Träumerkinder

  • Hallo, habe in meiner 1. Klasse 4Träumerkinder, die ich ständig zurückholen muss. Durch ihre ständigen Träumereien schnallen sie die Aufgabenstellungen auch immer wieder nicht, was zu Fehlern führt oder zu nicht geschafften Aufgaben, weshalb sie schlechtere Noten bekommen (bei uns gibt es ab 1. Kl., 2. Hj schon Zensuren).


    Im Moment ist es ganz schlimm und ich bin langsam ratlos. Habt ihr Tipps, wie ich die Kinder am Arbeiten halten kann oder irgendein Belohnungssystem, wenn sie gut mitgemacht haben?


    Wäre euch wirklich dankbar.


    grittigirasol

  • d.h. sie bekommen ab jetzt noten für tests/lernzielkontorllen??
    wow, das ist ja früh!!


    vielleicht werden die noten sie ja wachrütteln?
    ;)


    naja, vermutlich eher nicht.
    wenn es richtige, längere "abwesenheiten" sind, würde ich mit der mutter sprechen, ob das kind zuhause auch so lahm und verträumt ist...
    falls ja, würde ich sie zum kinderarzt und evtl. weiterer diagnose schicken.


    wenn es einfach nur ab und an ist, solche kinder habe ich auch:
    sie wirken einfach verträumt, geistig lahm, brauchen lange, bist sie ihre mündlichen beiträge mal formuliert und ausgesprochen haben ;)
    und ich muss sie oft durch blickkontakt und lob ermutigen, dem u-gspräch zu folgen, sie also "zu mir holen".
    wenn ich etwas erzähle und nicht im kreis sitze, gehe ich oft durch die klasse, schaue diese kinder bewusster an, setze mich manchcmal auch neben sie, spreche sie einfach an usw.
    das macht auch schon viel aus.


    und wenn sie bei der vermuttlung wichtiger inhalte träumen, nehme ich sie auch gezielt häufiger dram, um etwas zu wiederholen oder so.
    oder kündige an, gleich liest du mal vor oder so ähnlich.


    vielleicht ist ein tipp für dich dabei?
    bei ferndiagnosen ist immer schwer zu beurteilen, wie auffällig ein verhalten ist :)

  • Ich weiß ja auch, dass Träumerchen durchaus anstrengend sein können, weil man immer und immer wieder für sie neu erklärt, aber wenn ich das lese mit Kinderarzt usw....
    Da wirds mir anders.


    Ich finde grade in der 1. Klasse benötigen die Kinder noch ausreichend Zeit um sich in der Schule und im Leben zu orientieren. Nicht alle sind lebhaft oder "normal lebhaft". Ich find echt schade, dass da der Kinderarzt ernsthaft in Erwägung gezogen wird.




    http://www.musik-fuer-dich.de/liedtexte/340-10-74.pdf

  • verstehe mich nicht falsch!
    das bezog sich darauf, wenn die lehrerin vermutet, dass es bei einem der kinder so heftig ist, dass sie zb trotz ansprache geistig abwesend wirken und kaum reize wahrnehmen, verspätet oder gar nicht reagieren usw.
    kann ja auch ein indiz richtung ads sein, auch wenn ich mich mit solchen diagnosen sehr zurückhalte, das ist nicht meine aufgabe.


    nie würde ich 4 kinder, die ein wenig träumerisch sind, sofort zum kinderarzt schicken! :)

  • Huch, da sind ja jetzt einige Antworten gekommen. Da will ich mal gleich reagieren.


    Dass wir so zeitig Zensuren haben, liegt daran, dass wir eine leistungsorientierte Privatschule sind... Teilweise waren die Kinder schon in der dazugehörigen Vorschule (mit 15-20 Wochenstunden Vorschulunterricht). Das muss man sich aber nicht so stringend als Unterricht vorstellen, aber schon wesentlich intensiver als Kindergarten-Vorschulerziehung.


    Mit Eltern habe ich schon über die Träumereien ihrer Kinder gesprochen, aber wollte es natürlich noch nicht dramatisieren - zumal ich immer noch auf Besserung hoffe. Allerdings zeichnet sich bei diesen 4 Kindern so gar nichts ab, wobei nur 2 ganz schlimm sind und die anderen 2 so, dass ich denke, dass könnte auch dem Alter noch geschuldet sein.


    Allerdings habe ich bei den Eltern das Gefühl, dass sie es auch als gar nicht schlimm empfinden, dass ihre Kinder so sind (die große Schwester war auch so bis zur 7. Klasse oder ach ja, der Papa war auch so ein Träumerkind und konnte 3 Stunden die Fliege an der Wand beobachten). Und da sich sowohl Schwester als auch Papa noch positiv entwickelt haben, gibt es für die Eltern auch keinen Grund da eine mögliche Ursachenforschung zu betreiben. Man spürt es ja, ob Eltern Hilfe wollen oder nicht. Und hier wollen sie definitiv nicht. Also werde ich mir nicht den Mund verbrennen und die Eltern zum Kinderarzt schicken oder so.


    Demzufolge muss ich mir ein Konzept überlegen und wollte über so ein Belohnungssystem da ran. Mir fällt bloß kein Sinnvolles ein.


    Diese Kinder habe ich mir schon rund um den Lehrertisch gruppiert, natürlich immer in Verbindung mit einem lebhafteren Kind, aber egal was wir tun, die Kinder hören bei einer Aufgabenerklärung nicht zu oder genauso wenig bei der Kontrolle und wissen ständig nicht, wo wir sind. - Ich bin natürlich inzwischen auch schon so "fies", diese Kinder immer wieder zu wecken und ranzunehmen, aber es nervt mich, ihnen ständig zu sagen, wo wir sind.


    Dass Zensuren wachrütteln ist nur kurzfristig beim Erteilen, reicht aber nicht bis zur nächsten Überprüfung. Da wird geträumt, während die anderen rechnen oder schreiben. Hinterher ist nur die Hälfte da und die Zensur natürlich wieder schlechter. Längere Bearbeitungszeiten sind bei uns an der Schule nur bei diagnostizierten ADS-Fällen möglich.


    Hoffe, ich konnte euch zu noch mehr Ideen inspirieren..;-)

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