Nach dem Praxissemester ist die Welt für mich zusammengebrochen!

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    Also, ich finde A13 als Besoldung sehr gut. Man sollte sich vielleicht mal überlegen, dass die meisten unserer Schüler niemals im Leben so ein Gehalt bekommen werden, selbst im Gymnasium nicht (vom Gehalt, das Berufsschüler zu erwarten haben will ich gar nicht sprechen). Ehe man da rumjammert, sollte man lieber dafür sorgen, dass die anderen Lehrämter nachziehen. Der wahre Skandal ist ja die Besoldung der Grundschullehrer oder auch der Fachlehrer an beruflichen Schulen.


    PS: Habe 1989 mal mit der Besoldungsgruppe A1 angefangen, aber das war ein anderer Dienstherr;)

  • Ehe man da rumjammert, sollte man lieber dafür sorgen, dass die anderen Lehrämter nachziehen. Der wahre Skandal ist ja die Besoldung der Grundschullehrer oder auch der Fachlehrer an beruflichen Schulen.

    Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Was ist denn Dein Maßstab dabei? Ich denke schon, dass ein gewisser Unterschied im Studium zwischen Gymnasiallehramt und dem Grundschulstudium zu sehen ist. Mir wurde in dem Thread gesagt, es sei naiv zu glauben, dass das Gehalt mit der Leistung des Studiums korreliert. Verstanden.
    Aber es korreliert doch zumindest mit dem "Grad der Qualifikation"! Und da möchte ich wirklich behaupten, dass mein 1. Staatsexamen in Chemie und Physik von der Qualifikation höher anzusiedeln ist.


    Oder meinst Du, die Schwierigkeit der Tätigkeit ist ausschlaggebend? Klar finde ich die Arbeit eines Grundschullehrers genauso anstrengend (wenn nicht sogar anstrengender!) als die eines Gymnasiallehrers. Doch nach dieser Argumentation müsste ein Fliesenleger, der sich täglich die Knie kaputt macht, mehr als wir alle verdienen.
    Das ist doch genau das verrückte an der Welt, dass Jobs die eigentlich total hohen Stellenwert haben müssten (Altenpfleger, Erzieher usw.) einer geringen Qualifikation bedürfen, wohingegen viele leblose technische Dinge (Automobilindustrie, Computerindustrie, Chemieindustrie) nur mit enormem Aufwand von intellektueller Qualifikation auszuführen sind, und DESHALB viel mehr Geld einbringen.
    Beziehungsweise sie bringen deshalb mehr Geld, weil sich mit technischen Produkten viel Geld erwirtschaften lässt, im Gegensatz zu sozialen Dienstleistungen (gewisse unmoralische "Dienstleistungen" mal aussen vor :D ).

    • Offizieller Beitrag

    Naja, wir habe aber alle den selben Beruf und dieselben Verpflichtungen (Unterrichten, Beraten, Erziehen, Bewerten), und wenn die Grundschullehrer ihren Job nicht richtig machen, dann kannst Du als Sek 1 und Sek 2-Lehrer einpacken. Ganz abgesehen davon, dass ich selbst lieber 25 Stunden vor 20 Berufsschülern stehe als 28 Stunden vor 25 Zwergen. Und um ehrlich zu sein, am Studium festmachen ist ja auch kein Argument. Ich behaupte mal, mein WiPäd-Studium war garantiert einfacher als ein Physik- und Mathestudium für die Realschule. Trotzdem bekomme ich mehr, weil ich eben Sek 2-Lehrer bin. Und das ein Fliesenleger eben nicht mehr verdient als wir (wobei grade Fliesenleger natürlich oft einen gewissen Anteil ihres Verdienstes am Staat vorbei machen), da wir eben zu Glück nicht marktwirtschaftlich bezahlt werden. Sollte das der Fall sein, dann müssten wir uns auch ganz schnell über den Leistungslohn von Lehrern unterhalten und die Frage, was ist Lehrerleistung überhaupt.

  • Hallo Silicium,
    frei Fragen:
    1) Mir ist immer noch nicht ganz klar, warum du nicht einfach so klug bist und einen anderen Berufsweg einschlägst?
    2) Was bist du denn nun? Mal hast du gerade das Praxissemester hinter dir und bist im Studium, mal redest du von "uns Gymnasiallehrern", etc. .... etwas seltsam....

  • Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Was ist denn Dein Maßstab dabei? Ich denke schon, dass ein gewisser Unterschied im Studium zwischen Gymnasiallehramt und dem Grundschulstudium zu sehen ist. Mir wurde in dem Thread gesagt, es sei naiv zu glauben, dass das Gehalt mit der Leistung des Studiums korreliert. Verstanden.
    Aber es korreliert doch zumindest mit dem "Grad der Qualifikation"! Und da möchte ich wirklich behaupten, dass mein 1. Staatsexamen in Chemie und Physik von der Qualifikation höher anzusiedeln ist.



    Naja die Wertigkeit ist auch Länderabhängig. In den skandinavischen Ländern kommen nur die besten eines Abiturjahrgangs in die Lage, Lehramt auf Primarstufe ergreifen zu dürfen. klar auch, dass diese ein ansehen ähnlich wie Ärzte haben. Der Vorteil bei deinem 1. Staatsexamen dürfte sein, dass du es leichter hast, in einen anderen Beruf zu wechseln als bei einer Staatssexamen für GHS.

  • 1) Mir ist immer noch nicht ganz klar, warum du nicht einfach so klug bist und einen anderen Berufsweg einschlägst?


    2) Was bist du denn nun? Mal hast du gerade das Praxissemester hinter dir und bist im Studium, mal redest du von "uns Gymnasiallehrern", etc. .... etwas seltsam....

    zu 1) Das Staatsexamen, so wurde auch bereits von anderen irgendwo am Anfang des Threads erwähnt, ist dem Master, damals Diplom, bei fast allen Personalern leider unterlegen. Es ist fraglich, ob ich mit einem Staatsexamen eine Chance hätte, da kann man noch so gut sein.
    Würde ich mich heute noch einmal entscheiden, würde ich mich sicherlich für ein Masterstudium entschließen, das ist richtig. Damals konnte ich nur einfach nicht entscheiden welches Fach (Mathe, Chemie, Physik) mir am liebsten ist und wollte möglichst viel gleichzeitig studieren.
    Auch war zunächst die Überlegung angedacht als Professor an der Uni zu bleiben, da mir an sich die Lehre (Voträge vor vielen Leuten, Nachhilfe) doch sehr liegt und Spaß macht und man das ideal mit Forschung verbinden könnte. Wirtschaftliche Erwägungen hatte ich direkt nach dem Abitur nicht, da ich mir um so etwas keine Gedanken machen musste.
    Doch leider ist der Weg um auf eine C4 Stelle (heute glaube ich W irgendwas?!) zu gelangen illusorisch, nicht nur mit Staatsexamen.
    Der akademische Mittelbau an der Uni steht ganz schlecht da, da ist man als Lehrer sicherheits- und finanztechnisch auf der besseren Seite. Dafür hat man halt inhaltlich nicht wirklich herausfordernden Stoff, aber da muss man sich halt in seiner Freizeit verwirklichen.
    Eine Chance besteht noch, da ich in den Semesterferien und zum Teil auch unter dem Semester beim Bosch jobbe und eigentlich sehr zufrieden bin (finanziell und auch von der Arbeit her). Wer weiß, vielleicht bekomme ich da noch ein festes Angebot.
    Ich lasse das auf mich zukommen.


    2) Ich bin noch kein Gymnasiallehrer. Wenn ich mich als solcher bezeichnet habe, dann liegt es daran, dass es ich es im Moment als den für mich wahrscheinlichsten Weg erachte. In einigen posts von mir habe ich denklich deutlich gemacht, dass ich erst das Praxissemester hinter mir habe und also nur 30 Stunden eigenständig unterrichtet habe. Ich finde es nur etwas merkwürdig, wenn ich diesen Hinweis hinter JEDEN meiner Posts schreibe. Wollte nicht den Anschein erwecken, ich sei schon fertig.

    • Offizieller Beitrag


    Mag alles ein, aber ich finde, Du kommst hier ziemlich arrogant rüber für jemanden, der mit Verlaub noch keine Ahnung vom Lehrerberuf hat.

  • Mag alles ein, aber ich finde, Du kommst hier ziemlich arrogant rüber für jemanden, der mit Verlaub noch keine Ahnung vom Lehrerberuf hat.

