Hallo ,
mich interessiert der Beruf "Lehrer" noch immer brennend,kann natürlich nicht meine eigenen interviewen und meine Oma-die auch lehrerin war-ist ,glaube ich,nicht mehr"auf dem stand der dinge".Deshalb habe ich noch ein paar Fragen,würde mich freuen,wenn mir sie jemand beantworten könnte!
1)An alle Gy-Lehrer-)Wie viele Stunden unterrichtet ihr pro Woche bzw.wie oft habt ihr in der Woche Nachmittagsunterricht???
2)Wenn ihr dann zuhause seid;wie viel Zeit verbringt ihr durchschnittlich pro Tag zuhause mit korrigieren/vorbereiten etc.?
3)Wenn ich in unserer Schule mir die Refrendare so anschaue,machen diese immer so"durchorganiseirten" Unterricht-ganz im Gegensatz zu unseren Lehrern-die quatschen schonmal einfach eine ganze Stunde.Ist das dann schlechter Unterricht?Ich meine,warum machen die Ref´s das dann noicht auch mal??
Das wars für heute!:D
Liebe Grüße,Lilly.
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Deine Fragen wirken noch ein wenig unbeholfen, daher versuche ich mich mal nach bestem Wissen an Antworten.
1) Normales Deputat wäre 24 + 1, omentan mach ich 26 + 2,5, dabei hab ich zur Zeit nachmittags nur AGs, was aber fächerabhängig, zum Teil auch schul- oder undeslandabhängig sein kann.
2) Durchschnittlich, weil ich zur Zeit in der Schule viel hab vielleicht 2 Stunden, dafür aber seit Schuljahresbeginn jedes Wochenende und seit den Zeugnissen hatte ich jetzt mal 2 Wochenenden keine Korrektur. Dafür geht es jetzt wiedeer los. Unter der Woche bekomme ich persönlich aber Korrektur am Nachmittag/Abend neben normaler Vorbereitung nur schlecht hin, was aber wieder abhängig davon ist, was auf dem Schreibtisch liegt.
3) Pragmatisch lautet meine Antwort, dass Referendare in dauerhafter Bewertungssituation eventuell anders und strukturierter vorbereiten als fertige Lehrer. Noch pragmatischer: bei 6-10 Stunden pro Woche hatte ich auch mehr Zeit, enzelne Stunden bis ins Detail hoch professionell vorzubereiten als bei 26 Stunden die Woche. Da macht man eben nur ab und an Highlight-Stunden und den Rest der Woche Alltagskost.
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Hi Lilly,
ich würd sagen, dass es absolut überfällig ist, dass du mal ein Praktikum machst:-) Du musst mal unterrichten!
Also - ich habe das so erlebt - im Ref war ich Anfänger - im Studium habe ich so gut wie nichts über Unterrichtsplanung gelernt und hätte ja auch nie ernsthafte Erfahrungen sammeln können - man braucht ziemlich lange um zu verstehen, was es heißt, Lehrer zu sein. Dazu ist das Ganze noch ziemlich vielen Veränderungen unterworfen, Unterricht soll ja auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen mithalten bzw. auf sie reagieren.Das Ref war erst mal heftig - ich realisierte, dass ich mich nun viele, viele Jahre lange damit beschäftigen würde, Schülern etwas "beizubringen" - das war erst mal ganz schön komisch und ich kam mir irgendwie reduziert vor. Mittlerweile empfinde ich das Ganze aber als genau richtig:-)
Im Ref macht man erst mal - wie in der Fahrschule - Unterricht nach Schemata. Zunächst geht es um trockene Theorie - schau mal unter Klafki nach. Dann gibt es bestimmte Unterrichtsphasen - damit setzt man sich auch erst mal auseinander und "strickt" seinen Unterricht entlang dieser Phasen. Das ist vielleicht das, was dir bei Referendaren auffällt - deren Unterricht wirkt "klarer strukturiert". Das fällt Schülern natürlich auf und oft vergewissern die Referendare sich ja auch selbst im Unterricht, ob diese oder jene Phase nun abgeschlossen ist.
Nach dem Ref stellt man dann aber irgendwann fest, dass man
a.) den Unterricht, den man im Ref und insbesondere in den Lehrproben gehalten hat, nicht dauerhaft halten kann - dann würde man nur noch arbeiten.
b.) routinierter wird und die Struktur des Unterrichts in Fleisch und Blut übergeht und dass man sich auch gar nicht immer an diese Struktur halten muss.
Dass Lehrer Vorträge halten, wird als "schlecht" bewertet, schau doch mal unter dem Stichwort "Frontalunterricht".
