Fühle mich unfähig :-(

  • Ich denke, irgendwann wird man auch einfach aus Selbstschutz strenger. Du hast keine Lust, dir auf deinen Nerven herumtrampeln zu lassen, also musst du mehr Distanz und Respekt schaffen. Irgendwann fragt man sich nicht mehr, ob man zu streng war, sondern man will einfach Ruhe haben. Die SUS kapieren, wo deine Grenzen sind, die sie besser nicht übertreten sollten.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Hallo,
    ich weiß dass dieser Thread schon etwas älter ist, aber er passt grad so zu meiner Situation (Habe die Suchfunktion benutzt ;) )
    Bin seit fast einem Jahr fertig mitm Ref und seit einem halben Jahr in einer 4. Klasse, in der einige schwierige Kinder sind.. der Anfang war wirklich hart, nach ca 3 Monaten wurde es wirklich besser--> haben Regeln neu besprochen, Belohnungssystem/Konsequenzen festgelegt.. aber das Prblem war/ist: ich habe mich danach an diese Regeln, da es ja besser wurde, nicht mehr so konsequent gehalten! Ein großer Fehler, ich weiß!! Das habe ich erkannt und jeden Tag nehme ich mir vor, konsequenter zu sein.. teilweise klappt es auch gut, aber in letzter Zeit ( die 4. Klasse ist ja eh bald zu Ende) klappt es nicht mehr wirklich!! Hatte auch UNterstützung von außen und hatte gute Rückmeldung bekommen, aber wie gesagt, die letzten Wochen war ich teilweise zu lasch und gestern habe ich die Klasse zeitweise nicht ruhig bekommen, war schlimm!
    Ich frage mich, was mich vom Konsequent-sein manchmal abhält (wahrs. dass ich nicht "zu hart" sein will) und bei manchen Sachen (wie laut darf es sein??) noch unsicher bin..
    Hat da vielleicht noch jemand Tipps für mich? Habe mich auch für passende Fortbildungen angemeldet, aber bin über jeden Ratschläg/Aufmunterung dankbar :)
    Viele Grüße!!

  • Hey


    du musst wirklich konsequent sein - fällt mir auch manchmal schwer. Mene sind pflegeleicht, da muss ich nur nochmal erwähnen und evt. auch konsequent einen Abbruch einer schönen Sache durchziehen und schon läuft alles wieder. Grundsätzlich finde ich schon, dass man nach einer Weile die "Leinen lockern" kann. Aber wenn man dann merkt, dass die Kids damit nicht umgehen können, musst man wieder die Line konsequent durchziehen. Also: versuch, weiter zu machen und kontrolliere dich auch selbst, dass du darauf achtest.
    Auch, wenn du mit ihnen "hart" umgehst - sie finden das meist nur in den Stunden "doof" und können damit umgehen. Nach den Stunden reden sie trotzdem mit dir ;)


    Zu "wie laut darf es sein?" - genauso laut, wie es für DICH okay ist. Stecke dir da selbst die Grenzen.


    Man muss das "Konsequent-sein" wirklich üben und wie gesagt sich auch selbst dabei kontrollieren. Das wird :)


  • Da kann ich meiner Vorschreiberin nur zustimmen.


    Achte darauf, dass du nur wenige Regeln aufstellst--die aber konsequent durchziehst.


    Wenn die Regel beispielsweise heißt "Ich melde mich und warte bis ich aufgerufen werde." darfst du nur Schüler aufrufen, die sich leise melden.
    Klingt ganz logisch---aber auch ich ertappe mich im Alltag immer wieder, dass ich auf Beiträge von Schülern reagiere, die sich eben nicht gemeldet haben.
    Bei den Kleinen sage ich dann schon mal: "Die xy meldet sich. Xy"
    Schüler die dann reinrufen (und wenn sie noch so einen tollen Beitrag gebracht haben) ignoriere ich völlig.


    Aber wie gesagt:
    Das erfordert auch vom Lehrer Selbstdisziplin---Aber es rentiert sich.
    :)

  • Hallo, danke für eure netten Antworten!
    Ja, das ist wahrscheinlich echt das Zauberwort "KONSEQUENZ"!
    Ich hab das wirklich schleifen lassen u dann ist es ja auch kein Wunder, dass es so kam.. werde das jetzt durchziehen, auch wenn das die nächsten Tage hart wird.. aber das schaffe ich ("tschakka" :thumbup: ) Es ist wirklich schwer mit dem KOnsequent sein, aber werde es üben.. Vielen Dank für die Aufmunterung!! :love:

    • Offizieller Beitrag

    Konsequenz und Glaubwürdigkeit gehen Hand in Hand.