    Da magst Du recht haben ;)
    Der anonyme Raum des Internets ermöglicht es seine Meinung deutlicher zu sagen, als man es in einer Situation machen würde, wo man darauf angewiesen ist, dass das Gegenüber einen sympathisch findet.
    Und ja, Ahnung vom Lehrerberuf habe ich noch nicht viel.
    Wer weiß, vielleicht habe ich ja Talent fürs Lehrersein, vielleicht auch nicht. Ich bin mir meiner Stärken und Schwächen bewusst und weiß, dass ich in manchen Bereichen die Voraussetzungen erfülle, in anderen weniger. Die Zeit wird es zeigen, wie es läuft.

  • Tja, so kanns gehen... Ich war ERST Wissenschaftler (promovierter Physiker) und bin dann nach ein paar Jahren in Forschung und Wirtschaft Lehrer geworden.



    Na, Silicium, was soll ich sagen: in Sachen Verdienstmöglichkeiten hast du dich relativ spät informiert... wundert mich etwas...


    Weiter: wenn du einfach so mal promovieren willst, um später mehr Geld und Respekt zu erhalten, hast du irgendwie etwas merkwürdige Vorstellungen von einem Doktortitel und dessen Erwerb.


    Klar, als Lehrer werde ich nie wieder so viel verdienen wie in der Wirtschaft. Na und? Zum einen ist man als Physiker in der Wirtschaft auch nicht mehr gegen alle äußeren wirtschaftlichen Einflüssen gefeit, zum anderen kannst du eine Karriere in der Forschung auch nicht sicher sehen... wäre zudem mit einem Stadt-/Länderwechsel alle paar Jahre verbunden, bis dir mal eine Stelle angeboten wird... wenn überhaupt...



    Wenns dir nur ums Geld geht, mach halt deinen Master und geh in die Wirtschaft... aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: wenn dir dein Job keinen Spaß macht, kannst du das Geld bündelweise horten... nach ein paar Jahren machts dich trotzdem fertig... immerhin wirst du ein paar Jahrzehnte arbeiten, bevors an die Rente geht...



    Und zudem: man verdient als Beamter mit A13 sooo schlecht?? Hat zudem viele Freiheiten und eine Menge Ferien und ist dennoch unzufrieden?


    Na da jammert aber jemand auf ziemlich hohem Niveau...

  • Also ich weiß ja nicht...... ich bin mit meinem A12 Gehalt als Grundschultante eigentlich sehr zufrieden. Aber neben dieser Tatsache und der Sache mit den wenigen Abzügen und dem Beamtenstatus, mit dem man sogar bei Versicherungen besser abschließen kann usw......finde ich, dass man in erster Linie mal diesen Job machen sollte, weil man es WILL.
    Kann doch nicht sein, dass man in Depressionen verfällt, weil man "plötzlich" eine Besoldungstabelle in die Hand bekommt. Und "obwohl" einem das ja Spaß macht mit dem Unterrichten und so ist jetzt alles versaut, weil man erfährt, dass man einen Hungerlohn bekommt......????


    ich weiß ja nicht, ob du ne Ahnung von "Hungerlöhnen" hast.....


    Wie gesagt, man sollte diesen Beruf einfach machen wollen. Also ich wollte nicht mal für A13 Gymnasiallehrerin sein, ich wäre sowas von ungeeignet. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre vor dem Studium nach der Besoldungstabelle gegangen, wäre ich jetzt vielleicht trotzdem eine und total unglücklich. Und erst die Schüler......


    Schmeiß mal schön die Tabelle weg und überleg dir einfach, worauf du Bock hast.


    Außerdem: Vielleicht heiratest du mal stinkreich, dann ist es doch eh Wurscht, was DU verdienst ;)



    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Stimmt..... Und sei mir nicht böse, aber du scheinst nicht recht jung und unerfahren zu sein. Nur mal so am Rande: wieso muss man denn darauf angewiesen sein, dass das Gegenüber einen sympathisch findet ? Das lässt dich nicht gerade authentisch wirken.... Schlechte Voraussetzung für nen Lehrer. Du solltest deinen Berufswunsch noch mal stark überdenken.

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Und zudem: man verdient als Beamter mit A13 sooo schlecht?? Hat zudem viele Freiheiten und eine Menge Ferien und ist dennoch unzufrieden?

