• Nein, das stört auf keinen Fall. In dieser Altersstufe ist es ohnehin noch enorm wichtig, die Schreiblust zu erhalten bzw. zu wecken - allzu viele Korrekturen sind da kontraproduktiv. Ich habe schon mehrere Klassen in jeder Woche solche "Montagsgeschichten" verfassen lassen. Diese Geschichten habe ich für die Kinder gesammelt und am Ende zu einem "Montagsgeschichtenbuch" zusammengebunden, das sie dann mit nach Hause nehmen durften. Auch bei den Eltern kam das immer gut an - und ich konnte mir mithilfe der Geschichten immer einen guten Überblick über die Schreibentwicklung und Rechtschreibsicherheit der Kinder verschaffen.

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • Zitat

    Original von quakie
    Diese Geschichten habe ich für die Kinder gesammelt und am Ende zu einem "Montagsgeschichtenbuch" zusammengebunden, das sie dann mit nach Hause nehmen durften.


    Sind die Geschichten dann im Buch "original" oder auf Rechtschreibung korrigiert?
    Gruß
    Anna

  • ich habe jetzt eine unglaublich schreibmotivierte erste klasse, aber mit 28 kindern kann ich nicht alle geschichten vorlesen (lassen).
    nun haben wir zu einem bilderbuch in kunst gemalt, die geschichten in deutsch weitergeschrieben und ich habe dazu eine schöne wand in der klasse gestaltet. mit geschichten und bildern. die geschichten sind nicht korrigiert!
    das darf ich doch, oder?
    ich kann mir gar nicht vorstellen, die geschichten der kleinen mäuschen jetzt schon zu korrigieren :)
    was ich aber manchmal zwischendurch mache, ist wortgrenzen einzusetzen. wörter mit fehlenden, aber hörbaren buchstaben zu unterstreichen usw. so dass die kinder auf ihrem leistungsniveau machbare korrekturen durchführen müssen.

  • Ich hab bei sowas, also, wenn ich die Texte präsentieren wollte, die Kindertexte abgetippt und neben den Kindertext gehängt. Also quasi "so würde ein Erwachsener schreiben" neben dem Original-Kindertext. Dann waren die Kindertexte unversehrt, die Kinder konnten trotzdem erste Leseversuche starten und auch andere konnten die Texte lesen (vor allem für die Eltern war das wichtig, die mochten die Lesen-Durch-Schreiben-Methode nicht sonderlich und ich hab mir oft anhören müssen, dass sie nicht lesen könnten, was ihr Kinder so schreiben :rolleyes: )



  • Dass die Geschichten nicht rechtschriftlich korrigiert sind, würde mich nicht stören.


    Ich habe das von dir geschilderte Problem mittlerweile so gelöst (damit bin ich ganz zufrieden):


    Kinder schreiben Wochenendgeschichte und malen dazu.
    Dann spiele ich leise Entspannungsmusik ein, die Kinder räumen auf und legen ihr Geschichtenheft aufgeschlagen auf den Tisch.
    Danach machen wir einen Museumsgang.
    So hat jeder die Möglichkeit, jede Geschichte zu lesen.
    Danach sagen einige Kinder, was ihnen an irgendeiner Geschichte besonders gut gefallen hat und wir lesen manchmal auch noch 1 bis 3 Geschichten vor (aber nicht immer).
    Das klappt sehr gut und die Kinder sind zufrieden. ;)

  • Zitat

    Original von annasun


    Sind die Geschichten dann im Buch "original" oder auf Rechtschreibung korrigiert?
    Gruß
    Anna


    Überwiegend habe ich die Geschichten unkorrigiert belassen. Nur wenn ich den Eindruck hatte, dass außer mir kaum jemand den Sinn würde entnehmen können (z.B. bei sehr schwachen Schülern oder im 1.Schj.), habe ich den "Erwachsenentext" ganz leicht mit Bleistift darüber geschrieben.

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  • das mache ich auch so:
    manchmal tippe ich die geshcichten am pc ab und klebe sie daneben.
    es kam aber auch schon vor, dass die kids nach dem abtippen und vorlesen fragten, ob sie nochmal weiterschreiben dürfen ;)
    dann tippe ich ja nicht nochmal ab.
    zudem habe ich dazu nicht bei jeder geschichte zeit, da große klasse.


    erweiterung:
    darf ich geschichten von erstklässlern auch auf dem flur aushängen, trotz fehlern, aber lebsar?
    mit oder ohne name?

