Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich weiß, dass die Erteilung von Religionsunterricht aus Gewissensgründen vom Lehrer abgelehnt werden kann. Eine Frage in eine etwas andere Richtung:
Wie verhält es sich mit Politikunterricht, wenn man selbst für dieses Fach nicht explizit ausgebildet wurde? Ich bin Geschichtslehrer und werde derzeit freiwillig wegen Mangel an Kolleginnen und Kollegen für Politikunterricht eingesetzt. Grundsätzlich mache ich diesen Unterricht sehr gerne, da sich einige Parallelen zum Geschichtsunterricht ergeben.
Durch einen Rechtsstreit zwischen mir und der Stadt, in der ich wohne (es geht um eine Bußgeldsache), habe ich jeglichen Glauben an Gerechtigkeit in diesem Land verloren. Ich bin durch den Ausgang des Verfahrens so enttäuscht worden, dass ich selbst nicht mehr an das "System" von Justiz und Exekutive glaube und im Moment davon auch nichts mehr wissen will. Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich meinen Schülern nicht mehr von fairer "Gewaltenteilung" und "Gerechtigkeit" zwischen Judikative, Exekutive und Legislative erzählen möchte. Daher die Frage: Besteht (theoretisch) die Möglichkeit, dass ein Lehrer die Zuweisung von Politikunterricht ablehnen kann, sofern er nicht in diesem Fach ausgebildet wurde?