    Die freie Arbeitszeiteinteilung was Korrekturen und Vorbereitung angeht sehe ich durchaus auch als sehr positiv an.
    Was die Menge der Ferien angeht, so ist das ein bisschen zweischneidig, generell mit der Arbeitsbelastung. Wenn man als Lehrer wirklich viel (wirkliche) Ferien hat und man nicht extrem viele Wochenstunden (wie hier teilweise dargestellt) arbeiten muss, dann empfinde ich das Gehalt durchaus angemessen. Lässt sich aber für mich noch nicht sagen, wie die Realität aussieht. Man muss immer bedenken in Foren wird prozentual eher engagierte Teil aktiv sein. Vielleicht verzerrt das ein bisschen die Stundenbelastung. Es gibt vielleicht doch A13 Lehrer hne Funktionsstelle mit lockerer 35 Stunden Woche. Das muss sich zeigen.

    Tja, ich denke, es ist doch für alle beteiligten besser, wenn Silicium kein Lehrer wird. Einen Lehrer mit der Einstellung braucht man wirklich nicht.

    Ja, überlassen wir das Feld lieber denen, die es zur Not auch ehrenamtlich machen würden ;)

    Stimmt..... Und sei mir nicht böse, aber du scheinst nicht recht jung und unerfahren zu sein. Nur mal so am Rande: wieso muss man denn darauf angewiesen sein, dass das Gegenüber einen sympathisch findet ? Das lässt dich nicht gerade authentisch wirken.... Schlechte Voraussetzung für nen Lehrer. Du solltest deinen Berufswunsch noch mal stark überdenken.

    Ich bin recht jung, hab 2 Klassen übersprungen und wurde sehr früh eingeschult. Vielleicht auch ein wenig unerfahren? Ja, mag sein.
    Das Alter wird schon noch kommen und im Alter wird man ja bekanntlich ruhiger.


    Was Du hier mit diesem Pädagogik-Seminar-Totschlagwort "authentisch" möchtest, musst Du bitte noch einmal ausführen.
    Warum man angewiesen ist, dass das Gegenüber einen sympathisch findet und man deshalb mit seiner Meinung bisschen hinterm Berg hält? Hmm, das ist eigentlich Gebot des gesunden Menschenverstands finde ich.
    Bist Du so authentisch, dass Du jedem Menschen direkt Deine Meinung ins Gesicht sagst nur um nicht unauthentisch zu sein? Sagst Deinem Schulleiter, dass er heute grauenhaft aussieht oder, dass Du das Thema, das Du gerade behandeln musst, auch langweilig findest? Oder passt Du das, was Du sagst, sozialen Gegebenheiten an? Weil nichts anderes mache ich. Die meisten Menschen machen das, nur ist es vielleicht nicht allen bewusst?


    Ich glaube auch kaum, dass ich, weil ich diese Art von "Authentizität" vermissen lasse, noch einmal meinen Berufswunsch überdenke. Über meine Eignung sollen Fachleiter richten, schlimm genug, dass sie das dürfen.
    Ich bin mir aber sehr sicher, dass es unzählige Lehramtskandidaten gibt, die viel weniger geeignet sind, viele sicher auch besser. Was mir in der einen Rubrik vielleicht fehlt, gleicht eine andere aus.

  • äääähhhhh, JA! Wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde, dann antworte ich EHRLICH. Und: JA, ich sage natürlich meinen Schülern, wenn das Thema, das wir gerade bearbeiten, ich auch nicht so super spannend finde, wir es aber leider behandeln müssen. Ich bin ehrlich und definitiv authentisch. Und das finde ich äußerst wichtig in unserem Beruf. Und ich bin sicher nicht die Einzige. Aber mal ganz abgesehen davon:
    Der Beruf, für den du dich entscheidest, begleitet dich die nächsten Jahrzehnte. Er ist Teil deines Lebens. Also sollte er dir in erster Linie mal Spaß machen. Dich ausfüllen. So sehe ich das. Ich fand Studenten, die bereits im Studium mit der Besoldungstabelle rumgerannt sind, schon immer ganz furchtbar (sorry *knirsch*) Ich habe mich da mal im Ref. mit beschäftigt. Am Rande. Das ich Beamtin sein würde, und nicht verhungern würde, das dachte ich mir nämlich vorher schon. Das ich mich auf mein Studium konzentrieren muss und mir die Sache Freude bereitet, war viel wichtiger. Man steht dann mal vor der Klasse, hat sozusagen "Blut geleckt" und hängt sich da rein.... da ist doch die Besoldungstabelle Wurscht!
    Also überleg dir (und bitte auch den Schülern ) zuliebe einfach mal, ob es dir Spaß machen könnte zu unterrichten, bis du so 60 bist.


