Fragen zum Lehramtsstudium + Zukunft des Lehrerberufes

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    zur Zeit absolviere ich ein FSJ in Baden- Württemberg in einer Freizeiteinrichtung für Behinderte. Die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß und der Beruf des Lehrers hat mich schon immer interessiert.
    Sehr gerne würde ich Sonderpädagogik (Lehramt) studieren, doch die Nachrichten, dass Sonderschulen und Förderschulen in ihrer jetzigen Form abgeschafft werden sollen erfüllen mich mit Besorgnis. Ich habe Angst jetzt ein Studium für diese Schularten zu beginnen und später keine Chance auf diesen Beruf zu haben.


    Zudem würde ich auch in die Richtung Realschullehramt gehen, doch auch din diesem Feld hört man von schlechten Einstiegschancen.


    Daher möchte ich euch bei dieser Problemstellung um Hilfe/Rat bitten.


    Vielen Dank im Voraus.

  • Wenn du dich für diesen Beruf berufen fühlst, dann würde ich mich an deiner Stelle nicht von diesem Wunsch abbringen lassen. Als ich mein Studium für GHS anfing waren die Prognosen für eine Stelle sehr schlecht. Bei der Aufnahme im Seminar hieß es dann, dass die meisten eine Stelle bekommen würden. 1 1/2 Jahre später bekamen gerade mal 25 % eine Stelle. Im Jahr darauf waren es dann ca. 50%. Die Prognosen ändern sich demnach sehr oft.
    Mit sehr guten Noten bekommt man häufig noch eine Stelle - aber nicht immer . Andere Bundesländer und Privatschulen gibt es aber auch noch. Außerdem sind die Fächer immer noch entscheidend. Es ist immer gut, wenn man wenigstens ein Mangelfach studiert und später räumlich flexibel bleibt.
    Ich habe beim Serven folgende Internetadresse gefunden:


    http://www.cct-germany.de/de/0/tours/new/1


    Vielleicht hilft dir das weiter.


    Viel Glück!

  • Hallo!
    Wie bei jedem, der mich dazu befrage, kann ich Dir dazu antworten, dass Du Dir zunächst mal einen ganz gründlichen Einblick in diesen Beruf verschaffen solltest, da dieser nicht dem als Schüler erlebten Berufsbild eines Lehrers entspricht. Und wenn Du dann immer noch der Meinungs bist, dass Du Die vorstellen könntest, diesen als Beruf auszuüben, dann lass Dich von Prognosen nicht verunsichert.
    Wenn Du noch Fragen hast, dann schicke mir bitte eine PN!
    lisasil

  • Hallo alle miteinander,


    ich arbeite seit sechs Jahren als Bankkauffrau und habe schon an einigen Weiterbildungen im betriebswirtschaftlichen Bereich teilgenommen. Da mich dieser Beruf nicht glücklich macht und ich im Hinterstübchen immer an den Beruf des Lehrers dachte, möchte ich mich informieren.


    Das Internet, die vielen Uni-Hompages und Foren verwirren mich gerade aber eher. Ich möchte an Gymnasien unterrichten, da ich glaube, dass mir die Arbeit mit "älteren" Schülern mehr Spaß macht. Um mein BWL/VWL Wissen ein bisschen einbringen zu können, wäre eine kaufmännische Schule prima.


    Nun meine Fragen: Wenn ich an einer kfm. Schule unterrichten möchte: Muss ich an eine Uni? Welches Studium ist das? Lehramt für Gymnasien? Welche Fächkombinationen sind möglich? Bio und Mathe wären meine Favoriten. BWL wäre aber bei meinem Hintergrund wahrscheinlich sinnvoll. Zudem habe ich immer nur Wirtschaftspädagogik gelesen... Ist das das Studium, um am Ende stolzer BWL-Lehrer zu sein? Kann ich auch Bio, Mathe und BWL machen? Oder immer nur zwei Fächer? :ka:


    Ich erwarte nicht, dass ihr mir die Fragen beantwortet - aber vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben, wo ich Antworten finde! Bei der Studienberatung der Arbeitsagentur? An einer Uni selbst?


    Ich freue mich über jeden guten Hinweis, den mir ein "alter Hase" oder einer, der es werden möchte, geben kann!


    Viele Grüße, Christina

  • Du bekommst eher Anworten, wenn du dich nicht an fremde Beiträge anhängst, sondern einen eigenen eröffnest, und dies im Unterforum 'Studium Lehramt'.


    Zunächst solltest du dich über das Bildungswesen in Baden-Württemberg ganz allgemein informieren:


    http://www.kultusportal-bw.de/…5/index.html?ROOT=1146607


    insbesondere über ‚Gymnasien‘ und ‚berufliche Schulen‘, Unterpunkt ‚berufliche Gymnasien‘.