    Sowohl bei der eigenen Kindererziehung als auch bei der Erziehung meiner Schüler zeigt sich sehr deutlich (und meist auch sehr schnell), dass es ohne Konsequenz nicht geht.


    Heute kann ich mit meinem Kind durch den Supermarkt gehen und habe garantiert keine Probleme an der Kasse oder beim Durchstreifen der Gänge und Regale.


    Die "Nacharbeit unter Aufsicht" für sechs meiner Fünftklässler hat den anderen auch deutlich gezeigt, dass das Vergessen von Hausaufgaben kein Spaß ist.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hey,
    ich klinke mich mal ein, da ich als Junglehrerin ein ähnliches "Problem" habe bzw. etwas irritiert bin...
    Grundtenor im Ref war immer so in Richtung: non-verbale Gesten (Schüler fixieren, "böse" gucken, subtile Strafandrohung etc...) oder (als stärkere Abstufung!)S mal drannehmen, fragen, was er/sie dazu meint...und vor allem: "Je lauter Sie sind, desto lauter sind die Schüler!" - und in der Realität?! Dazu muss ich sagen, dass ich zwar an einem Gym, aber an einem mit eher schwieriger Schülerklientel gelandet bin...
    Böse schauen bringt ohne sofort greifende Konsequenz: Nichts. Spontanes Drannehmen und Ausfragen, wenn man genau gemerkt hat, dass XY nicht aufgepasst hat: Wenig bis trotzige Reaktion (schon heftig, ich wäre/bin damals als 12-Jährige im Boden versunken). Ergebnis: wenig bis nichts (erstmal).


    Entgegen den "Empfehlungen" habe ich nun mittlerweile gemerkt, das "klassisches Anbrüllen" noch am besten hilft bzw. teilweise sogar erwünscht ist (seitens der SuS!) - auch wenn ich es so nicht gelernt habe...und eben der "klassische" Notendruck - mit platzt da mittlerweile aber auch ab und zu der Kragen, obwohl ich eher zu den geduldigeren Gemütern gehöre...meistens, wenn ich dann echt verärgert bin (und den SuS das - glaube ich - auch genaus so, d,h. sehr authentisch vermittle), ist dann auch tatsächlich Einsicht und Besserung da.
    Nur wollte ich eigentlich nie so extrem über Notendruck arbeiten oder so schnell sauer/entnervt/zynisch werden - aber ich habe den Eindruck, so geht es noch am Besten - die ganzen "Tipps" aus dem Ref sind dann aber direkt für die Tonne...


    Warum ist das eigentlich so??? ?(

  • Warum das so ist?
    Die Erfahrung habe ich als Schüler selbst gemacht. In der 7. Klasse hatte mein Englischlehrer nie abgefragt oder eine Stegreifaufgabe bzw. einen Vokabeltest geschrieben. War für mich ein extrem lockeres Jahr, in dem ich praktisch keine Vokabel gelernt habe. Warum sollte ich auch? Andere Dinge machten mehr Spaß und schulisch macht es für mich keinen Unterschied, ob ich die Vokabeln lernte oder nicht. Das böse Erwachen kam ein Jahr später, als ich un Englisch richtig eingebrochen war und Jahre brauchte um wieder aus desem Loch zu kommen.
    Hätte er regelmäßig abgefragt und Noten darauf gegeben, hätte ich zwar andere Dinge immer noch lieber gemacht, mich aber hingesetzt und die Vokabeln gelernt aus Angst vor einer schlechten Note bzw. weil ich mich dafür geschämt hätte. Die Noten sind ein sehr direktes Feedback, das man als Schüler bekommt. Mag auch daran liegen, dass man spätestens die Zeugnisnoten nicht mehr von den Eltern verheimlichen kann und schlechte Noten evtl. auch das klassische Sitzenbleiben bedeuten könnten. Damit war für mich durch die Noten schon eine extrinsische Motivation zum Lernen gegeben.


    Sarek

  • Huhu,


    ich stimme meinen Vorredern total zu.


