Große Probleme in Klasse 1

hks · 7. Februar 2011

In einer unserer 1.Klasse unterrichte ich als Fachlehrerin. In der Klasse sind mehrere sehr auffällige Kinder (Wahrnehmungsschwierigkeiten usw.). Insgesamt herrscht fast permanent eine unterschwellige Unruhe. Dies ist auch bei der Klassenlehrerin und allen anderen Fachlehrerinnen so. Unterschiedliche Sitzformen und -ordungen haben keine dauerhafte Besserung gebracht - ebensowenig wie diverse pädagogisch sehr wertvolle und andere vielleicht weniger wertvolle Maßnahmen (Lob, Verstärkerplan, Differenzierung, in einer anderen Kasse arbeiten, Teamteaching,...). Problematisch ist, dass größtenteils nicht auszumachen ist, von wem genau die Unruhe ausgehtund/oder was der Grund dafür ist. Besonders schlimm ist es nach dem Wochenende und - logischerwise - am Ende des Schultages. Was können wir tun? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wir sind dankbar über jeden Tipp!

P.S.: Habe natürlich auch alte Beiträge gelesen, aber da war nicht viel dabei, das wir nicht schon ausprobiert haben...

Nuki · 7. Februar 2011

Habt Ihres auch mal mit Bewegungsliedern probiert? Wenn meine Schüler unruhig werden und ich schnell ein eingeübtes Lied anstimme dann geht es danach besser. Dazu habe ich für motorisch unruhige Kinder solche Knetbälle die sie in der Hand haben dürfen. Alles andere nicht.

Ich habe in meiner Klasse auch eine Lärmampel (eine richtige die auf Lautstärke automatisch reagiert, keine gebastelte). Das ist natürlich nicht die Patentlösung für alles, aber meiner Klasse hat es gut geholfen und heute schaffen wir es ganz ohne ruhig zu arbeiten. Für mich hat sie die Investition gelohnt

Mama Muh · 7. Februar 2011

Hallo,

am besten Montags morgens erstmal 10-15 Min. raus an die frische Luft!
Danach ist auch meist konzentrierteres arbeiten möglich. Am Ende entweder auch noch mal kurz raus oder Bewegungslieder, Fantasiereisen oder ähnliches.

LG
Mama Muh

Linna · 7. Februar 2011

ich habe anfang klasse 2 einen absoluten chaotenhaufen übernommen - hört sich so an wie bei dir. unsozial sind sie noch dazu.
mit konsequenz, einem gut durchstrukturierten tag bzw. gut durchstrukturierten stunden (wechsel der methoden, aber nicht zu viel und regelmäßige bewegungs- und entspannungspausen) habe ich jetzt schon mal das arbeitsverhalten merkbar bessern können und im sozialverhalten scheint langsam etwas zu passieren.
da hilft nur eines: klare linie und durchhalten.
ich drücke dir/euch die daumen.

Onne · 7. Februar 2011

Wie viele unterschiedliche Lehrkräfte gibt es denn in der Klasse? Mitunter wirkt sich ja auch ein häufiger Lehrerwechsel negativ auf die Klasse (insb. einer 1.Klasse) aus, vor allem, wenn "mehrere sehr auffällige Kinder" in einer Lerngruppe sind. Das Problem kann man aber wohl kaum stundenplantechnisch innerhalb eines Halbjahres abschaffen. Wichtig sind da glaube ich genaue Absprachen unter euch beteiligten Lehrkräften, angefangen beim z.B. "Leisezeichen". Manchmal muss man Praktiken/Methoden auch etwas länger versuchen durchzuhalten, damit die Kinder sich einstellen können (siehe Linna).