Hausaufgaben für kranke Kinder!

  • Ich gestalte Hausaufgaben grundsätzlich so, dass eine solche (wie die beschriebene) Situation gar nicht vorkommen kann.


    Und kranke Kinder sind krank und sollten zunächst gesund werden, ehe sie sich auf Hausaufgaben konzentrieren müssen.
    Bei Krankheiten, die das Lernen erlauben, gebe ich den Eltern gerne kurze Infos, sofern sie das wünschen.


    Für mich sind Hausaufgaben eher zweitrangig.


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • Ich sehe das auch so und habe für mich Lösungen gefunden. Die Lehrer meiner Kinder sehens aber anders und es ist ihnen wurscht, wie die Kinder verpassten Stoff nachholen.


    Edit: ich rede nichtmal von Krankenmappen und Bringdienst, sondern davon, dass es der Lehrkraft zu viel ist, dem Kind zu sagen, dass es Seiten 3-5 anschauen soll. Den Eintrag im HA-Heft, dass was fehlt, bekomme ich dann trotzdem. Nur was fehlt, muss das Kind alleine rauskriegen. Ich bin kurz davor, immer selber vorbeizugehen und mir das Klassenbuch geben zu lassen :qualm:


    Es geht also tatsächlich um das vielleicht irgendwo verbriefte Anrecht der Kinder auf Info, nicht um eine nette Idee, was engagierte Kollegen machen. Es mangelt nicht an Ideen, sondern an Willen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schantalle ()

  • Ich fahre auch sehr gut mit der Krankenmappe. In meiner Klasse halte ich die drei Hauptfächer und gebe Kopien bzw. einen Zettel mit Angabe im AH oder Buch in eine Spannmappe. Ein Kind schmeißt die Mappe dann beim kranken Kind in den Briefkasten. Nach der Gesundung kontrolliere ich nicht, ob die Aufgaben erledigt wurden. Sollte ein Test anstehen, wissen das die Kinder entweder vorher oder bekommen das Datum ebenfalls mit. Sind Eintragungen im Hefter zu lernen, druck ichs vom Smartboard aus oder (wenn die Technik mal wieder ruckelt..) gebe einen Hinweis auf dem Zettel, dass die Info vom Mitschüler abzuschreiben ist. Klappt wie gesagt alles sehr gut. Wenn allerdings 7 bis 8 Kinder krank sind, funktioniert das System auch nicht mehr. Dann kann ich allerdings auch nur schwer im Stoff weiter machen..

  • Angenommen, zwischen Eltern und Lehrer findet sich keine Regelung. Kind fehlt indiziert länger und häufiger, Mitschüler sind zu ungenau ("wir haben irgendwas mit großen Zahlen gemacht"), Lehrer schaffen es nicht, Seitenzahlen aufzuschreiben.
    Darf ein Elternteil erwarten, dass es das Nachzuarbeitende vom Lehrer direkt erfährt, wenn es morgens vorbeikommt? Lehrer lieben es ja nun auch nicht, wenn man sie 7.25 aus dem Lehrerzimmer ruft. E-Mail-Adresse ist auch streng geheim. Aber irgendeine Regelung muss halt her?

    Persönlich fände ich das in diesem Fall durchaus legitim. Der Lehrer wird es hassen.
    Ich persönlich würde mich als Elternteil erst über das Sekretariat zweimal beim Lehrer melden und dann bei der Schulleitung, wenn keine Kommunikation zustande kommt.
    Ich habe allerdings noch nie mitbekommen, dass das nötig war.

  • Ich habe einen Ordner mit Register. Jedes Kind hat seine Nummer. Da hefte ich dann alles ab und gebe es den Kindern, wenn sie wieder da sind. Um die Nacharbeit müssen sich die Eltern mit den Kindern kümmern.
    Teilweise gebe ich auch Dinge einem Klassenkameraden mit, falls gewünscht und ich es im Laufe des Unterrichtstrubels nicht vergesse....

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Wenn das Kind, wie oben im Eingangspost angegeben, einen Tag gefehlt hat, wird bei einer einfachen Leistungskontrolle keine Rücksicht genommen.