Wenn er über 45 Minuten oder länger geht, dann ist das ja wie ein Vortrag - gähn. Frontalunterricht soll immer nur eine Phase zwischen anderen Sozialformen (wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit) sein - dann ist er sinnvoll.Nach dem Ref ändert sich einiges - so war es bei mir zumindest. Ich bin mit voller Stelle eingesteigen und das war echt heftig. Ich habe mich über Wasser gehalten, indem ich viel Textarbeit gemacht habe und zwischendurch immer mal wieder eine Stunde, wie ich sie im Ref gemacht habe. Mit der Zeit wurde das ausgeglichener, aber Phasen, in denen ich einfach "methodisch" überanstrengt war, gab es immer wieder und dann kann man nur reduzieren und die Schüler anderweitig beschäftigen. Handlungs- und produktionsorientierter Unterricht (Stichwort "aktives Lernen") ist für Lehrer und Schüler sehr anstrengend!
Irgendwann hat man dann Routine und die extremen Phasen (sehr guter vs. sehr "schlechter" Unterricht) sind raus - so war es zumindest bei mir.
Wenn ich an die ersten Jahre denke, hatte ich mit Sicherheit eine 50-60-Stunden-Woche, in den Klausurphasen auch mehr.
Das wurde dann besser, aber der Lehrerjob ist keiner, der dir eine regelmäßige 40-Stunden-Woche garantiert, Vor allem mit Korrekturfächern und Phasen mit vielen Konferenzen hast du Belastungsspitzen.
Es dauert lange, bis du gutes Material und Routine hast und dann musst du auch erst mal damit klarkommen, dass sich in der Didaktik wieder was ändert und deine Routine futsch ist und das Material verändert/ ausgetauscht werden muss.
Dazu musst du ständig deine sozialen und kommunikativen Kompetenzen unter Beweis stellen - die Schüler danken dir dein Engagement nicht immer:-)Was die Zeiteinteilung angeht: Es ist ein Mythos, dass Lehrer nur vormittags arbeiten:-)
Ich arbeite mit Sicherheit jeden Tag nach der Schule noch 2 Stunden im Arbeitszimmer - in den Klausurenphasen sind es im Schnitt sicherlich 4.
Wenn man dann eine Konferenz hat, die bis 5 geht, muss man halt zusehen, dass der Unterricht für den nächsten Tag vorbereitet ist oder man setzt sich nach dem langen Tag halt an den Schreibtisch.
Manchmnal bin ich einfach nur angekotzt, wenn ich sinnlose Protokolle schreiben muss, an Hunderten von Klausuren sitze, wenn ich meine Zeit in stundelangen, überflüssigen Konferenzen vergeude und wenn Schüler mich kritisiern, weil ich meine Arbeit gut machen (z.B. bei Ordnungsmaßnahmen).Trotzdem lohnt es ich - irgendwann hast du Routine, hast eine "Lehrerpersönlichkeit" ausgebildet, die dir einen dickeren Pelz und viel Selbstverständnis in deiner Arbeit verschafft.
Ich hab zwar gerade Stress ohne Ende, aber es kommen auch bessere Zeiten und trotz allem macht es mir Spaß, Lehrerin zu sein. -
Hallo Lilly!
Die Tätigkeiten eines Lehrers beziehen sich nicht nur auf Unterricht halten und die heimischen Vor- bzw. Nacharbeiten. Das ist wirklich nur ein Bruchteil der anfallenden Arbeiten.
Leider wird dies von vielen außenstehenden Personen wie Eltern, Schülern,.... so wahrgenommen und dadruch entsteht ein verzerrtes Bild über den Berufsalltag eines Lehrers, der ja dann "nur" ein paar Stunden in der Schule arbeiten würde. Das stimmt ganz und gar nicht!!!
Es fallen viele zusätzliche Arbeiten an - so z. B. Elterngespräche, Gutachten verfassen, Konferenzen, Fortbildungen, Wandtage, Tag der offenen Tür, Konzepte entwickeln, Förderempfehlungen schreiben.... und diese nehmen immer weiter zu, finden jedoch keinerlei Entlastung.
Informier Dich bitte zuerste über alles, was der Lehrerberuf an Anforderungen stellt und treffe dann eine Entscheidung!!
Viel Erfolg dabei!
Lisasil -
Danke für die hilfreichen Antworten!:D
Nur geht es mir so,dass ich mir irgendwie nur vorstllen könnte,an meiner jetztigen Schule zu arbeiten.Versteht ihr,was ich meine?!Ich liebe meine Schule und würde am liebsten für immer dort bleiben:DAber wenn ich an einer "fremden" Schule arbeiten müsste,fänmde ich den Job Lehrer lange nicht mehr so toll..?Was meint ihr dazu??
Viele liebe Grüße,Lilly. -
Ehrliche Meinung?
Dann lass es, Lilly, weil es die Chance an deine Schule als Lehrerin zu kommen und dort bis zum Ende zu bleiben, relativ minimal ist. -
Zitat: Nur geht es mir so,dass ich mir irgendwie nur vorstllen könnte,an meiner jetztigen Schule zu arbeiten.Versteht ihr,was ich meine?!Ich liebe meine Schule und würde am liebsten für immer dort bleiben Aber wenn ich an einer "fremden" Schule arbeiten müsste,fänmde ich den Job Lehrer lange nicht mehr so toll..?Was meint ihr dazu??
Das klingt mir doch mehr nach Nicht Loslassen-können als nach dem Wunsch, Lehrer zu werden.
