"Einmischung"/Korrektur bei Lernzirkel in Englisch?

  • Hallo,


    ich führe jetzt gerade im Rahmen meiner Examensreihe meinen Lernzirkel zum Thema "Schulung von Methodenkompetenzen im FU" in einer 10. Klasse durch. Im Vorfeld haben die Schülerinnen Regeln erarbeitet, die sie während des Stationenlernens einhalten wollten. Dazu gehörte auch, dass sie sich darüber verständigt haben, dass nur Englisch gesprochen werden soll. Ich habe die Schülerinnen vor der Durchführung, und auch am 2. Tag des Lernzirkels darauf aufmerksam gemacht, dass ich sie beobachte und dass das Einhalten der Spielregeln in die Note einfließt. Kann/darf/soll ich jetzt, wenn ich merke, dass an einem Gruppentisch primär Deutsch gesprochen wird, hingehen und was sagen? ?( Oder einfach laufen lassen und hinterher quasi die "Quittung" geben? Eigentlich sollen sie ja eigenverantwortlich arbeiten... Und weiß vielleicht auch jemand, wie das in der Theorie gesehen wird?


    Vielen Dank schonmal,


    Judili

  • Ich hoffe, dass es nicht zu "grundschultantenmäßig" ist.
    Habt ihr die Regeln schriftlich fixiert?
    Wenn ja, würde ich mir die Regeln einzeln auf Kärtchen drucken/schreiben. Um die Arbeit in der Gruppe nicht zu sehr zu unterbrechen würde ich ihnen einfach die Karte auf den Tisch legen. Neue Methoden müssen sich ja immer erst einpendeln - von daher fände ich ein sofortiges Bewerten nicht fair.


    Wenn sie sich dann nicht darauf einlassen/ihr Verhalten ändern, entweder erneut mündlich darauf hinweisen oder eben direkt mit bewerten.

  • Ich finde auch, dass es nichts mit "einmischen" zu tun hat, wenn du sie an das Einhalten ihrer selbst aufgestelten Regeln erinnerst. Vielmehr ist dies Teil deines Jobs. Ansonsten könntest du ne Videokamera aufstellen, die Schüler hübsch machen lassen und im Lehrerzimmer nen Kaffee trinken. Ich glaube nicht, dass das der Sinn von selbstständigem Lernen ist. :) Außerdem kann man - auch von 10. Klässlern - nicht ein sofortiges Einstellen auf neue Arbeitsbedingungen und Regeln erwarten. Ich denke nicht, dass es böse Absicht bzw. Arbeitsverweigerung ist, wenn sie bei Gruppenarbeit ins Deutsch verfallen, sondern einfach Gewohnheit. Deshalb gleich die Note runterzusetzen finde ich pädagogisch wenig sinnvoll. Wenn jemand trotz Erinnerung immer wieder Deutsch redet, ist das natürlich etwas anderes.
    Die Idee mit den Karten von Schmeili finde ich gut und gar nicht grundschultantenmäßig. Laminier einfach die Regeln, oder ein paar Union Jacks, oder "Talk English"-Karten, meinetwegen auch in gelb und rot für erste und zweite Verwarnung, und leg sie den notorischen Deutschsprechern beim Rumgehen auf den Tisch. Die Botschaft sollte auch bei 16-jährigen ankommen.

  • Hm, das mit der Karte finde ich auch gut...ich denke, ich laminiere die Regeln tatsächlich nochmal ein und mache die, in der das mit dem Englisch-Sprechen vermerkt ist einfach extra-fett :) Das solte "unsubtil" genug sein und trotzdem nicht stören!


    Ich wüsste nur gerne, wie ich das in der Examensarbeit begründe (also, außer natürlich mit den Begründungen die ihr gegeben habt) bzw. ob ich irgendwo was in der Fachdidaktik finde...damit das quasi "wasserdicht"ist....


    Vielen Dank schonmal für eure Tipps!

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