Vereinbarung Schule/Ref und Kind

  • Hallo,


    ich würde gerne wissen, ob ihr als LehrerInnen/LiV`s mit Kind Tipps zur Vereinbarung von Schule bzw. Vorbereitungsdienst mit Kind habt. Ich werde jetzt meinen Vorbereitungsdienst fortsetzen. Unser Kind kann ich bis spätnachmittags in der Kita lassen. Diese Zeit möchte ich dann für die Unterrichtsvorbereitung nutzen. Ich weiß aber, dass es zum Teil dennoch stressig wird und ich möchte vermeiden, dass unsere Kleine zu viel von meiner Anspannung abbekommt. Aus diesem Grund wollte ich gerne von anderen Eltern, die beides schon länger miteinander vereinbaren, ein paar Tipps wissen, wann und wie man sich entspannen sollte, was man für das Kind berücksichtigen sollte, wie eure Kinder eure Berufstätigkeit erleben, ob sie z.B. sehr angespannt waren, als ihr nach der Elternzeit wieder eingestiegen seid etc. Vielleicht macht ihr ja extra auch am Wochenende oder in eurer Freizeit ein besonders schönes Programm mit euren Kindern, oder verzichtet bewusst am Wochenende auf die Unterrichtsvorbereitung und habt diese auf die Nachmittag oder die Abende unter der Woche gelegt.


    Sicher haben sich ja einige ähnliche Gedanken gemacht und im Laufe ihrer beruflichen Erfahrung mit Kind etwas verändert, von dem ich mir als "Anfängerin" auf diesem Gebiet etwas abgucken könnte.


    Könnt ihr mir außerdem sagen, wie viele Krankheitstage ich als Beamtin im Jahr fürs Kind habe? Als Angestellte (mit Partner) hat man ja zehn Tage pro Jahr und Elternteil. Ich habe allerdings gehört, dass das als Beamtin weniger sind.


    Viele Grüße
    Christine

  • Wie alt ist denn dein Kind?


    Ich habe es bei meinem ersten Kind damals dann auch so gemacht (volle Stelle und zudem schon hochschwanger), dass ich sie bis 15.30 Uhr in der Kita gelassen ahbe und in der Zeit dann die Vorbereitungen gemacht habe bzw. dann abends an den Schreibtisch bin, wenn sie schlief. Ging eigentlich ganz gut. NUn ist sie älter, geht später schlafen und es wird deutlich schweiriger mit dem Arbeiten.

  • Ich habe wieder mit einem Tag angefangen, als meine beiden 6 bzw. 5 Monate waren. Das waren dann 1-2Tage und die Vorbereitung hielt sich sehr in Grenzen, was eine sehr angenehme Aufteilung war. Der Große ging dann mit 3,5 Jahren in den Kindergarten (8-13 Uhr), die Kleine mit 1,5 Jahren in die Krippe (7.30-13 Uhr). Meine U-Vorbereitung habe ich abends gemacht, weil die Nachmittage und das WE für die Kinder reserviert waren. Ich mag es nicht, wenn ich in der (für manche recht kurzen) verbleibenden Zeit etwas "Besonderes" machen muss, um da etwas auszugleichen. Dann lieber weniger arbeiten und mehr Zeit für die Kinder haben, ist meine Ansicht. Klar,ist eine Frage der Finanzen. Für Kindergartenkinder finde ich Zeiten bis 15, 16 oder gar 17 Uhr grausam, da sehen die Kleinen Mama ja nur zum Abendbrot und Gute-Nacht-Sagen, wäre nichts für mich, muss aber jede Mutter selber entscheiden!


    Wie alt ist denn dein Kind, wenn ich fragen darf? Und vielleicht kann man das mit dem Papa koordinieren?


  • Könnt ihr mir außerdem sagen, wie viele Krankheitstage ich als Beamtin im Jahr fürs Kind habe? Als Angestellte (mit Partner) hat man ja zehn Tage pro Jahr und Elternteil. Ich habe allerdings gehört, dass das als Beamtin weniger sind.




    Hier in NRW hast du anrecht auf 10 Tage, sofern du nicht mehr als die jedes Jahr veränderliche Einkommensgrenze (49500) verdienst. Bei Referendarinnen und Teilzeitkräften ist das aber kein Thema.
    Siehe auch http://www.tresselt.de/sonderurlaub.htm zumidnest ist da der Link zum Merkblatt ;) Düfte in anderne Bundeländern aber ähnlich sein.

  • Unsere Tochter ist siebzehn Monate alt. Und die grundsätzlichen Entscheidungen sind bereits getroffen. Sie wird vier Tage in der Kita sein und am fünften Tag bleibt mein Mann zu Hause und es gibt einen Papa-Kind-Tag. Und am Wochenende möchte ich möglichst nicht am Schreibtisch sitzen. Wahrscheinlich wird es Ausnahmen geben, aber generell soll es schon Familienzeit sein.