    Differenzierter ist die Sache nur betrachten, wenn das Kind mehrere Wochen fehlte (z.B. Kur) und in den ersten Tagen gleich eine Klassenarbeit geschrieben wird.


    Und ich habe eine "Best-Buddy-Liste" in der 5. Klasse eingeführt: jeder hat einen besten Freund, an den er sich wendet, wenn er krank war und sich erkundigt. Damit liegt es gegenseitig in der Verantwortung der Kinder (und der Eltern) sich um Arbeitsaufträge und Hausaufgaben im Krankheitsfall zu kümmern.


    Ich hatte letzte Woche auch so ein Beispiel:
    Der Junge hat bereits 2x Note 6 kassiert, weil er in Kunst seine Werke am Ende der Stunde nicht fertig hat und auch von Do bis Mo nicht bei der Kunstlehrerin abgeben hat.
    Mittlerweile wollten die Eltern extra ein Elterngespräch mit der Kunstlehrerin, weil der Junge auf dem HJ-Zeugnis wegen den 6ern eine glatte 5 hatte.
    Elterngespräch mit der Kunstlehrerin und Klassenlehrerin.
    Eine Woche nach dem Elterngespräch:
    Der Junge wird wieder am Do im Kunstunterricht mit seinem Werk nicht fertig, weil "gelangweilt aus dem Fenster geschaut hat" und nach 30 min bemerkte, dass er "etwas vergessen hat."
    Wie mit der gesamten Klasse vereinbart, durfte er es am Mo abgeben.
    Prompt war der Junge am Fr und Mo krank.
    Und am Di wieder in der Schule: Ich habe ihn als Klassenlehrerin gefragt, ob er sein "Kunstwerk" fertig hat. Antwort: "Nö, ich war doch krank und konnte nichts machen." Ich:" Geh zur Kunstlehrerin, zeig ihr die schriftliche Entschuldigung und besprich mit ihr, wann du es abgeben sollst."
    Am Donnerstag war wieder Kunst: Der Junge hatte von Di bis Do nichts abgeben. Die Kunstlehrerin teilt ihm mit, dass er wieder eine 6 hat.
    Freitag vormittag: "Erboster" Anruf der Eltern: Was sich die Kunstlehrerin einbildet ihm eine 6 zu geben, obwohl er doch krank war!!


    Ich hatte "so die Nase voll", wie die Schüler und die Eltern uns Lehrer für das Versagen der Kinder verantwortlich machen! Der Junge macht im Kunstunterricht nichts, hat immer Ausreden und hält Terminabsprachen nicht ein.
    (Kann ja mittlerweile sein, dass er Angst und Panik vor Kunst hat und/ oder dass er komplett unkreativ ist.)
    Aber wenn jemand im Unterricht seine Aufgaben nicht erledigt und dann 2 Tage wieder in der Schule ist und dann immer noch nichts gemacht hat, dann reißt bei mir auch der Geduldsfaden.


    Zum Glück unterrichte ich Englisch: da müssen die Vokabeln und Grammatik gelernt werden. Auch bei Krankheit. Und egal, welche Übungsaufgaben aus dem Lehrbuch oder Arbeitsheft als Hausaufgaben "auf waren".


    Wenn jemand nach längerer Krankheit den 1. Tag wieder da ist, dann verzichte ich mal auf eine einfache Leistungskontrolle. Aber ansonsten nicht. Und schon gar nicht bei Kindern, die immer mal nur einen oder zwei Tage fehlen.

  • marie74, du schilderst eine Situation, die wir als LehrerInnen alle kennen. Es gab Gespräche, Angebote, keine Mitarbeit der Eltern. Ich rede aber nicht von einem/r 6.-Klässler, der seine Arbeit nicht erledigt, sondern von DrittklässlerInnen, die nicht gesagt bekommen, was sie verpasst haben und deren Eltern, die tagelang hinter dem Kram herlaufen und sich dann ärgern, wenn auch noch Ha-Hefteinträge mit moralischem Unterton verpasst werden.


    Eltern sind Erwachsene Menschen, die keiner Belehrung bedürfen :aufgepasst:

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