    Du wirst jeden morgen aufstehen und zur Schule gehen : Willst du das ?


    Wenn du das willst, erübrigt sich der Rest sowas von !!!



    Viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung :)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, überlassen wir das Feld lieber denen, die es zur Not auch ehrenamtlich machen würden ;)


    Das ist natürlich Blödsinn, gute Arbeit soll auch gut bezahlt werden, und wie ich gesagt habe, empfinde ich die A13 in Sek II als gut, im Gegensatz zu z.B. GrundschullehrerInnen oder den FachlehrerInnen für arbeitstechnische Fächer. OK, ich habe A14, aber auf die Stelle habe ich mich aus Interesse beworben, und meine Beförderungfeier für die Kollegen war teuer als der Gehaltsunterschied für ein halbes Jahr ausmacht ;)


    Stimmt..... Und sei mir nicht böse, aber du scheinst nicht recht jung und unerfahren zu sein. Nur mal so am Rande: wieso muss man denn darauf angewiesen sein, dass das Gegenüber einen sympathisch findet ? Das lässt dich nicht gerade authentisch wirken.... Schlechte Voraussetzung für nen Lehrer. Du solltest deinen Berufswunsch noch mal stark überdenken.

    Ich bin recht jung, hab 2 Klassen übersprungen und wurde sehr früh eingeschult. Vielleicht auch ein wenig unerfahren? Ja, mag sein.
    Das Alter wird schon noch kommen und im Alter wird man ja bekanntlich ruhiger.


    Was Du hier mit diesem Pädagogik-Seminar-Totschlagwort "authentisch" möchtest, musst Du bitte noch einmal ausführen.
    Warum man angewiesen ist, dass das Gegenüber einen sympathisch findet und man deshalb mit seiner Meinung bisschen hinterm Berg hält? Hmm, das ist eigentlich Gebot des gesunden Menschenverstands finde ich.
    Bist Du so authentisch, dass Du jedem Menschen direkt Deine Meinung ins Gesicht sagst nur um nicht unauthentisch zu sein? Sagst Deinem Schulleiter, dass er heute grauenhaft aussieht oder, dass Du das Thema, das Du gerade behandeln musst, auch langweilig findest? Oder passt Du das, was Du sagst, sozialen Gegebenheiten an? Weil nichts anderes mache ich. Die meisten Menschen machen das, nur ist es vielleicht nicht allen bewusst?


    Ich glaube auch kaum, dass ich, weil ich diese Art von "Authentizität" vermissen lasse, noch einmal meinen Berufswunsch überdenke. Über meine Eignung sollen Fachleiter richten, schlimm genug, dass sie das dürfen.
    Ich bin mir aber sehr sicher, dass es unzählige Lehramtskandidaten gibt, die viel weniger geeignet sind, viele sicher auch besser. Was mir in der einen Rubrik vielleicht fehlt, gleicht eine andere aus.[/quote]


    Fachliche Qualifikation ist nicht alles, eigentlich ist sie sogar nur zweitrangig. Du wirst dich sowieso immer wieder in neue Bereiche einarbeiten müssen, und wie schnell Wissen veraltet ist ja mittlerweile allgemein bekannt.Daher ist eine Lernkompetenz schon mal viel entscheidender. Viel wichtiger ist aber die Einstellung zum Beruf,pädagogisches Einfühlungsvermögen und Geschick, Selbstorganisationskompetenz und Teamfähigkeit und ich denke, die fehlen dir. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, Du willst vor allem wichtig vor der Klasse stehen und dafür noch super bezahlt werden. Aber Du bist ja noch jung, Du kannst ja noch dazulernen gemäß dem EIBE-Grundsatz "Keiner wird zurückgelassen" :D

  • Die freie Arbeitszeiteinteilung was Korrekturen und Vorbereitung angeht sehe ich durchaus auch als sehr positiv an.
    Was die Menge der Ferien angeht, so ist das ein bisschen zweischneidig, generell mit der Arbeitsbelastung. Wenn man als Lehrer wirklich viel (wirkliche) Ferien hat und man nicht extrem viele Wochenstunden (wie hier teilweise dargestellt) arbeiten muss, dann empfinde ich das Gehalt durchaus angemessen. Lässt sich aber für mich noch nicht sagen, wie die Realität aussieht. Man muss immer bedenken in Foren wird prozentual eher engagierte Teil aktiv sein. Vielleicht verzerrt das ein bisschen die Stundenbelastung. Es gibt vielleicht doch A13 Lehrer hne Funktionsstelle mit lockerer 35 Stunden Woche. Das muss sich zeigen.