    Leider lässt sich der Vorbereitungsdienst nicht in Teilzeit absolvieren. Wäre ich bereits fertig, würde ich jetzt keine volle Stelle antreten. Von daher wird die Kleine an den vier Tagen schon lange in der Kita sein, da ich die Unterrichtsvorbereitung tatsächlich nachmittags machen möchte. Ich bin abends zu erschöpft, um mich noch konzentriert an den Schreibtisch zu setzen.


    Wie haben denn eure Kinder den Wiedereinstieg erlebt? Lief das gut oder hat man ihnen die Umstellung schon angemerkt, indem sie vielleicht auch angespannter waren, da ihr als Elternteil beruflich wieder eingebunden wart?


    Leider bin ich nicht so gut im pragmatischen Arbeiten und kann Fünfe nicht so gut gerade sein lassen. Habt ihr einen Tipp, wie man die Arbeit ruhen lassen kann, selbst wenn noch nicht alles hunderprozentig ist?



    PeterKa: Da habt ihr aber Glück mit zehn Krankheitstagen in NRW. Ich hab mich heut morgen auch nochmal informiert und in Hessen liegt der Anspruch auf Dienstbefreiung "unstrittig" bei vier Arbeitstagen für jedes Kind, darüber hinaus liegt es in der Entscheidung des Dienstherren.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich dazu schreiben soll, weil ich damit nicht so positive Erfahrungen gemacht habe, aber ich möchte dir auch das nicht vorenthalten. Wir hatten dazu ja in letzter Zeit einige Threads (schau mal in der Suchfunktion) und es gab sehr unterschiedliche Erfahrungen.


    Bei mir war es so, dass ich nach einem Jahr mit einer halben Stelle wieder eingestiegen bin (allerdings war ich da schon einige Jahre mit dem Ref fertig).
    Ich glaube, im Nachhinein hätte ich das anders gemacht.
    Bei uns ist die Situation aber auch anders: Wir haben hier nur sehr wenig Kinderbetreuung und die Organisiererei hat mich halb wahnsinnig gemacht.


    Einige Sachen hatte ich auf jeden Fall unterschätzt, die mir im 1. Lebensjahr noch nicht aufgefallen waren. Wir haben eigentlich ein gut durchschlafendes Kind, aber im 2. Lebensjahr zahnen die Kleinen ja fast durchgängig (jedenfalls gefühlt durchgängig ;) ) und das hat uns viele schwierige Nächte beschert.
    Außerdem hätte ich nie gedacht, dass Kinder, die dann plötzlich in Fremdbetreuung täglich unter anderen Kindern sind, STÄNDIG krank werden. Im 1. Lebensjahr war unser Kind fast nie krank, aber dann im 2. und 3. Jahr (und das war nicht mal überdurchschnittlich viel), was dann bedeutete: 1. es fing mit schlmmen Nächten an, kaum Schlaf und dann in die Schule 2. Kind war krank und der Vater oder ich mussten zu Hause bleiben (und das war oft mehr als unangenehm, weil man ständig komisch beäugt wird und - wie ich dachte, (ich werde mir den Link aber noch mal durchlesen) man nur 4 Krankheitstage zur Verfügung hat; allerdings ist die Zahl begrenzt und ein durchschnittliches Kind ist doch deutlich mehr als 4 oder 10 Tage krank in den ersten Jahren. :(
    Und danach habe ich mich dann oft angesteckt (in der Schule habe ich mich fast nie mit etwas angesteckt, aber wenn man ständig ein krankes Kleinkind um sich hat, bekommt man einfach eine höherer Bakteriendosis und wenn man dann noch wenig Schlaf hat, bekommt man die Krankheiten dann meist auch) und war dann selbst krank. Es war dann schwer, alles umzuplanen (Klassenarbeiten etc.).


    Dann kommt bei uns eben noch die Betreuungssituation hinzu (bei einer halben Arbeitsstelle bekommt man hier nur 22 bzw. 26 Tagesmutterstunden) und ich muss ständig organisieren, was ich bei nachmittäglichen Zusatzterminen mit dem Kind mache (und die sind ja nicht gerade selten), wann ich korrigiere, was ich bei Stundenplanänderungen mache (bei uns auch sehr häufig)...


    Außerdem ist das 2. Lebensjahr doch sehr wuselig (zumindest bei uns; danach wurde es etwas besser) und man hat im schlimmsten Fall ein Kind, das man keine Sekunde aus den Augen lassen kann, weil es sonst auf dem Esstisch sitzt oder die Wände anmalt...


    Mit einer halben Stelle kann ich schon sagen, dass ich grade noch ausreichend Zeit für mein Kind habe (von den Korrekturphasen mal abgesehen), aber eben nicht immer ausreichend Energie. Nach einem anstrengenden Schultag mit 100 oder mehr Schülern ist es schwierig, direkt danach noch die nötige Energie zu haben, um sich intensiv mit dem Kind zu beschäftigen.