    Ich mache es auch so, wenn sie laut sind, dann dreh ich um. usw.


    ABER Was mir mal eine Betreuungslehrerin gesagt hat,... versuche ich auch immer wieder umzusetzen und es hilft mir ungemein.


    LOBEN, LOBEN, LOBEN


    Viermal loben und einmal *schimpfen*


    ;)


    LG MM

  • Ich nutze gerne Vertretungsstunden bei Klassen, die ich nicht kenne, um das Strengsein zu üben.
    Ist wirklich witzig - böser Blick, strenger Ton, das ganze Drumherum.
    Das bin eigentlich gar nicht ich, ich spiele da schon eine Rolle, von der viele andere Schüler, die mich kennen, sagen würden, dass sie nicht zu mir passt.


    Und es klappt tatsächlich :)

    Haha, das ist ja mal eine witzige Idee. Das einfach mal an unschuldigen fremden Schülern zu testen. ;)


    Ich habe auch ein großes Problem damit, dass "das nicht ich bin" und ich frage mich halt manchmal, ob man sich wirklich dann verstellen muss. Ich habe dann halt immer Schiss, dass das sofort auffliegt (und mein Berufswunsch war eigentlich nicht Schauspieler...). Aber es stimmt schon, man muss gewissermaßen auch eine "Rolle" spielen, also eine andere, als man vielleicht zuhause hat (als Freundin/Ehefrau/Mutter oder "man selbst" etc.). Keine Ahnung, die Supermarktkassiererin muss ja auch manchmal "nett" spielen. Und wir "spielen" halt Lehrer... am besten strenger Lehrer.


    Dass man am Anfang verkacktes nicht mehr ausbügeln kann, höre ich auch ständig, aber ich will das irgendwie nicht glauben (dann könnte ich auch gleich Sachen packen und nach Hause gehn... ). Ich würde sagen, versuch mal, dein Verhalten WIRKLICH von jetzt auf gleich zu ändern und guck erstmal, wie die Reaktion ist. Vielleicht klappt es ja auch wirklich. Man kann auch mal Fehler machen, aber man sollte sie halt nicht zu oft wieder machen, sondern dann vermeiden. Ich find aber, dass man als Anfänger eine Menge Fehler machen kann, die einem erst hinterher bewusst werden, weil das einfach gar nicht anders geht (man lernt ja aus der Erfahrung und wenn man die Erfahrung noch nicht hat, woher soll man manches wissen?). Wenn man da bei jedem Fehler denken würde: "oh nein, jetzt ist es zu spät, das krieg ich nie mehr ausgebügelt", dann wäre es ja eigentlich sinnlos und man könnte direkt aufgeben. Aber das kanns ja nun nicht sein... da gäbs gar keine Lehrer mehr.


    Zum "Anbrüllen" ist mir schon aufgefallen, dass man manchmal auch falsche Vorstellungen von sich selbst hat. Also wenn ich mal "laut" werde und das bewusst mache (vorher tief durchatmen und genau nachdenken, was ich sagen will, auf Stimme achten etc.), dann wird das meist von den Zuguckern hinten gar nicht als brüllen, sondern "nur" als Durchsetzen wahrgenommen. Also es gibt auch laut sein ohne sich zum Affen zu machen... aber man denkt halt selber immer soviel drüber nach. Das sollte man vielleicht gar nicht (so lange man nicht ständig brüllt und sich nicht in erster Linie selber die Störungen heraufbeschwört, durch unklare Aufgabenstellungen oder so...). Schüler direkt ansprechen finde ich auch wichtig, also wenn einer quatscht, dann diesen mit Namen laut anraunzen und nicht "du da" oder sowas sagen. Sonst wissen die nicht, wer gemeint ist. Und lange Begründungen und Erklärungen sollte man sich sparen (das is auch immer sowas, wo ich total das Gefühl von Unvollständigkeit hab, aber man muss sich da auf die Zunge beißen).


