Ich sehe gerade das "heute-Journal" und erfahre, dass der Attentäter von Frankfurt, der zwei US-Soldaten erschossen hat (und nur wegen einer Ladehemmung seiner Waffe nicht weiter töten konnte) im Jahr 2005 mit seiner Schulklasse einen Preis für ein "Projekt in Gewaltprävention" erhalten hat. Das erinnert mich an einen Zeitungsartikel über den Amoklauf von Winnenden, in dem berichtet wurde, der Amokläufer habe das Problem von Gewalt ein Jahr vor der Tat im Deutschunterricht besprochen und Gewalt klar abgelehnt...
Auch an unserer Schule finden alle möglichen Projekte statt. 6klässler schwören, nicht zu rauchen und zu trinken, wir haben eine "Sucht-Präventions-Beauftragte" (und ziehen bei Feiern die Wodkaflaschen der 12klässler aus den Büschen), wir machen Stunden im "sozialen Lernen" (und haben natürlich trotzdem jede Menge Mobbing)...
Ich frage mich immer, ob diese Projekte wirklich etwas bringen. Wäre sonst alles noch viel schlimmer? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Kinder in all den Projekten und gut gemeinten Initiativen vor allem eines lernen, nämlich zu lügen. Wenn dem so wäre, wären sie ohne Erziehung vielleicht nicht weniger betrunken, aber wenigstens ehrlicher...