  • Ich korrigiere die Geschichten auch nicht - sie kommen in ein Buch und sind jederzeit in unserer Leseecke nachzulesen.
    Im 1. Schuljahr habe ich den Text entweder noch einmal darunter geschrieben oder eben abgetippt und untergeklebt - teilweise waren sie ja da noch kaum lesbar. Das mache ich jetzt, in der 2. Klasse nicht mehr.
    Bei Elternsprechtagen, Elternabend u.ä. lege ich immer die "Geschichtenbücher" aus - grad letzte Woche sprach mich eine Mutter an, wie toll es ist, dass man so unheimlich toll die Fortschritte erkennen kann.
    Für mich ist das ein eindeutiges PRO-unkorrigierte-Geschichten. :)

  • Zitat

    Original von silke111
    darf ich geschichten von erstklässlern auch auf dem flur aushängen, trotz fehlern, aber lebsar?
    mit oder ohne name?


    Erfahrungsgemäß sind die Ersties stolz wie Oskar, wenn ihre Geschichten öffentlich ausgestellt werden. Wenn sie dann noch erleben, dass Größere die Geschichten auch lesen, ist das ein unglaublicher Schub für die Schreibmotivation. Die Veröffentlichung des Namens kannst du ja evtl. freistellen - wenn die Kinder es möchten, schreiben sie ihren Namen vorn auf das Geschichtenblatt, wenn nicht, dann eben hinten. So bist du auf der sicheren Seite. Ich vermute aber, dass die meisten Kinder so stolz sind, dass sie ihren Namen nur zu gern preisgeben.

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • schöne ideen der präsentation :)


    ich dachte immer, man dürfte keine "falsch" geschriebenen texte ausstellen und war deswegen unsicher, auch wenn ich auch gegen die ständige korrektur der erstklässlertexte bin.
    aber gut zu wissen, dass ihr das auch so macht und einfach aufhängt und zeigt.

  • Zitat

    Original von Schmeili
    Ich korrigiere die Geschichten auch nicht - sie kommen in ein Buch und sind jederzeit in unserer Leseecke nachzulesen.
    Im 1. Schuljahr habe ich den Text entweder noch einmal darunter geschrieben oder eben abgetippt und untergeklebt - teilweise waren sie ja da noch kaum lesbar. Das mache ich jetzt, in der 2. Klasse nicht mehr.
    Bei Elternsprechtagen, Elternabend u.ä. lege ich immer die "Geschichtenbücher" aus - grad letzte Woche sprach mich eine Mutter an, wie toll es ist, dass man so unheimlich toll die Fortschritte erkennen kann.
    Für mich ist das ein eindeutiges PRO-unkorrigierte-Geschichten. :)


    So mache ich es jetzt auch! Wir haben auch unsere ersten 2 Geschichten im Geschichtenordner :)

  • eine frage zum geschichtenordner, den ihr am e-sprechtag auslegt:
    da sind verschiedene geschichten verschiedener kinder in einem ordner, so dass alle eltern geschichten anderer kinder sehen können?
    also sehen so viele eltern, welche kinder noch "schwach" im schreiben sind?


    oder gucken sich eltern nur den geschichtenordner ihres kindes an?

  • Ja, jedes Elternteil kann sich alle Geschichten durchlesen. Es sind ja keine Arbeiten/Leistungsnachweise. Bei den ausgestellten Bildern kann ja auch jeder sehen, wer (noch) nicht malen kann. ;)
    Ich habe damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht -und ich glaube, die Eltern sind so neugierig, die lesen sich (je nach Wartezeit) auch alle durch...


    Edit: Ich habe auch ein "Reisetagebuch" zu unserem Klassentier - da sehen die Eltern auch, was/wieviel denn so die anderen Kinder schreiben...

  • hmm...
    wenn ich geschichten in der klasse oder auf dem flur aufhänge, können eltern sich ja auch durchlesen, wie die anderen kinder der klasse schon schreiben können.
    stimmt :)
    in meiner klasse gibt es ein geschichtenbuch, das darf täglich ein anderes kind samt klassentier mitnehmen und schreiben und malen, was die beiden erlebt haben. da könnten eltern die leistunden ihres kinder auch vergleichen bzw. sich meinungen zum stand der anderen kinder bilden ;)
    vermeiden kann man das sicher nie.

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