    Die Ausbildungsgänge für berufliche Schulen findest du hier beschrieben:


    http://www.kultusportal-bw.de/…Lehrer_onl_ohneBilder.pdf


    http://www.bw-cct.de/brcms/pdf/21.pdf


    Telefonisch bekommst du hier Auskünfte:


    http://ebner.bwl.uni-mannheim.…html#studieninteressierte


    Hier kannst du Informationsmaterial anfordern:


    http://www.blv-bw.de


    Ansonsten kannst du dich ja auch einmal an eine berufliche Schule direkt wenden. Dort kann man dich auch beraten.

  • Hallo Jorge,


    herzlichen Dank für die vielen Links! Genau solche generellen Informationen habe ich gesucht.


    Eigentlich naheliegend, quasi direkt beim "Arbeitgeber" zu recherchieren, als in irgendwelchen Studentenforen, in denen alle selbst nur Fragen und wenige Antworten haben - aber auf den Trichter bin ich nicht gekommen, ich :depp:


    Aber hier hab ich ja den Schubs in die richtige Richtung bekommen! :)


    Viele Grüße, Christina :wink2:

  • Hallo, lovelysonnenschein,



    natürlich kann dir niemand garantieren, dass du nachher eingestellt wirst, aber


    - bei den Sonderschullehrern sehen die momentanen Einstellungschancen doch besser aus als bei vielen anderen Lehrämtern in BW (vgl. http://www.kultusportal-bw.de/…stellungschancen_2007.pdf - ist von 2010, auch wenn "2007" in der URL steht).


    - auch die geplante "Auflösung" der Sonderschulen wird nicht dazu führen, dass es keiner qualifizierten Sonderpädagogen mehr bedarf - Schüler mit Förderbedarf gibt es ja nach wie vor. Was - je nach Regierung - zu befürchten ist, ist natürlich schon, dass der eigentlich gute Ansatz der Inklusion dazu missbraucht wird, Stellen (und somit Geld) auf dem Rücken der Kinder einzusparen.


    - du wirst ja wahrscheinlich eher in den Gb/Kb-Bereich gehen wollen mit der Erfahrung aus dem FSJ?
    Dort ist es einerseits so, dass die integrative Beschulung noch lange nicht "so weit" ist wie bei den anderen Schultypen und sicherlich auch nie gänzlich zu vollziehen ist. Andererseits studieren natürlich sehr viele diese Fachrichtungen, weshalb du damit rechnen solltest, eventuell trotzdem an Förder- (Lernbehinderten-) oder Erziehungshilfe-Schulen unterrichten zu müssen (siehe auch obiger Link).


    - dir stehen gerade mit Sonderpädagogik durchaus auch einige außerschulische Optionen offen.


    Was ich dir allerdings auch empfehlen würde, ist, schulische Erfahrung - vllt. durch ein kurzes Praktikum - zu sammeln. Denn auch in der Sonderpädagogik ist schulische und Freizeit-Arbeit doch etwas anderes.
    Warum möchtest du denn gerade Lehrer werden?


    Außerdem finde ich persönlich es immer kritisch, etwas zu nur wegen des Berufes zu studieren. Was erwartest du dir denn vom Studium?



    Grüße

  • Hallo Plattenspieler,


    ja genau davor habe ich Angst, dass unter dem Deckmantel der Inklusion (was ich auch sehr gut und richtig finde) Stellen und somit Geld eingespart werden. Und genau dieses Szenario ist für mich, vor allem wenn man sieht wie Bildungspolitik betrieben wird und wurde, sehr wahrscheinlich. Ich weiß auch, dass Sonderpädagogen künftig, auch wenn diese Schulformen aufgelöst werden, gebraucht werden. Mir stellt sich dann nur die Frage, in welchem Umfang und WIE genau Sonderpädagogen dann eingesetzt werden? Deswegen habe ich auch diesen Thread eröffnet um zu erfahren, was ihr denkt oder vielleicht gehört habt?


    Ich hatte vor in die beiden Fachrichtungen Lernförderung und Geistigbehindertenpäd. zu gehen. Schulische Erfahrung habe ich auch bereits gesammelt, ich weiß also (im Groben) was auf mich zukommen würde :) Ich möchte Lehrerin werden, weil mir die Arbeit mit den Kindern sehr viel Feude bereitet und ich sie auf ihr späteres Leben vorbereiten will.


    Warum genau findest du es denn kritisch etwas nur des Berufs wegen zu studieren? Das Studium ist ja dafür da, dich auf das vorzubereiten, was dich danach erwartet oder? Und genau das erwarte ich mir vom Studium :)


    Lieben Gruß

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