Gesprächsführung Einführungsphase und Reflexionsphase

Liebe Sunny,

auch bei mir hing es oft an der Gesprächsführung (allerdings in kath. Religion). Ich musste mich unheimlich zwingen, Impulse statt der W-Fragen zu formulieren, weil mein FL da immer unheimlich Wert darauf gelegt hat.
Statt "Wie fühlt sich das Kind gerade?" könntest du z.B. sagen "Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie sich das Kind gerade fühlt." oder "Du weißt bestimmt, wie es dir in einer solchen Situation ginge." Allgemein: "Ich bin mal gespannt, was ihr dazu sagt..." "Sicher hast du eine Idee..."
Oft kannst du Dinge auch einfach beschreiben und die Kinder dadurch "anstacheln", z.B. "Der Hintergrund (auf einem Bild) ist ganz dunkel" oder "Die Musik fängt sehr leise an und wird dann immer lauter." usw. Besonders durch dieses Beschreiben kannst du Gespräche oft in eine Richtung lenken ohne offen die Richtung vorzugeben (wenn du z.B. mal auf die Farbsymbolik rauswillst, sagst du einfach "Die Figur ist in hellen Farben gemalt" usw.)
Bücher gibts dazu aber glaub ich nicht, habe damals auch nichts gefunden. Außer in dem Buch "212 Methoden für den RU", da ist ein entsprechendes Kapitel drin wenn ich mich richtig erinnere.

Wünsche dir noch viel Glück für dein weiteres Ref!

Lg

Wichtig ist vor allem, dass dir klar ist, was bei dem Gespräch herauskommen soll. Mein Tipp: Mache für dich eine ordentliche Analyse, was an Ergebnissen da sein soll und fang dann erstmal an für jeden Teilbereich deines Ergebnisses einen Impuls oder eine Frage zu formulieren. Auf diese Weise führst du das Gespräch sehr eng. Probiers mal aus!
Im zweiten Schritt überlegst du dir offenere Impulse (siehe oben) und lässt den Kindern mehr Freiraum selber zum Problem vorzustoßen. Die Aspekte, die dann nicht genannt werden, müssen dann wieder durch gezielte Impulse/Fragen herausgearbeitet werden.

Und bei alledem gilt: Nicht verzweifeln! Das Unterrichtsgespräch ist die Königsdisziplin, das dauert etwas bis man gut darin wird.

Ich habe mir mal eine Liste mit möglichen Impulsen / Fragen geschrieben, die ich mir zusammen mit Ref-Kollegen überlegt habe und /oder bei Kollegen im Unterricht gesehen habe. Das fand ich sehr hilfreich! Anfangs hatte ich dieses Zettelchen oft im Unterricht dabei, irgendwann brauchte ich es dann nicht mehr.

Beispiel:
"xy hat eben etwas ganz Wichtiges gesagt. Denkt da nochmal weiter!"

und so weiter.

Ich hab die nicht mehr (glaube ich jedenfalls, zumindest wüsste ich nicht, wo). war auch handschriftlich. Sorry! Ganz viel kriege ich jetzt auch nicht mehr zusammen, aber ich weiß noch, dass es sogar richtig Spaß gemacht hat, mit meinen Mit-Reffis zu überlegen, was man in welchen Situationen sagen kann.