    Konsequenz ist natürlich total wichtig, also wenn man nur einmal die Hausaufgaben nicht kontrolliert, macht die keiner mehr etc... und wenn man was androht, sollte man es auch halten. Ich fand das im Praktikum vor allem deshalb schwer, weil ich ja gar nicht groß was androhen kann... :thumbdown: Noten geben etc. durfte ich ja nicht. Ich hatte z.B. eine 9te, wo der Klassenlehrer vorher noch kam und mich warnte usw... größtenteils schwache Schüler, die auch viel Mist bauten usw. Bei denen war das erste, was ich gemacht hab, ne mündliche Leistungskontrolle und ich muss sagen, das war die ruhigste Klasse die ich dann hatte. Die wussten gleich, dass ich auch Leistungskontrollen machen darf und nicht nur zur "Belustigung" da bin und das hat man gemerkt.

  • Ja, das Ganze ist wirklich nicht so einfach.. das "eine Rolle spielen" finde ich manchmal echt schwierig, weil man sich teilweise schon verstellen muss und das ist dann auf die Dauer natürlich schwer durchzuhalten.. und irgendwie hoffe ich auch, dass man auch so streng sein kann, ohne oft zumzuschreien ;) finde das alleine für die Stimme auch nicht gut und krieg das gar nicht so laut hin..bei meiner Klasse (die in ein paar Wochen ja eh in die 5. kommt) hab ich, so im Nachhinein gesehen, sicher einige Fehler bezgl. Konsequenz gemacht.. und so kurz vor den Ferien ist das leider schwer wieder auszubügeln :( Aber werde daraus lernen und hoffe einfach, dass es im neuen Schuljahr konsequent mit dem Konsequentsein klappt ;) Man kann sicher Fehler wieder ausbügeln, braucht dann halt etwas Zeit dafür.. In anderen Klassen hats auch gut geklappt, nur diese ist halt der Knaller.. aber ich hoffe, dass ich rückblickend in 5 Jahren sagen kann, dass ich aus dieser Zeit am meisten gelernt hab :) So ist zumindest meine Hoffnung :P

  • Hallo zusammen!
    Ich klinke mich hier (ebenfalls als Junglehrerin) mal ein:
    Ich habe ähnliche Probleme in einigen meiner Klassen (GS 1-4) und bei mir ist das Problem auch die Konsequenz. Außerdem die Art und Weise des Verwarnens, dass das Fehlverhalten einzelner oder mehrerer gleichzeitig nicht zu sehr im Vordergrund steht. Oft machen sich Schüler z.B. einen Spaß draus, wenn sie bei Verwarnung an der Tafel stehen - kein Respekt! Ebenso: Was gibt es an Konsequenzen? Manche Kinder stört es kein bisschen, wenn sie eine Zusatzaufgabe erledigen sollen und stören weiter.. Vom Unterricht entfernen? Dann verpassen sie den Stoff und es unterbricht wieder den Unterricht bis es geregelt wurde den Schüler in eine andere Klasse zu setzen.


    Vielleicht mögen die erfahreneren Lehrer unter euch ja mal ihre Tricks preisgeben.
    -> Wie verwarnt ihr? (Ampelsystem, an Tafel schreiben, verbal, keine Verwarnung...)
    -> Welche Konsequenzen/Maßnahmen gibt es bei euch in der GS? (auch unmittelbare, um den Unterricht in Ruhe fortzusetzen)


    Freue mich über Antworten! :)

  • Mit vier Jahren als KL bin ich wohl noch nicht "erfahren",...obwohl,...vielleicht hilft's ja etwas.
    Dadurch, dass ich nun schon diese vier Jahre an meiner Schule bin, hab ich inzwischen meinen "Ruf". Meine Schueler denken generell ich waere "streng", obwohl ich das gar nicht so sehe. Ich bin manchmal ziemlich streng und ich lasse nicht viel durchgehen, normalerweise kommt's aber auf die Situation an. Bestimmte Regeln werden eingehalten und da gibt's auch keine Ausreden. Meine Erwartungen an meine Schueler (akademisch und im Verhalten) sind sehr hoch, was aber an meiner Schule ziemlich normal ist. Das wissen sie, das wissen ihre Eltern und damit ist die Sache dann auch erledigt. Das hat aber einige Zeit gedauert. Es hat auch einiges an Nerven und Kraft gebraucht, bis ich meine Klasse so hatte, wie ich sie will. :)
    Ab September bin ich an ner neuen Schule, an der mich die Kinder nicht kennen. Das wird also wieder eine neue Erfahrung. Ausserdem ist's ne Grundschule und ich hab so das Gefuehl unsere 5er (Mittelschule) werden wesentlich weniger in Watte gepackt als 5er an Grundschulen.



