3 Lehrertypen

  • Wenn ich so nachdenke über meine Kollegen und meinen 18 Jahren Berufserfahrung gibt es in diesem Beruf "3 Lehrertypen" die aber in Reinform nicht wirklich existieren.


    Nicht ganz ernst gemeint:


    Typ 1: Der Pädagoge
    Er interessiert sich vorrangig für den Schüler und sein schulisches Fortkommen. Wenn auch der hoffnungsloseste Fall mal einmal die Hausaufgaben macht ist er glücklich. Das Fach ist nur Mittel zum Zweck: Der Pädagogik.


    Typ 2: Der Fachmann
    Er interessiert sich fast nur für sein Fach und weniger für den Schüler. Durch sein Fachwissen kann er aber durchaus Schüler motivieren. das ist seine Stärke. Mit pädagogischen Anstrengungen hat er weniger am Hut und ist mit anstrengenden Schülern schneller überfordert als "der Pädagoge".


    Typ 3: Der Bürokrat
    Sein Lebensinhalt: Ordnung. Z.B.: im Fachraum, Anwesenheitslisten, Pünktlich Noten eintragen, korrekte Protokolle, behördliche Vorgaben werden sogar ernst genommen, Schreibtisch ist immer aufgeräumt, Verwaltungstätigkeiten in den Pausen sind bei diesen Typen manchmal wichtiger als der Unterricht selbst.


    In unserer Schule ist Typ 3 der glücklichste, da das bei uns am allerwichtigsten genommen wird. Denke ich manchmal.


    Wie findet ihr diesen Gedankengang?

  • Was mich an solchen Klassifizierungen immer stört, ist nicht die Generalisierung, sondern die mehr oder weniger deutliche Aussage, dass der Pädagoge immer der Gute und der Bürokrat stets der Schlechte ist. X(


    Es ist durchaus wichtig, auch auf Pünktlichkeit, formalen Krams usw. zu achten; nicht nur den Schülern gegenüber (Transparenz etc), sondern auch für die Kollegen untereinander. Wer kennt nicht die Behauptungen, Kollege xy sei aber „nicht so streng“… Auch wenn man berücksichtigt, dass derartige Schüleräußerungen immer mit Vorsicht zu genießen sind, so ist manchmal doch ein Körnchen Wahrheit dran. Sowas macht das pädagogische Handeln im Klassenzimmer nicht grad einfacher.


    Ich für meinen Teil denke, dass ich eine gesunde Mischung aus diesen drei Lehrertypen bin. Bedroht wird das pädagogische Kerngeschäft nicht von Lehrer-Bürokraten, sondern vielmehr von Vorgaben von weiter oben.
    Vorgaben sind nunmal Vorgaben, und es widerspricht ihrer Natur, wenn sie nicht eingehalten werden; allerdings bin auch ich natürlich der Meinung, dass man als Beamter im höheren Dienst auch mal eigenständige Entscheidungen treffen können muss… :D


    Hamilkar

  • Dann bin ich Typ 4: Mensch
    Bin wie ich bin, mal unordentlich und unorganisiert, mir ist der Schüler wichtig, aber auch der Kollege, fluche auch mal laut im Unterricht, lache über Schülerwitze und irgendwie klappt dann alles :D

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

  • Ich bin definitiv eine Mischung von allen vier Typen. :D


    Ich glaube nicht , dass man so einfach Kategorien schaffen, und Menschen dann darin ablegen kann. Dazu sind selbst wir Lehrer viel zu komplex. ;)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    Einmal editiert, zuletzt von Panama ()

    • Offizieller Beitrag

    Barmeliton wies ja explizit darauf hin, dass diese Typen nicht in ihrer Reinform existieren und dass es nicht zu ernst gemeint ist.


    Wenn wir statt Typen eher Komponenten sagen würden, dann könnten wir uns aus den drei Komponenten anteilig unseren Typus basteln.


    Unser Beruf setzt sich - diese Typologie vorausgesetzt - aus diesen drei Komponenten zusammen, so dass je nach Situation mal der Pädagoge, mal der Fachmann und mal der Bürokrat in uns gefordert werden.


    Barmelitons Definition suggeriert aber in der Tat, dass der Pädagoge der "beste Lehrertyp" sei, weil er nur mit positiven Attributen belegt ist.


    Die beiden anderen werden tendenziell negativer dargestellt und somit mittelbar abgewertet.


    [Polemikmodus ON]
    Dem Pädagogen könnte man unterstellen, dass er sich moralisch überlegen wähnt und deswegen auf offizielle Vorgaben und Regeln pfeift und dass er fachliche Defizite bei sich selbst mit selbiger scheinbarer Überlegenheit kompensieren möchte. Die Schüler mögen ihn, aber lernen nichts bei ihm.
    [Polemikmodus OFF]


    Letztlich ist in der Bilanz ein unserer Persönlichkeit wie den Erfordernissen unseres Berufs angemessenes Gleichgewicht der drei Komponenten notwendig.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

    Einmal editiert, zuletzt von Bolzbold ()

  • Wer noch mehr Verallgemeinerungen und Schubkästchen will, nutzt die allwissende Müllhalde:


    Lehrertypen


    Die differenzierteste Darstellung, die wohl mit 44 Lehrertypen am ehesten ein Kollegium abbildet ist hier zu finden.


    Dass ich selbst zur 45.Kategorie zähle, ist wohl klar :tongue:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

Werbung