Sonderpädagogische Überprüfung

  • Hallo, ich hätte mal eine Frage an die Förderschullehrer/innen
    Also zum ersten studiere ich selbst Sonderpäd/Technik in OL im 4 Sem. als Zweitstudium und bin Mutter zweier Söhne. Unser Großer gilt als "hochbegabt" und unser Kleiner kommt jetzt zur Schule. Nun ist mein Sohn sprachentwicklungsverzögert. Ich habe seit dem er 2 ist mit verschiedenen Ärzten gekämpft, weil mir seine Sprachentwicklung "komisch" vorkam, wie es ja immer so schön bei den Ärzten heißt, sagten diese immer, ... das kommt noch. Mit 4 J.und 3 Ärzten später habe ich es dann geschafft eine Logopädieverschreibung zu bekommen. Nun kommt er ja zur Schule und da wir nicht genau wissen, was er nun hat, im Raum stehen Autismus oder Überbelastung des Hörens, AvWS Test folgt, nun hat er leider von der Schulärztin ein Gutachten mit Förderschule SE. Nun muß man dazu sagen, dass die ganze Untersuchung nicht gut lief, ich hatte ihm vorher nicht erzählt, dass dort Tests gemacht werden.Er hat sie gesehen und dann gleich leise gestöhnt. Sie ging sehr forsch mit ihm um, er hat sich noch nicht in seiner Händigkeit entschieden, malen und Schreiben macht er mit rechts und kämpfen mit links, dann sollte er Stäbchen umorden, sie hat meiner Meinung nach die Frage falsch formuliert," er solle es so schnell wie möglich schafffen die Stäbchen auf die andere Seite zu bekommen" - ist für meinen Spezi klar, dass er dann beide Hände benutzt, daraufhin hat sie ihm die Hand festgehalten, was für mich ein Unding ist, dann hat er zu ihr gesagt, dass er nun nicht mehr mit ihr reden würde... Daraufhin fragt sie mich, ob er überhaupt hören würde... haha, mein Kind hört aufs Wort, es kommt nur darauf an, wie man es sagt...Dann besaß sie sogar nioch die Frechheit mich zu fragen, ob er überhaupt mein leibliches Kind wäre, wenn sein Bruder hochbegabt wäre...-- Vor zwei Tagen waren wir dann bei einem anderen Arzt der Sprachheilberatung, weil auch eine Sprachheilklasse im Gespräch war, der sagte uns, dass unser Sohn viel zu gut wäre, er hätte all seine Test so schnell gelöst, dass er die Beschulung in der Regelschule ganz ohne Probleme sehen würde, hierbei habe ich meinem Sohn aber vorher erzählt, dass er nun zu einem Arzt kommen würde, der ein paar Spiele und Tests mit ihm spielt- so nun genug ausgeschüttet... nun haben wir einen Termin in der SPZ, dann kommt eine Sonderpädagogin in den Kiga und nun frage ich mich, sage ich ihm vorher Bescheid, ganz ohne Druck versteht sich, dass dort wieder neue Personen kommen, die sich mit ihm beschäftigen oder sage ich gar nichts... Ich weiß echt nicht, was nun richtig ist...
    Mainzer Kinder Tisch test hat er mit vorheriger Ankündigung mit 98% bestanden, obwohl der ja erst für Kinder ab 6war...
    Da geht das Mutterherz gegen den Verstand an und mir fehlt jetzt echt die Objektivität
    Was meint Ihr dazu...
    Vielen Dank fürs lange Lesen und Antworten
    LG Dea

  • Hallo Dea,
    so ganz allgemein kann man deine Frage nicht beantworten: es gibt Kinder, die eher angespannt sind, wenn sie wissen, dass sie "getestet" werden, andere Kindern hilft es aber, wenn sie wissen, was auf sie zukommt. So wie du es schreibst, klingt es so als kann dein Sohn sich mit vorheriger Ankündigung besser auf verschiedene Aufgaben einlassen. Ich würde es ihm also ruhig erzählen.


    Liebe Grüße
    Leeana


    PS: Ich weiß nicht, wie es in Niedersachsen ist, aber in NRW ist das schulärztliche Gutachten nur ein kleiner Teil des pädagogischen Gutachtens der Sonderpädagogen und eine Schulempfehlung soll da gar nicht drin stehen.

  • Hallo Dea,
    wie schon gesagt wurde, eine Ferndiagnose ist immer schwierig. Trotzdem gebe ich mal meinen Senf dazu.
    Zunächst einmal bin ich immer wieder genervt von Ärzten, die konkrete Aussagen darüber machen, wie ein Kind in der Schule klarkommen wird. Ich habe diverse negative Erfahrungen mit Schulärzten und ihren "Urteilen" gehabt und immer wieder Eltern, die nach einem Überprüfungsverfahren mit dem Argument kamen, "...aber der Arzt hat doch gesagt mein Kind schafft die Grundschule!" (Und dann ist es doch gescheitert!) Wie gesagt über Dein Kind kann man hier nichts konkretes sagen. Meine Empfehlung wäre das Überprüfungsverfahren durchführen zu lassen und es als Beratungsgrundlage zu sehen. Denn die Entscheidung bleibt rechtlich gesehen bei Dir, kein Schularzt und kein Förderschulpädagoge kann Dir eine Entscheidung aufzwängen! Sag deinem Kind es kommt jemand der Übungen macht, die meisten Förderschulpädagogen schaffen es, das Ganze spielerisch und angenehm für die Kinder zu gestalten. Hör Dir die Empfehlung an und wenn Du dann immer noch nicht sicher bist, richte eine Förderkommission ein, bei der alle Beteiligten noch einmal gemeinsam nach der bestmöglichen Beschulung für Dein Kind suchen. Eine Sprachheilschule streckt häufig den Unterrichtsstoff der ersten Klasse auf zwei Jahre, so dass Deinem Kind ein Jahr "verloren" ginge, am Ende kräht aber kein Hahn danach ob ein Kind ein Jahr älter ist als seine Klassenkameraden. (Meintest Du mit "Förderschule SE" eigentlich SE= Sehen oder ES= sozial-emotionale Entwicklung oder SR= Sprache??)
    Also noch mal zusammengefasst: Nimm die Beratung an und entscheide dann nach Deinem Bauchgefühl!
    Viel Erfolg
    Cyan