    -> Wie verwarnt ihr? (Ampelsystem, an Tafel schreiben, verbal, keine Verwarnung...)


    Wir haben ein schulweites (5.-8. Klasse) System.
    1) verbale Warnung (i.e. "L. du redest rein. Das ist unhoeflich und stoerend. Das ist deine Warnung.") Obwohl, hab letztens unserer Musiklehrerin gesagt, dass ein generelles "5D, ihr seid zu laut." bei meiner Klasse nicht als verbale Warnung zaehlt, bzw. die Kinder dies nicht als solche verstehen. Sie kennen von mir, dass Schueler einzeln beim Namen genannt werden und ich klar sage, dass es eine Warnung ist. Deswegen ist meine Klasse schon so geschockt, wenn ein Name an die Tafel kommt.
    2) Name an der Tafel
    3) Erster Strich hinterm Namen (5 Minuten Spielzeit am Freitag verloren)
    4) Zweiter Strich hinterm Namen (10 Minuten Spielzeit am Freitag verloren und Gespraech mit mir in der naechsten Pause faellig)
    4a) moeglicherweise kurzer oder laengerfristiger Ausschluss vom Unterricht - Schueler arbeitet vor der Tuer im Gemeinschaftsbereich weiter; hauptsaechlich um die naechste Stufe zu vermeiden
    5) Abschiebung zur Stufenleitung, Eintrag in Schulakte und Anruf daheim (wenn das dreimal passiert, Abschiebung zur Schulleitung, SL laed Eltern zum Gespraech, Schueler erhaelt Nachsitzen am Freitagnachmittag)


    -> Welche Konsequenzen/Maßnahmen gibt es bei euch in der GS? (auch unmittelbare, um den Unterricht in Ruhe fortzusetzen)


    Das kommt sehr auf das Verhalten und den jeweiligen Schueler an. Bei manchen brauch ich nur boese gucken oder den Namen sagen. Bei anderen geht's mit Humor. Ansonsten, Androhung und notgedrungen Durchfuehrung eines Platzwechsels. Am Anfang des Schuljahres landen meine Schueler auch schon mal auf dem Teppich oder stehen fuer ein paar Minuten hinter ihrem Stuhl, wenn sie nicht ordentlich sitzen koennen oder staendig quasseln. ("Neue Schueler bekomm ich jedes Jahr, aber die Stuehle muessen noch ein paar Jahre halten.")
    Ich geb Nachsitzen in der kleinen oder der Mittagspause, was meine Schueler gar nicht moegen. Gelegentlich hilft auch einfach nur ein Wort vor der Tuer. :D
    Ich ruf Eltern an, wenn ein Schueler Schwierigkeiten mit dem Benehmen hat und meine Kids wissen das auch sehr genau. Ich hab null Skrupel Eltern einzubeziehen. (Weniger als Beschwerde, sondern eher "Das ist vorgefallen,...dies is die Konsequenz,...danke fuer die Unterstuetzung. Koennten sie vielleicht ein kleines Gespraech fuehren und mich wissen lassen, falls es Probleme gibt, die mir bekannt sein sollten?" Das wissen Eltern aber, wenn sie zu Beginn des Schuljahres beim Elternabend waren.)


    Ansonsten halt das generelle System der Schule.

  • Danke schon mal für die Antwort! 4 Jahre Erfahrung sind 3 mehr als ich sie habe, zählt also ;) So ein schulweites System wie es das in GB ja oft gibt, ist natürlich ideal - werde ich in der nächsten Konferenz bei uns mal anregen. Wenn aber alle immer so tun, als bestünde da keine Notwendigkeit wirds natürlich schwierig. Als Fachlehrer ist es ohne solch ein System schon schwieriger sich auf jede Klasse einzustellen und quasi sein eigenes Ding zu machen. Für das nächste Schuljahr wär es aber denke ich eine gute Sache von vornherein klare Regeln für den Fachunterricht und entsprechende Konsequenzen aufzustellen, das bin ich wohl zu lasch angegangen dieses Schuljahr.
    Hat noch jemand weitere Vorschläge für Maßnahmen bei Störungen/Respektlosigkeit?