    Was soll ich da noch sagen.... vielleicht folgendes:


    1.) Wenn du promovieren willst, mach es... bedenke aber dabei, dass dies zumeist - sofern nicht mit einem Auftrag von der Industrie gekoppelt - fast nur noch halbe Stellen sind... und das für eine Zeit von 3 Jahren... wird also auch ein finanzieller Einbruch sein.


    2.) eine unbedingte Garantie auf eine bessere Bezahlung nur wegen eines Doktortitels ist längst überholt.


    3.) Die Ferien als Lehrer SIND zahlreich... selbst wenn man hier und da mal eine Fortbildung besuchen muss und auch hier und da mal etwas mehr die Woche arbeiten muss. Na und? In der Wirtschaft gibts auch immer Gründe für wiederholte Überstunden... und ich hatte damals noch Glück, dass die überhaupt bezahlt wurden, viele Kollegen musstens einfach so machen. Siehs ein, die fetten Jahre für Physiker etc. sind teilweise vorbei... und das sagt dir immerhin jemand, der BEIDE Seiten kennt.


    4.) Du scheinst mir stark auf Geld und Respekt aus zu sein. Dann ist Lehrer der falsche Beruf für dich... dann arbeite halt in der Wirtschaft und verdiene dort viel mehr... weniger Ferien, ok... aber dir gehts ja scheinbar ohnehin eher ums Geld...


    5.) Wenn du zudem erwartest, in der Schule Respekt zu erhalten, ist Lehrer weiterhin nicht das richtige für dich. Lehrer kann man nur dann sein, wenn man selbstsicher genug ist, nicht auf die Bestätigung und den Respekt von anderen angewiesen zu sein. Du klingst etwas so, als sollten dir die Kinder, Kollegen und die gesamte Schullandschaft dankbar sein, dass du sie mit deiner Wahl als Lehrer beglückst.


    Wer Respekt will, sollte erstmal selbst lernen, Demut zu zeigen... ein kleiner Tipp: geh mal ins nächste Krankenhaus und besuche die Kinder-Onkologie für einen Nachmittag... das kann einem den Kopf wieder gerade rücken, worauf es im Leben ankommt...

  • Hallo,
    danke für Deine Antwort.
    zu 1 und 2)
    Ja, die momentanen Bedingungen sind in der Wirtschaft auch nicht wirklich gut. Egal welcher Uni-Abschluss, Akademiker sind im Moment die Gelackmeierten. Es ist teilweise einfacher einen halbwegs bezahlten Job als Handwerker zu finden, als als mancher Akademiker (Germanisten, Sozialpädagogen etc.). Generation Praktikum und so weiter.
    Das sollte ich mir mehr bewusst machen, in Ordnung.


    Ich habe als Vergleich vor allem recht viele Akademiker im Alter 50+ im Umfeld, das ist natürlich auch einfach eine andere Generation, die sich natürlich auf ganz andere Positionen hochgearbeitet hat und in dem Alter reiche Früchte erntet. Wenn man heutzutage den selben Weg versucht, ist der wirtschaftliche Erfolg vermutlich nicht derselbe, weshalb es vllt sinvoller wäre, ich vergleiche meine Situation mit Berufsanfängern meiner Generation.


    Übrigens auch ein Grund, warum so mancher kurz vor der Rente rausgeekelt wird, damit er früher in den Ruhestand geht. Der gute alte Mann kostet einfach ein Höllengeld, weil die Gehälter in dieser Generation sehr hoch sind, was sich bei der heutigen Lage kaum noch tragen lässt. Davon können selbst ältere Bänker ein Lied singen.