    Unser Kind hat die Fremdbetreuung meist gut mitgemacht (aber es war ja immer nur ein begrenzter Zeitraum und eine sehr häusliche Situation bei der Tagesmutter), aber die Stressphasen besonders in Korrekturzeiten haben sich, glaube ich, schon an unserem Kind gezeigt.


    Ich finde das Thema so schwierig und wenn ich es mir völlig aussuchen könnte, dann würde ich am liebsten erst zum 2. oder 3. Geburtstag des Kindes wieder arbeiten oder nur an 2 Vormittagen die Woche, wie es in manchen Berufen möglich ist.


    Aber hier in meinem Umfeld geht es fast allen Müttern quer durch alle Berufsgruppen so, dass sich Kleinkinder und Beruf fast nicht vereinbaren lassen. :( Ich weiß, das sind meine persönlichen Erfahrungen (ohne Oma o.ä. in der Nähe, was einen deutlichen Unterschied ausmacht) und in einer Stadt, in der die Betreuungssituation nicht so toll ist.


    Ach so, eine Sache ist mir noch eingefallen:
    Mir persönlich würde es auch nicht gut gehen, wenn ich mein Kind teilweise den ganzen Tag nicht sehen würde. Mehr als eine halbe Stelle wäre deshalb für mieh keine Option. Und regelmäßige freie Wochenenden im Ref kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

  • Hallo,
    wenn du nicht gut abschalten kannst, würde ich mir erst einmal einen Plan machen, in dem auch Entspannungszeiten eingetragen werden. Als berufstätige Mutter muss man prioritäten setzen und Entscheidungen treffen. Jede Familie ist anders. Wenn es dir gut geht, wird es dem Kind auch gut gehen. Wenn du dem Kind gegenüber ein schlechtes Gewissen hast, kann es schwierig werden. Ich habe 4 Töchter und wollte ihnen als gutes Beispiel vorleben, dass man Beruf und Familie vereinbaren kann. Ist doch toll, dass dein Kind einen Vatertag hat! Wie lange bist du noch im Referendariat?
    Sieh es alles etwas lockerer, wenn du das nicht kannst, es gibt genug Hörbucher und Ratgeber auf diesem Gebiet.
    Mamimama

  • hallo!


    Also Ref und Kind hätte ich sicher nicht gepackt, denn da hat man ja echt über ein Jahr so ziemlich keine freie Minute und echt nur Schule im Kopf. Aber abgesehen davon finde ich, dass das jeder für sich selbst und seinen Lebensumständen entsprechend entscheiden muss.
    Ich habe zwei Kinder, der eine 7, der andere 14 Monate alt. Beim ersten bin ich nach 6 Monaten, beim zweiten nach 12 Monaten wieder eingestiegen. Jedes Mal mit vollem Deputat. Meine Kinder waren (bzw. sind) von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr in der Kinderkrippe. Der Große mittlerweile in der Schule und dann in der Kernzeitbetreuung bis 13.45 Uhr.
    Es will alles ziemlich gut durchorganisiert sein, denn Oma oder anderweitige Verwandte gibt es in unserer Umgebung nicht. Das macht es manchmal finde ich schwierig. Aber wir haben uns gemeinsam bewusst dafür entschieden.
    Unterrichtsvorbereitungen laufen bei mir grundsätzlich NUR abends, wenn beide Kinder im Bett liegen. Mittags geht gar nix, zumal der Kleine natürlich volle Aufmerksamkeit braucht. Konferenzen o.ä. müssen durch meinen Mann abgedeckt werden, Fortbildungen oder so gehen halt nur, wenn er Zeit hat.


    Da für mich Familie Ausgleich ist zum Job und umgekehrt, bereue ich das nicht, was ich mache. Anfangs hatte ich schon Bammel ob das alles so klappt mit zwei Kindern.
    Und: Klar gibt es Nächte, in denen Schlaf Mangelware ist. Und Kinder werden auch krank. Und da wir wie gesagt keine andere Betreuung vor Ort haben beten wir, dass wir niemals gleichzeitig krank werden......


    Naja, man kann sich halt auch alles schwarz sehen......oder weiß :)


    Abschalten von Schule MUSS ich zwangsläufig mittags, wenn ich meine eigenen Kinder um mich habe. Dann ist Kinderprogramm angesagt.
    Jeder muss so seine eigenen Strategien entwickeln, denke ich! Ich habe viele Kolleginnen mit kleinen Kindern. Manche mit mehr, andere mit weniger Stunden. Manchen reichen 10 Stunden die Woche mehr als genug, andere sind halt wie ich und wollen gerne voll arbeiten. Jeder ist eben anders und muss das tun, was für ihn am besten ist.

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

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