infos über verhalten gegenüber der schulleitung?

  • hallo,


    wo finde ich gute informationen über akzeptables/richtiges verhalten der schulleitung den lehrern gegenüber und eben solches, das die lehrer nicht hinnehmen müssen (heftige dienstbesprechungen in pausen, rügen der kollegen usw.)?
    ich weiß leider nie, wie ich mich korrekt zwischen loyalität und kritik und offener meinungsäußerung bewegen darf bzw. muss und habe dann die sorge, etwas zu sagen, was ich nicht dürfte oder den mund nicht aufzumachen, obwohl ich das dürfte... :)
    darf ich zb äußern, dass ich nicht an emotional heftigen, lauten dienstbesprechungen nicht zwischen 2 stunden in einer pause teilnehmen möchte, sondern diese nach dem unterricht stattfinden sollten?
    darf ich nachfragen, was der sinn bestimmter entscheidungen ist und auch äußern, dass ich das nicht nachvollziehen kann?
    darf ich fordern, dass protkolle per email versendet statt ins fach gelegt werden?
    usw.


    vielleicht kennt jemand eine gute infoseite im netz?!
    ich will auch nicht immer den personalrat anrufen...
    diese seite:
    http://www.tresselt.de/beschwerden.htm
    finde ich schon gut, aber es fehlen beispiele und einfachere erklärungen.


    lg
    silke

  • Sei gegrüßt!


    Na, der Link, den du gepostet hast is doch en super Anfang.


    Tolle Tipps und "Tricks" ;)


    Den Rat, den ICH Dir geben kann ist folgender:
    Sei Du selbst, und verstell Dich nicht. Bleib höflich, und korrekt, ABER mach den Mund auf, wenn Du Dich ungerecht behandelt fühlst. Trete stark und bestimmt auf.
    Du musst schließlich auch VORBILD für die Kids sein.


    Und wegen der Schulleitung: Höflich bleiben, und wenn Dir was nicht klar ist, einfach nachfragen. Die werden dich schon nicht auffressen :D


    Notfalls einfach paar Kollegen ansprechen, mit denen Du Dich gut verstehst, oder sogar befreundet bist?


    Wünsch Dir alles Gute!

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont." (Konrad Adenauer)

  • ja, so mache ich das bisher auch :)
    aber trotzdem würde ich generell gerne wissen, wo meine grenzen genau liegen, denn wir lehrer werden schon oft angefahren, wenn wir etwas sachlich hinterfragen und manchmal auchk kritisieren, wenn auch kontrusktiv.
    und bevor ich dann ständig angemeckert oder zurechtgewiesen werde, würde ich lieber mal genau wissen, was ich darf und was nicht oder was der lehrerrat machen kann und was nicht usw.
    trotzdem schon mal danke!!

  • Das, was du wissen möchtest, sind doch offenbar die rechtlichen Rahmenbedingungen. Also: LBG, SchulG und ADO studieren, da sind die allgemeinen Zusammenhänge (Befugnisse der Schulleitung, der Lehrkräfte etc.) zusammengestellt.

  • Da ist wahrlich guter Rat teuer (und für diese Formulierung gehen glatt 5 euro ins Phrasenschwein): In meiner Zeit im Rheinland waren wir kurzfristig dem Irrtum verfallen, dass die Schulaufsicht letztlich auch "Kollegen" beherbergt, wir also hier im Zweifel Rat und Hilfestellung erhalten. Leider mussten wir oft feststellen, dass die uns von Seiten der Dezernatsebene sowie der Schulaufsicht angebotenen Hilfestellungen die Zeit nicht wert waren, die ihre so genannten Kompetenzteams in Fortbildungsmaßnahmen verbraten haben. Zudem wurden oft Entscheidungen gegen den Willen und Bescheid des Kollegiums getroffen, außerdem kamen bisweilen doch große Zweifel an der Kenntnis des Schulgesetzes auf höherer Verwaltungsebene auf. Wir haben uns schließlich darauf verständigt, hier nicht weiter zu fragen und damit peinliche Antworten zu provozieren. Ein kompletter Totalausfall war die gewerkschaftliche Personalvertretung in Person der Lehrerratsvorsitzenden, auch dies kann - wie so viele Posten und Pöstchen im Schuldienst - Menschen doch sehr verändern, aber das ist an anderen Einrichtungen sicher anders und hoffentlich nur ein Einzelfall. Am Ende halfen nur private "Seilschaften", den Frust über die doch sehr beschämenden Zustände, daraus resultierend die Hilflosigkeit eines zwischen der Problematik des Klientels und der albernen Borniertheit der Verwaltungsgötter eingeklemmten Berufsstandes, zu kompensieren, und natürlich das Internet, Foren wie dieses, die sehr fix und kompetent den gröbsten Nonsens aufdecken.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

    Einmal editiert, zuletzt von stranger ()

  • Ich empfinde nach 40 Jahren Schuldienst eine beamtenrechtlich organisierte
    Institution als "Staat im Staate". Da gilt z.B. das Prinzip des Weisungsrechtes,
    das de facto Grundrechte und auch die pädagogische Verantwortung außer
    Kraft setzen kann. Lehrer dürfen zwar sagen, was sie denken – können dafür
    wegen Insubordination disziplinarisch belangt werden. Lehrer müssen erst mal
    tun, was Dienstvorgesetzte sie zu tun heißen – auch wenn in der Sache
    Irrtümliches angeordnet wird. Sie dürfen sich im Nachhinein bei der
    Schulbehörde beschwerden: Meistens ist diesem Tun kein Erfolg beschert, es
    sei denn es handelt sich um Anweisungen, die nachweislich dem
    Strafgesetzbuch zu wider laufen. Schulleiter und deren Vertreter haben per
    se recht und wenn nicht, dann haben sie das nicht so gemeint oder der
    Lehrer hat was missverstanden. Oder aber der Lehrer ist aus Sicht seines
    Schulrates im Unrecht. Dann wird er in seine Schranken gewiesen, evtl.
    versetzt.


    Jedes Mal, nachdem ich solches erlebt hatte, habe ich lange danach
    morgens beim Betreten des Schulhauses deutlich empfunden, dass ich
    eine Anstalt der Staatsgewalt betrete und dass man von mir nur erwartet,
    wie ein Rädchen im Uhrwerk zu funktionieren.



    Monika :)

    Die Disziplin des Lernens unterscheidet sich von der Disziplin der Schule.

  • Monika
    Tut mir leid, dass Du solche Erfahrungen gemacht hast. Bei uns an der Schule aber ist z.B. eine "Querulantin", die sich schlicht und ergreifend (normalen) Anweisungen ständig widersetzt und es passiert gar nichts. Und das, obwohl unsere SL recht selbstbewusst und kompetent auftritt. Das verstehe ich einfach nicht. Lehrer (wie Du), die wahrscheinlich einfach nur ihr gutes Recht wollten,werden schikaniert und andere können machen, was sie wollen.
    Gruß
    Anna

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