Hallo liebe Forums- und Lehrerkollegen,
mal wieder ein "Kennt-Ihr-das-auch-Thema" meinerseits:
Die Zeugnisse stehen an, man hat als Klassenlehrer (Neuling - uff) eine intensive und problemlösungsorientierte Gespräche mit Kollegen, Eltern und Schulleitung hinter sich gebracht, da einige der lieben Schäfchen in 3 ode rmehr Fächern auf 5-6 stehen (Schock!). Man hat den Schülern (alles eher die nicht ausgesprochen fleissigen oder aber eventuell vom Schultyp überforderten Schüler) ins GEwissen geredet, sie dazu verdonnert, Lernpläne anzufertigen und gehofft, dass ein Sinneswandel einsetzt.
Der folgte in den meisten Fällen nicht, aber pünktlich zum eugnistermin stehen bei den fraglichen Kandidaten in 2 oder 3 der kritischen Fächer plötzlich 1-2 mündliche 1er (Ausfragen), die die zuvor durch schriftliche Leistungen auf 5-6 stehenden Schüler plötzlich auf astreine 4er katapultieren.
Nicht, dass ich dasden Schülern nicht gönnen würde, aber bei mir kommt es doch zugegebenermaßen selten vor, dass ein Schüler, der vorher absolut keine Ahnung hatte (Niveau 5-6) und so schlecht war, dass er eben keine passable mündliche NOte bekommt, sondern ausgefragt werden muss, plötzlich 8 Tage vor Notenschluss die Erleuchtung erhält und so fleissig wird, dass er eine sehr gute Leistung bei einer angemessenen mündlichen Leistungserhebung erhält.
Weshalb ich ein Problem damit habe?
Nun, ich finde es ungerecht denen gegenüber, die sich das ganze Halbjahr über abrackern und dann auf ihren 4er kommen.
Ich finde das, was den Schülern vermittelt wird,nicht sinnvoll (man muss nichts tun das ganze HAlbjahr und am Ende darf man dann ein Referat machen / muss 1 Mal Vokabeln lernen und bekommt dafür eh einen Einser und ist aus dem Schneider.
Ich denke, die LEistungen sollten gerade in Fächern, in denen es um Anwendungswissen geht, für eine ähnliche Wertung einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad haben. Selbstverständlich soll Fleiss belohnt werden, aber dass jemand, der keinen englischen Satz richtig sprechen / schreiben kann durch 20 gelernte Vokabeln (5 werden abgefragt) auf eine ausreichende Zeugnisnote kommt oder jemand, der absolut keine Ahnung von Buchführung hat, aber dann auswendig 5 Beispiele nennen kann, in denen eine Rückstellung gebildet werden muss, finde ich nicht gerechtfertigt.
Zusätzlich denke ich, dass es dem Ansehen der Schule schadet. Zu uns kommen oft Schüler mit einem super Hauptschulzeugnis und für uns ist es sehr schwierig, weil die Noten keinerlei Aussagekraft haben (abgesehen vond er schon oft bemängelten Vergleichbarkeitsproblematik). Wenn nun jemand an unsere Schüler gerät, die eine ausreichende oder manchmal gar befriedigende LEistung bescheingt bekommen, obwohl sie das Fach eigentlich gar nicht beherrschen, dann verlieren diese Noten z.B. für die Arbeitgeber völlig an Glaubwürdigkeit.
Oder sehe ich das zu eng?
Was meint Ihr dazu?
Viele Grüße, dat Moppelsche