  • Hallo an Euch Alle,
    lieben Dank für Eure Antworten. -Ich meinte Sozial Emotional-
    Ich wollte ihn sowieso überprüfen lassen, nur bin ich mir halt unsicher, ob es so schlimm ist, ihm zu sagen, dass jemand kommt, um mit ihm Übungen zu machen. Die Erzieherin meinte, ich dürfte es auf gar keinen Fall sagen, das würde das Bild "total" verfälschen...
    Aber ich habe ihn bislang immer die Sachen erklärt,- als bei der Logopädie eine Praktikantin war, hat er sich auch erst verweigert, als ich ihm aber erklärte, dass es halt eine Schülerin ist, die noch lernen muß, wie man eine Stunde gestaltet, sagte mir die Logopädin, dass er sehr gut mitgearbeitet hätte, er mag halt nicht unbedingt fremde Personen, wenn ich aber sage, da kommt jemand, dann ist das ok für ihn. War auch beim Selbstbehauptungskurs für Kinder so, dann geht er sehr offen mit den Personen um.

  • Hallo,


    wenn dein Kind Offenheit besser verträgt, dann geh offen mit ihm um.
    Nehme auf alle Fälle den Termin im SPZ wahr und lasse unbedingt den Autismusverdacht abklären!!!
    Vielleicht liegt ja auch ein leichter Asperger vor, dass sollte vor Schuleintritt schon noch überprüft werden.
    Warum er wegen seiner Sprachentwicklungsstörung allerdings auf eine ES soll ist mir ziemlich unklar. Leichtere Sprachstörungen sowie Kinder aus dem L Bereich werden doch sowieso dieses Jahr an Regelschulen eingeschult, oder?


    Liebe Grüße
    Mama Muh

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

  • Hallo,
    Ich kann hier nur für das Land NRW sprechen, da durch die Landeshochheit im Schulrecht jedes Land anders verfährt ( Katastrophe).
    Die einizige Möglichkeit ist, den Förderbedarf festzustellen, dass bedeutet, dass Sie oder die aufnehmende Grundschule einen Antrag beim Schulamt stellen. Im Amtsdeutsch AO-SF. Ihr Sohn wird dann gemeinsam mit der oder dem Kollegen der aufnehmenden Grundschule und einem beauftragten Förderschullehrer getestet. Es wird ein Gutachten erstellt, aus dem hervorgeht, ob und welcher Förderbedarf besteht. Es wird dann dem Schulamt mit einer Förderempfehlung und einer Empfehlung des Förderortes vorgelegt wird. Die Entscheidung trifft letzendlich das Schulamt. Im Zuge der Inklusionswelle, können Sie einen Antrag auf gemeinsamen Unterricht stellen. Das heißt Ihr Sohn würde in die Grundschule eingeschult und durch einen Förderschullehrer ( je nach festgestellten Förderbedarf) zeitweise( falls genügend Kollegen zur Verfügung stehen) unterstützt werden. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass die derzeitige Situation äußerst problematisch ist. Da Ihr Sohn bereits bei der Voruntersuchung sprachliche Auffälligkeiten zeigte, gehe ich davon aus, dass die Enzwicklungsverzögerung nichr nur minimal ist.
    Ein anderer Förderort wäre eine Förderschule mit dem Schwerpunkt sprachliche Entwicklung.Das ist eine Durchgangsschule, die nach den Richtlinien der Grundschulen arbeitet und viele Fördermöglichkeiten bietet. In der Regel werden diese Kinder spätestens nach Klasse 4 ins Regelschulsystem entlassen. In wenigen Ausnahmefällen besteht auch die Möglicheit einer Förderung in einer Förderschule SE im Sekundarstufe I Bereich. Ich würde Ihnen empfehlen, beovor Sie eine Entscheidung treffen, sich beide Möglichkeiten vor Ort anzuschauen. Vielleicht auch mal unangekündigt erscheinen und um Hospitation bitten.Bei Schulamt Ihrer Stadt bzw. Ihres Kreises erfahren Sie die Standorte der in Frage kommender Einrichtungen.
    Ich arbeite seit 30 Jahren als Föderschullehrerin und kenne mich in diesem Bereich sehr gut aus.
    Hier können Sie unseren Flyer zum AO-SF herunterladen:


    http://www.vier-taeler-schule.de/webseiten/downloads.htm
    Einfach Infoblatt AO-SF anklicken.


    Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass eine Entscheidung getroffen wird, die nicht im Ihrem Sinne ist. Unsere Empfehlungen, die wir immer zum Wohle des Kindes treffen, werden sehr oft nicht durchgeführt, weil wir die Eltern von unserem KON HOW nicht überzeugen konnten und das Schulamt letztendlich dem Elternwillen nachgibt. Leider sehr oft nicht zum Wohle des Kindes.


    Ich hoffe Ihnen mit meinen Erklärungen geholfen zu haben.

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