendarin auszubilden.... und du würdest kath- Religion übernehmen. Bei uns in NDS sind jedenfalls auch zwei Mentoren für einen Ref. zuständig. LG und viel Mut ;)

    ach so, ich glaube ich habe die Altersteilzeit falsch verstanden? Geht sie komplett raus aus dem Dienst? Wenn ja, kannst du sie ja trotzdem fragen ;) Dann wird sie doch erst recht offene Ohren haben....

    baum:
    Danke für die Info! Bei uns wird dafür nie offiziell jemand benannt. Irgendwie hat sich bisher immer jemand gefunden, der bei dem fehlenden Fach ausgeholfen hat.



    Bibo

    Bibo: Vielleicht ticken die Regierungsbezirke hinsichtlich dieser Formalitäten wirklich sehr unterschiedlich. ;)

    baum:
    Das mag durchaus sein. Manchmal ticken ja sogar Schulämter auf eine ganz eigene Art und Weise... :whistling:



    Bibo

    Hallo annabel!
    So ganz habe ich es noch nicht verstanden: Werden in Bayern die LAA nur in einem einzigen Fach ausgebildet? Was ist denn mit Mathe oder Deutsch?
    Denn dann würde es sich auf jeden Fall anbieten, dass noch eine andere Kollegin ein Fach übernimmt und ich finde, dass solltest du auch versuchen, durchzusetzen.
    Ansonsten: Habe nicht allzu viel Respekt vor der Aufgabe. Du hast in deinem eigenen Referendariat und in den letzten zwei Jahren schon mehr gelernt, als du selbst wahrnimmst.
    Sobald du einen "Anfänger" unterrichten siehst, fällt dir sofort auf, wo die Knackpunkte liegen, glaube mir.
    Vielleicht hilft dir auch, dich ein bisschen auf die Arbeit vorzubereiten durch Literatur. Auf die Schnelle habe ich so etwas gefunden, ich kenne es zwar nicht, aber vielleicht hat jemand anders noch einen Tipp:
    http://www.persen.de/shop/grun…/3393-mentorenarbeit.html
    Viele Grüße
    pinacolada

    Zitat von pinacolada

    Hallo annabel!
    So ganz habe ich es noch nicht verstanden: Werden in Bayern die LAA nur in einem einzigen Fach ausgebildet? Was ist denn mit Mathe oder Deutsch?


    annabel ist aus RLP. Deswegen kann sie zu Bayern (vermutlich) wenig sagen. Die bayerischen Antworten werden auch wenig helfen.
    Aber OT:
    Nein, natürlich müssen LAAs in bayern auch in mehreren Fächern sog. UVs halten (besondere UNterrichtsvorbereitung mit Seminarleiter-Bewertung) und auch benotete Lehrproben. Wenn sich in den letzten 10 Jahren ncihts geändert hat, ist das immer Mathe, Deutsch, ein Fach aus Kunst/Musik/Sport und ein frei wählbares Fach. Diese Fächer hat man ja auch studiert. Außerdem müssen auch fachfremde Stunden gezeigt werden.
    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    Sicherlich könnte in der schriftlichen Beurteilung zur Verbeamtung berücksichtigt werden, dass Du die Mentorenaufgabe ungern übernehmen möchtest. Allerdings wird Dir kein vernünftiger Schulleiter einen Strick draus drehen, denn die Beurteilung besteht aus sehr vielen Unterpunkten. Du wirst, wenn Du normal engagiert bist und ordentlich unterrichtest sicher verbeamtet!
    Als ich im Ref war, gab es viele Mentorinnen, die GERADE erst fertig waren und die Aufgabe sofort übernehmen mussten. Das halte ich für ungünstig. Du hast aber jetzt schon 2 Jahre zusätzliche Erfahrung und weißt aber auch noch, worauf man im Ref achten muss. Deshalb bist Du bestimmt nicht ungeeignet!
    Ein anderer Kompromiss wäre, zumindest ein Fach (für die nicht RLPler: Grundschulpädagogik in RLP = Deutsch, Mathe, SU) von jemand anderem betreuen zu lassen. Das kann so aussehen, dass Deine LAA eine andere Klasse in einem der Fächer hat und diese Klassenlehrerin dort für sie zuständig ist. Bei mir war es damals so, dass eine Lehrerin mich zusätzlich zu meiner Mentorin in Deutsch betreute, das war eine Entlastung für meine Mentorin und hilfreich für mich.


    Bist Du denn wenigstens fest an der Schule? Ansonsten wäre es sicher ein Gegenargument, dass Du eventuell noch mal wechseln musst, bevor die LAA Prüfung hat.


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    Sicherlich könnte in der schriftlichen Beurteilung zur Verbeamtung berücksichtigt werden, dass Du die Mentorenaufgabe ungern übernehmen möchtest. Allerdings wird Dir kein vernünftiger Schulleiter einen Strick draus drehen, denn die Beurteilung besteht aus sehr vielen Unterpunkten. Du wirst, wenn Du normal engagiert bist und ordentlich unterrichtest sicher verbeamtet!
    Als ich im Ref war, gab es viele Mentorinnen, die GERADE erst fertig waren und die Aufgabe sofort übernehmen mussten. Das halte ich für ungünstig. Du hast aber jetzt schon 2 Jahre zusätzliche Erfahrung und weißt aber auch noch, worauf man im Ref achten muss. Deshalb bist Du bestimmt nicht ungeeignet!
    Ein anderer Kompromiss wäre, zumindest ein Fach (für die nicht RLPler: Grundschulpädagogik in RLP = Deutsch, Mathe, SU) von jemand anderem betreuen zu lassen. Das kann so aussehen, dass Deine LAA eine andere Klasse in einem der Fächer hat und diese Klassenlehrerin dort für sie zuständig ist. Bei mir war es damals so, dass eine Lehrerin mich zusätzlich zu meiner Mentorin in Deutsch betreute, das war eine Entlastung für meine Mentorin und hilfreich für mich.


    Bist Du denn wenigstens fest an der Schule? Ansonsten wäre es sicher ein Gegenargument, dass Du eventuell noch mal wechseln musst, bevor die LAA Prüfung hat.


    Bzgl. "müssen" - ich denke schon, dass man vom Schulleiter dienstverpflichtet werden kann, denn die Ausbildung von LAAs zählt zur Aufgabe eines Lehrers.


    Gruß leppy

Werbung