Frag dich mal in einem stillen Stündchen, was dich WIRKLICH bewegt.
Lehrer sein heißt, extrem flexibel zu sein.
Wenn der Berufswunsch schon an eine bestimmte Schule gekoppelt ist, ist der Berufsalltag zumindest sehr erschwert.Wach auf und überlege dir, was du wirklich willst!!!
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Ich stimme Friesin zu.
Es steht nicht fest, wo Du studieren können wirst.
Es steht nicht fest, ob und ggf. wo Du in Deinem Bundesland einen Ref.-Platz bekommst.
Es steht nicht fest, ob und wo Du nach dem Ref. abhängig von Deiner Fächerkombi eine feste Stelle bekommst.Beim Ref. und bei der festen Stelle bist Du in einem hohen Maße von den Entscheidungen der Schulbürokratie abhängig. Eine "Wahlmöglichkeit" gibt es oft im wahrsten Sinn des Wortes nur auf dem Papier - die Realität sieht bei vielen angehenden und fertigen Lehrern anders aus.
Du kannst also davon ausgehen, dass Du wahrscheinlich nicht an Deiner aktuellen Schule eines Tages unterrichten können wirst.
Abgesehen davon:
Die Perspektive als Schülerin ist eine ganz andere als die des Referendars oder des fertigen Lehrers. Vielleicht sähest Du die Schule in der entsprechenden anderen Rolle mit ganz anderen Augen.Und selbst wenn Du später als Referendarin oder fertige Lehrerin an die Schule kämst, so liefst Du Gefahr, in den Augen der "Alteingesessenen" bzw. Deiner ehemaligen Lehrer stets die ehemalige Schülerin zu bleiben. Das macht es bei Deiner Rollenfindung und dem Finden Deiner Position im Kollegium nur schwieriger.
Gruß
Bolzbold -
Zitat
Original von Lilly27
Danke für die hilfreichen Antworten!:D
Nur geht es mir so,dass ich mir irgendwie nur vorstllen könnte,an meiner jetztigen Schule zu arbeiten.Versteht ihr,was ich meine?!Ich liebe meine Schule und würde am liebsten für immer dort bleiben:DAber wenn ich an einer "fremden" Schule arbeiten müsste,fänmde ich den Job Lehrer lange nicht mehr so toll..?Was meint ihr dazu??
Viele liebe Grüße,Lilly.Ach du Scheiße.
Sorry. Aber du hast nach einer Meinung gefragt....ich glaube, du solltest dir das noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Wenn das deine Motivation ist, tust du deinen zukünftigen Schülern und Kollegen keinen Gefallen.
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Zitat
Original von Lilly27
Danke für die hilfreichen Antworten!:D
Nur geht es mir so,dass ich mir irgendwie nur vorstllen könnte,an meiner jetztigen Schule zu arbeiten.Versteht ihr,was ich meine?!Ich liebe meine Schule und würde am liebsten für immer dort bleiben:DAber wenn ich an einer "fremden" Schule arbeiten müsste,fänmde ich den Job Lehrer lange nicht mehr so toll..?Was meint ihr dazu??
Viele liebe Grüße,Lilly.
schließe mich den vorrednern an. ich glaube nicht, dass es WIRKLICH dein wunsch ist, lehrerin zu werden.mach nach dem abi erst mal was anderes: freiwilliges soziales oder ökologisches jahr, aupair, sonstwie ausland und finde dich selbst und das, was dich wirklich interessiert. wenn es dann zum lehrerberuf führt - gut.
aber das ist kein "job", den man mal eben macht - man kann das ja, weil man ja selbst mal zur schule gegangen ist....
das ist auch kein "job", bei dem man mittags feierabend hat.
das ist kein "job", bei dem beruf und familie super zu vereinbaren sind. -
Wenn du deine Schule so toll findest und den Lehrerberuf nur ergreifen möchtest, um dieser Illusion nachzuhängen, dann hat das nichts mit Lust auf den Beruf zu tun.
Genieß die Zeit, sie kommt nie wieder, mach ein gutes Abi und nimm was fürs Leben mit.
Wenn du - aus deiner Schülerperspektive heraus - deine Schulzeit an deiner Schule derart genießt und das deine Veranlassung ist, Lehramt zu studieren, dann ist das absolut keine Basis für diesen Beruf.Ich wünsch dir eine schöne Rest-Schulzeit, es ist schön, zu lesen, dass Schüler ihre Schulzeit genießen, aber das hat mit dem Lehrerberuf herzlich wenig zu tun - wenn du nach der Schule ein Praktikum an einer anderen Schule machst und dir die Tätigkeiten als Lehrer gefallen, dann würde ich mich mit einem Lehramtsstudium auseinandersetzen. Aber so klingt das für mich nicht wie eine ehrliche Berufswahlmotivation. Zumal du aus der Schülerrolle heraus schreibst und Lehrer zu sein, ist dann doch was ganz anderes.
Ich war als Schülerin nie glücklich und war anfangs erstaunt, dass ich so gerne unterrichte - es ist halt was ganz anderes.
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