Vergessen oder verschlampt :-)

  • Hallo,


    ich würde gerne wissen, welche vergessenen oder verschlampten Sachen ihr den Kindern "hinterhertragt" und bei welchen Dingen ihr einfach sagt "Wer die betreffende Sache nicht dabei hat, hat Pech gehabt bzw. muss sich selbst darum kümmern."


    Ich denke da gerade an vergessene Schreibgeräte, Bücher, Arbeitshefte, Arbeitsblätter etc.


    Früher habe ich beispielsweise für die Schüler, die ihr Arbeitsheft nicht dabei hatten, die betreffende Seite kopiert. Eine Kollegin hingegen lässt die Schüler (bereits in Klasse 1!) die Seite zu Hause nacharbeiten (sozusagen als Erziehungsmaßnahme). In der Schule schauen sie dann beim Nachbarn rein.


    Vergessene Schreibgeräte hingegen können in allen Klassen vorne beim Lehrer geholt werden. Ist zwar im Moment praktisch, aber die Kinder lernen auf diese Weise ja nicht wirklich, ihr Material vollständig dabei zu haben.


    Oder wie seht / handhabt ihr das?

  • Ich habe immer Schere und Kleber da, weil man das meistens schlecht von anderen leihen kann. Nimmt sich ein Kind die Dinger aber häufiger, sage ich auch was dazu.
    Schreibgeräte leihe ich nie aus, das müssen die betreffenden Kinder irgendwo anders "betteln". Genauso bei Blockblättern.
    Eine Seite aus dem Arbeitsheft kopieren würde ich auch nicht, sehe das eher so wie deine Kollegin.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Ich gebe meinen Schülern täglich eine Rückmeldung mittels einer Smileyliste (welche einmal wöchentlich an die Eltern ausgegeben wird) in der u.a. das Mitbringen von Material und Hausaufgaben berücksichtigt wird. Je häufiger also Material und Hausaufgaben fehlen, desto weniger lachende Gesichter --> Belohnungssituation wird nicht so schnell erreicht.
    Da achten die Kinder (und Eltern ;) )eigentlich schnell drauf, dass sie ihr Material beisammen haben...

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

  • Zusätzliche Kopien mache ich grundsätzlich nicht.
    Wer seine Sachen nicht findet oder zu Hause vergessen hat,
    arbeitet es nach, oder schreibt es ins Heft.


    Wundersamerweise findet sich da doch oft das eine oder andere Blatt noch.
    ;)




    Bleistift, Schere oder Kleber leihe ich ausnahmsweise aus.
    Wenn das öfters passiert--nicht mehr.
    Das betreffende Kind muss die Sachen dann eben zu Hause nacharbeiten.


    Ich mache das auch ab Klasse 1 so.

  • Sobald ein Kind etwas vergessen hat, muss es sich eine Erinnerung in sein Hausaufgabenheft schreiben. Darauf achte ich... und dann leihe ich eventuell meine Sachen aus, wenn es sich so gar nicht bei Mitschülern etwas leihen kann.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • großes thema in meiner klasse! die haben ihre sachen ständig nicht dabei - nicht alle, aber mehrere. das nervt schon ziemlich und inzwischen fahre ich da eine ziemlich harte linie. bei einigen kindern ist es nämlich so, dass sie zu hause dann sagen "das muss ich nicht einstecken, dass bekomme ich von frau linna".


    bei einigen kindern musste ich bis in den januar hinein warten, bis sie mit einem zweiten schreibheft rumkamen (stand in der materialliste) - ab januar durften sie dann nicht mehr auf zettel schreiben, sondern mussten untätig herumsitzen und das ganze nachholen. hat geholfen: jetzt - zu beginn des 2. halbjahres haben alle zwei hefte in deutsch.


    materialien wie schreibgeräte und bastelsachen gebe ich den kindern grundsätzlich nicht - die leihen sich das immer gegenseitig. klappt im großen und ganzen auch ganz gut. nur ein junge, der immer alles verschlampt, muss schon mehr betteln.


    ein anderes thema ist es, wenn die eltern sich nicht kümmern oder die kohle nicht haben bzw. investieren wollen. da versuche ich schon, andere lösungen zu finden und frage die nachbarn: würdet ihr xy heute mit der schere aushelfen?

  • Wenn es an nicht kümmernden Eltern liegt... oder an engen Finanzen... dann hat unsere Schule einen Fundus.. gesponsert von Kolping oder so..., aus dem wir dann die Kinder ausstatten können.
    Natürlich nicht wöchentlich für immer dieselben KInder... aber einmal im Halbjahr ist es völlig OK, Stifte, Radiergummis und Hefte und was ein Kind halt so braucht, dort zu beschaffen

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Wir haben durchaus auch Gelder um Kindern aus finanziell schwachen Familien
    zumindest eine Erstasstattung mitzugeben, bzw. nehmen auch schon mal was aus der Klassenkasse, um Material zu besorgen, was sich alle im Notfall mal ausleihen können. Was aber wirklich ärgerlich ist, ist, dass das Materail was wir zum ausleihen besorgen über kurz oder lang einfach verschwindet...irgendwie verliert man da die Lust. In den Adventskalender hatten wir auch für jedes Kind einen schönen dicken Bleistift gepackt, trotzdem fehlen die schon wieder weitestgehend. Ich bin aber auch schlicht überfordert damit, ständig zu erinnern/ einzuschreiben... dazu sind es zu viele. Ab und an starte ich mal so Aktionen, dass ich kontrolliere, wer alles eine eigene Schere hat etc. und dann Zettelchen ins Mitteilungsheft kleben lasse... aber es hält immer nur kurz an. Die Idee, es die Kinder selbst einschreiben zu lassen finde ich gut, aber auch da müsste ich es den entsprechenden Kindern vermutlich dreimal sagen, bis sie es dann auch tun und müsste eigentlich noch kontrollieren. Das kann man machen, wenn es nur einige wenige Kinder sind, aber wenn es die Mehrheit ist.... ich fürchte dieses Problem werde ich nie wirklich in den Griff kriegen.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

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