    3+4) Das ist doch schön. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich sehr entspannt und motiviert als Lehrer sein kann, wenn ich in den Ferien regelmässig auch wirklich viele Tage frei habe. Ist eines meiner Ziele, dass ich gut gelaunt und entspannt bin, das überträgt sich extrem auf die Schüler. Werde versuchen das hin zu bekommen (Physik und Chemie sollte nicht der Korrekturaufwand schlechthin sein und Klassenlehrer bin ich vermutlich auch nicht ständig?).
    Das sind doch genau die Argumente, die ich hören wollte und die mir den Beruf schmackhafter machen.
    Ich sehe das Geld schon als wichtig an. (Das wird manch einen hier total überraschen, nicht wahr?)
    Aber für mich ist Urlaub genauso eine Variable in der Gleichung. Wenn ich mehr Urlaub habe als ein Arbeitnehmer in der Wirtschaft, dann ist für mich das Gehalt in Ordnung.
    Ich hatte aber bislang das Bild, dass der Lehrer 50 Stunden die Woche arbeitet und auch nicht deutlich mehr effektive Urlaubstage hat, als ein normaler Arbeitnehmer.
    Manch einer hat hier so seinen Alltag beschrieben und da frage ich mich noch, wann denn leben?! Wenn man so viel arbeitet, dann finde ich das Gehalt nicht in Ordnung (also A13, bei A15 wäre das schon wieder anders).
    Aber ich sehe das alles schon gar nicht mehr so verbissen, ich werd schon mit den Bedingungen klar kommen.



    Was den Respekt angeht, so hab ich da keine falschen Illusionen. Der Lehrerberuf ist einer der am wenigsten geachteten akademischen Berufe. Man wird nicht angehimmelt werden, wie manch ein Halbgott in weiß, ein gewisser Teil der Leute wird einem immer Faulheit unterstellen, reine Pädagogen werden zurecht denken, man hätte pädagogisch im Vergleich zu ihnen nichts drauf, reine Fachwissenschaftler lachen über unser veraltetes Schmalspurwissen, über das wir in unseren Fächern verfügen. Man kann halt vieles als Lehrer, nur nichts richtig ;) Jack of all trades, würden die Englisch Kollegen das wohl nennen.
    Auch gehe ich davon aus, dass ein Großteil der Schüler wenig respektvoll ist. Ist vielleicht auch eine Art Schutz von mir so zu denken. So war ich im Praxissemester dann sehr überrascht, wie viele Schüler doch Respekt hatten und auf mich gehört haben. So wurde ich sehr positiv überrascht im Gegensatz zu anderen, die dachten, es wird alles ganz toll werden.
    Natürlich gab es auch respektlose Schüler, aber die hatte ich ja bereits erwartet und war deshalb lässig und entspannt, als mal meine Grenzen getestet werden sollten.
    Ob man sich Respekt erarbeiten kann? Sicher in gewissem Maß und es wäre schön, wenn die Schüler, Eltern und Kollegen einen respektieren. Aber wenns teilweise nicht so ist, geht meine Welt auch nicht unter. Ich muss nicht von jedem respektiert werden so wie ich auch nicht jeden respektiere. (Oh wird es über den Satz wieder Aufschreie von Beta-Männchen und Gutmenschen geben)

    Du klingst etwas so, als sollten dir die Kinder, Kollegen und die gesamte Schullandschaft dankbar sein, dass du sie mit deiner Wahl als Lehrer beglückst.

    Hmm, glaube kaum, dass dem so sein wird. Habe ich auch gar nicht den Anspruch! Ich habs schon bestimmt 10x geschrieben, ich habe meine Stärken, die mich zu einem geeigneten Lehrer machen, ich habe aber auch Schwächen, die nicht ideal für den Beruf sind. In der Summe denke ich, werde ich einen passablen Lehrer abgeben und dann ists doch gut, Chemie- und Physiklehrer braucht das Land.

    Wer Respekt will, sollte erstmal selbst lernen, Demut zu zeigen... ein kleiner Tipp: geh mal ins nächste Krankenhaus und besuche die Kinder-Onkologie für einen Nachmittag... das kann einem den Kopf wieder gerade rücken, worauf es im Leben ankommt...

    Ja, Du hast schon recht, wenn Du sagst, dass manche Dinge die "Probleme", die man so hat, schnell klein werden lassen.
    Ich denke die Gehaltdebatte hat mir an einigen Stellen die Augen geöffnet und ich werde mich damit arrangieren. Wenn ich wirklich mehr verdienen möchte, kann ich mich an der Schule engagieren und auf versuchen auf eine A15 Stelle zu kommen.
    Oder ich sage mir, ich bleibe bei A13 und sehe zu, dass ich auch noch ein Leben ausserhalb der Schule habe und mich da in Hobbies und Partnerschaft verwirklichen kann.
    Diese Entscheidungen sind doch immerhin schon mal gute Möglichkeiten und die Zeit wird zeigen, wie ich mich entscheide und wonach mir ist. Alles easy :thumbup:

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