  • Hallo, ich habe auch das Ampelsystem mit grün-grüngelb-gelb-gelbrot-rot. Grün heißt ein Punkt, bei 10 Punkten ein Strich und bei 2 Strichen ein Gutschein. Gelb bedeutet kein Punkt und rot heißt Strafarbeit: 20 Sätze abschreiben und Elternunterschrift. Finde ich aber eigentl. unglücklich, würde mir da gern noch was Besseres überlegen wie extra Dienst in der Pause o. ä. Hab das Gefühl, dass das Abschreiben bei manchen Kindern auch nix bringt..
    Wer auf grüngelb am Tagesende ist, kommt wieder auf grün (also bei einem Ausrutscher hat man die Chance, sich zu verbessern).
    Wenn ein Kind gar nicht aufhört zu stören, kündige ich an "(Name), ich zähle jetzt rückwärts. 3-2-1-0". Hört das Kind dann nicht auf, muss es aus der Klasse und einen langen Text zum Verhalten abschreiben u die Unterschrift der Eltern am nä. Tag zeigen. Ist das nicht erledigt, verdoppelt sich der Text (sonst läuft man da Tage hinterher).
    Im Moment klappt das System nciht so doll, aber am Anfang schon. Bin manchmal unsicher, ob "reinrufen"--> eins hoch auf der Ampel' zu streng ist, aber man muss ja auch klarmachn, dass Reinrufen stört. Aber bei den 3-4 Spezialisten hat das im Moment nicht so große Wirkung u bin da grad etwas ratlos..
    Ach ja und Verträge hab ich auch schon gemacht und Elterngespräch. Loben klappt oft, aber nicht immer als Anreiz ;)
    Wer hat noch Tipps??


  • Im Moment klappt das System nciht so doll, aber am Anfang schon. Bin manchmal unsicher, ob "reinrufen"--> eins hoch auf der Ampel' zu streng ist, aber man muss ja auch klarmachn, dass Reinrufen stört. Aber bei den 3-4 Spezialisten hat das im Moment nicht so große Wirkung u bin da grad etwas ratlos..


    Wir spielen bei sowas gelegentlich "bouncy detention". (Auch auf Vorschlag meiner Klasse, denn denen geht das selbst auf den Keks.) Ist also Nachsitzen in der Mittagspause. Das Nachsitzen wandert von einem reinquasselnden Kind zum naechsten. Wer dann am Stundenende der letzte mit nem "bouncy" war ("Oh, Ben, put your hand up, you're shouting out. Bouncy."), bekommt das Nachsitzen, die anderen, die davor reingerufen haben, gehen "straffrei" aus. Meine finden das eigenartigerweise recht amuesant und auch recht fair. :rolleyes: Sie hoffen dann immer, dass noch irgendwer nach ihnen reinquasselt. Wer nen anderen fuer auslacht bekommt ebenfalls das "bouncy". :depp:

  • Wir spielen bei sowas gelegentlich "bouncy detention". (Auch auf Vorschlag meiner Klasse, denn denen geht das selbst auf den Keks.) Ist also Nachsitzen in der Mittagspause. Das Nachsitzen wandert von einem reinquasselnden Kind zum naechsten. Wer dann am Stundenende der letzte mit nem "bouncy" war ("Oh, Ben, put your hand up, you're shouting out. Bouncy."), bekommt das Nachsitzen, die anderen, die davor reingerufen haben, gehen "straffrei" aus. Meine finden das eigenartigerweise recht amuesant und auch recht fair. :rolleyes: Sie hoffen dann immer, dass noch irgendwer nach ihnen reinquasselt. Wer nen anderen fuer auslacht bekommt ebenfalls das "bouncy". :depp:

    Hehe, das werde ich auch mal ausprobieren, danke ;)

  • Wobei ich sagen muß, daß solche Sachen an britischen Schule so gut wie immer geregelt sind - bei mir an der Schule in Schottland gab's wirklich eine einheitliche Lösung für alles - sehr praktisch - aber ich befürchte, es wäre nicht so leicht in D einzuführen...

  • ... aber ich befürchte, es wäre nicht so leicht in D einzuführen...

    Leider! Das wäre doch mal sehr begrüßenswert; wenn alle an einem Strang ziehen ist ein diszipliniertes Miteinander doch viel besser möglich! Dann muss es nicht heißen "Bei dem und dem darf ich das aber" und alles hätte sehr viel mehr Transparenz und Klarheit für die Kinder.

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