Umgang mit Beleidigungen

  • Ich bin Klassenlehrerin einer 6.Klasse Werkrealschule und habe langsam die Nase voll von den ständigen Querelen in meiner Klasse, die durch die gegenseitigen Beleidigungen der Mütter (!) entstehen!
    Und nein, es sind nicht einmal Schüler mit Migrationshintergrund, sondern deutsche Kinder aus kleinen Dörfern im Nordschwarzwald! Sie beleidigen sich entweder in den Pausen, vor oder nach der Schule - oder besonders nett - nachmittags im Internet... Ich habe schon Elterngespräche deshalb geführt und heute schon per E-Mail und Telefon mir von "beleidigten" Müttern ihre Empörung anhören dürfen...
    Meine Frage: Ist es meine Aufgabe, mich darum zu kümmern????
    Wenn daraus Folgen entstehen, die in der Schule stattfinden wie z.B. Prügeleien als "Rache" für die so böse beleidgte Mutter, ist klar, dass ich das klären muss. Aber ansonsten?
    Wie geht ihr mit solchen Beleidigungen um? Ich kanns echt nicht mehr hören "Der hat meine Mutter beleidigt..."
    Ich hätte gerne ei wirksames "Mittel", um diesen Beleigungen ein für alle Mal den Garaus zu machen!!!!
    Bin sehr dankbar für jeglichen Rat und hoffe aud eure Erfahrungen!!!!

  • Hallo alice0507,


    formal hast Du damit natürlich nichts zu tun, aber die Querelen spielen störend in Deinen Unterricht und somit hast Du das Problem.
    Vielleicht kannst Du ja mal die Schulleitung informieren.
    In Deiner Klasse kannst Du einen Elternbrief verteilen oder einen Elternabend mit Begleitung: Schulleitung, Schulsozialarbeiter, Polizei, Abteilung Mobbing einberufen.


    Beleidigen Mütter - Mütter?
    Oder Mütter - Schüler?
    Sehr kurios!


    Viel Erfolg


    Achim

  • Hm - das Ganze geht also über die berühmten (ja, meist geschmacklosen, aber "angesagten")
    Dei - Muada - Witze
    hinaus und wird persönlich, ja?! :-/


    Dann würd ich schon mal ein paar allgemeine Bemerkungen zum "allgemeinen Umgang miteinander " machen - und Bemerkungen während der Unterrichtszeit streng ahnden. Was außerhalb passiert und rein verbal ist - da kannst Du schwer was machen, denke ich.

  • ich würde auf jeden fall auch die eltern einbeziehen, wenn es so massiv ist. das kann nicht allein deine aufgabe sein und liegt auch nur begrenzt in deinem einflussbereich.
    im unterricht das thema mobbing zu behandeln wäre das einzig mögliche...


    bin diese woche fast vom glauben abgefallen, als zwei jungs aus meiner zweiten sich heftig stritten und der eine dem anderen an den kopf warf: "f... doch deine mutter auf dem klo". ich glaube, so hat meine klasse mich noch nicht erlebt... ;)

  • ....jaja, die beleidigungen in der frühphase der pubertät.....ich habe mit meiner 6. klasse sozialtraining gemacht und zwar mit unserer schulinternen beratungslehrerin ....vorlauf waren beleidigungen in der schule, dann weitere beleidigungen im berühmten svz und dann anrufe der eltern... ich habe mit meiner co-klassenlehrerin sofort mit zusatzstunden (bei uns hat das zusatzprgramm den namen klassen-ag zur stärkung sozialer kompetenzen :) bekommen) sozialtraining reagiert - gegen den willen extrem schlauer eltern, jedoch mit erfolg. heute sind die schülerinnen und schüler in der 8. klasse und zeichnen sich generell durch freundlichen umgang miteinander aus..... und die schüler wissen auch, dass ich auf solch unangemehme dinge massiv reagiere.....


    lg
    christina

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von zwillis05
    und die schüler wissen auch, dass ich auf solch unangemehme dinge massiv reagiere.....


    lg
    christina


    mich würd mal interessieren, wie diese massive Reaktion konkret aussieht ;)

  • ... Friesin.....


    viel reden macht keinen sinn, von daher leisten schüler, die unbelehrbar sind, sonderstunden - und zwar nicht in der lieblingsnacharbeitsstunde, die schon in den stundenplan eingearbeitet ist, sondern freitags in der 7. und 8. stunde - schülern tut nichts mehr weh, als fehlende freizeit zum wochenendbeginn. die schüler wissen auch, dass mir das letztendlich nicht weh tut, da ich in dieser zeit meine wochenvorbereitung erledigen kann (muss nicht unbedingt zu hause passieren). elternbeschwerden sind über die schulleitung ins sinnvolle nachdenken über bestimmte, nicht tolerierbare verhaltensweisen umgemünzt worden.....zweimaliges durchführen kann wunder bewirken:). nachdenken kann schriftlich erfolgen, aber auch nicht schriftlich in form von abschrubben beschmierter schulwände.....ich habe dies, wie schon geschrieben, zwei mal durchgeführt und für meine klasse hat das zur abschreckung gedient - klar, ich bin nicht blauäugig, unangemessene ungangsformen werden sicherlich nicht verschwinden, sind aber ziemlich deutlich eingeschränkt.......

  • Evtl. würde ich meinen Elternvorsitzenden ansprechen und sagen, dass er hier mal aktiv werden müsse; immerhin ein Problem, bei dem ursächlich in der Elternschaft anzusetzen sei. Bei folgenden Elternabenden würde ich dann gezielt die beratende Rolle einnehmen.

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

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